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Verstärkerleistung und Klang

Diskussionen über klassische Zwei-Kanal-Geräte wie Verstärker, CD-Player, Plattenspieler
daniel.alenstein
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Verstärkerleistung und Klang

Beitrag von daniel.alenstein »

Hi,

der kalte Winter verzögert mein Bauprojekt und gibt mir Gelegenheit, die Stereoanlage, die ich mir dann aus Platzgründen neu kaufen werde, umfangreichst zu recherchieren...

Wenn ich mir vorab überlege, welche Verstärker für die angepeilten Lautsprecher (nuline 32, 82 oder nuvero 4, jeweils mit atm) in Frage kommen könnten, stolpere ich immer wieder über den Punkt der Verstärkerleistung. Da ich maximal mit gehobener Zimmerlautstärke höre, dachte ich zunächst, dass ein Rotel RA-04 oder etwas ähnliches mit 40 Watt ausreichen müsste. Beim Googlen und Lesen über "komplexe Lasten" etc. bin ich dann aber immer verwirrter geworden. Daher meine Frage an die Experten:

Wenn es (Gedankenexperiment) möglich wäre, zwei identische Verstärker zu bauen, die unterschiedliche Leistung ("Watt") brächten und man würde diese an den selben Lautsprechern bei gleicher (geringer) Lautstärke spielen lassen - würde man dann einen Unterschied hören?


Oder um es zuzuspitzen: Könnte jemand nuvero 14 an einem 10-Watt-Verstärker betreiben, wenn er sich sicher wäre, nur leise Musik hören zu wollen?

Ich bin schon gespannt auf die Antworten.

Grüße, Daniel


PS: Bevor ich die Frage hier gestellt habe, habe ich versucht, sie mir durch umfangreiche Suchen und das Lesen diverser Webseiten und Beiträge selbst zu beantworten. Jetzt kenne ich zwar eine Menge Begriffe mehr - Wirkungsgrad, Class A,B,A/B, D, Klirrfaktor, Clipping, komplexe Last, rosa Rauschen, Belastbarkeit, Wirkleistung, Impedanz, ... - aber eine Antwort, die ich verstanden hätte, habe ich leider nicht gefunden. Außerdem habe ich auch begriffen, dass man sich alles schlußendlich noch einmal zuhause selber anhören muss. Es geht mir hier also nur um eine Vorab-Eingrenzung.
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Stevienew
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Beitrag von Stevienew »

Hallo Daniel,

die ewige Frage :cry: :cry: . Lies mal hier nach, vielleicht helfen Dir die Antworten weiter. :wink:

bis dann
Stefan

Manchmal ist es besser, durch Schweigen den Eindruck von Inkompetenz zu erwecken, als durch Reden letzte Zweifel daran endgültig auszuräumen (A. L.)

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Re: Verstärkerleistung und Klang

Beitrag von Thias »

daniel.alenstein hat geschrieben: Wenn es (Gedankenexperiment) möglich wäre, zwei identische Verstärker zu bauen, die unterschiedliche Leistung ("Watt") brächten und man würde diese an den selben Lautsprechern bei gleicher (geringer) Lautstärke spielen lassen - würde man dann einen Unterschied hören?


Oder um es zuzuspitzen: Könnte jemand nuvero 14 an einem 10-Watt-Verstärker betreiben, wenn er sich sicher wäre, nur leise Musik hören zu wollen?
Der Link ist zwar interessant, aber eine einfache Antwort stellt er nicht dar.
Dabei ist die Antwort einfach, du würdest keinen Unterschied hören. Eine mögliche höher Leistung hat unter den Bedingungen des identischen Aufbaus keine Auswirkung auf den Klang.

Auch an einer nuVero 14 könnte man mit einem 10-Watt-Verstärker Musik hören. Aber man sollte bedenken, dass selbst bei Zimmerlautstärke mit einer durchschnittlichen Leistung von unter einem Watt ganz schnell Peaks auftreten können, die eine Leistung von über 10 W erfordern. Das hängt natürlich vom Musikmaterial ab. Bei tot komprimierter Popmusik ist die Wahrscheinlichkeit solcher Peaks allerdings sehr gering.
Wenn diese Peks aber auftreten und limitiert werden, dann hat das durchaus klangliche Auswirkungen.

