Die Qual der Wahl: LS-Boxen und A/V-Receiver
Verfasst: Mi 26. Mär 2003, 03:26
In den letzten Monaten habe ich mich zunehmend mit dem Thema SURROUND beschäftigt. Auslöser war (nach langer Zeit der DVD-Ablehnung) der Erwerb eines DVD-Players. Kurz darauf kam dann folgerichtig der Wunsch nach entsprechender Beschallung auf.
Da ich das Forum als hilfreich empfand und über jeden Beitrag mit ähnlichen Fragestellungen dankbar war lag es auf der Hand nun auch selber etwas beizusteuern.
Ausgangsposition:
Verstärker: Onkyo A-9711
Tuner: Onkyo T-4511
CD: Onkyo DX-7211
MiniDisk: Onkyo MD-2511
CD-Recorder: Philips CDR-600
Front-Stand-LS: Infinity Reference 61i
A/V-Komponenten:
16:9 Fernseher: Grundig MFW 82-620/8
DVD-Player: Grundig GDP 3200
Video-Recorder: Grundig GV 3142 NIC
Das Wohnzimmer ist ca. 33 qm groß.
Die davon beschallte Fläche ist ca. 11 qm groß.
Was geschah:
Ich suchte zunächst einen AV-Receiver, der auch im Stereo-Betrieb überzeugen sollte. Brachiale Höchstpegel standen da eher im Hintergrund.
Nach dem (man muß wirklich sagen) Studium der inzwischen diversen auf dem Markt befindlichen Hifi-Zeitschriften fand ich bei den folgenden Geräten durchweg gute bis sehr gute Kritiken:
Onkyo TX-SR 600 E
Harman/Kardon AVR 2550
Harman/Kardon AVR 3550
Denon AVR-1803
Anmerkungen:
Für den Onkyo sprechen seine wertige Verarbeitung und Ausstattung.
Der Denon bietet viel fürs Geld.
Harman/Kardon fällt mit seinen überdurchschnittlichen Klangbewertungen auf, sowohl im Stereo als auch im Surround-Betrieb.
Wer seine Schwerpunkt auf Surround setzt sollte sich vielleicht auch noch mit Kenwood (7060, 8060, 9060) oder Yamaha auseinander setzen.
Die Entscheidung fiel letztendlich auf den Harman/Kardon AVR 2550, der bei mir in der Nähe für 449 EUR angeboten wurde. Hörproben verschiedener "Harmänner" vor Ort bestätigten die positiven Klangbewertungen. Die eher mager ausgestatteten Videosignal Ein- und Ausgänge beim AVR 2550 werden von mir durch Direktverkabelung eh nicht genutzt. Die Ausgangsleistung reicht auch für häusliche Party-Pegel-Ansprüche. Positiv sind die beiden Digital-Ausgänge (1 x MiniDisc, 1 x CD-Recorder); viele andere Receiver haben nur einen Digital-Ausgang.
Das Lautsprecher-Setup läßt eine sehr individuelle Anpassung zu; weiterhin werden die Parameter nicht global sondern pro Datenquelle gespeichert. Wer z.B. CD bevorzugt in Stereo und DVD in Surround hört, braucht nicht jedesmal das Setup anzupassen, dies geschieht automatisch beim Umschalten der Signalquelle.
Da die Infinity Lautsprecher sehr bassgewaltig tönen und mit über 100 cm Höhe auch nicht gerade zierlich wirken, wollte ich sie zunächst durch Kompakt-LS auf Ständern oder durch kleine Stand-LS ablösen. Hinzu kamen aber dann doch immer größere Lautsprecher. Somit fanden sich im Laufe der darauf folgenden Wochen folgende Lautsprecher ein:
Front:
Dynaudio Audience 42
Dynaudio Contour 1.3 MkII
Dynaudio Audience 122 (Stand-LS)
Nubert NuBox 380
Nubert NuLine 30
Nubert NuLine 100
Canton Karat M 60 DC
Center:
Dynaudio Audience 42C
Nubert NuLine CS-40
Canton Karat CM 7 DC
Rear / Hinten:
Nubert NuLine DS-50
Canton Karat M 10 DC
Subwoofer:
Nubert AW-880
Die ersten Hörversuche liefen mit Kompakt-LS und Subwoofer-Unterstützung, was im Heimkino-Betrieb auch zu durchaus beeindruckenden Resultaten führte (z.B.: Herr der Ringe - Die Gefährten), auch und gerade mit moderater Eingangs-Empfindlichkeit und niedriger Trennfrequenz.
