Seite 1 von 1

Störfreiheit des ATM

Verfasst: Sa 25. Nov 2006, 13:30
von Raico
Hallo allerseits!

Meine neue Anlagenkonfiguration hat mir Erkenntnisse gebracht, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Die Vincent-Vorstufe hat 2 Cinch- und einen XLR-Ausgang. Es sind die Buchsen in der Mitte des Geräts:


Bild


Die beiden Monoblöcke verfügen jeweils über einen Cinch- und einen XLR-Eingang oben am Gerät. Mit dem Schiebeschalter unter den beiden Buchsen kann man den Eingang wählen:


Bild

Diese Besonderheit erlaubt mir nun den Luxus, die Endstufen gleichzeitig über beide Weg zu verkabeln, wobei ich in den Cinch-Strang das ATM 120 eingeschleift habe:

Bild

Durch Umschalten des Schiebeschalters an den Endstufen kann ich im laufenden Betrieb unterbrechungsfrei und ohne Knackgeräusche hin- und herschalten.

Stelle ich nun das ATM auf "linear", ergibt sich ein schöner Versuchsaufbau für Hörtests:
Wie klingt es, wenn ich das Signal

a) direkt über das (sündhaft teure) "High-End"-XLR-Kabel zu den Endstufen schicke

im Vergleich zu dem längeren und in der Summe immer noch billigeren(!) Weg durch

b) nuCable --- ATM--- nuCable ?

Ich habe diesen Versuch mal eben nebenbei schon oft gemacht. Was soll ich euch sagen:

Tja, Freunde: Es ist praktisch kein Unterschied zu hören!

Mit anderen Worten: Selbst in diesem verschärften Versuchsaufbau kann sich das schweineteure"High-End-Kabel" nicht nennenswert absetzen.

Das heißt also: Die nuCables sind genauso gut wie das High-End-Kabel, und das ATM schluckt weder Dynamik, noch fügt es dem Signal Rauschen oder Klirren oder sonst irgendetwas hinzu.

Kompliment an die Firma Nubert!!

Verfasst: Sa 25. Nov 2006, 13:45
von Matthias G.
Hallo Raico!

Du hast geschrieben, dass das ATM auf Stellung "linear" war. Das bedeutet, dass du mittels ATM, die Bässe nach
meiner ATM-Beschreibung im Bereich von etwa 10 bis 40 Hz um bis zu 7 dB angehoben hast (was zur Linearisierung
der 120/125 dient)! Dann würden deine beiden 1500 aber kräftig zulangen :!:

Oder meinst du mit "linaer" die Schalterstellung Bass-Regler "off"? Dann wirkt der steilflankige Filter 4. Ordnung
(zum Schutz der Chassis) immer noch, aber ohne die Anhebung der erwähnten Frequenzen.

Das Ergebnis von deinem Versuch ist trotzdem eine Auszeichung für die Entwickler des Wunderkastens. Ich bin immer
wieder von der sehr harmonischen Klangregelung, sowohl im Bassbereich, als auch im Mittel-/Hochtonbereich, angetan.
Vielen Dank Herr Nubert!

Gruß
Matthias

Verfasst: Sa 25. Nov 2006, 13:53
von Blap
Moin Raico,
das ATM schluckt weder Dynamik, noch fügt es dem Signal Rauschen oder Klirren oder sonst irgendetwas hinzu.
das kann ich so bestätigen. Meine beiden ATM verhalten sich ebenso.
Die nuCables sind genauso gut wie das High-End-Kabel
Bei einer "vernünftigen" Anlage, reicht sogar das mitgelieferte nuCable 5 völlig aus. Bei meiner Acurus Endstufe kommt es allerdings zu einem leichten Brummen, wenn ich "normale" Kabel wie das nuCable 5 verwende. Daher musste ich andere Kabel einsetzen, ähnlich dem nuCable 8, um das Nebengeräusch zu eliminieren. (Die spinnen, die Amis... ;) )

Verfasst: Sa 25. Nov 2006, 13:54
von Raico
Hallo Matthias,

ich meine wirklich linear, d. h. den Bass/EQ-regler auf "off".
War in der Tat missverständlich formuliert, da die Bezeichnung "linear" am ATM eine andere Bedeutung hat.

