ich bin zwar schon länger im Forum angemeldet, aber nur weil ich einem Freund Albumbilder der NuLine-Serie zeigen wollte (er war sich unsicher ob kirsch oder schwarz
![Biggrin :D](./images/smilies/nuforum/icon_biggrin.gif)
Seit meinen "Erstkontakt" mit Nubert lese ich öfters im Forum, speziell wenn ich mein Wissen um Erfahrungen anderer Höhrer erweitern möchte. Mittlerweile habe ich meine eigenen Erfahrungen gemacht und denke, dass ich (was den Stereobereich angeht) meinen "Doktor" gemacht habe. Ich weiss jetzt was ich will. Da ich immer ein schlechtes Gewissen hatte, wenn ich im Forum nur gelesen habe, mich aber nicht selbst beteiligt habe, möchte ich heute etwas zurückgeben.
Intro:
Bevor ich Nubert kennengelernt habe hörte ich immer am PC über ein Sub/Sat-System von Logitech (Z2200). Manchmal war mit der Bass etwas zu dröhnig aber alles in allem war ich sehr zufrieden damit, vor allem bei dem damaligen Preis von 120. Gehört habe ich immer in meinem knapp 20qm großen Zimmer. Ausschließlich MP3-Aufnahmen, meist in 128kb/s und später dann 192er bis 320er. Ich weiss auch nicht was mich geritten hat, die CDs in 128er Qualität aufzunehmen, aber ich hatte ja keinen CD-Spieler und mein Festplattenplatz war mir heilig.
Heute weiss ich wie schlecht sowohl manche Aufnahmen, als auch der völlig überzogene und dröhniger Bass und die sehr zurückgenommenen Mitten waren. Aber jeder fängt mal klein an.
![Rolleyes :roll:](./images/smilies/nuforum/icon_rolleyes.gif)
Dann eines Tages schlug ich die Audio oder Stereoplay auf und wurde auf die Werbung von Nubert aufmerksam, die etliche Testsiege schmückte. Also besuchte ich die Homepage, las mich durch das halbe Forum und lud mir "Technik satt" herunter. Es dauerte nicht lange bis ich mich für die Nuwave 125 entschieden hatte (wenn dann richtig). Ich wollte unbedingt einen neutralen Lautsprecher, weil ich ja das Klangbild nachträglich per Equalizer, Klangregler oder das ATM Modul anpassen kann, so dachte ich mir damals. Ich hatte noch keine Ahnung von Raumakkustik...
NuWave 125:
Damals hatte ich noch zwecks Ausbildung als Fachinformatiker eine eigene Wohnung (20qm) und war nur an den Wochenenden zu Hause. Bestellt wurden die NuWave125 mit ATM Modul, die ich am Verstärker meines Vaters - einem Marantz PM7200 - testen wollte. Er hatte zu dieser Zeit 2 Heco Superior. Als ich dann das nächste mal nach Hause kam thronten die Waves im Wohnzimmer und auf dem Wohnzimmertisch entdeckte die Lieblings CDs meiner Eltern, sowie 2 Weingläser und eine Flasche Rotwein... es wurde also schon getestet.
![Wink :wink:](./images/smilies/nuforum/icon_wink.gif)
Ich konnte es nicht erwarten und legte gleich meine selbst erstellte "Test-CD" (natürlich in MP3 Format...) ein und wurde erstmal enttäuscht. Die Aufnahmen hörten sich verhangen und muffig an - ein einziger Klangbrei. Natürlich gab es auch Ausnahmen, wie zum Beispiel "Taco - Puttin' on the Ritz" - ich dachte der Sängers steht vor mir, so authentisch kam der Song rüber. Dadurch war ich natürlich verwirrt und legte meine basshaltigen Stücke auf. Auch hier wurde ich enttäuscht: der Bass war direkt und knackig aber nicht voluminös (wie ich es jahrelang durch Subwoofer gewöhnt war).
