Meinem Lautsprechervergleich voran ging eine "lange" Geschichte, die ich erstmal "kurz" erzählen möchte, weil alles im Zusammenhang steht.
Wie hier und da schon manches mal von mir angedeutet, hatte es mir die nuVero11 seit ihrem Erscheinen und der ersten unverhofften Begegnung in Bremen auf der WOH (Link) durchaus angetan, auch wenn ich sie dort nur betrachten durfte, aber das alleine war schon ne Augenweide. Gemäß meinem Motto "lieber den Wolf im Schafspelz" entsprach ihre Größe (wenn man das so nennen darf) und Anmut, gepaart mit dem was sie klanglich drauf haben sollte, genau dem, wie ich mir einen guten Lautsprecher vorstelle.
Vielleicht ist diese Denkweise aber auch nur "zweckorientiert", denn ich kann eh keine größere Box wohnraumtauglich platzieren.
Doch; kann die nuVero11 das was ich bereits habe (nuWave10+ABL) wirklich spürbar topen und ist es für mich die Neuinvestition wert ?
Es liess mir keine Ruhe...
Durch Vorschusslorbeeren verschiedenster Art, teils durch User die sie später in Schw.Gmünd gehört haben (auch im Vergleich zur nuVero14), teils durch die NSF selbst, waren/sind meine Erwartungen an die 11er hoch.
Ihre technischen Werte versprachen Tiefgang (bis 30Hz) ähnlich einer nuWave10 oder 105 bzw. nuLine100/102 mit ABL/ATM und die Erläuterungen der NSF und einiger Hörer machten Lust auf bessere Stimmenwiedergabe und durch verbessertes Abstrahlverhalten weniger Klangeinbußen ausserhalb des Sweetspot.
Dennoch bestellt man sich ja nicht "mal eben" zwei LS für insgesamt fast 2700 um da mal nen bisschen reinzuhören.
So ging ein wenig Zeit ins Land und Ende Januar tat sich eine Gelegenheit auf, nach Schw.Gmünd zu fahren.
Einem guten Bekannten brannte es unter den Fingern seine T&A-LS ins Auto zu laden und in Gmünd gegen die nuVero14 zu vergleichen, da er neu investieren möchte und die nuVero14 mit auf seine Liste steht.
Die NSF war sehr interessiert und lud uns für den 23.01. ins Labor ein (nochmal vielen Dank dafür an die NSF / war ein schönes WE).
Hier ein paar Bilder davon, auch wenn es nicht direkt hier her gehört:
Bild1 + Bild2 + Bild3 + Bild4 + Bild5 + Bild6 (Bilder-Link zum Ansehen einfach anklicken)
Das WE war die Gelegenheit für mich, mir die 11er direkt bei Nubert anzuhören und mich von ihren Qualitäten zu überzeugen.
Malcolm hatten wir "auf dem Weg aufgelesen" mit nach SG genommen und auch sein Interesse galt der nuVero11 und wie sie sich gegen eine nuWave105+ABL aus der Schnäppchenecke so "schlägt".
Am Samstag dem 24.01. namen wir uns die Zeit und das nuVero-Studio ein, um unsere eigenen Eindrücke zu sammeln.
Das Ergebnis war an diesem Tag niederschmetternd & positiv zugleich. Die 11er konnte sich nicht recht behaupten und die 105er+ABL schien alles besser machen zu wollen (letzteres war das vermeindlich positive für uns, da Malcolm und ich die nuWave10 besitzen).
Letztlich stellte sich aber heraus, das wir ganz allein die Ursache für das Ergebnis waren und die nuVero11 zu unrecht "beschuldigten".
Ein Vergleich einer nuVero11 mit einer anderen Box kann nur fair sein, wenn man einen Pegelabgleich macht, wie eigentlich bei jeder Box, aber eben bei der 11er ganz wichtig, da sie einen recht geringen Wirkungsgrad hat. Das wird noch auffälliger, wenn man die nuVero11 auf voluminös stellt. Allerdings hat die 11er nur bei dieser Einstellung den linearen Frequenzgang runter bis 30Hz und das wollten wir ja auch mit der ABL-getunten105er vergleichen.
Die vorhandene LS-Umschaltanlage im nuVero-Studio ist für diesen Vergleichstest völlig ungeeignet und noch dazu ist das Studio ein akustisches NO-GO für die nuVero11 (was uns zu dem Zeitpunkt nicht bewusst war).
