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CD der Woche: Heather Nova - Storm
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CD der Woche: Heather Nova - Storm
Heather Nova eroberte mit ihrem wundervollen Debut "Glow Stars" (1993) schnell meine Zuneigung. Diese hübsche Mischung aus Melancholie, Träumerei und ein wenig Independent, setzte sich auf Anhieb in meinen Gehörgängen fest. "Glow Stars" lebt von seiner warmen, intimen Ausstrahlung und der sehr angenehmen Produktion (Obwohl eigentlich als Demotape angedacht). Mit dem Nachfolgewerk "Oyster" (1994) konnte Frau Nova sogar einen kleinen Hit landen, die Single "Walk this World" brachte die junge Dame einem etwas grösserem Publikum nahe. Auch dieses Album ist sehr gut gelungen. Die gesamte Produktion wirkt professioneller, wodurch zwar ein Teil der Intimität des Debüts abhanden kommt, aber der Hörer darf sich trotzdem auf eine wohlige Atmosphäre freuen.
Das dritte Studio-Album "Siren" erblickte 1998 das Licht der Welt. Die vorherigen Achtungserfolge gingen nicht spurlos an Heather Nova vorbei. Ergo ist "Siren" deutlich mehr auf den Massenmarkt ausgerichtet. Glücklicherweise gelingt Frau Nova aber der Kunstgriff, Mainstream mit Tiefgang und Niveau zu kombinieren, ohne jedoch die Qualität der vorherigen Alben vollständig zu erreichen. Leider funktioniert diese Gratwanderung bei Album Nr.4 "South" (2001) nicht mehr. Meiner Meinung nach stürzt Heather über weite Teile des Werkes in die Belanglosigkeit ab. Als 2003 "Storm" erschien, hielt sich meine Freude zunächst sehr in Grenzen. Jedoch kam mir zu Ohren, dass Mercury Rev bei "Storm" mitwirkten. Diese Tatsache vergrösserte mein Interesse deutlich. Ich bin zwar kein Fan aller Alben der Band, aber die CDs "Deserter's Songs" und "All is Dream" werden von mir sehr geschätzt. Diese Werke sind Anwärter für zukünftige "CD der Woche" Schreibereien.
Nun also ein paar Zeilen zu "Storm". Dem Album, welches Frau Nova wieder einen Platz in meinem Herzen sicherte. Bereits die Cover-Gestaltung lässt eine Abkehr vom allzu glatten Mainstream erhoffen. Keine Heather die scheinbar ausgelassen auf einem Stuhl rumtanzt, sondern ein dezentes Schwarz-Weiß Foto das Frau Nova beim Musizieren zeigt. "Let's not talk about Love" bestätigt umgehend die in mir aufkeimende Hoffung. Getragen von Heathers wundervoller Stimme, strahlt der Auftakt von Storm sofort eine angenehme Wohlfühlatmosphäre aus. Doch es kommt sogleich noch viel Schöner. "You left me a Song" erreicht die Intimität und Intensität des legendären Debütalbums. Die Mitwirkung der Burschen von Mercury Rev kommt ebenfalls zum Tragen. Fast möchte ich von einer entschlackten Version der Revs mit besserem Gesang schreiben. "Drink it in" bestätigt den tollen Eindruck der vorherigen Songs, und unterstreicht in Fettschrift die Tatsache, dass Heather Nova wieder zur Höchstform zurückgefunden hat. Das bittersüße "River of Life" geht ganz tief unter die Haut. Ich versinke bei jedem Hören in den Lyrics. Der Refrain geht sofort ins Ohr, und zeigt auch nach massiver Verwendung der Repeat-Taste, keinerlei Zeichen von Abnutzung. "One Day in June" bringt wieder diese heimelige Stimmung, der auf das Wesentliche reduzierten Mercury Rev ins Spiel.
