Vergangenen Freitag war es dann endlich so weit. Der eigentlich für Dienstag avisierte neue Bolide wurde endlich geliefert. Doch denjenigen der jetzt denkt, dass ich mich direkt drauf gestürzt habe, muss ich leider enttäuschen. Zum Lieferverzug addiert sich noch ein Installationsverzug…
Ausgerechnet am Freitag feierte meine Tochter den Geburtstag nach mit ihren Mädels – und zu einer Übernachtungsparty gehört auch ein standesgemäßer Aufenthalt mit frischem Popcorn im Heimkino. Alle hatten sich drauf gefreut und als guter Familienvater sollte man den internen Frieden nicht gefährden… ergo warten bis Samstagmorgen und schön ruhig Popcorn für die Mischpoke machen.
Klar hätte ich eine Nachtschicht einlegen können, aber das Projekt beinhaltete auch einen absoluten Traumpart, den man besser ausgeschlafen erledigt.
Alles abbauen, Kabel sortieren, Kabel ausmisten, mal hinter dem Lowboard saugen/putzen und dann alles wieder sauber aufbauen. Ungemein spannend und davon erzählt man gerne guten Freunden bei einem Glas Wein.
Nachdem dieser Part hinter mit lag, konnte das gute Stück erstmals eingeschaltet werden. Ein Firmware-Update verschaffte mir ca. 20 Minuten Luft um den Rest aufzuräumen und mal einen Kaffee zu schlürfen. Danach direkt Butter bei die Fische!
Mit dem MCACC hatte ich bis dato noch keinerlei Berührungspunkte und somit war die Spannung entsprechend groß. Knapp 9 Jahre liegen zwischen den beiden Geräten und ich war sehr gespannt was sich alles getan hat.
Die automatische Einmessung der Lautsprecher lief ohne Probleme und von den Ergebnissen war ich doch sehr überrascht – Wunder kann man aber auch heute nicht erwarten.
War die alte Generation der Einmess-Software auf dem Denon nicht so genau und wollte zu viel an den einzelnen EQ-Kurven verändern, so hat MCACC nur Kleinigkeiten verändern wollen und auch die Abstimmung der Pegel war ein Spiegel meines Raumes.
Dank REW mit entsprechendem Behringer-Mikro und Verstärker kann ich das ein klein wenig beurteilen.
Aber bevor ich tiefer eingestiegen bin, wollte ich das erste Ergebnis testen und bewerten. Von Adele, über Crossroads 2010 und Police Certifiable bis zu Lindenberg MTV habe ich entsprechende Tracks gehört. Der Bass war wirklich trocken ohne Druck einzubüßen und das Zusammenspiel von Front und Subwoofer im Hinblick auf Timing war klasse. Lediglich der Pegel war etwas zu „vorsichtig“ gewählt für den LFE-Kanal.
Alles in allem aber eine Überraschung, die ich so nicht erwartet hätte. Genau dieser Bereich war immer das Sorgenkind, welches man nur manuell in den Griff bekam.
Mitten und Höhen waren auf dem richtigen Weg, aber irgendwie nicht harmonisch. Bei ausgeschalteten EQ-Eingriffen wurde es direkt wieder so wie gewohnt. Dies waren nicht die viel zitierten „Welten“, aber wenn man die Boxen über eine getrennte Stereo-Kette im gleichen Raum sehr gut kennt, fällt es direkt auf.
Ergo, tieferer Einstieg und Beginn der Feintuningphase. Die vorgeschlagene Trennfrequenz von 150Hz und die als Large gekennzeichneten Surround-Speaker habe ich dann zuerst mal geändert und auf Small und 80Hz korrigiert.
Ferner wurde der EQ dauerhaft ausgeschaltet und auch der Pre-Amp Modus für die beiden vorderen Kanäle aktiviert. Die Befeuerung der beiden nuVero 14 übernimmt im Moment die Endstufe M6PRX von Musical Fidelity. Ob das so bleibt kann ich derzeit noch nicht sagen, die Versuche mit den Röhren-Mono-Endstufen sind derzeit zu erfolg- und aufschlussreich. Definitiv wird es aber eine externe Lösung bleiben
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Kommen wir nun zum Surround-Sound. Der Bass ist – wie oben bereits erwähnt – straffer geworden ohne Druck zu verlieren. Vor allem aber habe ich die Dynamik ganz anders wahrgenommen… Explosionen und plötzliche Pegelanstiege in jedweden Frequenzbereich sind – so jedenfalls meine rein subjektive Wahrnehmung – schneller geworden. Den Effekt haben auch die anderen Familienmitglieder bestätigt ohne dass ich darüber im Vorfeld gesprochen habe.
„So überrascht hat mich das noch nie“ war z.B. ein Statement. Meine Befürchtung im Vorfeld war die Klasse des Vorgängers. Der Denon ist ja nicht irgendein alter Receiver sondern hat immer eine Autorität dargestellt in der Kette. Er kann jetzt jedenfalls beruhigt in Rente gehen und sich eines würdigen Nachfolgers sicher sein.
Bis dato bin ich froh, den Tausch vollzogen zu haben auch wenn ich noch nicht alle Parameter im Detail getestet habe. Es steht noch viel Arbeit an… schöne Arbeit
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Meine Versuche werden die nächsten Tage in Richtung Atmos und Upmixer gehen. Dieses Thema ist ein ganz neues Fass, das geöffnet werden möchte.
Den nächsten Teil werde ich diesem Thema widmen.
Gruß
Oliver