hier spricht ein Nubert-Anfänger. Ich kenne den Namen Nubert erst seit ein paar Monaten, und bin auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk (für mich

Die Klangqualität stand natürlich im Vordergrund. Hohe Pegel und Tiefbass eher nicht, da ich in einem Mietshaus wohne. Außerdem sollten die Lautsprecher nicht zu groß sein.
Zunächst war ich (als engagierter Bastler) drauf und dran die Lautsprecher selbst zu bauen, mit Visaton-Treibern, vorheriger Simulation und Weichenberechnung etc. Das hatte ich eigentlich schon mal vor 20 Jahren machen wollen, und seit dieser Zeit steht auch noch das Visaton Lautsprecherhandbuch im Regal. Die Sache hatte aber, je tiefer ich einstieg, immer mehr Unklarheiten und Unwägbarkeiten aufgeworfen (vor allem bezüglich der Simulationsmodelle), so dass ich schließlich zweifelte ob ich "im ersten Wurf" eine gescheite Box hinkriegen würde.
Die Web-Recherche nach kommerziellen Lautsprechern hat mich dann irgendwann auf einen Lautsprecherbauer aufmerksam werden lassen, der für kleines Geld große Erwartungen zu erfüllen scheint (wenn man den zahlreichen Testberichten und Rezensionen z.B. bei einem Online-Kaufhaus glauben darf). Und außerdem soll er Perfektionist sein! DAS hörte sich ganz nach der richtigen Adresse für mich an!
Es kristallisierte sich ziemlich schnell die 311 heraus. Wobei mich die oft gelesenen Empfehlungen statt einer 311 aus "Bassgründen" doch gleich die 381 zu nehmen stark verunsichert haben. Und auch dass viele einen Subwoofer dazu packen. 2 entsprechende Pappmodelle bestärkten mich aber nochmals darin dass mir die 381 zu groß ist.
Im Weihnachtsurlaub hatte ich mir einen kleinen Verstärker (mit Digitaleingängen) gebaut. Diesen konnte ich dann gleich mit den 311ern in Betrieb nehmen. Und das verlief in einem kleinen gut bedämften Raum sehr beeindruckend!
Am eigentlichen Aufstellort in meiner Wohnung, mit relativ großem schwach bedämpftem Wohnzimmer sah das leider ganz anders aus! Die Lautsprecher sollten ursprünglich auf Vitrinen bzw. alternativ in einem Regal positioniert werden. Das hat jedoch überhaupt nicht funktioniert. Der Bass war in beiden Fällen dröhnig, das gesamte Klangbild einfach schlecht. Experimente mit ein paar cm vor oder zurück oder mehr oder weniger zugestopften Reflexrohren brachten zwar Veränderungen, aber keine wirklichen Verbesserungen. Wenn ich die 311 nicht vorher schon anderswo für wirklich gut befunden hätte, wäre ich ernsthaft versucht gewesen eine Rückgabe ins Auge zu fassen.
Mir fiel dann irgendwann ein, dass es noch einen anderen großen Unterschied zwischen erstem Testraum und jetzt im Wohnzimmer gab: der Wandabstand. Beim Erst-Test standen die Boxen auf Karton bzw. Stuhl irgendwo im Raum. Und tatsächlich: das machte im großen Wohnzimmer eine RIESEN Unterschied!! Jetzt kam der Klang so raus wie ich es mir vorstelle. Keinerlei Dröhnen, keine Resonanzen hörbar, klare Mitten. Und: die Klangeinsteller immer auf linear, und kein Bedürfnis daran etwas zu verändern.
Bis auf eine "Kleinigkeit". In meinem Verstärker habe ich eine Loudness-ähnliche Schaltung eingebaut, die entsprechend im Bassbereich unter 60 Hz den Pegel anhebt (unabhängig von der Lautstärke). Diese Funktion habe ich meist aktiviert, da sie die Basswidergabe doch deutlich weiter hinab reichen lässt. Ist also sowas wie ein Primitiv-ATM

Ach so, der Bass insgesamt. Ich bin froh mich nicht zur 381 umentschieden zu haben. Was die 311 an Bass produziert erfüllt voll meine Erwartungen und Anforderungen, wobei ich manchmal sogar "aufschrecke" was da gerade für ein tiefer Bass aus den kleinen Kisten rauskommt. Die Designphilisophie des Hr. Nubert mit Reduzierung der Grundlautstärke zugunsten tieferer Eckfrequenz gefällt mir gut!

Die Lautsprecher stehen bei mir vor dem Schreibtisch (der frei im Raum steht), die Hochtöner ca. 20cm unterhalb Ohrhöhe. Der Hörabstand ist ca. 2m.
Insgesamt bin ich von der NuBox311 wirklich begeistert! Seit ich die 311 habe (und richtig aufgestellt habe!), führt der HD650 ein echtes Schattendasein

Die improvisierten Karton- und Bücherstapel für die Lautsprecher mussten natürlich noch einer endgültigen Boxenständer-Lösung weichen. Leider hatte ich nichts wirklich Passendes und mir zusagendes gefunden. Am ehesten noch eines der Nubert-Stative, wobei mir die Bodenplatten zu groß waren (die Stative sind wohl eher für größere Lautsprecher gedacht), und auch der Preis stand mir nicht im richtigen Verhältnis zur 311.
Ich habe mir deshalb Lautsprecherständer selbst gebaut. Als Basis kleine Granitplatten (hier aus dem Gebrauchtmarkt, Danke Mark!), darauf Edelstahlrohre und oben Auflageplatten für die Box.
So sehen sie aus:

viele Grüße
Martin