Erfahrungsbericht Antimode Dualcore 2.0
Verfasst: Do 17. Mai 2012, 11:10
Hi,
wie hier angekündigt, mein Erfahrungsbericht für das Antimode Dualcore 2.0.
Erster Eindruck
Direkt nach dem Auspacken hält man ein gut verpacktes, solides, schwarzes Metallgehäuse (kein Plasik) in der Hand, das durch gute Verarbeitung überzeugen kann. Des weiteren sind ein USB Kabel, das benötigte Messmikrophon, eine Fernbedienung und die Anleitung im Lieferumfang. Last but not least ein paar kleine Tüten Gummibärchen und die Rechnung über 809,90€ (Vorbestellungspreis, mittlerweile kostet es 875€ + 10,90€ Versand/Verpackung). Kein billiges Vergnügen, aber ob es preiswert ist, wird sich im weiteren Verlauf zeigen.
Angeschlossen und Eingemessen
Das DC wurde zuerst zwischen Vor- und Endstufe geschaltet und anschließend erstmal eingemessen. Der kleine Monitor stellt die übersichtlichen Menüs gut sichtbar dar und der entsprechende Eintrag war schnell gefunden. Die Messung wurde mit "Typischen Einstellungen" für eine Stereokonfiguration durchgeführt und dauert ca. 15 Minuten. Eine Advanced Option ermöglicht auch noch weitergehende Einstellungen. Die benötigte Lautstärke ist auch für Mietwohnungen geeignet und sollte im Normalfall nicht zu verstimmten Nachbarn führen.
Ich empfehle allerdings eine Fluchtmöglichkeit einzuplanen, um den Raum direkt nach Messbeginn leise verlassen zu können. Das Messsignal ist harter Tobak. Im Gegensatz zu den bekannten Audessey Signalen, die impulsartig durch den Raum hämmern, wird hier ein von unten beginnend, langsam höher werdender Ton verwendet, der, bedingt durch die Raummoden, auf- und abschwellend wirkt.
Erste Musikerfahrungen
Ist die Einmessung beendet, wird auf dem Monitor das Vorher/Nachher Frequenzdiagramm angezeigt, auf dem meine schon bekannten Raummoden angezeigt wurden. Die Erhöhung um 30-40 Herz wurde komplett linearisiert, das Loch um 50-70 Hz wurde erwartungsgemäß kaum verändert. Kleinere Unebenheiten im Frequenzgang waren jetzt glatt und insgesamt sah es deutlich besser aus als vorher.
Draufhin einfach mal Musik eingeschaltet und der Unterschied war - nicht hörbar. Irgendwie Vorher wie Nachher. Durch die Bypass Funktion an der FB kann man bequem umschalten, aber die Korrektur war praktisch nicht zu hören. Im Kickbassbereich war es leicht besser geworden, aber da musste man schon genau hinhören. Ein Einschalten mit Wow Effekt sollte das AM also vorerst nicht werden.
Der optische Eingang
Das AM besitzt neben dem Analogen auch einen USB- und S/PFID Eingang. Nachdem ich dort meinen Airport Express angeschlossen hatte und das AM somit als Vorverstärker/DAC fungierte war beim Trackwechsel ein scharfes Knacken zu hören, die Musikwiedergabe war durchsetzt von knisternden Geräuschen. Es war fast so, als ob man sich eine Schallplatte anhörte. Das war der Punkt, an dem das AM gedanklich schon wieder eingepackt und zurückgeschickt war.
Support von Axel und DSPeaker
Der deutsche Distributor hat u.a. im HiFi Forum einen eigenen (mittlerweile sehr langen) Thread, in dem er zu fast jeder Tages- und Nachtzeit Hilfestellung zu den diversen Antimode Geräten gibt. Nachdem ich dort meine Problemlage, ich sag mal, ausführlich, geschildert hatte, kam etwas, womit ich nicht gerechnet hatte: Axel gab die Schilderungen an DSPeaker weiter und einige Tage später war ein Update für das AM verfügbar, welches das beschriebene Problem aus der Welt schaffte.
Das kam durchaus unerwartet, denn wie sich zwischenzeitlich herausstellte, funktioniert der optische Eingang mit meinem Oppo problemlos. Es war also definitiv eine Kombination Airport und AM und kein generelles Problem. Der Support von Axel (aka Bass-Oldie) und die sehr kundenfreundliche und schnelle Reaktion von DSPeaker haben mit dazu beigetragen, dass das AM immer noch hier ist - und auch bleiben wird.