Der Titelsong "Storm" strahlt ebenfalls eine herrliche, intime Kuschelstimmung aus, ohne dabei auch nur im Ansatz unecht oder kitsichig zu wirken. "I wanna be your Light" ist im Vergleich zu den anderen Tracks des Albums, fast schon als schnell und treibend zu betrachten. Nein, diese Worte gefallen mir im Zusammenhang mit dem Song nicht. Die richtige, passende und würdige Formulierung mag mir nicht gelingen. Wie "River of Life" setzt sich auch "I wanna be your Light", sofort im Gehör und Herz des Hörers fest. "Aquamarine" schwebt als erstarrtes Klanggemälde über den ruhigen Wellen des Ozeans. Dieses wunderbare Stück schlägt erneut eine Brücke zum Debüt, ist aber eigenständig genug um nicht als aufkochen alter Zutaten gedeutet zu werden. "All i need" geht wieder in Richtung "entschlackte" Mercury Rev. Einfach grossartig, frei von jeglicher Effekthascherei. "Everytime" bereitet die Bühne für das unglaublich schöne Finale vor. "Fool for you" ist so unfassbar betörend, dass mir schon allein der Gedanke daran wohlige Schauer über den Rücken treibt.
And now the snow is falling; all the roads are gone
The earth keeps moving but I'm moving on
I had so much to tell you, but no words to say
It doesn't matter anyway
Mir bleiben, wie so oft, nur Dank und Kniefall vor einer verehrungswürdigen Künstlerin. Danke Heather!
Weitere Empfehlungen:
Glow Stars (1993) - Das Debut kommt dem hier besprochenen "Storm" wohl am ehesten nah. Doch ist "Glow Stars" verschrobener, sperriger. Ich liebe es, aber vermutlich ist...
...Oyster (1994) für Einsteiger besser geeignet!
Edit: Danke für den Hinweis, Michael.
Das dritte Studio-Album "Siren" erblickte 1998 das Licht der Welt. Die vorherigen Achtungserfolge gingen nicht spurlos an Heather Nova vorbei. Ergo ist "Siren" deutlich mehr auf den Massenmarkt ausgerichtet. Glücklicherweise gelingt Frau Nova aber der Kunstgriff, Mainstream mit Tiefgang und Niveau zu kombinieren, ohne jedoch die Qualität der vorherigen Alben vollständig zu erreichen. Leider funktioniert diese Gratwanderung bei Album Nr.4 "South" (2001) nicht mehr. Meiner Meinung nach stürzt Heather über weite Teile des Werkes in die Belanglosigkeit ab. Als 2003 "Storm" erschien, hielt sich meine Freude zunächst sehr in Grenzen. Jedoch kam mir zu Ohren, dass Mercury Rev bei "Storm" mitwirkten. Diese Tatsache vergrösserte mein Interesse deutlich. Ich bin zwar kein Fan aller Alben der Band, aber die CDs "Deserter's Songs" und "All is Dream" werden von mir sehr geschätzt. Diese Werke sind Anwärter für zukünftige "CD der Woche" Schreibereien.
Nun also ein paar Zeilen zu "Storm". Dem Album, welches Frau Nova wieder einen Platz in meinem Herzen sicherte. Bereits die Cover-Gestaltung lässt eine Abkehr vom allzu glatten Mainstream erhoffen. Keine Heather die scheinbar ausgelassen auf einem Stuhl rumtanzt, sondern ein dezentes Schwarz-Weiß Foto das Frau Nova beim Musizieren zeigt. "Let's not talk about Love" bestätigt umgehend die in mir aufkeimende Hoffung. Getragen von Heathers wundervoller Stimme, strahlt der Auftakt von Storm sofort eine angenehme Wohlfühlatmosphäre aus. Doch es kommt sogleich noch viel Schöner. "You left me a Song" erreicht die Intimität und Intensität des legendären Debütalbums. Die Mitwirkung der Burschen von Mercury Rev kommt ebenfalls zum Tragen. Fast möchte ich von einer entschlackten Version der Revs mit besserem Gesang schreiben. "Drink it in" bestätigt den tollen Eindruck der vorherigen Songs, und unterstreicht in Fettschrift die Tatsache, dass Heather Nova wieder zur Höchstform zurückgefunden hat. Das bittersüße "River of Life" geht ganz tief unter die Haut. Ich versinke bei jedem Hören in den Lyrics. Der Refrain geht sofort ins Ohr, und zeigt auch nach massiver Verwendung der Repeat-Taste, keinerlei Zeichen von Abnutzung. "One Day in June" bringt wieder diese heimelige Stimmung, der auf das Wesentliche reduzierten Mercury Rev ins Spiel.
