ich denke, meine konkrete Problemfrage rechtfertigt es, dass ich einen neuen Beitrag starte und nicht "ATM und Vinyl" fortführe.
Also da ja die Sommeraktion 2008 bald endet, wollte ich die Chance nicht ungenutzt lassen, das ATM-85 für meine NW 85 zu testen.
An dieser Stelle auch herzlichen Dank an Herrn Bühler


Kurz meine Anlage, mit der ich auch teste: NAD C 372, NAD C 542, NAD C 422, NAD PP2 und REGA P3. Angeschlossen habe ich die NW85 in echtem Bi-Wiring an beiden LS-Ausgängen A+B, das ATM habe ich über Tape-Monitor eingeschleift, um mit und ohne ATM per Knopfdruck vergleichen zu können. Wie alle meine Geräte habe ich auch das ATM 85 ausgephast und mit richtiger Polung in die Netzleiste angeschlossen.
Mein Raum ist seht gut bedämpft, die NW 85 pur klingen bereits perfekt und dröhnfrei, Wandabstand rund 1m und zu den Seitenwänden etwas mehr, halb eingwinkelt. Wandabstand Sofa 1,50m, NW 85 stehen auf den NuSpikes im Lot (klanglich am besten)Alle Tests nahm ich bislang in absolut linearer Einstellung an Boxen, Verstärker und ATM vor.
Bei Vinyl finde ich die Basserweiterung gut, da der Rega-Tonabnehmer ein wenig zu schlank (zu ehrlich?) klingt.
Testmusik: Orgelsymphonien aus der Romantik, Heather Nova, Sophie Zelmani, Stanley Clarke, Traincha, Billy Cobham, Cristina Branco, Goldfrapp um mal einige zu nennen: also ich höre überwiegend nur handgemachte Musik.
Bei Orgel ist die ATM-Wirkung (die berühmte Toccata von Widor aus der 5. Orgelsymphonie) schon beeindruckend, da nun auch die 32'-Lage hörbar ist. Auch scheinen Schlagzeug und Bass echter zu klingen, sprich, in den Dimensionen zuzulegen. Wichtig war mir aber auch das ATM bei Musik zu testen, wo die tiefsten Bässe nicht vorhanden sind, bspw. bei portugiesischem Fado von Cristina Branco. Auch beeindruckend im 25m² Raum: ATM linear, C 372 auf 10.30 Uhr und dann legt Billy am Schlagzeug los


Und jetzt komme ich zu den Punkten, die mir, ich will nicht sagen negativ, sondern, die mir einfach aufgefallen sind. Kann ja sein, dass ich einen Bedienfehler mache. Das betrifft Musik, wo es keinen/kaum Subbass-Bereich gibt.
Auffälligkeiten:
Insgesamt habe ich bei komplett linearem Betrieb den Eindruck, dass mit ATM akustisch die Stimme zurücktritt bzw. an Volumen einbüßt. Während Sophie Zelmani (ich liebe sie

Meine Vermutungen (reine Hypothesen):
- In meinem Raum wird der Bass überdurchschnittlich angeregt, wodurch die Mitten relativ ins Hintertreffen geraten (auch ohne ATM klingen die NW 85 bereits größer als meine ELAC CL 142 Titan Ed.)
- Der C 372 hat "zu viel" Bassbereich, was durch das ATM-Doping akustisch stärker in Erscheinung tritt.
- Das ATM 85 linearisiert nicht nur den Bass nach unten, sondern wirkt auch im Mitteltonbereich / Stimmbereich.
- Der obere Tiefmitteltöner arbeitet ohne ATM dauerhaft im linearen Bereich, wodurch er sich sozusagen auf die Stimmwiedergabe konzentrieren kann ohne Bassmehrbelastung.
- Der Rumpelfilter 4. Ordnung ist in Nuancen als "Bremse" hörbar.
- Theorie: Wenn ich an der Box die Höhen auf sanft stellen und den ATM-Höhenregler etwa auf 14 Uhr stelle, dann müßte doch ein wieder relativ linearer Frequenzgang herauskommen, der dann allerdings subjektiv die Mitten etwas hervorhebt, oder?
Langer Text, kurze Frage: was würdet ihr sagen? Was wäre neure Tipps? Bin ich zu "audiophil" und "highendig"

Irgendwie will ich nicht an den Reglern drehen, denn ich kaufte ja gerade die NW, weil sie noch linearer als ELAC sind.
Danke für eure Ratschläge.

Beste Grüße
Vinylman
PS: technische Frage: Sind die Wirbelstrombremsen in Verbindung mit einer gekonnten BR-Abstimmung und dem Rumpelfilter der Grund, warum die NW 85 trotz ATM auch bei 10 Uhr nicht übermäßig viel Hubbewegung benötigen?