Weiterer Verlauf
In den folgenden Tagen habe ich mit diversen anderen Einstellungen und Messungen experimentiert und bin mittlerweile außerordentlich zufrieden, was das AM leisten kann.
Der Bass an meinem Hörplatz ist intensiver (aber nicht im Sinne von aufgedickt, sondern knackig und präzise), die Stereobühne hat sich deutlich verbessert und die Musik löst sich von den Lautsprechern, die, entsprechende Aufnahmen vorausgesetzt, komplett verschwinden. So etwas ähnliches hatte ich zuletzt bei der Vorführung der BM Line 15 gehört.
Ein kurzes Umschalten auf Bypass bestätigt es jederzeit: Nie mehr ohne AM.
Folgendes sind meine jetzigen Einstellungen:
- nuVeros von Voluminös auf Neutral gestellt
- Advanced Calibration durchgeführt
- Mehrere Messpunkte gewählt (ein weiterer Messpunkt dauert nur noch ca. 2, nicht mehr 15 Minuten)
Letztendlich bleibt nur noch ein kleines Problem: Meine Rotel hat anscheinend ein recht schwaches Ausgangssignal, und im Zusammenspiel mit dem AM und dem analogen Eingang muss ich den Pegel am AM soweit aufdrehen, dass ich jetzt Rauschen aus den LS höre. Hätte ich nur eine Quelle, würde ich komplett digital über das AM in die Vorstufe gehen, denn über diesen Weg rauscht nichts. Auch das AM als Vorstufe zu benutzen ist rauschfrei. Aber vielleicht findet sich auch für dieses Problem noch eine Lösung.
Summa summarum
Zusammenfassend kann ich für mich behaupten, dass die 810 € zu den besten Investitionen gehören, die ich die letzte Zeit für dieses Hobby gemacht habe. Ich kann nur empfehlen, anstatt sich neue Endstufen anzuschaffen, das Geld in ein Antimode Dualcore zu investieren - die deutliche Verbesserung, die hiermit möglich ist, rechtfertigt zumindest den Versuch. Jedoch sollte man auch bereit sein, sich einige Tage intensiver damit zu beschäftigen.
Dim
wie hier angekündigt, mein Erfahrungsbericht für das Antimode Dualcore 2.0.
Erster Eindruck
Direkt nach dem Auspacken hält man ein gut verpacktes, solides, schwarzes Metallgehäuse (kein Plasik) in der Hand, das durch gute Verarbeitung überzeugen kann. Des weiteren sind ein USB Kabel, das benötigte Messmikrophon, eine Fernbedienung und die Anleitung im Lieferumfang. Last but not least ein paar kleine Tüten Gummibärchen und die Rechnung über 809,90€ (Vorbestellungspreis, mittlerweile kostet es 875€ + 10,90€ Versand/Verpackung). Kein billiges Vergnügen, aber ob es preiswert ist, wird sich im weiteren Verlauf zeigen.
Angeschlossen und Eingemessen
Das DC wurde zuerst zwischen Vor- und Endstufe geschaltet und anschließend erstmal eingemessen. Der kleine Monitor stellt die übersichtlichen Menüs gut sichtbar dar und der entsprechende Eintrag war schnell gefunden. Die Messung wurde mit "Typischen Einstellungen" für eine Stereokonfiguration durchgeführt und dauert ca. 15 Minuten. Eine Advanced Option ermöglicht auch noch weitergehende Einstellungen. Die benötigte Lautstärke ist auch für Mietwohnungen geeignet und sollte im Normalfall nicht zu verstimmten Nachbarn führen.
Ich empfehle allerdings eine Fluchtmöglichkeit einzuplanen, um den Raum direkt nach Messbeginn leise verlassen zu können. Das Messsignal ist harter Tobak. Im Gegensatz zu den bekannten Audessey Signalen, die impulsartig durch den Raum hämmern, wird hier ein von unten beginnend, langsam höher werdender Ton verwendet, der, bedingt durch die Raummoden, auf- und abschwellend wirkt.
Erste Musikerfahrungen
Ist die Einmessung beendet, wird auf dem Monitor das Vorher/Nachher Frequenzdiagramm angezeigt, auf dem meine schon bekannten Raummoden angezeigt wurden. Die Erhöhung um 30-40 Herz wurde komplett linearisiert, das Loch um 50-70 Hz wurde erwartungsgemäß kaum verändert. Kleinere Unebenheiten im Frequenzgang waren jetzt glatt und insgesamt sah es deutlich besser aus als vorher.
