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Happy Ends oder Bad Ends? (Vorsicht Spoiler!)

Verfasst: Sa 15. Mär 2008, 20:30
von Argaween
Wo seit ihr mehr Fan von?
Wenn euch das Ende ein typisches beschert und die Hauptfiguren glüklich bis zur nächsten Fortsetzung leben?
Wenn euch das Ende so überrascht, runter reißt oder sonst irgendwie schockt weil es nicht wie in zig anderen Filmen ist?
Mich hat "Leon der Profi" unheimlich bei dem Ende runter gerissen.
Das muss daran liegen weil es nicht so ein typischer Actionfilm ist.
Weiterhinn fand ich (Ja. Jetzt lachen wieder alle.) Terminator 2 ziemlich mies.
Die haben das echt geschafft, das man während des Filmes total vergessen hat, das es sich hierbei um keinen Menschen handelt!

Requiem for a Dream hat bei mir auch ein absolutes "down" herbei geführt.
Das gleiche gilt für Lord of War.
Vielleicht weil dieser Film einem die Wahrheit vor Augen geführt hat und diese Menschen halt am Ende doch immer die Gewinner sind so sehr wir uns das nicht wünschen!

Was absolut heftig war, war das Ende von SIEBEN.
Da hab ich damals nur fassunglos da gesessen und musste das erst mal verdauen.


Und um mal auf Zeichentrickfilme/Anime ein zu gehen.
In den meisten Serien (Könnte jetzt zig geile Serien aufzählen) sterben Charaktäre die man lieb gewonnen hat (Das kriegen irgendwie nur die Japaner hinn) und bei X war es ganz schlimm.
Das war einfach, weil die Serie so ist, das die Charaktäre eigentlich weder richtig gut- noch richtig böse sind (Auch da sind die Japaner Meister drinn) und ich fand es einfach nur derbe als plötzlich der Mann der vorher das Mädchen und ihren Hund als Freund angesehen hat, versucht hat diese zu töten und sie ihn töten musste.
Das gleiche bei zahlreichen anderen Situationen in dieser Serie.
Die war unglaublich Dialogstark- Erst in dem letzen Kapitel haben sich die Charaktäre gegenseitig platt gemacht- Aus Freunden wurden Feinde und der Witz ist, als sie noch nicht wussten was sie sind und warum sie das tun müssen, haben sie alle zusammen gehalten.

Richtig derbe war auch Neon Genesis Evengelion- Genau wie die Filme.
Da sage noch einer das Anime absoluter Kinderkram ist.
Nach der Serie bestimmt nicht mehr.

Und der allerheftigste Film der mich zig Monate lang so was von runter gezogen hat war "Die letzen Glühwürmchen".
Ich glaub, es gibt keinen Film der so intensiv nahe geht, der so derbe ist, das selbst der größte Macho sich eine Träne weg wischen muss.
Einfach weil das sich die ganze Zeit ankündigt aber man nie damit rechnen würde das es doch so weit kommt.
Ich warte mittlerweile eigentlich bei fast jedem Film auf andere Enden als das typische gute, weil das einfach langweilig wurde.

Verfasst: So 16. Mär 2008, 00:50
von Jan Henning
Hallo

Grade aktuell: No Country for old man: Llewelyn Moss, seine Frau, Carson Wells, diverse wahllose Unbeteiligte... Dafür rennt Anton Chigurh bis auf seinen Arm munter rum und Sheriff Ed Tom Bell geht in Rente statt ihn zu schnappen - und sinniert über seinen toten Vater... - verstörend....

Zeichentrick: When the Wind Blows/Wenn der Wind weht... Auch hier steuert alles auf das Ende zu - und nicht das ob sondern nur noch das wie ist von Bedeutung.

Ist auch die Frage ob man solche Filme mit "linearem" Plot wo eigentlich nur das "Wunder" fehlt welches in 08/15er Hollywoodschinken die Ausweglosigkeit durchbricht mit mit Filmen mit wirklich überraschenden/schockierenden Wendungen vergleichen kann.