Noch ein Hinweis:
Meine Subs hängen am dritten Ausgang der Vorstufe. Sie haben also mit den Veränderungen im beschriebenen Versuchsaufbau nichts zu tun.

Verfasst: Sa 25. Nov 2006, 16:05
von OL-DIE
Hallo Raico,

vielen Dank, dass du dieses interessante und für ABL-Besitzer sehr erfreuliche Ergebnis hier mitteilst. Am Telefon hatten wir ja schon ausgiebig diese Erkenntnisse diskutiert. Aufgrund deiner Erfahrungen werde ich ebenfalls in nächster Zeit das ATM-120/125 kaufen und in meiner Konfiguration testen. Mich reizt der gleiche Gedanke welchen du hegtest, nämlich die Beeinflussung des Mittel- und Hochtonbereiches.

@ All,
anders als beim ABL ist es mit dem ATM möglich, diesen Frequenzbereich nicht nur in der Art eines Hebels um einen „Frequenzdrehpunkt“ abzusenken, sondern in gleicher Weise anzuheben, wenn es nötig erscheint. Gründe dies zu tun, gibt es viele: Raumakustik, Frequenzgang der Box, Aufnahmecharakteristik, Abhörlautstärke und sogar die Tagesform des Hörers möchte ich erwähnen.
Ich benötige es nicht, um den Tiefbassbereich zu verstärken. Hörer, welche aktive Subwoofer einsetzen, brauchen diese Möglichkeit wohl eher nicht. Wie gesagt fände ich es gelegentlich sinnvoll, den Mitten- und Höhenbereich je nach Aufnahme zu variieren.

In meiner Konfiguration wäre es dann allerdings so, dass das Signal für alle Lautsprecher über das ATM laufen, also auch das für die Subwoofer. Hierbei würde dann in jedem Fall das „Rumpelfilter“ des ATM wirksam, welches die Frequenzen unterhalb ca. 20Hz beschneidet. Da meine Anlage (insbesondere die große TL) in der Lage ist, auch unterhalb von 20Hz wahrnehmbare Schallanteile zu übertragen, bin ich gespannt, wie sich diese Tatsache akustisch auswirkt.

Das ATM lässt sich sehr gut an den Marantz PM-14 anschließen, weil dieser Verstärker auftrennbare Vor- und Endstufen besitzt. Weiterhin ist an der Rückseite des Verstärkers ein kleiner Schiebeschalter vorhanden, welcher die Auftrennung überbrücken kann. Damit könnte ich die Wirkung des ATM-Moduls direkt feststellen und entsprechende Vergleiche vornehmen.

Wichtige Erkenntnis bisher: Es gibt immer etwas zu überlegen :roll: und nach Abschluss der Überlegungen auch zu tun :wink: ...

Gruß
OL-DIE

Verfasst: Sa 25. Nov 2006, 16:28
von Raico
Hi OL-DIE!

Nun, auch die AW 1500 gehen bis deutlich unter 20 Hertz - wenn auch nicht mehr mit vollem Pegel. Wenn ich von meiner Test-CD den 16-Hertz-Sinus abspiele, sind die Membranen deutlich sichtbar mit großem Hub bei der Arbeit. Allerdings kriege ich von diesem Ton nicht viel mit. Hören eh nicht. Und fühlen...? na ja.

Laut Datenblatt schneidet das ATM unterhalb 19 Hertz mit 24 dB/Oktave ab. Auch für deine TL kommt also noch etwas durch - wenn auch schwächer.

Ich gehe davon aus, dass dir der Einsatz des Zauberkästchen keine hörbaren Nachteile bringen wird. Im Hochtonbereich dürftest du je nach Aufnahme von ein wenig bis sehr deutlich profitieren.

Verfasst: Sa 25. Nov 2006, 16:41
von OL-DIE
Raico hat geschrieben:Hi OL-DIE!
...
Laut Datenblatt schneidet das ATM unterhalb 19 Hertz mit 24 dB/Oktave ab. Auch für deine TL kommt also noch etwas durch - wenn auch schwächer.