Die Kombination NuLine 30 + AW 880 enttäuschte dagegen im Stereo-Betrieb, eine homogene Ankopplung gelang nicht. Das Nubert-Team berät hier nicht einheitlich; bei den ersten Gesprächen kam die Aussage "Sie können zu jedem der Subs greifen"; bei der Rückgabe "ja klar, ein AW-550 oder AW-1000 hätte besser harmoniert".
Nach diesen ersten Erfahrungen und dem Veto der Ehefrau "so ein Kasten kommt nicht (neben den Fernseher) ins Wohnzimmer" wurde klar, das die Front-LS den Bass-Part sowohl für Stereo als auch Heimkino mit abdecken müssen und es doch wieder auf Stand-LS hinauslaufen würde.
Wie aber klingen denn nun die Front-LS?
Hier die Kurzbewertungen. Allen gemein ist ihre durchweg neutrale Klangauslegung.
Dynaudio Audience 42:
Für ihre physikalische Größe beeindruckende Leistung. Sehr gute Stimmenreproduktion. Für den Preis (wie leider bei allen Audience-LS) nur durchschnittliche Gehäuse-Verarbeitung. Die Lautsprecher-Membrane wirken dagegen sehr hochwertig (und klingen entsprechend).
Dynaudio Contour 1.3 MkII:
Die nächsthöhere Preisklasse bei Dynaudio. Größe in etwa wie die NuLine 30. Gute Feinzeichnung, gute räumliche Abbildung, aber trotzdem nicht wirklich begeisternd. Angemessene Verarbeitung.
Nubert NuLine 30:
Ähnlich der 1.3 MkII, aber deutlich heller abgestimmt und mit noch weniger Tiefbass. Gute Feinzeichnung. Der audiophile Nubert-LS; weniger ein Party-LS. Angemessene Verarbeitung.
Nubert NuBox 380
Ein LS der Spaß macht. Gute räumliche Abbildung, geschlossenes Klangbild und beachtlicher Tiefbass. Allrounder, aber Feinzeichnung deutlich schlechter als z.B. bei NuLine 30. Für den Preis trotzdem große Klasse. Angemessene Verarbeitung.
Macht reproduzierbar bei bestimmten Musikpassagen Eigengeräusche (Vermutung: Weiche), die definitiv nicht im Musiksignal enthalten sind (nur in direkte Nähe hinter dem LS hörbar).
Dynaudio Audience 122 (zierlicher Stand-LS)
Wiederum sehr gute Stimmenreproduktion. Etwas mehr Bass als bei der Audience 42, aber trotzdem klanglich ein eher schlanker Lautsprecher. Gute räumliche Abbildung, geschlossenes Klangbild. Verarbeitung siehe Audience 42. Gefiel mir von allen Dynaudios am besten, aber hat leider nicht ausreichend Basspotenz für Heimkino, um ohne Sub auszukommen.
Nubert NuLine 100 (Stand-LS)
Die große NuLine schließt klanglich an die NuLine 30 an, hat aber deutlich mehr Basspotenz. Gute räumliche Abbildung. Die Stimmen klingen leider etwas nervig, dies fiel z.B. bei der CD "Montserrat Cacallé - Hijo de la luna" verstärkt auf. Die Aktivierung der Kippschalter (mehr Höhen,
mehr Bass) milderte diesen Effekt, allerdings verliert die NuLine 100 dadurch insbesondere im Bassbereich ihren audiophilen Charakter und erinnert dann, wenn auch nur ein ganz ganz ganz klein wenig, unten rum an Bumm-Bumm-Bassboxen. Ein guter Lautsprecher, der in meinem Umfeld aber nicht vollends überzeugen konnte und in meinen Augen nicht das gute Preis-/Leistungs-Verhältnis der kleineren Nuberts bietet.