Das kann man aber überprüfen. Eine CD hat eine max. Ausgangspegel von 0 dB, dieser wird nie überschritten. Der Verstärker muss diese 0 dB Ausgangspegel bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler verzerrungsfrei verstärken können. Dazu muss man die max. Ausgangsspannung des CD-Players wissen und die Verstärkung des Verstärkers.
... mit (audio)vielen Grüßen
Thias
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daniel.alenstein
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Re: Verstärkerleistung und Klang

Beitrag von daniel.alenstein »

Danke. Der Link war wirklich informativ, die direkte Antwort natürlich sehr hilfreich.

Da ich nach einem respektvollen Blick auf Thias' Profil sicher bin, einen echten Fachmann vor mir zu haben, wage ich eine Zusatzfrage:
Thias hat geschrieben:Auch an einer nuVero 14 könnte man mit einem 10-Watt-Verstärker Musik hören. Aber man sollte bedenken, dass selbst bei Zimmerlautstärke mit einer durchschnittlichen Leistung von unter einem Watt ganz schnell Peaks auftreten können, die eine Leistung von über 10 W erfordern.
Wie hoch kann denn so ein Peak bei einer CD ausfallen? Wenn ich also mit 0,8 Watt durchschnittlicher Leistung Musik hören würde und eine CD den maximalen Dynamikumfang (90db, wenn ich's auf die Schnelle richtig gefunden habe) ausnutzen würde.

Es wird ja wahrscheinlich einen guten Grund geben, dass Deine Anlage 2x250 Watt liefert. :?:

Grüße aus Hamburg
Daniel
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Re: Verstärkerleistung und Klang

Beitrag von g.vogt »

daniel.alenstein hat geschrieben:Wie hoch kann denn so ein Peak bei einer CD ausfallen? Wenn ich also mit 0,8 Watt durchschnittlicher Leistung Musik hören würde...
10dB Peak oberhalb deines durchschnittlichen Pegels würden bedeuten, dass der Verstärker 8 Watt schaffen muss, damit läge er dann schon knapp an der Leistungsgrenze.
Es wird ja wahrscheinlich einen guten Grund geben, dass Deine Anlage 2x250 Watt liefert. :?:
Wenn du statt 1 Watt 10 zur Verfügung hast sind das 10dB mehr Pegel, bei 100 Watt 20dB und erst bei 1000 Watt 30dB - Thias 250 Watt sind also letztlich gar nicht so unendlich viel Leistung.
Setzt die Klangsegel! Auf zu neuen Hörizonten!
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Thias
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Beitrag von Thias »

... vielen Dank Gerald für die Erläuterung :wink:
Hoffentlich liest Indernett nicht mit, sonst müssen wir nochmal ganz klar herausstellen, dass es sich um Leistungspegel handelt und nicht um Spannungspegel. Deine Rechnung ist zwar richtig, aber etwas verwirrend, da man bei der Aussteuerung einer CD vom Spannungspegel spricht :wink:
Wie hoch kann denn so ein Peak bei einer CD ausfallen? Wenn ich also mit 0,8 Watt durchschnittlicher Leistung Musik hören würde und eine CD den maximalen Dynamikumfang (90db, wenn ich's auf die Schnelle richtig gefunden habe) ausnutzen würde.
Das hat erst mal nichts mit dem Dynamikumfang einer CD zu tun (16 bit)
Auf einer CD sind Informationen für einen Spannungspegel. Die Aussteuerungsgrenze liegt bei 0 dB.
Bei Gründerzeiten der CD lag der Headroom (Aussteuerungsreserve - max Abstand zwischen Mittelwert und Peak) bei 12 dB. Bei der vielen tot komprimierten Musik sind es nur noch ganz wenige dB (loudness war)
Der durchschnittliche Pegel einer CD wird heute bei -6 dB liegen, -10 dB wären schon eine gute Produktion, mit -12 dB ist man schon auf der sicheren Seite.
Nun kann man das ganze auch in Leistung umrechnen.

Aber beachten:
Spannungspegel (Feldgröße)
10 dB entspricht Faktor 3,16

Leistungspegel ("Energiegröße"
10 dB entspricht Faktor 10
... mit (audio)vielen Grüßen
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daniel.alenstein
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Beitrag von daniel.alenstein »

Darf ich versuchen, dass noch einmal für mich zusammenzufassen bzw. "umzurechnen"?

Also:
Beim Hören einer "guten" CD muss ich davon ausgehen, dass 12dB Aussteuerungsreverse benötigt werden. Mit Hilfe dieser (von mir selbstredend auch nicht verstandenen) Seite (http://www.sengpielaudio.com/Rechner-db ... 3&feld=F10) ergäbe sich ein Faktor von 15,8.