Also Bass am Verstärker aufgedreht (ATM-Modul auf Linear). Das Ergebnis war ein unsauberer Bass der zwar lauter aber nicht voluminöser war. Dann wieder auf Source-Direct geschaltet und per ATM den Bass voll aufgedreht. Bei manchen Liedern brachte das eine Besserung aber der Effekt war nur magrial. Allerdings wurde der Bass dadurch nicht unsauber sondern deutlicher und ein wenig voluminöser, was mir allerdings nicht immer gefallen hat. Zuletzt habe ich das ATM wieder auf linear gestellt und den Wandabstand verringert (vorher ca 40-50 cm) auf ca 20 cm. Das Ergebnis war nicht überraschend: der Bass wurde leicht präsenter aber dröhniger.
Bei linearen Einstellungen (Verstärker und ATM) und entsprechender Lautstärke hat das Sofa vibriert (In etwa so wie bei einem Massagesessel), allerdings war der Bass nicht voluminös, sondern staubtrocken.
Viellecht liegt es ja an den MP3-Aufnahmen? Also Tests mit den original CDs erneut durchgefüht:
Die Waves gaben die Aufnahmen so kristallklar und weiträumig wieder, dass ich gar nicht nachkam mit dem Einlegen. Dabei spielten sie auch Details, die mir zuvor verborgen geblieben sind. Alles klang so echt dass mich sogar der Bass nichtmehr störte.
Alles in allem war ich aber zu unsicher (vor allem wegen der Göße) und schickte die Waves zurück. Obwohl ich sagen muss dass die Waves mir immer besser gefallen hatten je länger ich sie hörte. Nach 3 Wochen, als ich wieder an meinem PC saß und über das Z2200 Musik hören wollte, war es aus und vorbei - Wie konnte ich die ganze Zeit so Musik hören? Ich war also infiziert. Das NuVirus hat 3 ganze Wochen gebraucht ...
Also auf nach Schwäbisch Gmünd zum Hörtest!
NuWave 105: vs NuLine 100:
Mit meinem Vater bin ich dann nach Schwäbisch Gmünd gefahen, da er sich auch ein Bild von den Nubis machen wollte (und "eventuell seine Lautsprecher ersetzen möchte" *g*). Ich will es kurz machen:
1. NuWave 85,105,125: nüchterne Optik, "langweiliger" Klang (85->105: mehr Volumen; 105->125: mehr Details)
2. NuBox 580: leicht schrille Höhen, gewaltiger Bass, "billige Optik" (damals noch Alufront)
3. NuLine 100,120: schöner luftiger Klang, perfekt Verarbeitet (100->120: deutlich voluminöser; detailreicher)
Für meinen Vater stand jetzt schon fest: NuLine100 in schwarz.
Ich war verwirrt, da mich die NuWaves nicht überzeugt hatten, dafür aber umsomehr die Nulines. Ich hatte mir ja schon das halbe Forum durchgelesen und hatte jetzt einen inneren Konflikt zwischen den "langweiligen" neutralen und den "schönklingenden" gesoundeten Lautsprechern. Daher wollte ich die 105er direkt mit den 100ern vergleichen. Beraten wurde ich von Herrn Reichelt, der mir auch nahelegte die "Kleinen" zu kaufen, da mein Raum mit knapp 20qm zu klein ist, was im Nachhinein die einzig richtige Entscheidung war.
Beim Umschalten ist mir aufgefallen, dass die Wave direkter spielt, speziell die Anschläge bei klassischer Musik kamen direkter rüber. Auch der Bass war bei den Lines unsauber(er). Zum Spass schaltete ich mal auf die 125er um, die insgesamt heller, nochmals direkter und weiträumiger spielte. Mir gefiel das "dunklere" Klangbild der 105 am besten und so entschied ich mich für diesen Lautsprecher, den ich bis heute besitze.
Zu Hause angekommen konnte ich es mir nicht verkneifen beide Lautsprecher nochmal direkt zu vergelichen, dabei habe ich eine Line links und eine Wave rechts angeschlossen. "Umgeschaltet" habe ich via Balance Regler. Ich möchte jetzt wirklich keinem Liner zu nahetreten, aber für meinen Geschmack klingt die Line "muffig" (Sänger, speziell Frauenstimmen spielen im Hintergrund). Insbesondere der Bass ist nicht so präzise, was aber auch an dem Verstärker liegen kann. Denn ich habe gerade eben meinen Marantz PM7200 durch einen Onkyo A-9555 ersetzt (danke an Paulja für den Vergleich Onkyo A-9555 vs Denon PMA-1500AE). Der Hochtonbereich ist bei hoher Lautstärke nicht mehr so nervig laut, und der Bass ist deutlich präziser als mit dem Marantz.