Draufhin einfach mal Musik eingeschaltet und der Unterschied war - nicht hörbar. Irgendwie Vorher wie Nachher. Durch die Bypass Funktion an der FB kann man bequem umschalten, aber die Korrektur war praktisch nicht zu hören. Im Kickbassbereich war es leicht besser geworden, aber da musste man schon genau hinhören. Ein Einschalten mit Wow Effekt sollte das AM also vorerst nicht werden.
Der optische Eingang
Das AM besitzt neben dem Analogen auch einen USB- und S/PFID Eingang. Nachdem ich dort meinen Airport Express angeschlossen hatte und das AM somit als Vorverstärker/DAC fungierte war beim Trackwechsel ein scharfes Knacken zu hören, die Musikwiedergabe war durchsetzt von knisternden Geräuschen. Es war fast so, als ob man sich eine Schallplatte anhörte. Das war der Punkt, an dem das AM gedanklich schon wieder eingepackt und zurückgeschickt war.
Support von Axel und DSPeaker
Der deutsche Distributor hat u.a. im HiFi Forum einen eigenen (mittlerweile sehr langen) Thread, in dem er zu fast jeder Tages- und Nachtzeit Hilfestellung zu den diversen Antimode Geräten gibt. Nachdem ich dort meine Problemlage, ich sag mal, ausführlich, geschildert hatte, kam etwas, womit ich nicht gerechnet hatte: Axel gab die Schilderungen an DSPeaker weiter und einige Tage später war ein Update für das AM verfügbar, welches das beschriebene Problem aus der Welt schaffte.
Das kam durchaus unerwartet, denn wie sich zwischenzeitlich herausstellte, funktioniert der optische Eingang mit meinem Oppo problemlos. Es war also definitiv eine Kombination Airport und AM und kein generelles Problem. Der Support von Axel (aka Bass-Oldie) und die sehr kundenfreundliche und schnelle Reaktion von DSPeaker haben mit dazu beigetragen, dass das AM immer noch hier ist - und auch bleiben wird.
Weiterer Verlauf
In den folgenden Tagen habe ich mit diversen anderen Einstellungen und Messungen experimentiert und bin mittlerweile außerordentlich zufrieden, was das AM leisten kann.
Der Bass an meinem Hörplatz ist intensiver (aber nicht im Sinne von aufgedickt, sondern knackig und präzise), die Stereobühne hat sich deutlich verbessert und die Musik löst sich von den Lautsprechern, die, entsprechende Aufnahmen vorausgesetzt, komplett verschwinden. So etwas ähnliches hatte ich zuletzt bei der Vorführung der BM Line 15 gehört.
Ein kurzes Umschalten auf Bypass bestätigt es jederzeit: Nie mehr ohne AM.
Folgendes sind meine jetzigen Einstellungen:
- nuVeros von Voluminös auf Neutral gestellt
- Advanced Calibration durchgeführt
- Mehrere Messpunkte gewählt (ein weiterer Messpunkt dauert nur noch ca. 2, nicht mehr 15 Minuten)
Letztendlich bleibt nur noch ein kleines Problem: Meine Rotel hat anscheinend ein recht schwaches Ausgangssignal, und im Zusammenspiel mit dem AM und dem analogen Eingang muss ich den Pegel am AM soweit aufdrehen, dass ich jetzt Rauschen aus den LS höre. Hätte ich nur eine Quelle, würde ich komplett digital über das AM in die Vorstufe gehen, denn über diesen Weg rauscht nichts. Auch das AM als Vorstufe zu benutzen ist rauschfrei. Aber vielleicht findet sich auch für dieses Problem noch eine Lösung.
Summa summarum
Zusammenfassend kann ich für mich behaupten, dass die 810 € zu den besten Investitionen gehören, die ich die letzte Zeit für dieses Hobby gemacht habe. Ich kann nur empfehlen, anstatt sich neue Endstufen anzuschaffen, das Geld in ein Antimode Dualcore zu investieren - die deutliche Verbesserung, die hiermit möglich ist, rechtfertigt zumindest den Versuch. Jedoch sollte man auch bereit sein, sich einige Tage intensiver damit zu beschäftigen.
Dim