Akustikschaumstoff unterschiede oder alles gleich?
Verfasst: Sa 8. Mär 2014, 11:02
von Kenobis
Hallo zusammen,
aktuell suche ich noch "den" passenden Akustikschaumstoff fürs Heimkino und bin ein wenig verunsichert, wem ich trauen kann
Ich bin sicher kein Fachmann in Sachen Schaumstoffe und frage mich gerade ob die Aussage: PUR-Weichschaumstoff ist nicht immer gleich ein Akustikschaumstoff
zutreffend ist. Denn ich habe von einem Händler A einen grobmaschigen Schaumstoff, als der Schaumstoff von Händler B geliefert bekommen!?
Meiner Meinung nach dürfte der bei einigen Händlern, die aus der Matratzenfraktion stammen, einen sagen wir mal, minderwertigen PUR-Weichschaumstoff verwenden
als die vom Akustikfachhändler gelieferten PUR-Weichschaumstoffe.
Oder was sagen die Fachleute dazu?
Re: Akustikschaumstoff unterschiede oder alles gleich?
Verfasst: Sa 8. Mär 2014, 14:05
von flo5
Hallo Kenobis und Willkommen hier im nuForum
An deiner Stelle würde ich keine Risiken eingehen und lieber gleich zu vernünftigem Akustik-Material wie Basotect zurückgreifen..
Grüße
Flo
Re: Akustikschaumstoff unterschiede oder alles gleich?
Verfasst: So 9. Mär 2014, 17:41
von lpuser
PUR-Weichschaumstoff ist imho nicht gleich PUR-Weichschaumstoff!
Gerade die Königlichen & Matratzen PUR-Weichschaumstoffe sind imho nix und
dürften nicht ganz so effizient sein, wie gleichgroße Absorber aus Akustik-PUR-Weichschaumstoffen.
Und gerade im Wohnzimmer kommt es darauf an, den WAF Faktor zu berücksichtigen und so wenig wie
möglich und so sinnvoll wie nötig zuverbauen. Für einen Probenraum wird sicher auch Matratzen-Schaum helfen
PS: Ganz hübsch finde ich diesen Akustikschaumstoff und ist mal was anderes wie Noppen und Pyramiden ...
Re: Akustikschaumstoff unterschiede oder alles gleich?
Re: Akustikschaumstoff unterschiede oder alles gleich?
Verfasst: Mo 31. Mär 2014, 18:20
von Malcolm
Hi,
die Davidsound kenne ich persönlich gut, die Funktionieren sehr gut (Zusammenspiel aus Akustikstoff der Höhen eher Reflektiert und Mitten-Absorbierendem Basotect).
Ganz wichtig:
Egal was Du machst, macht nicht ZU VIEL!
Wenn Du Dir einfach die kompletten Wände mit Dämmaterial "zukleisterst" klingt es danach grausam. Vor allem bei offenporigem, besonders stark hochtonabsorbierendem Material -> hier hilft es entweder selbst werken und zusätzlich mit Diffusoren zu arbeiten, oder aber wirklich nur lokal z.B. in einem ersten Schritt testweise die ersten Reflektionen zu bedämpfen.
Ein überdämpfter Hörraum klingt im Hochton und Mittenton "tot", dann muss man unendlich viel Energie reinstecken um einen guten Pegel zu bekommen und am Ende den Bass rausdrehen weil der von dem Zeug nicht bedämpft wird -> es dröhnt nur noch.
Also lieber erstmal etwas bedämpfen, dann Messen und geziehlt die Bereiche mit hohem Nachhall angehen, idR. im Bassbereich zu finden, für die es keine Schaumstoffabsorber "tun".
Hier sind mindestens Kornerblocks ("Bassecken"), oder aber gleich Plattenabsorber und Helmholtz-Resonatoren gefragt.
Re: Akustikschaumstoff unterschiede oder alles gleich?
Verfasst: Sa 12. Apr 2014, 11:24
von Chris84Hal
kurze frage, macht es einen unterschied, ob der schaumstoff genoppt ist, oder ist das material entscheidender? sprich, was bringt mehr: genoppter schaumstoff oder z.b. flache basotec platenn???
Re: Akustikschaumstoff unterschiede oder alles gleich?
Verfasst: Sa 12. Apr 2014, 12:14
von Mysterion
Chris84Hal hat geschrieben:kurze frage, macht es einen unterschied, ob der schaumstoff genoppt ist, oder ist das material entscheidender? sprich, was bringt mehr: genoppter schaumstoff oder z.b. flache basotec platenn???
Unbedingt plane Absorberplatte mit konstanter Stärke nehmen, die Noppen- und Pyramidenschaumstoffplatten haben im Schnitt nur eine sehr geringe Tiefe und "erwischen" daher auch nur relativ hohe Frequenzen (je tiefer die Frequenz, desto weiter ist das Schallschnellemaximum von der Wand entfernt), ein gleichmäßiges Bedämpfen ist damit eher nicht möglich. Viele glauben auch, dass die genoppten oder anderweitig strukturierten Platten als Diffusoren arbeiten, was aber aufgrund der offenporigen Struktur völliger Unsinn ist.
Die Absorberplatten sollten min. 7 cm (noch besser 10 cm) tief sein, dann werden sogar noch Frequenzen im Grundtonbereich absorbiert. Natürlich können auch dünnere Platten genommen werden, die dann aber mit entsprechend Wandabstand in der Summe auf die gleiche Tiefe kommen sollten. Unterhalb von 5 cm würde ich mich nicht umsehen, es sei denn die "Optik" ist deutlich wichtiger als der Nutzen.