Der Titelsong "Storm" strahlt ebenfalls eine herrliche, intime Kuschelstimmung aus, ohne dabei auch nur im Ansatz unecht oder kitsichig zu wirken. "I wanna be your Light" ist im Vergleich zu den anderen Tracks des Albums, fast schon als schnell und treibend zu betrachten. Nein, diese Worte gefallen mir im Zusammenhang mit dem Song nicht. Die richtige, passende und würdige Formulierung mag mir nicht gelingen. Wie "River of Life" setzt sich auch "I wanna be your Light", sofort im Gehör und Herz des Hörers fest. "Aquamarine" schwebt als erstarrtes Klanggemälde über den ruhigen Wellen des Ozeans. Dieses wunderbare Stück schlägt erneut eine Brücke zum Debüt, ist aber eigenständig genug um nicht als aufkochen alter Zutaten gedeutet zu werden. "All i need" geht wieder in Richtung "entschlackte" Mercury Rev. Einfach grossartig, frei von jeglicher Effekthascherei. "Everytime" bereitet die Bühne für das unglaublich schöne Finale vor. "Fool for you" ist so unfassbar betörend, dass mir schon allein der Gedanke daran wohlige Schauer über den Rücken treibt.
And now the snow is falling; all the roads are gone
The earth keeps moving but I'm moving on
I had so much to tell you, but no words to say
It doesn't matter anyway
Mir bleiben, wie so oft, nur Dank und Kniefall vor einer verehrungswürdigen Künstlerin. Danke Heather!
Weitere Empfehlungen:
Glow Stars (1993) - Das Debut kommt dem hier besprochenen "Storm" wohl am ehesten nah. Doch ist "Glow Stars" verschrobener, sperriger. Ich liebe es, aber vermutlich ist...
...Oyster (1994) für Einsteiger besser geeignet!
Edit: Danke für den Hinweis, Michael.
Zuletzt geändert von Blap am Mo 5. Feb 2007, 11:25, insgesamt 4-mal geändert.
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Hi Blap,
vielen Dank, freu mich immer, wenn ne neue Besprechung von Dir erscheint und wenn sie nicht aus dem Metalbereich ist höre ich sie mir meist auch an. Diesmal werde ich das bestimmt tun.
Eine kleine Krümelkackerei sei aber erlaubt: Die Single heißt "Walk this world". Bei "Walk this way" fällt mir nur Aerosmith ein, aber die hast Du wahrscheinlich verdrängt.
Gruß
Michael
vielen Dank, freu mich immer, wenn ne neue Besprechung von Dir erscheint und wenn sie nicht aus dem Metalbereich ist höre ich sie mir meist auch an. Diesmal werde ich das bestimmt tun.
Eine kleine Krümelkackerei sei aber erlaubt: Die Single heißt "Walk this world". Bei "Walk this way" fällt mir nur Aerosmith ein, aber die hast Du wahrscheinlich verdrängt.
Gruß
Michael
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Moin Michael,buhfie hat geschrieben: Eine kleine Krümelkackerei sei aber erlaubt: Die Single heißt "Walk this world". Bei "Walk this way" fällt mir nur Aerosmith ein, aber die hast Du wahrscheinlich verdrängt.
Gruß
Michael
dieser Hinweis ist nicht nur "erlaubt" sondern ausdrücklich erwünscht. Da habe ich einfach Bockmist geschrieben. Danke für den Hinweis, ich werde das sofort berichtigen.
Dank
Das Blap
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Da kann ich nur zustimmen- eine Klasse Beschreibung Blap, wieder mal sehr gut gelungne Deine Vorstellung.
Ich selbst habe Heather Nova über einen "Tiefstbass-Tipp" kennengelernt- eben diese Aquamarine, das mit einem Rumoren bis 20Hz auf sich aufmerksam macht. Frühere Hörsessions in einem akustisch schlechten Zimmer mit mieser Aufstellung der Lautsprecher ließen mich diese Scheibe irgendwie als "langweilig" empfinden. Seit ich allerdings die Aufstellung weiter "optmimiert" habe begeistert mich die Scheibe "Storm" bei jedem Hören aufs neue- die Aufnahmen sind allesamt von superber Qualität- man hört die Bendings, das süße säuseln der Heather und vor allem diese unglaublich gefühlvolle Stimme mit großartigem emotionalem Tiefgang. Das ganz klingt so, als würde die kleine Heather direkt vor mir sitzen, Gitarre spielen und NUR für mich singen- traumhaft. Spätestens mit den 120ern wird dann bei mir schon der Wunsch zum anfassen wach- so gut höre ich heraus wo "sie" vor mir spielt.