Canton Karat M 60 DC
Aufgrund der guten Bewertungen entwickelte ich Interesse an der M 80. Da dieser LS aber bei keinem Händler in meiner Nähe gehört werden konnte, testete ich das lt. Canton vergleichbar klingende kleinere
Modell M 60. Der Klang hatte eine andere "Farbe" als die Nubert, nicht ganz so hell. Es besser zu beschreiben ist schwierig, man muß es selber hören. Die Wiedergabe der Bässe konnte nicht voll überzeugen - zu ungenau. Kein wirklich schlechter LS, aber meiner Meinung nach in einigen Zeitschriften klanglich zu gut benotet und letztendlich nicht mein Ding. Interessantes polarisierendes Design.
Infinity Reference 61i
Mein bisheriger Lautsprecher. Optisch kein Leckerbissen konnte er sich dennoch klanglich beachtlich bei Blind-Vergleichstest mit verschiedenen Hörern schlagen. Die Feinzeichnung rund um die Stimmen könnte besser sein und im Bass hat Infinity zu viel des Guten geleistet. Eine Dämpfung der Bass-Reflexröhre brachte für Musikwiedergabe eine Verbesserung. Im Heimkino-Betrieb läßt der ungedämpfte Bassteil dagegen kaum den Wunsch nach einem zusätzlichen Sub aufkommen.
Fazit:
In Summe konnten sich die NuLine 100 oder die Karat M 60 nicht weit genug vor der Infinity plazieren und zeigten sich auch nicht ohne Fehl und Tadel. Die Infinitys düfen somit auch zukünftig den Part der Front-LS bei uns übernehmen.
Die Center-Bewertungen:
Dynaudio Audience 42C:
Siehe Audience 42, identische Bewertung. Harmonierten aber nicht mit den Front-LS (Infinity Reference 61i).
Nubert NuLine CS-40
Harmonierte sehr gut mit der NuLine 30 und NuLine 100. Lieferte auch mit der Infinity Reference 61i bei entsprechende Pegel-Anpassung eine durchaus harmonische Vorstellung. Überragendes Abstrahlverhalten!
Canton Karat CM 7 DC
Siehe Karat M 60. Schlechteres Abstrahlverhalten als die NuLine CS-40.
Fazit:
Die NuLine CS-40 hat eine ausgezeichnete gutverständliche Dialogwiedergabe bei Heimkino und konnte auch bei ProLogic II Betrieb überzeugen, wo sie die Infinity bei der Feinzeichnung unterstützte. Hat einen Dauerplatz unter unserem Fernseher gefunden.
Die Rear-Bewertungen:
Nubert NuLine DS-50
Mit aktivierten zweiten Hochtöner deutlich heller und aufstellungs- und ausrichtungsunkritischer. Paßt sich gut in das NuLine-Klangbild ein. Bassbereich erwartungsgemäß.
Canton Karat M 10 DC
Harmoniert gut mit Karat M 60, aber weniger tonale Einfärbung. Bassbereich erwartungsgemäß.
Fazit:
Die Vorteile eines Dipol-Strahlers überzeugen, insbesondere wenn das Sofa an der rückwärtigen Wand steht. Die NuLine DS-50 hängen an den Wandhaltern WH-5.
Noch ein paar Worte zum Nubert-Service:
Die Bestell- bzw. Rückgabe-Abwicklung (Frau Völkel, Frau Peters, Frau Bücheler) war freundlich und engagiert. Die Erstattung für Rücklieferungen erfolgte innerhalb der zugesagten 10 Tage.
Die Beratung (Hr. Siegle, u.a.) konnte leider nicht voll überzeugen. Bei mehrmaligen Anrufen im Dezember 2002 und Januar 2003 wurde sofort auf die vielen Anrufer hingewiesen und versucht, das Gespräch möglichst kurz zu fassen und man möge sich doch bitte auf den Nubert-Seiten informieren. Die dort zur Verfügung gestellten Informationen sind wirklich hilfreich und wurden von mir auch gelesen, allerdings ersetzen sie nicht das Beratungsgespräch. Ich hätte gerne länger auf einen Rückruf gewartet, wenn man dann mehr Zeit gehabt hätte - so waren die Gespräche nicht wirklich hilfreich.