Es lief aktuell vor Weihnachten auch der Film "Der goldene Kompaß" - der Erste Teil aus der Triologie "His Dark Materials" - und ich kenne die Bücher. Wenn die zwei anderen Teile auch verfilmt werden sollten, dürfen wir uns auf einiges gefaßt machen (wobei der erste Teil schon fast sinnendstellend geschönt war - das 1. Buch endet ganz anders....)

NGE habe ich (wie im Animethread geschrieben) gerade erst vor kurzem komplett sehen können - und ich habe seit langem erstmals wieder mehrere Nächte schlecht geschlafen - Wenn Personen die einem im laufe der Geschichte sympathisch wurden sterben weil andere Sympathieträger aufgrund innerer Ursachen versagen, dann ist das für mich schlecht zu verdauen. Das Muster folgt in weiten Teilen dem klassischen griechischen Tragödienschema:
(Wikipedia) Die Situation der Hauptfigur verschlechtert sich unausweichlich; das Stück endet mit ihrem Tod. Das Scheitern des tragischen Helden ist dabei unausweichlich, seine Ursache liegt in der Konstellation und dem Charakter der Figur. Der Keim der Tragödie ist, dass der Mensch über das ihm zugeteilte Schicksal hinausgehen will.

Nach der Interpretation von Lessing schrieb Aristoteles in seiner Poetik der Tragödie geradezu psychologische Wirkungsmacht zu: Die Zuschauer sollten in der Aufführung Mitleid (eleos) und Furcht (phobos) für den Helden empfinden und in der Anschauung seines tragischen Schicksals eine Reinigung (Katharsis) von eben diesen Gefühlen erleben.

In der 'Praxis' werden die Gefühle des Zuschauers einer Tragödie oft durch ein geschickt angelegtes Wechselspiel der Ereignisse zwischen der Sympathie mit dem 'Helden', dem Erschrecken vor dem näher rückenden, unabänderlichen Ende und der immer wieder angeregten Hoffnung auf einen günstigeren Ausgang hin und her gezogen. Um dieses 'Wechselbad der Gefühle' zu erzeugen, wenden die Autoren bestimmte Hilfsmittel an.

Eins dieser Hilfsmittel ist die Einfügung einer possenhaften Szene unmittelbar vor einem wichtigen Ereignis, um die Spannung zu entlasten (comic relief). Beispiele hierfür sind der Auftritt des Leichenwächters in Sophokles' Antigone oder der übernächtigte Torwächter in William Shakespeares Macbeth.

Häufig hört man am Beginn des Spiels die Ankündigung, der 'Held' werde sterben. Damit wird die moralische Wirkung auf den Zuschauer erhöht, denn die Ankündigung wird zwar ernst und in sich glaubwürdig vorgetragen, die weiteren Umstände der Szene bewegen den Zuschauer jedoch dazu, sich selbst zu täuschen und die Voraussage als unsinnig abzutun.
Mir fallen die Parallelen bei NGE sehr deutlich auf. Erschwert wurde bei mir das ganze da ich das Ende damals aud VOX gesehen hatte und wußte das es keinen guten Ausgang gibt.

Munter bleiben: Jan Henning

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 03:21
von pleio
Der Film "Die letzen Glühwürmchen" ist wirklich klasse und geht einem echt nahe.
Auch ein Film der in dieses Schema reinpasst ist the Hole. Wobei dieses beiden eigentlich Grundverschieden sind.
Was ich jetzt demletzt gesehen hab ist "An deiner Seite" wobei mich hier das ende auch berührt aber auch ein wenig verwirrt hat da ich nicht genau weiß wie ich es einschätzen soll.
Werd mal die Tage meine Filme durchschaun was ich so noch in Peto hab was kein Happyending besitzt.

Verfasst: Mo 21. Apr 2008, 21:44
von Jan Henning
Manches sollte verboten werden:



Scheiße war ich schlecht drauf - dabei fing das ganze so munter an.... :(

Jan Henning