Von der Tieftonwiedergabe kann ja jeder Wissende ein Liedchen trällern. Dröhnen, Raummoden, Phaseneinstellungen, das ganze Brimborium. Zumindest die Raumeinflüsse lassen sich ja elimieren, wenn man im Nahfeld hört. Dazu habe ich gestern ein kleines Experiment durchgeführt, von dem ich kurz berichten möchte.
Ich höre sonst im "klassischen" Setup. Rechteckiger Raum, an der langen Seite die LS (2 x nuLine 32 mit ATM), gegenüber das Sofa, dessen Abstand zur Wand ca. 30 cm.
Versuch: Eine der Boxen bleibt vorne und spielt ab 100 Hz, die andere wandert hinters Sofa auf den Boden und spielt bis 100 Hz. Gewissermaßen ein Subwoofer für Arme Getrennt wurde per aktiver Frequenzweiche mit 48 DB Flankensteilheit. Die Box zeigt zur Seitenwand. Links und rechts der Box bilden zwei Regalböden einen provisorischen Kanal nach oben. Der Schall wird also von den Boxen direkt nach oben geleitet. Da wiederum hängt ein Glasregal, welches die Wellen zur Seite oder nach vorne in den Raum leitet, und da müssen sie an meinem Kopf vorbei
Und zu folgenden Ergebnissen bin ich gekommen:
- -Ich kann den "Sub" um fast 6 DB absenken und habe immer noch ein schönes Bassfundament.
- -Ein kurze Messung mit CARMA ergab keine nennenswerten Überhöhungen oder Auslöschungen
- -Die Frontbox klingt jetzt merkwürdig hell. Ist natürlich ungewohnt, von Stereo-Vollbereich auf Mono ohne Bass umzusteigen. Oder der Bass ist - entgegen meinem Empfinden - doch "hinten" ortbar, und fügt sich deshalb mit den Fronts zu keinem Ganzen.
- -Die Lautstärke ist schwer "richtig" einzustellen. Was bei einem Song toll klingt (die Bassdrum in "Like a Hobo") ist für anderes viel zu dick ("Say it Right" von Nelly Fortado). Von Soundtracks gar nicht zu sprechen, z.B. "Dream collapsing" aus "Inception".
Was meint ihr, lohnt sich die Fortsetzung?
Und gibt es noch andere Erfahrungen mit Subs im Nahfeld?
Gruß
Holger