Ich gehe davon aus, dass dir der Einsatz des Zauberkästchen keine hörbaren Nachteile bringen wird. Im Hochtonbereich dürftest du je nach Aufnahme von ein wenig bis sehr deutlich profitieren.
Hallo Raico,
aus der Überlegung heraus sehe ich den Sachverhalt ebenso. Und selbst wenn unter 20Hz eine Veränderung wahrnehmbar wäre bleibt die Frage, ob der "geniale" Mitten-/ Hochtonregler an Nutzen nicht einen erheblichen Vorteil brächte. Und da bin ich zuversichtlich!

Gruß
OL-DIE

Verfasst: Di 28. Nov 2006, 21:33
von Der Pabst
Hallo ihr "alten Hasen"! :wink:

@raico: Die Erfahrungen bezüglich der Störfreiheit des ATM's kann ich bestätigen bzw. dahingehend ergänzen, dass bei meinem Denon-Receiver Lautstärkeregelungen nahe Vollaussteuerung oder testweise Veränderung des Bass-/Treble-Reglers immer zu einem sehr unschönen Knacken der LS-Membrane führt. Als Vergleich dazu lässt sich das ATM so oft und so schnell regeln wie man will - die LS bleiben absolut ruhig! :D
OL-DIE hat geschrieben:Da meine Anlage (insbesondere die große TL) in der Lage ist, auch unterhalb von 20Hz wahrnehmbare Schallanteile zu übertragen, bin ich gespannt, wie sich diese Tatsache akustisch auswirkt.
Die Frage kann beantwortet werden:
Test a) mit ATM:
als Eingangssignal verwendete ich vom PC zugespielte Sinustöne. Receiver auf 0dB (Lautstärkeregelung von -80dB bis +12dB Maximalaussteuerung). Ab ca. 20 Hertz abwärts wird die Membranbewegung der NuWave 10 pro Hertz-Schritt sichtbar weniger - auch die aus dem Bassreflexrohr ausgestoßene Luft nimmt kontinuierlich ab. Ab ca. 10 Hertz ist mit bloßem Auge keine Membranbewegung mehr sichtbar und die Bassreflexrohre lassen die Atömchen im Raum auch schön an Ort und Stelle. :lol:
Test b) ohne ATM (also die Vorstufe direkt mit der Endstufe verbunden):
sieht man von der Basserweiterung des ATM's ab: bis 20 Hertz hinab natürlich gleiche Eigenschaften. Sinustöne unterhalb 20 Hertz immer noch sehr deutlich sichtbar, ebenso der Luftausstoss des Bassreflexrohres. Somit lassen sich beispielsweise 3 Hertz-Pegeltöne locker mit bloßem Auge anschauen (Receiver auf 0dB; Membranhub hier ca. noch 0,5cm) 8O 8)


Fazit: die Tiefbassentkopplung des ATM's (der sog. nubert'sche "Rumpelfilter") unter 25 Hertz (ATM 100) / 19 Hertz (ATM 125) wirkt eindrucksvoll und sichtbar :!:
Entsprechende Auswirkungen für den TL-Sub lassen sich so relativ einfach mit den 24db/Oktave ausrechnen. Ich gehe allerdings davon aus, dass dieser Effekt erst ab ein paar Hertz (bei meinem Test ca. 5 Hertz) unterhalb der Einsatzfrequenz des Rumpelfilters für sicht-/hörbare Auswirkungen sorgt.


Grüße
Kai

Verfasst: Di 28. Nov 2006, 21:57
von OL-DIE
Fazit: die Tiefbassentkopplung des ATM's (der sog. nubert'sche "Rumpelfilter") unter 25 Hertz (ATM 100) / 19 Hertz (ATM 125) wirkt eindrucksvoll und sichtbar
Entsprechende Auswirkungen für den TL-Sub lassen sich so relativ einfach mit den 24db/Oktave ausrechnen. Ich gehe allerdings davon aus, dass dieser Effekt erst ab ein paar Hertz (bei meinem Test ca. 5 Hertz) unterhalb der Einsatzfrequenz des Rumpelfilters für sicht-/hörbare Auswirkungen sorgt.

Hallo Kai,
vielen Dank für deinen hilfreichen Beitrag. Wenn das ATM125-Modul auf die von dir geschilderte Weise arbeitet, wäre es ideal.

Ich werde demnächst über meine Erfahrungen berichten!

Gruß
OL-DIE