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Lautsprecher aus Glas - sauteuer
Verfasst: Sa 21. Nov 2009, 21:11
von weaker
"The Force" ist ein glasklares Statement zur Macht, finanzieller Macht jedenfalls. 566.000 Dollar kostet das fünfteilige Surround-Ensemble des schwedischen Herstellers Perfect8 Technologies...
http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ ... 14,00.html
Innen keine Dämmwolle und keine Gehäuseverstrebung. Kosten fast ne halbe Million und klingen vermutlich eher schlecht. Hoffentlich kauft die keiner.
Verfasst: So 22. Nov 2009, 11:10
von Uwe
Es ist doch dasselbe wie bei der Kunst! Über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten.
Aber viele Kunstwerke gehen nicht wegen ihrer inneren Werte im Preis nach oben, sondern weil sich finanziell potente Käufer diese auch leisten können und sich mit dem Erwerb dieser Sammlerobjekte scheinbar gegenüber ihrem Umfeld bzw. Mitmenschen "nach oben" abgrenzen können. Der sogenannte "Kunstsachverstand" spielt in den meisten Fällen da nur noch eine untergeordnete Rolle. Mit dem Erwerb solcher hochpreisigen Objekte wird der Umwelt auch die Botschaft vermittelt, "
Schaut was ich erreicht habe bzw. wie bedeutend ich bin." Bei den Sammlern, die ihre Objekte wegschließen (oft illegal erworben) steht dann eher das "sich selbst auf die Schulter klopfen" im Vordergrund.
In diese Kategorie würde ich auch den Kauf dieser Lautsprecher einreihen
Verfasst: So 22. Nov 2009, 11:18
von Rank
Naja, wirklich schön find ich die nicht (da wäre mir eine nuVero mit echtem Klavierlack dann doch lieber).
Erinnert irgendwie an ein Aquarium mit eingebauten Lautsprecherchassis (kriegt man beim Aquarium-Hersteller aber bestimmt günstiger).
Gruß
Rank
Verfasst: So 22. Nov 2009, 12:59
von weaker
Vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass die LS den Preis auch nur in geringer Weise klanglich rechtfertigen.
Verfasst: So 22. Nov 2009, 16:17
von tomdo
weaker hat geschrieben:Vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass die LS den Preis auch nur in geringer Weise klanglich rechtfertigen.
Nicht nur das, auch vom Materialaufwand absolut überzogener Preis
Wenn das wenigstens Titanguss als Gehäuse wäre, dann könnte man den Preis noch einigermasen "akzeptieren",
vorausgesetzt der Guss wäre dann auch auf LS Anforderungen optimiert...
Stellt euch mal die Threads dazu vor: "Hilfe, LS umgefallen, Gehäuse aufgeplatzt"
Verfasst: So 22. Nov 2009, 17:02
von Lipix
Metallglas in der Stärke wäre rein aus "Besondersheit" Gründen super, aber total ungeeignet für Lautsprecher
Verfasst: So 22. Nov 2009, 17:16
von Edgar J. Goodspeed
tomdo hat geschrieben:Stellt euch mal die Threads dazu vor: "Hilfe, LS umgefallen, Gehäuse aufgeplatzt"
Ich bau demnächst einen LS aus Meißner Porzellan
Verfasst: Mo 23. Nov 2009, 18:19
von Vinylman
Dann paß aber bitte auf, dass der Lautsprecher keinen Sprung bekommt bei heftigen Bassattacken bzw. achte bei der Konstruktion darauf, dass Frauenstimmen nicht so zerbrechlich klingen
.
Spaß beiseite: Aluminium finde ich als Werkstoff für Lautsprecher sehr gut geeignet; mitunter der Grund, warum meine "little wonder" ihren Namen bekommen hat. Aber ich gebe zu: damit das nicht klingelt, muss man als Konstrukteur schon sehr genau wissen, was man tut. Sehr überzeugend finde ich auch Verbundgehäuse desselben Herstellers, die sowohl aus Alu als auch aus MDF bestehen und ein ausgeklügeltes System interner Zugverstrebung haben, bspw. die 609 CE.
Allerdings frage ich mich, genau wie im Flugzeug- und Objektivbau Hightech-Kunststoffe an vielen Stellen dem herkömmlichen Metall überlegen sind, ob auch bei Lautsprechern nicht andere Werkstoffe als MDF kompromisslosere Gehäuse rein vom Betrachtungswinkel der Resonanzoptimierung ermöglichen würden.
Analoge Grüße
Vinylman
Verfasst: Mo 23. Nov 2009, 20:32
von weaker
Um den Preis könnten die locker Carbonfasergehäuse bauen – von Hand.
Verfasst: Di 24. Nov 2009, 20:19
von tomdo
Vinylman hat geschrieben:Spaß beiseite: Aluminium finde ich als Werkstoff für Lautsprecher sehr gut geeignet; mitunter der Grund, warum meine "little wonder" ihren Namen bekommen hat. Aber ich gebe zu: damit das nicht klingelt, muss man als Konstrukteur schon sehr genau wissen, was man tut. Sehr überzeugend finde ich auch Verbundgehäuse desselben Herstellers, die sowohl aus Alu als auch aus MDF bestehen und ein ausgeklügeltes System interner Zugverstrebung haben, bspw. die 609 CE.
Allerdings frage ich mich, genau wie im Flugzeug- und Objektivbau Hightech-Kunststoffe an vielen Stellen dem herkömmlichen Metall überlegen sind, ob auch bei Lautsprechern nicht andere Werkstoffe als MDF kompromisslosere Gehäuse rein vom Betrachtungswinkel der Resonanzoptimierung ermöglichen würden.
Auch wenn die Frage etwas schwer zu lesen ist
, ich würde sie definitiv mit ja beantworten!
Allerdings ist man im LS-Bau weniger auf ein geringes Gewicht angewiesen und könnte
daher auch einfach entsprechend mehr MDF verbauen.
Hinzu kommt noch, dass ein höheres Gewicht meist als bessere Verarbeitung daher kommt
bzw. man dem höheren Gewicht eine Resonanzarme Verarbeitung zuschreibt...
Absolut könnte die höhere Steifigkeit alternativer Materialien allerdings auch besonders
Resonanzarme Gehäuse hervor bringen!
Was solch ein Gehäuse kostet und wieviel Verbesserung sich absolut gesehen erreichen
liesen bleibt dabei zu hinterfragen...
Ein LS-Hersteller im Hochpreissektor könnte damit zumindest gute Werbung machen