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Signalpräzision vs. Chassisqualität

Grundlegende Fragen und Antworten zu Lautsprechern
BlackMac

Signalpräzision vs. Chassisqualität

Beitrag von BlackMac »

Hallo,

wie lässt sich die Signalpräzision eines Lautsprechers steigern? Ist die Gesamtqualität aller Chassis dafür ausschlaggebend wie gut der Lautsprecher das Klanggeschehen abbilden kann? Bedeutet dies für ein einzelnes Chassis, dass die Impulswiedergabe einzelner Transienten noch besser funktioniert? Wie kommt die hohe Auflösung einer NuLine 122 zustande wenn man sie beispielsweise mit einer NuBox 311 vergleicht?

Gruss,
Jorge
raw
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Beitrag von raw »

Was ist Signalpräzision?

Was ist Chassisqualität?

:)
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Die Frage bezog sich darauf, von welchen Faktoren eine präzise Schallwandlung abhängig ist. Speziell die Sauberkeit im Mittel-/Hochtonbereich einer NuLine 122 gegenüber einer kleineren Box aus dem Nubert Programm. Welche Faktoren machen die hohe Präzision bei der Schallwiedergabe möglich? Die saubere Wiedergabe von Transienten kann es eventuell nicht sein, denn das sollen angeblich alle Nubert Boxen bieten. Der Hochtöner einer NuLine 122 klingt aber nochmals feiner als die Ausführung in der NuBox. Der Mitteltonbereich klingt deutlich differenzierter. Einzelne Instrumente und Klangereignisse lassen sich aufgrund der Präzision bzw. gesteigerten Auflösung deutlich besser heraushören.

Saubere Frequenzgänge bietet jede Nubert Box aber wie lassen sie diese Eigenschaften anhand von Messergebnissen ausmachen? Schwingt die NuLine 122 schneller aus? Schwingt das Chassis schneller ein? Die Frequenzweiche allein kann doch nicht so eine grosse Beeinflussung haben? Deshalb ist die Frage was die Chassis in einer NuLine anders machen als in einer NuBox?
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m4xz
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Beitrag von m4xz »

In der 122 werden wohl auch noch bessere Chassis verbaut sein als in den NuBox Modellen...
raw
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Beitrag von raw »

Saubere Frequenzgänge bietet jede Nubert Box aber wie lassen sie diese Eigenschaften anhand von Messergebnissen ausmachen?
Die größten Unterschiede zwischen nuLine122 und nuBox311 liegen in Bündelungsmaß, Klirrfaktor und Intermodulationsverzerrungen. Die nuLine122 strahlt im unteren Mittelton enger ab als die nuBox311.
Schwingt die NuLine 122 schneller aus? Schwingt das Chassis schneller ein?
Nein. Ein- und Ausschwingen, also das Group Delay des Lautsprechers hat in den wenigsten Fällen etwas mit gehörter Präzision zu tun, da das Group Delay in den meisten Fällen unterhalb der Hörschwelle ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gruppenlau ... er_Akustik

Alleine hat ein Lautsprecher im Mittelton fast nie mehr als 1ms Group Delay. In einem Wohnraum stehend sind es frequenzabhängig dutzende Millisekunden. Sprich, die Raumakustik ist DIE Klangbeeinflusserin schlechthin.
Die Frequenzweiche allein kann doch nicht so eine grosse Beeinflussung haben? Deshalb ist die Frage was die Chassis in einer NuLine anders machen als in einer NuBox?
Die Frequenzweiche bestimmt die Trennung zwischen den Chassis und deren Frequenzgang. Der "Einfluss" der einzelnen Chassis beschränkt sich bei linearem Frequenzgang damit fast nur noch auf Abstrahlverhalten, IM-Verzerrung und Klirrfaktor. Um den Aufwand in der Frequenzweiche gering zu halten, benutzt man halt Chassis mit gleichmäßigem Frequenzgang. (Eigentlich ist die Frage beliebig beantwortbar.)

Die beste Antwort auf diese Frage wäre: Man soll die Box als Ganzes sehen.
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Danke! Gibt es irgendeine Seite im Netz, die sich mit der IM-Verzerrung bei der Lautsprecherwiedergabe beschäftigt oder finde ich das nur in der Klang & Ton und Hobby HiFi? Mir fehlt einfach das Bild im Kopf, was da technisch genau passiert, wenn IM-Verzerrungen zu hören sind. Beispiel: Eine Schwingspule bewegt sich aufgrund der Pegel immer weiter aus dem Luftspalt und kann nicht mehr ganz linear angetrieben werden. Warum entstehen diese IM-Verzerrungen? Aufgrund grosser Membranbewegungen oder weil die Schwingspule nicht mehr genau folgen kann? Was ist der Unterschied zwischen Klirrfaktor und IM-Verzerrung? Letzteres beschreibt quasi die Entstehung von Zwischentönen, die im Originalsignal nicht enthalten sind? Ist das nicht dasselbe wie Verstärker-Clipping?