Außerdem verwundert es, das einige wesentliche technische Informationen fehlen: a) die Frequenzgänge und
b) die Membran-Durchmesser der verbauten Lautsprecher.
Da ich das Forum als hilfreich empfand und über jeden Beitrag mit ähnlichen Fragestellungen dankbar war lag es auf der Hand nun auch selber etwas beizusteuern.
Ausgangsposition:
Verstärker: Onkyo A-9711
Tuner: Onkyo T-4511
CD: Onkyo DX-7211
MiniDisk: Onkyo MD-2511
CD-Recorder: Philips CDR-600
Front-Stand-LS: Infinity Reference 61i
A/V-Komponenten:
16:9 Fernseher: Grundig MFW 82-620/8
DVD-Player: Grundig GDP 3200
Video-Recorder: Grundig GV 3142 NIC
Das Wohnzimmer ist ca. 33 qm groß.
Die davon beschallte Fläche ist ca. 11 qm groß.
Was geschah:
Ich suchte zunächst einen AV-Receiver, der auch im Stereo-Betrieb überzeugen sollte. Brachiale Höchstpegel standen da eher im Hintergrund.
Nach dem (man muß wirklich sagen) Studium der inzwischen diversen auf dem Markt befindlichen Hifi-Zeitschriften fand ich bei den folgenden Geräten durchweg gute bis sehr gute Kritiken:
Onkyo TX-SR 600 E
Harman/Kardon AVR 2550
Harman/Kardon AVR 3550
Denon AVR-1803
Anmerkungen:
Für den Onkyo sprechen seine wertige Verarbeitung und Ausstattung.
Der Denon bietet viel fürs Geld.
Harman/Kardon fällt mit seinen überdurchschnittlichen Klangbewertungen auf, sowohl im Stereo als auch im Surround-Betrieb.
Wer seine Schwerpunkt auf Surround setzt sollte sich vielleicht auch noch mit Kenwood (7060, 8060, 9060) oder Yamaha auseinander setzen.
Die Entscheidung fiel letztendlich auf den Harman/Kardon AVR 2550, der bei mir in der Nähe für 449 EUR angeboten wurde. Hörproben verschiedener "Harmänner" vor Ort bestätigten die positiven Klangbewertungen. Die eher mager ausgestatteten Videosignal Ein- und Ausgänge beim AVR 2550 werden von mir durch Direktverkabelung eh nicht genutzt. Die Ausgangsleistung reicht auch für häusliche Party-Pegel-Ansprüche. Positiv sind die beiden Digital-Ausgänge (1 x MiniDisc, 1 x CD-Recorder); viele andere Receiver haben nur einen Digital-Ausgang.
Das Lautsprecher-Setup läßt eine sehr individuelle Anpassung zu; weiterhin werden die Parameter nicht global sondern pro Datenquelle gespeichert. Wer z.B. CD bevorzugt in Stereo und DVD in Surround hört, braucht nicht jedesmal das Setup anzupassen, dies geschieht automatisch beim Umschalten der Signalquelle.
Da die Infinity Lautsprecher sehr bassgewaltig tönen und mit über 100 cm Höhe auch nicht gerade zierlich wirken, wollte ich sie zunächst durch Kompakt-LS auf Ständern oder durch kleine Stand-LS ablösen. Hinzu kamen aber dann doch immer größere Lautsprecher. Somit fanden sich im Laufe der darauf folgenden Wochen folgende Lautsprecher ein:
Front:
Dynaudio Audience 42
Dynaudio Contour 1.3 MkII
Dynaudio Audience 122 (Stand-LS)
Nubert NuBox 380
Nubert NuLine 30
Nubert NuLine 100
Canton Karat M 60 DC
Center:
Dynaudio Audience 42C
Nubert NuLine CS-40
Canton Karat CM 7 DC
Rear / Hinten:
Nubert NuLine DS-50
Canton Karat M 10 DC
Subwoofer:
Nubert AW-880
Die ersten Hörversuche liefen mit Kompakt-LS und Subwoofer-Unterstützung, was im Heimkino-Betrieb auch zu durchaus beeindruckenden Resultaten führte (z.B.: Herr der Ringe - Die Gefährten), auch und gerade mit moderater Eingangs-Empfindlichkeit und niedriger Trennfrequenz.
