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Verständnisfrage: ATM <=> Loudness

Verfasst: Mo 5. Jan 2015, 11:20
von martinm
Hallo zusammen,

ich hab in einem anderen Thread folgendes gelesen:
Genussmensch hat geschrieben: ... Deshalb gab es früher Loudnesstasten am Amp und deshalb gibt es heute das ATM. ...
Ich habe seit kurzem die NuBox 383 an einem älterem Yamaha AX 540. Dieser verfügt über einen Loudness-Regler von dem ich auch Gebrauch mache.
Insgesamt bin ich damit klanglich zufrieden.

Die 383 ist mit einer unteren Frequenz von 52Hz angegeben.
Soweit ich das verstanden habe erweitert ein ATM-Modul die untere Frequenz - die Loudness-Funktion senkt den Mittenbereich ab?
Könnte ich also den Frequenzumfang der Box mit dem ATM etwas ausweiten? Der Verstärker ermöglicht den Anschluß.


Grüße, Martin

Re: Verständnisfrage: ATM <=> Loudness

Verfasst: Mo 5. Jan 2015, 11:37
von caine2011
erstmal gibt es noch kein atm383, und in wieweit das den bassbereich noch erweitern kann, steht noch in den sternen

ein atm kann schon ein wenig mehr als eine loudnessfunktion, die aussgae von genussmensch stimmt zwar, aber ist aus dem zusammenhang gelesen nicht unbedingt der weisheit letzter schluss
richtig ist: mit einem atm kann man loudness nachbilden, und den klang nach eigenem gusto anpassen

Re: Verständnisfrage: ATM <=> Loudness

Verfasst: Mo 5. Jan 2015, 12:26
von volker.p
Ist es nicht so das eine Loundess Taste nicht nur den Bass, sondern im gleichen Verhältnis auch den Hochton mit anhebt?

Das wäre dann ein markanter Unterschied.
Ebenfalls hebt eine Loudness den Bass einer Box viel "früher" an als es ein passendes ATM tut.

Re: Verständnisfrage: ATM <=> Loudness

Verfasst: Mo 5. Jan 2015, 12:48
von Sencer
Bei jeder Form des Equalizings (egal ob ATM, Loudness oder welche anderen Filtern auch) wird in der Regel absolut gesehen nur abgesenkt, nicht (oder kaum)angehoben, der Hintergrund liegt einfach darin, dass man beim anheben Gefahr läuft Verzerrungen/Clipping zu erzeugen wenn das Quellsignal mal einen Vollpegelausschlag hat und man versucht weiter anzuheben (mehr als 100% geht eben nicht). Man spricht zwar meistens trotzdem von anheben meint das anheben aber nur relativ zu den benachbarten Frequenzen.

Der Unterschied zwischen ATM und Loudness dürfte in der Art der Absenkung liegen. Bei der Loudness-Taste macht jeder Hersteller so wie er es richtig dünkt, veröffentlicht wird es auch nicht. Beim ATM ist die Veränderung dokumentiert/veröffentlicht und die Art des Filters (sehr breit und recht dezent, dazu in der Intensität regelbar) scheint offensichtlich viele Geschmäcker zu treffen. Darüberhinaus sind die ATMs Boxenspezifisch, d.h. auf den Frequenzgang der Box abgestimmt, was früher gerade bei der unteren Grenzfrequenz eine wichtige Rolle spielte, da man den Filter im Tieftonbereich quasi als Gegenstück zum Abfallen des Frequenzgangs auslegen konnte, somit konnte man den Frequenzgang "erweitern" in dem man Maximalpegel geopfert hat.Das geht dann sehr gut, wenn die Boxen im Tiefton flach abfallen, weil man nur wenig Pegel opfert um relativ viel Tieftonbereich zugewinnen. Aber je steiler der Tiefton abfällt umso schlechter wird salopp gesagt das Tauschverhältnis. Die neueren Serien mit den neuen Tieftönern die mehr Hub machen, gehen von Haus aus relativ tief, fallen aber auch steiler ab als die alten Boxen, deswegen ist die Erweiterung des Frequenzbands nicht mehr so spektakulär wie früher. Ich meine es gibt sogar ein ATM bei den Nuveros welches die untere Grenzfrequenz gar nicht mehr verändert.