Ich kann nur jedem empfehlen, der sich die nuVero11 im Studio in Schw.Gmünd anhört, das Gehörte nicht zur Kaufentscheidung zu verwenden und die NSF sollte ihr einen besseren Hörraum "spendieren".
Wer echtes Interesse an der nuVero11 hat -> hört sie zu hause !
Dazu kam es nun ja auch.
Weil ich das gehörte nicht recht glauben konnte, setzte ich mich ab Montag den 26.01. immer mal wieder mit der NSF in Verbindung (am Samstag stand keiner für Verfügung), um das Erlebte auszuwerten. Die "Fehler im System" waren zusammen mit Daniel Belcher schnell erkannt. Ich musste mir natürlich anhören, wie "glatt" wir uns doch angestellt hätten... ...allerdings zu Recht.
Das wollte ich nun erstrecht nicht "auf mir sitzen lassen" und wollte den Test "ordentlich" bei mir wiederholen und mich neu von der 11er überzeugen lassen.
Wie schwierig das wurde (jedenfalls der Vergleich) und welche Tücken sich dahinter verbergen, könnt ihr nun im nachfolgend beschriebenen Vergleichstest nachlesen.
Die 11er die ihr dort seht, stehen seit nun schon zwei Wochen bei mir.
Sorry für das doch zu lange Vorwort
Rudi's unprofessionelle Antwortsuche -> "new" nuVero11 vs. "old" nuWave10+ABL
Testaufbau:
- * Verstärker: Rotel RSX-1067 (7 identische Endstufen / durch Auftrennung Endstufen "frei" verwendbar)
* mein Pio668 als CD-Quelle digital am Rotel
* an den Front-Endstufen des 1067 = nuWave10 (alles auf neutral) / extra für den Test gebautes einstellbares Dämpfungsglied für die Pegelanpassung
* an den Surr.-Endstufen des 1067 = nuVero11 (Höhen brillant / Mitten neutral / Bass auf voluminös, weil erst dann linearer Frequenzgang bis 30Hz)
* von Front-PreOut zu einem Cinch-Umschalter (vom Hörplatz aus umschaltbar) / vom Ausgang 1 des Umschalters zum Dämpfungsglied -> ABL10/100 -> Front-MainIn (an den Endstufen sind die nuWave10) / vom Ausgang 2 zu Surr.-MainIn (an den Endstufen sind die nuVero11)
* beim ABL10/100 Bassregler auf 12Uhr = Basslinearisierung bis 27Hz runter / Höhenregler = Rechtsanschlag, also ohne Beeinflussung
Pegelabgleich erfolgte nach Gehör zweier Personen sowohl mit einem "rosa Rauschen" als auch mit einem dynamischen Musiktitel und sehr schnellem hin- und herschalten bis wir uns einig waren, dass es keinen Pegelunterschied mehr gibt.
Ich habe kein Pegelmessgerät und würde es mir nur dafür auch nicht anschaffen.
Mit diesen CDs wurde überwiegend gehört:
- * DAVID GRAY / WHITE LADDER
* FRIEDMANN / AQUAMARIN
* YELLO / THE RHYTHM OF DEVINE (Tiefbasstest, Titel 16)
* TRACY CHAPMAN (Album von 1988)
* PEDER AF UGGLAS / BEYOND
* EUGENE RUFFOLO / IN A DIFFERENT LIGHT
* DIANA KRALL
* INDIO ARIE / ACOUSTIC SOUL
* MARC COHN (Album von 1991)
* SINÉAD O'CONNOR / I DO NOT WANT WHAT I HAVEN'T GOT
* PETER GABRIEL / SO
Die unerwartet frühe Ankunft der nuVero11 am Freitag den 06.03., aber natürlich gleich ausgepackt
Die Traversen sind von feiner Qualität und Nubert-typisch bestens verpackt (werden in einem dritten Packstück geliefert).
SUPER -> eine Bildbeschreibung, wie man den LS am einfachsten auspackt und aufstellt.
Gesagt... ...getan... ...ääähm... ...gelesen... ...getan...
..und auch gleich die Traversen ran...
...und neben meiner nuWave10 aufgestellt.
Schallwände weit genug vorne, um nicht von den Möbeln beeinflusst zu werden.
Abstand der Schallwände zur Rückwand: ca. 60cm
Der verwendete Umschalter ermöglichte absolut verzögerungs- und knackfreies Umschalten.
