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Klang von Klavieraufnahmen

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horch!
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Klang von Klavieraufnahmen

Beitrag von horch! »

Ich höre gerade das Klavierkonzert Nr. 2 von Tschaikowsky in einer Aufnahme mit dem New York Philharmonic, Kurt Masur und E.Leonskaja (http://www.amazon.de/dp/B000LXIRVK/ref=dm_rogue_cd) und wieder einmal fällt mir die starke Unterschiedlichkeit von Klavieraufnahmen auf: Bei dieser Aufnahme klingt das Klavier für mich dünn, als wäre das Bassfundament abgeschnitten; das gilt aber nur für das Klavier - das Orchester hat ordentlich Fundament.

Im Vergleich dazu eine Aufnahme, bei der das Klavier "untenrum" richtig Volumen hat: Brahms Klavierkonzerte, Gewandhausorchester, Riccardo Chailly, Nelson Freire (http://www.amazon.de/dp/B000E6TYI4/ref=dm_rogue_cd).

Das sind jeweils nur Beispiele, weitere könnten genannt werden, nicht nur aus dem Bereich Klassik...

Grundsätzlich begeistert mich der Klavier-Klang über die Nuveros ungemein! Umso mehr stört es mich, wenn bei ansonsten guten Aufnahmen das Klavier irgendwie lasch und kraftlos rüber kommt. Kann jemand diese Beobachtung bestätigen? Oder ist mein Gehör verbogen?
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Iandre
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Re: Klang von Klavieraufnahmen

Beitrag von Iandre »

Gut das du das ansprichst. Ist mir auch schon bei diversen Aufnahmen aufgefallen. Für mich hört sich vieles auch sehr dünn an. Ich habe zwar "nur" die nuLine 34, daran sollte es aber wohl nicht unbedingt liegen.
Gruß Andre

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Monstafant
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Re: Klang von Klavieraufnahmen

Beitrag von Monstafant »

Ich schätze, das hat viel mit der Ästhetik des jeweiligen Tonmeisters zu tun. Welche Mikrofonierung er wählt, wie viel Raum er mitnimmt.

Im Falle des oben genannten Tschaikowsky-Beispiels: Kurt Masur habe ich im Konzertsaal immer als recht basslastig agierenden Dirigenten gehört, er fordert einen starken, mir oft mulmig erscheinenden Bassklang. Mag sein, dass in diesem Fall der Tonmeister den Bass etwas herausgenommen hat, zum Schaden des Soloklaviers.

Am besten kann man Klavierklänge bei reiner Klaviermusik, also ohne Orchester differenzieren. Da kann man dann auch darauf achten, welcher Flügel gespielt wird. Ein Steinway klingt anders als ein Fazzioli, und Bösendorfer klingt nochmal anders.
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palefin
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Re: Klang von Klavieraufnahmen

Beitrag von palefin »

ja, das erinnert mich doch gleich an die Doku über die Suche nach dem perfekten (Piano-)Klang.

Da konnte man sehen, wie der Tonmeister bei den Aufnahmen die Mikro positionierte und danach noch am Mischpult "rumspielte"...

:wink:
Grüße, palefin

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horch!
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Re: Klang von Klavieraufnahmen

Beitrag von horch! »

Monstafant hat geschrieben:
Im Falle des oben genannten Tschaikowsky-Beispiels: Kurt Masur habe ich im Konzertsaal immer als recht basslastig agierenden Dirigenten gehört, er fordert einen starken, mir oft mulmig erscheinenden Bassklang.
Für die Aufnahmen insgesamt leuchtet mir das durchaus ein, die klingen in der Tat recht "kräftig" - nur das Klavier eben nicht.
Monstafant hat geschrieben: Am besten kann man Klavierklänge bei reiner Klaviermusik, also ohne Orchester differenzieren. Da kann man dann auch darauf achten, welcher Flügel gespielt wird. Ein Steinway klingt anders als ein Fazzioli, und Bösendorfer klingt nochmal anders.
So fein analytisch höre ich das natürlich bei weitem nicht heraus; aber es gibt Aufnahmen, auf denen mir das Klavier besonders gut gefällt - spätestens seit der von palefin erwähnten Doku verstehe ich, dass das nicht nur an der Aufnahmetechnik liegen kann, sondern sondern neben dem Fabrikat auch am individuellen Flügel und evtl. sogar an der jeweiligen vorherigen Bearbeitung durch den Techniker - wobei ich eher bezweifle, dass ich letzteres höre.