Die Kombination NuLine 30 + AW 880 enttäuschte dagegen im Stereo-Betrieb, eine homogene Ankopplung gelang nicht. Das Nubert-Team berät hier nicht einheitlich; bei den ersten Gesprächen kam die Aussage "Sie können zu jedem der Subs greifen"; bei der Rückgabe "ja klar, ein AW-550 oder AW-1000 hätte besser harmoniert".
Nach diesen ersten Erfahrungen und dem Veto der Ehefrau "so ein Kasten kommt nicht (neben den Fernseher) ins Wohnzimmer" wurde klar, das die Front-LS den Bass-Part sowohl für Stereo als auch Heimkino mit abdecken müssen und es doch wieder auf Stand-LS hinauslaufen würde.
Wie aber klingen denn nun die Front-LS?
Hier die Kurzbewertungen. Allen gemein ist ihre durchweg neutrale Klangauslegung.
Dynaudio Audience 42:
Für ihre physikalische Größe beeindruckende Leistung. Sehr gute Stimmenreproduktion. Für den Preis (wie leider bei allen Audience-LS) nur durchschnittliche Gehäuse-Verarbeitung. Die Lautsprecher-Membrane wirken dagegen sehr hochwertig (und klingen entsprechend).
Dynaudio Contour 1.3 MkII:
Die nächsthöhere Preisklasse bei Dynaudio. Größe in etwa wie die NuLine 30. Gute Feinzeichnung, gute räumliche Abbildung, aber trotzdem nicht wirklich begeisternd. Angemessene Verarbeitung.
Nubert NuLine 30:
Ähnlich der 1.3 MkII, aber deutlich heller abgestimmt und mit noch weniger Tiefbass. Gute Feinzeichnung. Der audiophile Nubert-LS; weniger ein Party-LS. Angemessene Verarbeitung.
Nubert NuBox 380
Ein LS der Spaß macht. Gute räumliche Abbildung, geschlossenes Klangbild und beachtlicher Tiefbass. Allrounder, aber Feinzeichnung deutlich schlechter als z.B. bei NuLine 30. Für den Preis trotzdem große Klasse. Angemessene Verarbeitung.
Macht reproduzierbar bei bestimmten Musikpassagen Eigengeräusche (Vermutung: Weiche), die definitiv nicht im Musiksignal enthalten sind (nur in direkte Nähe hinter dem LS hörbar).
Dynaudio Audience 122 (zierlicher Stand-LS)
Wiederum sehr gute Stimmenreproduktion. Etwas mehr Bass als bei der Audience 42, aber trotzdem klanglich ein eher schlanker Lautsprecher. Gute räumliche Abbildung, geschlossenes Klangbild. Verarbeitung siehe Audience 42. Gefiel mir von allen Dynaudios am besten, aber hat leider nicht ausreichend Basspotenz für Heimkino, um ohne Sub auszukommen.
Nubert NuLine 100 (Stand-LS)
Die große NuLine schließt klanglich an die NuLine 30 an, hat aber deutlich mehr Basspotenz. Gute räumliche Abbildung. Die Stimmen klingen leider etwas nervig, dies fiel z.B. bei der CD "Montserrat Cacallé - Hijo de la luna" verstärkt auf. Die Aktivierung der Kippschalter (mehr Höhen,
mehr Bass) milderte diesen Effekt, allerdings verliert die NuLine 100 dadurch insbesondere im Bassbereich ihren audiophilen Charakter und erinnert dann, wenn auch nur ein ganz ganz ganz klein wenig, unten rum an Bumm-Bumm-Bassboxen. Ein guter Lautsprecher, der in meinem Umfeld aber nicht vollends überzeugen konnte und in meinen Augen nicht das gute Preis-/Leistungs-Verhältnis der kleineren Nuberts bietet.