Ist eigentlich ein Modell mit drei Eingängen und einem Ausgang, kann aber problemlos auch in umgekehrter Signalrichtung verwendet werden
Optischer Vergleich nuWave10 und nuVero11. Die 11er finde ich optisch und technisch schon sehr "bestechend", aber die 10er ist nach wie vor ne feine Box.
Ich sollte hier wohl auch mal erwähnen, daß es die nuWave10 schon lange nicht mehr gibt und dieser Vergleich ein wenig "hinkt", da nicht zwei aktuelle Modelle verglichen werden.
Aber für mich ging es dabei ja um was anderes
Einer der beiden Mitteltöner der nuVero11...
...ihr Hochtöner...
...und einer der drei Langhub-Tieftöner.
Mein erster Testaufbau.
Davon ausgehend, daß meine nuWave10 an eben dieser Stelle tollen Klang abliefern, wollte ich beiden LS genau diese Aufstellungsbedingung einräumen.
Der 10er egal, für die 11er nicht gut, wie sich später herausstellte.
Jörns, Michas und meine Klangeindrücke dieser Aufstellung, allerdings sind nur die hervorgehobenen Punkte als Ergebnis zu werten, denn das andere änderte sich noch:
* die nuVero11 gibt Stimmen mehr Volumen (klingt vollständiger) - klarer Pluspunkt
* entgegen dem "falsch gelaufenen Vergleich in SG im Januar" geht die 11er tatsächlich sehr tief runter, erreicht aber nicht ganz das Niveau der nuWave10+ABL
* die 11er klingt im ganzen Raum besser / kaum Klangveränderungen ausserhalb des Sweetspot
* nuWave10 und nuVero11 sind nur bei Instrumentalmusik sehr schwer zu unterscheiden, aber die Unterscheide werden sofort hörbar, wenn Stimmen mit dabei sind.
Bei der 11er haben Stimmen mehr "Körper", aber der Sänger/die Sängerin werden nicht klar platziert.
* Die nuWave10 klingt schlanker, aber der Bühnenaufbau gefällt mir besser, da insbesondere der Sänger/die Sängerin deutlich vor einem platziert wird (restliche Bühne dennoch breit).
* ganz klar ist die nuWave10 "höhenbetont" (wenn man das so nennen darf), halt sehr detailliert und bei gefährdeten Titeln eben auch unangenehm (sehr selten), wo die nuVero11 absolut sauber spielt.
Aber auch das ist bei der 10er mit einem 1/4Dreh zurück am Höhenregler des ABL "angepasst".
Etwas für mich ganz wichtiges hatte sich bei diesem Testaufbau einfach nicht einstellen wollen:
Es fehlte der 11er an Bühnenaufbau, sowohl an Tiefe, aber insbesondere wurde eine Stimme nicht klar platziert.
Nach einem längeren Telefonat mit Thomas Bien war klar:
Der 11er bekommt die direkte Nähe eines zweiten LS überhaupt nicht recht (so ein Testaufbau ist ja auch nicht der Normalfall). Da ist sie wie eine Diva und "zickt gern rum". Was der 10er egal war, führte bei der 11er aufgrund ihres breiten Abstrahlverhaltens zu unerwünschten Reflektionen, die die Ortung negativ beeinflussten.
Hab ich mich also abends wieder ans Werk gemacht und die 11er mal alleine ganz frei hingestellt...
..wie man hier unschwer sehen kann.
So aufgestellt hatte ich an dem Abend nur die nuVero11 gehört und siehe da, sie kann es doch.
Die 11er baut eine fantastische Bühne auf, sowohl in der Tiefe wie auch in der Breite und platziert dabei sehr deutlich und punktgenau die Stimmen auf der Bühne... ...endlich.
Ihr rundum ausgewogenes Klangbild und die tolle Stimmenwiedergabe änderte sich zur vorherigen Aufstellung für mich nicht hörbar, aber die Basspräzision nam noch etwas zu.
In Anlehnung an die Ergebnisse vom Vortag, hab ich den Vergleichs-Testaufbau neu gestaltet.
So aufgestellt konnte ich die LS jetzt leichter vergleichen, aber die 11er "störte" selbst die nun weiter entfernte 10er immer noch ein wenig, denn die Bühne der freien Aufstellung reproduzierte sich hier nicht richtig, wenn auch besser, als bei der vorherigen engen Aufstellung neben der 10er.
