Die Kommentare auf meine Frage waren ja alles andere als ermutigend:
Zitat: Laut Test Heimkino 02/2010 hat der Yamaha 2x 198 Watt an 4 Ohm in Stereo. Die kleine Rotel kannst Du Dir sparen.
Und auf den Einwand Leistung ist nicht alles, kam dann:
Zitat: Tschuldigung, ich wußte ja nicht das 200 Rotel Watt schwerer sind als 200 Yamaha Watt. Tja manchmal ist auch halt der Verstärker gestresst. Gönn ihm mal nen Wellness Wochenende.
Aber eine Antwort auf meine konkrete Frage nach dem RB-1072 am Yamaha war das wohl auch nicht

Ich habe dann mal in ein paar Kurorten angerufen und nach Wellness Wochende für Verstärker gefragt

. Aber da kam ich auch nicht weiter

.
Wie es der Zufall so will, bot mir ein Bekannter an, dass ich seinen RB-1072 übers Wochenende mal ausleihen könnte. Probieren geht über studieren
Also den vom Bekannten ausgeliehenen RB-1072 angeschlossen und beim Einmessen festgestellt, dass er 3dB leiser ist als der Yammi. Ein Blindtest mit einfacher Umschaltung der LS also nicht sinnvoll. Daraufhin am Samstag meinen Nachbarn aktiviert (der Bekannte mit seinem RB-1072 wäre ja nicht neutral

) und ihn beauftragt, jeweils um zu stöpseln und die Eindrücke zu dokumentieren. Wir haben mit Unterbrechungen - dann über mehrere Stunden immer wieder ausgewählte CD/DVD/Bluray abgespielt, und der Nachbar hat jeweils Konfiguration und meine Eindrücke notiert meine Frau hatte sich rechtzeitig in den Garten verzogen

.
Die Quellen: CD-Player mit Wolfson D/A-Wandler, DVD Denon 1940, Bluray Panasonic BD35. CDs von Dire Straits, David Brubeck, Alan Parsons, Klassik Sinfonien von Mahler und Beethoven, Bach (Orgel), Verdi Requiem, Strawinsky Sacre du printemps (Bernstein live) u.a., DVDs Phil Collins Finally... The First Farewell Tour, Pink Floyd Pulse u.a., Blurays: The Strat Pack - Fender Stratocaster, Dire Straits, Karajan Memorial Concert u.a.
Die Hörproben wurden mal mit Pegelangleichung, mal ohne gemacht. Alle Lautsprecher eingemessen mit Yamaha YPAO in Stellung LARGE, EQ FLAT. Mal mit, mal ohne Sub-Unterstützung. CDs in Stereo, aber auch mit PL2 und/oder DSP (z.B. Hall in Vienna für die Klassik-CDs), DVDs/Blurays in bestmöglicher Abmischung DD5.1/DTS/HD.
Fazit: bei Musik ohne deutlichen Schlagzeuganteil, wenig Bass oder ohne größere Dynamik war es praktisch nicht möglich, Unterschiede eindeutig festzuhalten.
Bei den anderen ausgesuchten Musikstücken war aber jeweils die RB-1072-Variante klar im Vorteil: deutlich strafferer Bass, kein Dröhnen, reproduzierbar auch bei unterschiedlichen Lautstärken. Es war natürlich ausgewählte Musik, aber gerade bei dieser Musik fehlte mir ja auch etwas oder es war bisher zu viel schwammiger Bass da. Das gilt für Klassik (Orgel, Kesselpauke
) genau so wie für Dire Straits oder Pink Floyd. Wer die gennannten Musikstücke kennt, weiß, was ich meine.
Weitere Unterschiede (Räumlichkeit, Bühnendarstellung usw.) sind möglicherweise vorhanden, aufgrund unseres Testablaufs aber nicht reproduzierbar.
Ich habe dann am Sonntag nochmal allein die genannten CD/DVD/Bluray angehört, aber auch weitere Stücke, und mein Eindruck bestätigte sich voll und ganz. Ich höre in der Kombination mit dem Rotel RB-1072 jetzt Musik ohne Sub so, dass ich bei jeder Musikart auch bei Surround voll zufrieden bin. Und auch bei Film mit Sub-Unterstützung ist der Rotel bestens integriert.
Ich war selber überrascht, dass das Ergebnis doch so eindeutig ist. Das hängt aber zum großen Teil sicher mit meinen Raumverhältnissen und der Aufstellung zusammen. Ich hatte da vorher im Rahmen der vorgegebenen Möglichkeiten probiert, war aber nie zu so einem überzeugenden Klangergebnis gekommen. Überspitzt formuliert: Entweder kam der Bass schwammig, aufgedickt oder es fehlte etwas, egal, ob mit oder ohne Sub.
Übrigens: als ich am Sonntag The Corrs Unplugged im Player hatte, sagte meine Frau spontan: oh, das klingt ja richtig gut.
Ergebnis: seit heute habe ich meinen eigenen Rotel RB-1072