Gruss,
Jorge
StefanB
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Beitrag von StefanB »

raw hat geschrieben:Die beste Antwort auf diese Frage wäre: Man soll die Box als Ganzes sehen.
So sehe ich das auch.

Und da kommt z.B. das Ausschwingverhalten des Feder-Masse-Dämpfungssystems LS ins Spiel, welches sich ganzzeitig dem Eingangssignal überlagert. Und welches dramatisch besser wird, wenn man es direkt an einen Verstärker hängt, statt über eine dicke Weiche mit Luftspulen zu schicken. Kurz : Lasst den Dämpfungsfaktor an die Schwingungserzeuger.

Das Verzerrungsverhalten eines LS, auch unter Winkeln, ist ebenfalls natürlich nicht linear, je nach Betriebszustand ändert sich die Zusammensetzung aufgrund der mannigfaltigen Einflußgrößen dieses komplexen mechanisch-elektrischen Systems, genau wie die relevanten k2-k7 eines Verstärkers je nach Belastung.

Stefan
Beim Testhören sind wenigstens die Amateure von der Strasse
Der Weg vom Unterschiedhörer zum Musikhörer ist steinig und schwer
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Nehalem
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Beitrag von Nehalem »

BlackMac hat geschrieben:Danke! Gibt es irgendeine Seite im Netz, die sich mit der IM-Verzerrung bei der Lautsprecherwiedergabe beschäftigt oder finde ich das nur in der Klang & Ton und Hobby HiFi? Mir fehlt einfach das Bild im Kopf, was da technisch genau passiert, wenn IM-Verzerrungen zu hören sind. Beispiel: Eine Schwingspule bewegt sich aufgrund der Pegel immer weiter aus dem Luftspalt und kann nicht mehr ganz linear angetrieben werden. Warum entstehen diese IM-Verzerrungen? Aufgrund grosser Membranbewegungen oder weil die Schwingspule nicht mehr genau folgen kann? Was ist der Unterschied zwischen Klirrfaktor und IM-Verzerrung? Letzteres beschreibt quasi die Entstehung von Zwischentönen, die im Originalsignal nicht enthalten sind? Ist das nicht dasselbe wie Verstärker-Clipping?
Ein paar der Fragen werden in den dazugehörigen Wikipedia-Artikeln beantwortet:

Klirrfaktor, IM-Verzerrungen und Dynamikkompression
Klirrfaktor (genauer)
Intermodulation in der Lautsprechertechnik (genauer)
Clipping: http://de.wikipedia.org/wiki/Übersteuer ... arbeitung) (Sorry, Link geht wegen Umlauten und Sonderzeichen nicht)

Einiges davon würde ich jedoch mit Vorsicht genießen. In dem Artikel über Intermodulation steht z.B.:
Wikipedia hat geschrieben:3-Wege-Systeme sind daher 1-Wege- und 2-Wege-Konstruktionen deutlich überlegen.
8O 8O Im Bezug auf IM-Verzerrungen mag das stimmen, aber das muss dann auch dabeistehen!! So wie es jetzt geschrieben ist, erweckt es imho den Eindruck, dass diese Aussage generell gilt! Absicht?...
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Nehalem hat geschrieben:Einiges davon würde ich jedoch mit Vorsicht genießen. In dem Artikel über Intermodulation steht z.B.:
Wikipedia hat geschrieben:3-Wege-Systeme sind daher 1-Wege- und 2-Wege-Konstruktionen deutlich überlegen.
8O 8O Im Bezug auf IM-Verzerrungen mag das stimmen, aber das muss dann auch dabeistehen!! So wie es jetzt geschrieben ist, erweckt es imho den Eindruck, dass diese Aussage generell gilt! Absicht?...
Doch, das stimmt schon bezüglich IM-Verzerrung, da der Mitteltöner in einem 3-Wege System deutlich besser vor den Grossen Hüben im Bassbereich geschützt ist - natürlich abhängig von der Abhörlautstärke. Interessant ist auch die Aussage:

"Dennoch muss der Basslautsprecher einer 3-Wege-Box einen großen Bereich linearer Auslenkung aufweisen, um nicht seinerseits Harmonische zu erzeugen."

Der Tieftöner muss bis zum Mitteltöner hoch, wenn es keinen zusätzlichen Weg gibt (z.B. ein zwischengeschalteter Tief-/Mitteltöner mit einer sehr begrenzten Bandbreite), was auch problematisch werden kann. Deshalb sind die Chassis beim neuen Nubert Modell "NuVero 14" wahrscheinlich auch kleiner und als 3 1/2-Weg Konstruktion ausgelegt, würde ich mal vermuten.

Gruss,
Jorge
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Malcolm
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Beitrag von Malcolm »

Deshalb sind die Chassis beim neuen Nubert Modell "NuVero 14" wahrscheinlich auch kleiner ausgelegt, würde ich mal vermuten.
In erster Linie sind die chassis kleiner ausgelegt um die Box schmaler bauen zu können vermute ich mal :wink:.
Ansonsten hätte man ja auch für Tief/Mitteltöner und Subbass unterschiedliche Chassis verwenden können.
Viele schöne Sachen
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