Alles halb so wild, denn ich kannte bis dato:
* die tolle Bühne meiner nuWave10, wo sie da noch alleine stand
* genauso wie den tollen Bühnenaufbau der 11er bei freier Aufstellung
* und die Klangunterschiede beider Lautsprecher durch den Umschalttest
Blieb nur noch ein Letztes zu tun - die 11er mal alleine so aufzustellen, wie sonst meine 10er stand und "horchen", ob die nuVero11 dann all ihre Vorzuge immernoch voll ausspielen kann ?
Also heute frisch ans Werk...
...alles wieder schick und schön zurück gebaut und nur die 11er alleine platziert.
Erstmal gerade nach vorne mit einem Schallwandabstand zur Rückwand von 55cm.
Auf den Marmorsockeln der 10er hat sie es sich jedenfalls schon mal "gemütlich" gemacht
Hab auch noch leicht eingewinkelt ausprobiert...
...und weiter vorgezogen.
Letztlich konnte die 11er zu meiner Freude schon bei der normalen geraden Aufstellung voll überzeugen.
Leichtes Eindrehen bringt meiner Ansicht ein wenig Vorteile bei der Bühnenpräzision (Ortung), das weiter vorziehen hatte keine nennenswerten Vorteile, eher einen optischen Nachteil.
mein Fazit:
* ich schliesse mich einem anderen Threadtitel an, der da heisst "NuVero 11 - GEIL!"
* die 11er ist ohne Frage ein exellenter Lautsprecher und optisch sehr ansprechend. Ein Nubert-Lautsprecher, dessen Preis dem hohen technischen Aufwand und der top Verarbeitung geschuldet ist
* die natürliche Stimmenwiedergabe der nuVero11 (so nenn ich es mal, ist jedenfalls besser als bei der 10er) ist ja wohl auch DAS Merkmal der nuVero allgemein. Sie gibt dem ganzen Geschehen mehr "Körper", mehr "Volumen" (schwer zu beschreiben), was ein Großteil des Gehörten echter erscheinen lässt.
Die Vordergründigkeit der Stimmenwiedergabe bei der nuWave10, gibt dem Hörerlebnis bei manchen Titeln dennoch ein wenig mehr Klarheit. Ich war manchmal hin und her gerissen, was mir nun besser gefällt.
* die nuVero11 "schmeichelt" mehr, dennoch sehr detailliert, man hat nie das Gefühl es würde was fehlen / die nuWave10 ist dagegen in den Höhen teils noch detailreicher, kitzelt manchmal noch mehr Feinheiten raus, manchen Menschen ist das nen Tick zu viel, mir nicht
* die nuVero11 liefert ohne jede aktive Hilfsmittel einen fantastischen Tiefgang, daß es einem an nichts fehlt. Der Bass ist präzise und knackig.
Die nuWave10 "braucht" für den Tiefgang halt das ABL, aber dafür kostete sie auch nur die Hälfte.
* die klanglichen Unterschiede bei Instrumentalmusik sind teils so marginal, dafür aber um so deutlicher wenn die Stimmenwiedergabe einsetzt
* entgegen meiner ürsprünglichen Annahme, sollte man auch bei der nuVero11 im Stereodreieck sitzen, um den perfekten Bühneaufbau geniessen zu können. Die Klangfarbe verändert sich ausserhalb dessen allerdings kaum.
* mir ist bewusst geworden, dass ich mit der nuWave10+ABL bereits einen - gerade für den Preis - überdurchschnittlichen Lautsprecher besitze und die NSF mir damit bereits vor Jahren einen Grund "geliefert" hat, heute nicht auf die nuVero11 umsteigen zu müssen.
Eine deutlichere Verbesserung kann MIR höchstwahrscheinlich nur die 14er bringen, denn die hab ich schon im Januar in SG und zuvor in Bremen auf der WOH als beeindruckend gut empfunden (sie ist aber zu groß, wie schon die nuWave125)
* letztlich stellt sich heraus, dass Günther und sein Team das Rad eben doch nicht neu erfunden haben, sondern er schon seither super Lautsprecher baut
nuVero ist geil,
da braucht man nie das Hackebeil
...doch wer sich gut erinnern kann,
das schrieb der Rudi auch schon vor ein paar Jahren mal,
als auf die nuWave10 viel seine Wahl
In diesem Sinne...
...hoffe ich, daß ihr Spass am Lesen habt und einige Infos mitnehmen konntet.
bis denn dann,
der Rudi