Canton Karat M 60 DC
Aufgrund der guten Bewertungen entwickelte ich Interesse an der M 80. Da dieser LS aber bei keinem Händler in meiner Nähe gehört werden konnte, testete ich das lt. Canton vergleichbar klingende kleinere
Modell M 60. Der Klang hatte eine andere "Farbe" als die Nubert, nicht ganz so hell. Es besser zu beschreiben ist schwierig, man muß es selber hören. Die Wiedergabe der Bässe konnte nicht voll überzeugen - zu ungenau. Kein wirklich schlechter LS, aber meiner Meinung nach in einigen Zeitschriften klanglich zu gut benotet und letztendlich nicht mein Ding. Interessantes polarisierendes Design.
Infinity Reference 61i
Mein bisheriger Lautsprecher. Optisch kein Leckerbissen konnte er sich dennoch klanglich beachtlich bei Blind-Vergleichstest mit verschiedenen Hörern schlagen. Die Feinzeichnung rund um die Stimmen könnte besser sein und im Bass hat Infinity zu viel des Guten geleistet. Eine Dämpfung der Bass-Reflexröhre brachte für Musikwiedergabe eine Verbesserung. Im Heimkino-Betrieb läßt der ungedämpfte Bassteil dagegen kaum den Wunsch nach einem zusätzlichen Sub aufkommen.
Fazit:
In Summe konnten sich die NuLine 100 oder die Karat M 60 nicht weit genug vor der Infinity plazieren und zeigten sich auch nicht ohne Fehl und Tadel. Die Infinitys düfen somit auch zukünftig den Part der Front-LS bei uns übernehmen.
Die Center-Bewertungen:
Dynaudio Audience 42C:
Siehe Audience 42, identische Bewertung. Harmonierten aber nicht mit den Front-LS (Infinity Reference 61i).
Nubert NuLine CS-40
Harmonierte sehr gut mit der NuLine 30 und NuLine 100. Lieferte auch mit der Infinity Reference 61i bei entsprechende Pegel-Anpassung eine durchaus harmonische Vorstellung. Überragendes Abstrahlverhalten!
Canton Karat CM 7 DC
Siehe Karat M 60. Schlechteres Abstrahlverhalten als die NuLine CS-40.
Fazit:
Die NuLine CS-40 hat eine ausgezeichnete gutverständliche Dialogwiedergabe bei Heimkino und konnte auch bei ProLogic II Betrieb überzeugen, wo sie die Infinity bei der Feinzeichnung unterstützte. Hat einen Dauerplatz unter unserem Fernseher gefunden.
Die Rear-Bewertungen:
Nubert NuLine DS-50
Mit aktivierten zweiten Hochtöner deutlich heller und aufstellungs- und ausrichtungsunkritischer. Paßt sich gut in das NuLine-Klangbild ein. Bassbereich erwartungsgemäß.
Canton Karat M 10 DC
Harmoniert gut mit Karat M 60, aber weniger tonale Einfärbung. Bassbereich erwartungsgemäß.
Fazit:
Die Vorteile eines Dipol-Strahlers überzeugen, insbesondere wenn das Sofa an der rückwärtigen Wand steht. Die NuLine DS-50 hängen an den Wandhaltern WH-5.
Noch ein paar Worte zum Nubert-Service:
Die Bestell- bzw. Rückgabe-Abwicklung (Frau Völkel, Frau Peters, Frau Bücheler) war freundlich und engagiert. Die Erstattung für Rücklieferungen erfolgte innerhalb der zugesagten 10 Tage.
Die Beratung (Hr. Siegle, u.a.) konnte leider nicht voll überzeugen. Bei mehrmaligen Anrufen im Dezember 2002 und Januar 2003 wurde sofort auf die vielen Anrufer hingewiesen und versucht, das Gespräch möglichst kurz zu fassen und man möge sich doch bitte auf den Nubert-Seiten informieren. Die dort zur Verfügung gestellten Informationen sind wirklich hilfreich und wurden von mir auch gelesen, allerdings ersetzen sie nicht das Beratungsgespräch. Ich hätte gerne länger auf einen Rückruf gewartet, wenn man dann mehr Zeit gehabt hätte - so waren die Gespräche nicht wirklich hilfreich.
Außerdem verwundert es, das einige wesentliche technische Informationen fehlen: a) die Frequenzgänge und
b) die Membran-Durchmesser der verbauten Lautsprecher.