Kurz gesagt:
-absolut gefühlsintensives Album
-sehr hochwertige Aufnahmen, super Details und "klangfarben"
-eine Tolle Räumlichkeit auf den Aufnahmen- nicht Effektüberladen, aber eine sehr tolle, kleine Bühne
Als "vergleichbare Musik mit höherem Bekanntheitsgrad" würde ich z.B. Alanis Morisette "that i would be good" in den Raum werfen. Hoffentlich schreit Balp jetzt nicht auf, aber dann hat man eine gaaanz grobe Vorstellung in Welche Richtung die Heather einen bringt, wenn man noch gar nichts von Ihr kennt. Also sanfte Gitarrenbaladen eben.
Zu guter letzt ist das Stück Aquamarine auch noch als "Potenztest" für Lautsprecher aller Art zu gebrauchen und sollte bei jedem Probehöre dabei sein
Danke Heather + Blap für euren Einsatz
Ich selbst habe Heather Nova über einen "Tiefstbass-Tipp" kennengelernt- eben diese Aquamarine, das mit einem Rumoren bis 20Hz auf sich aufmerksam macht. Frühere Hörsessions in einem akustisch schlechten Zimmer mit mieser Aufstellung der Lautsprecher ließen mich diese Scheibe irgendwie als "langweilig" empfinden. Seit ich allerdings die Aufstellung weiter "optmimiert" habe begeistert mich die Scheibe "Storm" bei jedem Hören aufs neue- die Aufnahmen sind allesamt von superber Qualität- man hört die Bendings, das süße säuseln der Heather und vor allem diese unglaublich gefühlvolle Stimme mit großartigem emotionalem Tiefgang. Das ganz klingt so, als würde die kleine Heather direkt vor mir sitzen, Gitarre spielen und NUR für mich singen- traumhaft. Spätestens mit den 120ern wird dann bei mir schon der Wunsch zum anfassen wach- so gut höre ich heraus wo "sie" vor mir spielt.
Kurz gesagt:
-absolut gefühlsintensives Album
-sehr hochwertige Aufnahmen, super Details und "klangfarben"
-eine Tolle Räumlichkeit auf den Aufnahmen- nicht Effektüberladen, aber eine sehr tolle, kleine Bühne
Als "vergleichbare Musik mit höherem Bekanntheitsgrad" würde ich z.B. Alanis Morisette "that i would be good" in den Raum werfen. Hoffentlich schreit Balp jetzt nicht auf, aber dann hat man eine gaaanz grobe Vorstellung in Welche Richtung die Heather einen bringt, wenn man noch gar nichts von Ihr kennt. Also sanfte Gitarrenbaladen eben.
Zu guter letzt ist das Stück Aquamarine auch noch als "Potenztest" für Lautsprecher aller Art zu gebrauchen und sollte bei jedem Probehöre dabei sein
Danke Heather + Blap für euren Einsatz
Viele schöne Sachen
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Vielen Dank für Eure Rückmeldungen.
@Malcolm: Ein kleiner Makel der Produktion ist der zu hohe Grundpegel. Aber das ist heute ja leider fast Standard. "Soundtechnisch" gefällt mir "Glow Stars" noch immer am besten. Aber ich will nicht meckern, "Storm" klingt gut, und mir ist die Musik sowieso wichtiger als der Klang.
@Vadder: Sind die Reaktionen auf "Octane" denn eher positiv? Eigentlich machen die Bärte doch recht zugängliche Musik. Das letztjährige Album ist übrigens auch gut gelungen.
@Malcolm: Ein kleiner Makel der Produktion ist der zu hohe Grundpegel. Aber das ist heute ja leider fast Standard. "Soundtechnisch" gefällt mir "Glow Stars" noch immer am besten. Aber ich will nicht meckern, "Storm" klingt gut, und mir ist die Musik sowieso wichtiger als der Klang.
@Vadder: Sind die Reaktionen auf "Octane" denn eher positiv? Eigentlich machen die Bärte doch recht zugängliche Musik. Das letztjährige Album ist übrigens auch gut gelungen.
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Vadder hat geschrieben:Nur positiv.Blap hat geschrieben:
@Vadder: Sind die Reaktionen auf "Octane" denn eher positiv? Eigentlich machen die Bärte doch recht zugängliche Musik. Das letztjährige Album ist übrigens auch gut gelungen.
Alle Alben der Bärte sind übrigens gut, meist sogar sehr gut! Hör mal bei "Day for Night" rein!
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