Vielleicht kann jemand mich ein bisschen erleuchten.
Zur Anregung: Welche Elektronik bevorzugt Herr Nubert ?
Klangunterschiede, die mit "warm", "kalt" oder "metallisch", beschrieben werden, sind für mich Nichtlinearitäten im Frequenzgang.G. Nubert hat geschrieben:Der Klang von Geräten der Unterhaltungselektronik ist mit einigen Sätzen wohl kaum so zu beschreiben, dass alle HiFi-Fans damit vollkommen einverstanden sind.
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Zu Verstärkern: Es ist tatsächlich so, dass sich schon seit Jahren recht deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen HiFi-Marken erkennen lassen, die sich oft (sonderbarerweise) sogar über weite Bereiche der Produktpalette erstrecken, auch wenn man dabei manchmal keinerlei Ähnlichkeit im Schaltungsaufbau erkennen kann. Ein Beispiel: Obwohl bei ihnen die kleinen Modelle Hybrid-Power-Amps hatten und die großen Typen diskret aufgebaut waren, klangen vor 10 Jahren Onkyo-Verstärker schon merklich "wärmer"- vielleicht aber nicht so präzise - wenn man sie mit der damaligen Yamaha-Palette verglich. Wenn man einen Yamaha "Pre Out" an einen Onkyo "Main In" angeschlossen hatte, klang es wie Onkyo. - Also liegen die Unterschiede in den Endstufen! - Denon lag klanglich zwischen diesen beiden Marken.
- (Manche Verstärker, dieser Zeit, z.B. solche mit sogenannter "Strom-Einprägung" wurden offenbar unter Verkennung der physikalischen Zusammenhänge entwickelt).
- Um den Klangunterschieden von Verstärkern messtechnisch auf die Spur zu kommen, bilden wir mit einem passiven, "durchstimmbaren Filter-Kasten" die untere und obere Grenzfrequenz des zu untersuchenden Verstärkers nach und holen - während der Verstärker an Boxen angeschlossen ist - das Differenz-Signal zwischen dem Ein-und Ausgang des Verstärkers auf den Oszi und den Analyzer. - Was man da sieht, hat fast nichts "mit Klirrfaktor" zu tun, sondern überwiegend mit "Verschluckungs-Effekten" (in Folge Arbeitspunkt-Verschiebungen) und "Schwierigkeiten, komplexe Lasten zu treiben".
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Eine allgemeine Empfehlung, welche Verstärker-Marken mit unseren Boxen harmonieren, ist schwierig. Bei den Klang-Versuchen im Labor stellt sich überraschend immer wieder heraus, dass der Charakter der 3 beschriebenen Marken immer noch so ähnlich ist, wie vor 10 Jahren: Onkyo recht warm, rund und sanft, Yamaha (trotz genauso linearem Frequenzgang) relativ hell, aber präzise. Denon, harman/kardon und Marantz (etwa in der Mitte) dazwischen. Weil sich Onkyo, Yamaha und Denon langsam vom "klassischen HiFi" verabschieden, gewinnt bei uns Marantz immer mehr an Bedeutung. - Bei kleineren Lautstärken ist es gar nicht so leicht, einen PM-17 von einem Accuphase zu unterscheiden.
Ich denke aber, daß keiner der oben schon erwähnten Markenherstellern der Aussage zustimmen wird, daß seine Verstärker nichtlinear verstärken (und somit den Klang verfälschen).
Wie kann man sich dem Thema nun völlig emotionslos nähern, ohne ins HiFi-Voodoo abzudriften?
Anstoß für dieses Thema war für mich einerseits die Tatsache, daß einige Leute in diesem Forum bereit sind, sich fast einen gebrauchten Kleinwagen ins Wohnzimmer zu stellen, andererseits hat mir diese Seite
http://www.elektronikinfo.de zu denken gegeben.
btw. Ich besitze auch so einen "warmen" Onkyo
Schöne Grüße aus dem Vogtland
Andreas