Nuwave 125 zum Zweiten:
Als ich die 105er dann in meiner Wohnung aufgebaut hatte machte ich meine ersten Erfahungen mit der Raumakkustik. Der Wandabstand nach hinten war mit knapp 40 cm ok, aber der Abstand nach vorne betrug nur etwa 2,50 m. Das Ergebnis war ein unsauberer dröhniger Bass. Ich regelte den Bass per ATM ganz herunter und bestellte die Spikes, die die Bassqualität zwar nochmals verbesserten aber das Bassproblem nicht aus der Welt schafften.
Irgendwann hat mich das dann so genervt, dass ich die komplette Wohnung so umräumte, dass ich die Raumlänge von fast 5m für die Waves nutzen konnte. Die Bassprobleme waren wie weggeblasen und ich konnte auch den Bass per ATM wieder auf linear stellen.
Diese Erfahrungen brachten mich auf eine Idee - ich wollte die 125er in einem größeren Raum hören. Während der Versandfrei-Aktion bestellte ich mir nochmal die 125er zu einem Freund, der einen 30qm Raum mit Beamer zur Verfügung stellte. Diesmal wollte ich gleich mit CDs und DVDs testen und auch den empfohlenen Wandabstand von 1 m einhalten. Das Ergebnis war wie erwartet:
Bei Musikaufnahmen, sowie Filmton war der Bass so wie er sein sollte - authentisch, also knackig und direkt und bei Effekten hatte er auch das nötige Volumen (Ein Subwoofer würde es nochmal druckvoller krachen lassen, kann aber höchstwahrscheinlich nicht so präziese spielen wie die 125er und muss eingepegelt werden). Insgesamt boten die 125er eine unglaubliche Dynamik auf breiter Bühne - nichts hörte sich überzogen an. Auf einen Center Lautsprecher konnten wir getrost verzichten. Ein nettes Gimmik wären wohl noch Surroundlautsprecher gewesen, aber ich hatte ja damals nur den Marantz Stereoverstärker.
Im Vergelich zu meinen 105ern spielen die 125er direkter, weiträumiger also "heller". Die 105 spielen nicht ganz so genau und weiträumig also "dunkler". Herr Reichelt hat das ganz gut erklärt: Bei der 125 hat jeder Treiber ein eigenes Chassis und sie spielt schneller als die 105er. Bei der 105er können sich die Lautsprecher gegenseitig beeinflussen (mitschwingen), da sie zusammen ein Chassis verwenden. Wie auch immer, wenn ich den Raum dafür habe, kaufe ich vier 125er ansonsten bleibe ich bei meinen Lieblingen.
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Marantz PM7200: vs Onkyo A-9555:
Bisher noch keinen direktvergleich vorgenommen, den ich aber noch nachholen kann, wenn Interesse besteht. Daher nur meine ersteindrücke mit dem Onkyo und meine Erfahrungen mit dem Marantz:
Der Onkyo spielt im Bass direkter, detailreicher. Insgesamt spielt er sehr neutral.
Der Marantz betont die Höhen, was bei hohen Lautstärken nervt (was ich dann per ATM korigieren muss). Im Bassbereich spielt der wärmer, dafür aber nicht so genau wie der Onkyo.
Was mich zusätzlich stört ist das Gerätebrummen, wenn er eingeschaltet ist. Ausserdem brummt er auch über den Kopfhöhrerausgang, also über die Kopfhörher, zusätzlich zu dem Gerätebrummen.
So jetzt muss ich mein Gehirn erstmal mit Sauerstoff fluten...
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Ich hoffe, dass ich hiermit etwas an die Forumgemeinde zurückgeben konnte.
Gruß
Christian