Beatles Let it be... naked - gut und gewöhnungsbedürftig
Verfasst: Do 4. Dez 2003, 14:22
Ein zugegeben bescheuerter Titel für ein Beatles Album, das nicht gerade als eines der Besten gilt (dennoch sehr gut ist IMO), aber durch seine "Entspectorisierung" jetzt in einer neuen Auflage vorliegt und erheblich an Reinheit, Klang und Rauheit gewinnt.
Einem jeden Beatles Fan ist bestimmt bekannt, das das letzte (eigentlich vorletzte) Beatles Album von einem gewissen Phil Spector (aktuell wegen Mordes in Kalifornien angeklagt), dem Erfinder des Wall of Sound, um Streicher, Orchester und weiteren Spuren erweitert wurde und vorhandene Spuren geglättet und bearbeitet wurden. So entstand damals eine "Let it be" LP, welches gefällig glatt und gut durchhörbar war (man kann Dig it mögen oder nicht ).
Und jetzt nach über 30 Jahren kommt eine Version des Albums raus, wie sie angeblich gedacht war. Viele Titel klingen jetzt feiner, kleiner und ehrlicher. Vor allem, weil die Stimmen auf der Naked plötzlich näher nach vorne kommen bzw. es keine Streicher mehr gibt die sie "unterdrücken". Paul kann singen wie ein großer, was er ja auch ist. Bei "The long and winding road", der Titel, den Paul immer bemängelt hat (obwohl er ihn live mit Orchester spielt) kommt das ganze perfekt zum tragen. Endlich liegt das Lied in einer Fassung vor wie sie intimer und feinfühliger nicht sein kann. Kein Overload mehr, kein Streicherbombast, einfach nur McCartney und sein Lied.
Bei "One after 909" klingen sie plötzlich wieder wie eine Schülerband - die Beatles im Keller . Aber trotzdem schön zu hören. Eine Band, die nach 8 Jahren (verdienten) Megaerfolg plötzlich ein altes Lied rausholt (der Titel stammt aus der Liverpool-zeit) und drauflos spielt.
Alles Titel dazwischen erklingen in neuem Gewand, was ihnen allen gut tut. Hinzu kam "Don't let me down", eine B-Seite einer Single, dafür verschwanden aber die kleinen Lieder "Dig it" und Maggie Mae" - eigentlich schade.
Der Titel "Let it be" zeigt noch einmal ganz deutlich, welche Auswirkung die "Entspectorisierung" hatte. Ein schlankes, auf die Melodie und den Sänger reduziertes Lied. Auch das vormals perfekte Gitarrensolo wurde durch das originale (von George?) gespielte ersetzt. Es klingt nicht mehr so feurig, sondern bleibt dezent im Hintergrund und nahezu auf einer Linie.
Man kann das Album mögen und lieben (wie ich) oder es als unnötig beiseite stellen. Eines muss man den Technikern lassen, sie haben perfekte Arbeit geleistet, die 30 Jahre alten Aufnahmen klingen wie frisch aus dem Studio.
Fans kann ich das neue Album nur empfehlen, die werden das alte "Let it Be" schon zu Hause stehen haben. Neueinsteiger würde ich aber trotzdem zur alten "Spectorisierten" Version raten, weil es einfach glatter, professioneller und mainstreamiger klingt.
Ich bin aber auch von der audiophilen Qualität dieser CD beeindruckt. So deutlich waren die Spuren schon lange nicht mehr getrennt. Ich liebe einfach diese Aufnahmetechnik, in der alle Instrumente und Stimmen einzeln auf Monospuren aufgezeichnet werden und man sie dann zusammenmischt. Hier kann man teilweise herrlich deutlich die einzelnen Instrumente orten. Gitarre 50° Links, Schlagzeug 30° rechts, Bass gaaanz links, Stimme auf zwei Spuren gleichzeitig links und rechts - ein Traum.
Die zweite CD habe ich noch nicht gehört, sie soll Momente der Filmaufnahmen zum Film Let it be beinhalten.
Einem jeden Beatles Fan ist bestimmt bekannt, das das letzte (eigentlich vorletzte) Beatles Album von einem gewissen Phil Spector (aktuell wegen Mordes in Kalifornien angeklagt), dem Erfinder des Wall of Sound, um Streicher, Orchester und weiteren Spuren erweitert wurde und vorhandene Spuren geglättet und bearbeitet wurden. So entstand damals eine "Let it be" LP, welches gefällig glatt und gut durchhörbar war (man kann Dig it mögen oder nicht ).
Und jetzt nach über 30 Jahren kommt eine Version des Albums raus, wie sie angeblich gedacht war. Viele Titel klingen jetzt feiner, kleiner und ehrlicher. Vor allem, weil die Stimmen auf der Naked plötzlich näher nach vorne kommen bzw. es keine Streicher mehr gibt die sie "unterdrücken". Paul kann singen wie ein großer, was er ja auch ist. Bei "The long and winding road", der Titel, den Paul immer bemängelt hat (obwohl er ihn live mit Orchester spielt) kommt das ganze perfekt zum tragen. Endlich liegt das Lied in einer Fassung vor wie sie intimer und feinfühliger nicht sein kann. Kein Overload mehr, kein Streicherbombast, einfach nur McCartney und sein Lied.
Bei "One after 909" klingen sie plötzlich wieder wie eine Schülerband - die Beatles im Keller . Aber trotzdem schön zu hören. Eine Band, die nach 8 Jahren (verdienten) Megaerfolg plötzlich ein altes Lied rausholt (der Titel stammt aus der Liverpool-zeit) und drauflos spielt.
Alles Titel dazwischen erklingen in neuem Gewand, was ihnen allen gut tut. Hinzu kam "Don't let me down", eine B-Seite einer Single, dafür verschwanden aber die kleinen Lieder "Dig it" und Maggie Mae" - eigentlich schade.
Der Titel "Let it be" zeigt noch einmal ganz deutlich, welche Auswirkung die "Entspectorisierung" hatte. Ein schlankes, auf die Melodie und den Sänger reduziertes Lied. Auch das vormals perfekte Gitarrensolo wurde durch das originale (von George?) gespielte ersetzt. Es klingt nicht mehr so feurig, sondern bleibt dezent im Hintergrund und nahezu auf einer Linie.
Man kann das Album mögen und lieben (wie ich) oder es als unnötig beiseite stellen. Eines muss man den Technikern lassen, sie haben perfekte Arbeit geleistet, die 30 Jahre alten Aufnahmen klingen wie frisch aus dem Studio.
Fans kann ich das neue Album nur empfehlen, die werden das alte "Let it Be" schon zu Hause stehen haben. Neueinsteiger würde ich aber trotzdem zur alten "Spectorisierten" Version raten, weil es einfach glatter, professioneller und mainstreamiger klingt.
Ich bin aber auch von der audiophilen Qualität dieser CD beeindruckt. So deutlich waren die Spuren schon lange nicht mehr getrennt. Ich liebe einfach diese Aufnahmetechnik, in der alle Instrumente und Stimmen einzeln auf Monospuren aufgezeichnet werden und man sie dann zusammenmischt. Hier kann man teilweise herrlich deutlich die einzelnen Instrumente orten. Gitarre 50° Links, Schlagzeug 30° rechts, Bass gaaanz links, Stimme auf zwei Spuren gleichzeitig links und rechts - ein Traum.
Die zweite CD habe ich noch nicht gehört, sie soll Momente der Filmaufnahmen zum Film Let it be beinhalten.