Seit etwa vier Wochen betreibe ich jetzt meinen neuen HIFIAkademie PowerDAC als Ersatz für meinen NAD C352 Vollverstärker und diverse build-in DACs in TV, Blu Ray, CD und am wichtigsten bei mir: als Ersatz für den DAC im Sonos ZP90 über den ich per EAC + Accurate Rip generierte FLAC Files zuspiele.
Ich möchte das Gerät an dieser Stelle kurz vorstellen und meine Erfahrungen über den Betrieb an meinen nuVero 11 schildern.
DAC + Endstufe = PowerDAC
Der PowerDAC besteht aus dem DAC, der auch im cdPlayer und im netPlayer der HIFIAkademie zum Einsatz kommt, sowie dem class-D PowerAmp des gleichen Herstellers.
Ich habe den PowerDAC fertig montiert bezogen. Wenn man Spaß am Basteln hat dann kann man die Geräte der HIFIAkademie aber auch in Form von Schaltplänen und unbestückten bzw. bestückten Platinen beziehen. Die HIFIAkademie kommt aus dem DIY Umfeld und bietet im für Kunden zugänglichen Bereich der HP allerhand Infos zu den Geräten, den verwendeten Bauteilen und den verwendeten Technologien. Ich bin da zwar nicht so versiert - empfinde den offenen DIY Gedanken aber als einen sehr sympatischen Pluspunkt. Zudem ist ein direkter Kontakt zum Entwickler möglich wenn man Fragen hat.
Ich betreibe, bis auf mein aus Nostalgiegründen noch vorhandenes 80er Jahre Tape (was eigentlich auch nur Staub fängt), nur noch Quellgeräte in denen die Audiosignale in digitaler Form vorliegen. Aus diesem Grund hatte ich schon länger auf diverse DACs geschielt - insbesondere in der Hoffnung die Musikwiedergabe über meinen Sonos ZP90 etwas aufzupeppen.
Der PowerDAC hat ganze vier Digitaleingänge, so daß ich die meißten meiner digitalen Quellgeräte jetzt direkt über diesen DAC betreiben kann. Obwohl vier Digitaleingänge schon nicht schlecht sind hätte ich durchaus eine Verwendung für zwei weitere digitale Eingänge.
Zusätzlich zu den digitalen Eingängen habe ich "für alle Fälle" einen Analogeingang am PowerDAC, der intern auf 24Bit @ 96KHz gewandelt wird und dessen Datenstrom dann anschließend wie die anderen Digitalsignale behandelt wird.
Ein wichtiger Punkt beim PowerDAC ist, daß die Lautstärkenregelung digital im DAC erfolgt - die Endstufe kann direkt angesteuert weren und es wird kein traditioneller Vorverstärker mehr gebraucht. Somit wird also in meiner Kette ein Gerät im Signalweg überflüssig!
DSP inklusive
Der DAC enthält außerdem ein DSP Modul, mit welchem man allerhand Anpassungen des digitalen Signales vornehmen kann. So kann man sich z.B. sein eigenes digitales ATM unter Berücksichtigung der Eigenheiten des Hörraumes zusammenkonfigurieren. Bewaffnet mit geeigneter Messsoftware (z.B. ARTA) und einem kalibrierten Messmikrofon kann man die per PC Soundkarte aufgenommenen Frequenzverläufe direkt in die zugehörige HIFIAkademie DSP Software laden, die DSP Filter neu programmieren und den DSP dann innerhalb von zwei Sekunden im laufenden Betrieb updaten.
Mit dem DSP habe ich bisher relativ wenig gespielt. Das ist ein hilfreiches Tool, aber kein Allheilmittel für eine verkorkste Raumakustik. Man sollte es auch nicht übertreiben mit den Korrekturen. Ich habe bei mir den Frequenzverlauf im Bereich meiner Problemmode bei 42 Hz etwas runtergezogen und einige kleinere Anpassungen in den Mitten und Höhen vorgenommen um einen glatteren und leicht abfallenden Frequenzverlauf am Hörplatz zu bekommen. Ich bin mir aber auch noch nicht 100% sicher, daß ich alles richtig gemessen habe - da muß ich noch ein wenig ermitteln, spielen und hören. Evtl. reiche ich in diesem Thread in Zukunft mal ein paar Meßschriebe nach wenn ich mir da sicherer bin alles richtig zu machen.
Und wie hört es sich nun an?
Im Vorfeld möchte ich anmerken, daß ich hier nicht von Blindtests berichte und keine wiederholten A/B Vergleiche angestellt habe sondern lediglich meine subjektiven vorher/nachher Eindrücke wiedergebe.
Mein allererster Höreindruck von "wo ist der Bass geblieben?" wich ein paar Takte später bereits einem "das dröhnt nur signifikant weniger - der Bass ist jetzt einfach richtig knackig und präzise". Ich habe dann erst mal den Bass-Schalter der nuVero 11 von neutral auf voluminös gestellt (das war sonst vorher bei höheren Lautstärken etwas zu aufdringlich).
Dieser erste Eindruck aus dem Bassbereich setzte sich dann in den anderen Frequenzbereichen nahtlos fort: Generell erfreue ich mich mit dem PowerDAC an mehr Feinheiten und Details, die in allen Wiedergabesituationen und Frequenzlagen mit hemmungsloser Neutralität und ordentlich Druck präsentiert werden. Die Räumlichkeit der Wiedergabe hat sich deutlich verbessert. Die nuVero 11 können mit dieser kräftigen und schnellen Endstufe ihre Spritzigkeit voll ausleben.
Wie viel von dem subjektiv empfundenen Klanggewinn jetzt auf meine Einbildung, den DAC, den gesparten Vorverstärker oder die class-D Endstufe anzurechnen ist vermag ich nicht zu sagen. Vermutlich von Allem ein Bisschen
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Ich bin auf jeden Fall mit dem Ergebnis sehr zufrieden - die nuVero 11 können jetzt so richtig zeigen was sie können!
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Cheers,
Martin