Meine persönliche Referenz ist Barenboims Aufnahme der Beethoven-Sonaten, aus den 80er Jahren glaube ich (?, http://www.amazon.de/dp/B00002DEH0/ref=dm_rogue_cd) Dieses Klavier hat Volumen und dazu einen besonderen Klang in den höheren Tonlagen... die Waldstein-Sonate z.B. haut mich immer wieder vom Hocker... 8O Toll, dass es solche Aufnahmen gibt!
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Genussmensch
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Re: Klang von Klavieraufnahmen

Beitrag von Genussmensch »

Mein persönlicher Klangfavorit (musikalisch auch eine Sensation) bei Klavieraufnahmen ist Montreux Alexander von Monty Alexander. Die Liveaufnahme vermittelt wirklich den Eindruck, das Instrument stünde körperlich im Raum.

Die Barenboimaufnahme von Beethoven umkreise ich gedanklich schon länger, bin aber aufgrund des stattlichen Preises immer ein wenig zurückgezuckt. Ich habe die Sonaten von Chailly, bin aber, ohne das substantiiert darlegen zu können, musikalisch davon nicht so angetan. Klanglich übrigens auch nicht. Musikalisch überzeugen mich bislang Einspielungen von Kempff zu einzelnen Sonaten am meisten.

Insgesamt finde ich, dass ein Flügel zu den am schwersten wiederzugebenden Instrument rechnet. Gute Aufnahmen sind ein echter Glücksmoment. Und wenn dann noch hervorragende Boxen hinzukommen ... ;-)

Viele Grüße

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Re: Klang von Klavieraufnahmen

Beitrag von horch! »

Genussmensch hat geschrieben:Mein persönlicher Klangfavorit (musikalisch auch eine Sensation) bei Klavieraufnahmen ist Montreux Alexander von Monty Alexander. Die Liveaufnahme vermittelt wirklich den Eindruck, das Instrument stünde körperlich im Raum.
:eusa-think: hm, das spricht dann doch wieder dafür, dass es stark Geschacksache ist, denn für diese Aufnahme kann ich mich einfach nicht erwärmen. Auch das ist eine Aufnahme, bei der mir beim Klavier das Volumen fehlt, weiter oben hingegen spielt es manchmal extrem grell - das klingt weniger nach einem Konzertflügel als mehr nach einem überforderten Barpiano. Das Schlagzeug und der Bass sind staubtrocken, teilweise wie hinter einem sehr dicken Vorhang.

Liegt es vielleicht daran, dass ich die remasterte Version habe? Bei Amzon äußert sich jemand in diese Richtung...

Das mit dem fehlenden Volumen kann natürlich auch an meiner Raumakustik liegen - ich sitze in einem Bassloch bei 50 Hz. Allerdings haben andere Klavier-Aufnahme trotz Bassloch dieses Volumen, das mich klanglich so begeistert.

Musikalisch gefällt mir die Scheibe auch sehr gut, aber klanglich ist sie für mich kein Vergnügen.

PS: Das Beethoven/Barenboim-Paket habe ich Anfang des Jahres für 33 Euro gekauft, war wohl ein Schnäppchen...
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Re: Klang von Klavieraufnahmen

Beitrag von Mysterion »

Die Beschreibung der Beethoven/Barenboim Aufnahme hat mich direkt eine Bestellung aufgeben lassen. :mrgreen:

Klanglich wirklich sehr authentisch, eine der besten Aufnahmen die ich bisher gehört habe! 8O
Abzugeben: nuPro XS-3000 RC (weiß)

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Re: Klang von Klavieraufnahmen

Beitrag von Monstafant »

Genussmensch hat geschrieben: Ich habe die Sonaten von Chailly,…
Riccardo Chailly ist doch Dirigent. 8O
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Genussmensch
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Re: Klang von Klavieraufnahmen

Beitrag von Genussmensch »

Monstafant hat geschrieben:
Genussmensch hat geschrieben: Ich habe die Sonaten von Chailly,…
Riccardo Chailly ist doch Dirigent. 8O
Ich habe meinen Beitrag nachgelesen und versinke im Boden! Natürlich meinte ich nicht Chailly, dessen Dirigate der Symphonien ich habe, sondern Buchbinder und seine Einspielung in der Semperoper (vermutlich hat mir unbewusst die Optik einen Streich gespielt)! Zum ewigen Gedenken an diesen Lapsus und zu meiner ewigen Schande werde ich meinen Eintrag nicht editieren.

Nochmal zu Monty Alexander: Auch ich habe die remasterte Version und bin von der gesamten Klangqualität der Aufnahme restlos begeistert, gerade auch mit Blick auf den nach meiner Wahrnehmung unglaublich natürlich eingefangenen Klang des Klaviers. Aber jetzt bin ich natürlich neugierig geworden. Womöglich werde ich mir die Aufnahme von Barenboim doch rasch erwerben, wenn sie auch recht teuer ist.

Im Moment, wo ich dies schreibe, habe ich noch einmal nachgeschaut. Auf amazon gibt es seit dem 2. September eine Barenboim-Einspielung für 23,99! Ist das die von Euch so geschätzte Aufnahme? Dann werde ich nicht zögern und sofort bestellen.

Viele Grüße

Genussmensch
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