Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Vor einigen Wochen habe ich mir kurzentschlossen die neue Class-D-Endstufe 1092 von Rotel ausgeliehen:

http://www.rotel-hifi.com/products/rb1092.htm

Der Gedanke dahinter: Meine Vertigos brauchen Kraft und Stabilität ohne Ende.
Die Vincent SP 998 Monoblöcke

http://www.gekohifi.de/vincent/sp998.html

liefern das zwar, aber vielleicht geht es mit 50 Kilo Gewicht weniger und ca 1000 Euro weniger und auch weniger Stromverbrauch ja genau so gut?

Ich kann nur sagen: Gut, dass ich verglichen habe. Die Vincent-Türme bleiben.

Dass die Rotel stark ist, war zu spüren. Das Ding ist einfach unglaublich stark und steckt die Vincents bei der Leistung sogar noch in die Tasche. Verblüffend auch: Dann packt man das Teil an, und es wiegt weniger als meine Vorstufe. Noch erstaunlicher ist, dass die kleine Kiste bei bestialischen Pegeln nicht einmal handwarm wird.

Beim Klang gab es aber doch Unterschiede zu hören, die mich bewogen haben, dann doch alles beim alten zu lassen.
Im Vergleich zu den Vincents klingen tausendmal gehörte Scheiben über die Rotel 1092 (Achtung! Jetzt folgen blumige Klangbeschreibungen!)

- minimal kantiger
- rauher
- hemdsärmeliger
- brutaler
- inhomogener
- unsauberer.

Mehr als einmal hatte ich ein Störgefühl in der Art, dass irgend etwas im Klangbild nicht zusammen zu passen schien. Ich fühlte mich unwohl. Was genau das war, kann ich gar nicht genau angeben. Liegt es am neuen Verstärker-Konzept? Stören letzte Reste der Hochfrequenz den Klang?

Wie gesagt: Trotz der zu erwartenden vielen Vorteile habe ich mich doch nicht zu einem Tausch durchringen können.

Hi Raico

Ein interessanter Vergleich. Somit sind die Class-D Verstärker schon recht weit in der Entwicklung, aber noch nicht perfekt zu den Class A oder Class A/B Verstärker?

Gruss
Christian

Pauschalisieren würde ich das nicht. Trifft auf dieses Gerät an Raicos Kette zu, ist vielleicht an anderen Ketten ganz anders.

Ich würde auch die Vincents behalten - allein von der Optik. Rattenscharf!

Es stört wohl eher die krasse Lastabhängigkeit der Ice-Power Module als die leichten Unsauberkeiten die der Filter prinzipbedingt noch durchlässt.

Dass bei manchen Konzepten eben daraus dann doch noch ein etwas rauher Klang entstehen kann, mag sein - ich hatte noch nie so ein Teil in der Hand. Vernünftige Konzepte sind dahingehend weitestgehend perfekt.

Falls Du mal weiter testen willst, probiere mal die RB1090 oder auch die Parasound HCA2200 MKII (die erste Version rauscht n bisl viel), die sind definitiv neutral und auch hinreichend laststabil

Gruß, Kevin

Hallo Raico!

Interessanter Bericht! Für mich bleibt dabei allerdings die Frage offen, ob die von Dir beschriebenen Klangunterschiede bedingt durch das unterschiedliche Konzept (Class D vs. Transistor) oder aber durch die Güte der Vincent entstanden sind.
Falls es Dir irgendwie möglich ist, und Du weiterhin Lust am Testen hast, wäre doch ein Vergleich zwischen der von Kevin angesprochenen Rotel-Transistorendstufe und Deinen Vincent interessant (zumindest für mich
. )
Rein von der Optik empfinde ich einen Wechsel zu Rotel allerdings als Frevel !

LGs-J.SP

Raico hat geschrieben: - hemdsärmeliger

Ganz typisch für Class-D

Komm doch mit Deinen Vertigos mal vorbei, um sie an einer vernünftigen Class-D-Endstufe zu hören.
Oder einfach mal von H. Reith schicken lassen.
Auf Deinen Eindruck wäre ich gespannt!

Gruß,
Daniel

Hi!

Meine Vertigos sind mit einem Stückgewicht von ca 110 Kilo (ohne Granitplatten!) Immobilien.
Leider nähern sich "klassische" Endstufen wegen ihres Gewichts für einen älteren Herrn wie mich auch diesem Zustand an.
Darum weiß ich nicht, ob ich mit schweren Kalibern weiter teste.
Die 10,5 Kilo der 1092 - das ging ja noch.

Es mag auch sein, dass ich beim Händler oder in einem anderen Raum und an einer anderen Kette diese Unterschiede vielleicht nicht hören würde. Die Rotel ist sicher eine gute Endstufe. Es ging um Nuancen.

Aber wenn man so zu Hause rumbastelt und sich in seine Anlage so richtig reingefuchst hat, wird man sicher nicht nur etwas wunderlich, sondern durchaus auch empfindlich, was Art und Güte von Klangveränderungen betrifft.

Darum sage ich schon seit anno dunnemals (und weiß mich da mit der NSF in bestem Einvernehmen!): Testen kann man nur zu Hause!

Schöner und interessanter Vergleich Raico.
Komisch nur daß noch keiner BLINDTEST gerufen hat, wo sind die Protagonisten? Es gibt auf einmal doch Verstärkerklang?
P.S.: Ist nicht auf dich oder deine Anlage gemünzt Raico.

Hallo Ramius!

Hier sind wir doch auf der sicheren Seite, weil es
a) um unterschiedliche Verstärkungstechnik geht
b) meine Vertigos sowieso außer Konkurrenz laufen
c) wie ihm "Ohren"-Thread beschrieben meine Lauscherchen wohl das schwächste Glied in der Kette sind.

Ramius hat geschrieben:Schöner und interessanter Vergleich Raico.
Komisch nur daß noch keiner BLINDTEST gerufen hat, wo sind die Protagonisten? Es gibt auf einmal doch Verstärkerklang?
P.S.: Ist nicht auf dich oder deine Anlage gemünzt Raico.

Seit den Hifiaktiv.at Blindtests von David gibt es für mich keinen Verstärkerklang mehr, solange der Verstärker einigermaßen sauber konstruiert und nicht gesoundet ist und die Boxen unkritisch sind und nicht mit Extrempegeln gefahren werden.

Zwischen Digis, Röhren und Transen besteht für mich allerdings kein Zweifel daran, dass tonale Unterschiede vorhanden sind.

Außerdem sind teure Amps doch meißtens deutlich hochwertiger und einfach nur "geil" designt. Das steigert meinen persönlichen "mir geht einer ab"-Faktor doch recht deutlich. Und wenn ich zufrieden bin, wird mir die Musik auch besser gefallen. Ich stehe auf die teure Technik