Wenn ich bei Zimmerlautstärke von ca. 1 Watt Musik höre, können also Lastspitzen von 15,8 Watt auftreten.

Wenn ich doppelt so laut höre (wenn ich das (http://de.wikipedia.org/wiki/Schalldruckpegel) hier recht verstehe, müssten dass dann 10db sein und damit nach dem Beitrag von g.vogt 10 Watt. Bei dem oben erwähnten Faktor lägen dann die Spitzen bei 158 Watt.

Kurz gesagt: Wenn man wirklich nur bei Zimmerlautstärke hört, kann ein 40 Watt Verstärker locker ausreichen, wenn es deutlich lauter wird, stößt er aber schnell an Grenzen. :?:

Das Thema ist so komplex, dass meine Rechnung vermutlich hanebüchen falsch ist und ich von niemandem umfangreiche Korrekturen erbeten möchte, die ich dann wieder nicht verstünde. Aber: Ist denn wenigstens der von mir gefettet geschriebene Satz korrekt?

Grüße und nochmaligen Dank
Daniel
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Klempnerfan
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Beitrag von Klempnerfan »

Hi,
daniel.alenstein hat geschrieben:Kurz gesagt: Wenn man wirklich nur bei Zimmerlautstärke hört, kann ein 40 Watt Verstärker locker ausreichen, wenn es deutlich lauter wird, stößt er aber schnell an Grenzen. :?:
das kann man aus meiner Sicht so stehen lassen.

Wobei ein hoher Wirkungsgrad (Horn-LS z.B.) bei eher geringer Leistungszufuhr dennoch beeindruckende Pegel ermöglicht.

Auch wenn man häufig(st) mit Zimmerlautstärke (was auch immer das für jeden individuell bedeuten mag :wink: ) seinem Genuß frönt, juckt es ja dennoch mal in den Fingern, den Lautstärkeregler ein gutes Stück aufzudrehen. Gute Mucke bringt so etwas mit sich. Könnte ich mir vorstellen...

Nordische Grüße!
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Beitrag von GRaVe303 »

Hallo Daniel,

mal von der Leistungsfrage abgesehen, wie hoch ist denn dein Budget und auf was legst du Wert? Der Rotel hat z.B. keine Fernbedienung.
Davon abgesehen kann man auch für "wenig" Watt viel Geld ausgeben.

http://www.naim-audio.com/products/nait5i.html

Wäre hier so ein Vollverstärker :)

greetz
Timo
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daniel.alenstein
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Beitrag von daniel.alenstein »

Hallo Timo,

tja, wieviel Geld. Unter 500,- werd' ich wohl auch für den Verstärker nicht rauskommen. Über tausend würde ich nur sehr ungern gehen. Meine "Idealvorstellung" - so sie sich denn beim Hören bewährt - wäre so etwas wie die Squeezebox Touch, der Rotel RA-04 und die nuline 32 mit atm. Ich werde aber auf jeden Fall zum Vergleich die nuvero 4 bestellen. Falls erforderlich, würde ich das Budget gegenüber meiner "Idealvorstellung" aber auch verdoppeln.

An den Rotel habe ich gedacht, weil ich eh' nur eine Quelle (Squeezebox) nutzen werde und die "Grundlautstärke" dann fix einstelle. Etwas lauter oder leiser kann ich es dann über die Fernbedienung der Squeezebox regeln.

Insgesamt wird es aber wohl noch etwas mit der Anschaffung dauern, da sich unser Bauprojekt immer weiter verzögert (Winter und so).

Ach so, worauf ich Wert lege: Alles so hinzustellen, dass ich nicht mehr darüber nachdenken muss. Ich habe bisher zweimal in 25 Jahren eine Anlage gekauft: Einmal als Schüler, dann nachdem ich meinen ersten Job bekommen hatte. Beides war spannend, hat mich aber auch Wochen der Recherche gekostet. Jetzt ist es wieder soweit, ich finde das interessant, aber ich will auch nicht über Jahre immer wieder irgendwelche Optimierungen vornehmen müssen, weil irgendwas nicht passt. (Kann sicherlich auch Spass machen, steht für mich aber nicht im Vordergrund.) Das bedeutet aber eben auch, dass ich nicht soooo viele Kompromisse eingehen will und lieber (in Grenzen) etwas mehr zahle.

Danke für alle Antworten
Daniel
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