Warum wird Pegel geopfert? Na, weil man eben nicht die tiefen Frequenzen absolut anhebt (s.o.), sondern alle anderen Frequenzen absenkt. Und dadurch relativ gesehen eine Anhebung erreicht. Wenn also ein LS die -3db Grenze bei 52Hz hat und die -6db Grenze bei 38Hz, dann macht man alles oberhalb von 50Hz um 3db leiser, eh voila, die neue -3db Grenze bei 38Hz. Wenn allerdings die Box steil abfällt und die -6db schon 48Hz errreicht werden, dann würde man eben nur 4Hz gewinnen. Wie man hier bei nubox 383 sieht:
http://www.hifitest.de/test/bildergaler ... 9986.php/5

gehts nach den 52Hz die im Datenblatt angegeben sind recht steil abwärts, deswegen würde ich da - wenn/falls mal ein ATM erscheint - auch nicht zuviel erwarten was die Erweiterung angeht.

Re: Verständnisfrage: ATM <=> Loudness

Verfasst: Mo 5. Jan 2015, 12:53
von martinm
volker.p hat geschrieben:Ist es nicht so das eine Loundess Taste nicht nur den Bass, sondern im gleichen Verhältnis auch den Hochton mit anhebt?
in meinem Fall ist es ein Regler und ja er hebt beides an bzw. - so hab ich den Eindruck - senkt er den Mittenbereich ab. Ich muss um die Lautstärke beizubehalten die Lautstärke nachregeln. Es ist ganz praktisch wenn man mal die normale Hörlautstärke über den Loudness-Regler verringert wird insbesondere der Tiefenbereich etwas angehoben.

Es ging mir in meiner Frage aber eher um folgendes:
in der Beschreibung eines ATM-Moduls zur jeweiligen Box wird eine Erweiterung des Frequenzganges angegeben. Z.B. Box Original 50Hz, mit ATM 44Hz.
Loudness ist ja eher eine Veränderung der Klangeinstellung welche ich über die Klangregler nachsimulieren kann. Der Frequenzumfang der Box kann dadurch ja nicht erweitert werden.

Oder mach ich einen Denkfehler?

Re: Verständnisfrage: ATM <=> Loudness

Verfasst: Mo 5. Jan 2015, 12:55
von martinm
@Sencer

hat sich gerade überschnitten.

Danke für deine verständliche Erklärung. Meine Frage ist damit bestens beantwortet!

Re: Verständnisfrage: ATM <=> Loudness

Verfasst: Mo 5. Jan 2015, 13:21
von backes69
(Grosser) Nachteil des ATM ist, das es sich bei Veränderungen der Lautstärke nicht anpasst,
wie es z.Bsp bei YPAO Volume oder dynamic EQ der Fall ist,

Re: Verständnisfrage: ATM <=> Loudness

Verfasst: Mo 5. Jan 2015, 13:26
von kdr
..wär es dann noch ein ATM wenn es das könnte :?: :D

Re: Verständnisfrage: ATM <=> Loudness

Verfasst: Mo 5. Jan 2015, 13:33
von Sencer
Ich denke mal die klassischen ATMs haben sich technologisch eh überlebt. Mit dem know-How und der Technik die nubert bei den nupros einsetzt, gehe ich davon aus, dass man sicher in den nächsten Jahren ein all-purpose ATM anbieten wird bei dem die Filter über software realisiert sind. Ich denke wenn die entwicklungskapazität frei wäre, hätte man das sogar schon am Markt haben können. Quasi ein Minidsp mit nubertspezifischen Presets.