Du kannst mit Hilfe von Kondensatoren, Spulen und Widerständen Hoch- bzw. Tiefpass-Filter aufbauen. Dann benötigst du (mal angenommen man bleibt ganz simpel):
- für eine 2-Wege Konstruktion einen Hochpass für den Hochtöner-Zweig und einen Tiefpass für den Tieftönerzweig.
- für eine 2-Wege + Subbass Konstruktion einen Hochpass für den Hochtöner Zweig, einen Tiefpass für den Tief/Mitteltöner, und weitere Tiefpässe für jedes Subbass Chassis.
- für eine echte 3-Wege Box einen Hochpass für den Hochtöner, einen Tiefpass für den Tieftöner, und einen Hochpass PLUS Tiefpass für den Mitteltöner.
Durch solche Hoch/Tiefpässe mit Kondensatoren/Spulen ändert sich jedoch nicht nur die Übertragungsfunktion der Amplitude (also welche Frequenzen kommen durch welche nicht), sondern auch die Übertragungsfunktion der Phase - man spricht davon, dass Phasendrehungen* auftreten. Je stärker man die Filter auslegt (indem man z.B. einen einfachen Tiefpass 2x hintereinander setzt), desto stärker werden auch die Phasendrehungen.
Nun besteht wohl der Nachteil von Phasendrehungen in Problemen beim Übergangsbereich (Trennfrequenzen) und schlechterer Ortbarkeit der Instrumente. Hörbar sollen Phasendrehungen jedoch nur im Tieftonbereich (-> Gruppenlaufzeit, "hinterherhinkender Bass") oder wenn sie sehr dolle sind, sein. Ich habe das nicht nachprüfen können

. Na jedenfalls meint Herr Nubert, mit 3-Wege Weichen könnte er bei Passivboxen nie die Ergebnisse erzielen, die seine 2 1/2 Weger hinkriegen. D.h. die Nachteile überwiegen bei passivem LS-Konzept die Vorteile.
*zur Veranschaulichung: Man zeichne sich eine Sinusfunktion (= ein Ton) als Kreis in einer Ebene. Dann kann man die Sache mit dem Phasenwinkel gut visuell mit Kreiszeigern darstellen.