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New Class A Technics SU-V4x

Verfasst: Do 15. Jan 2004, 13:56
von L.C.Wendt
Hi Leute,

hab im Keller grad meinen ersten Amp wiedergefunden.(ca.1982)
Ich hab das Ding mal aufgeschraubt und festgestellt das der keine Endstufentransitoren hat sondern
eine Art Kupferrohr (ca. 20 cm lang) das zur hälfte mit Kühlrippen umschlossen ist.
Die andere Hälfte sitzt an einer Alu-Platte.An der anderen Seite der Alu-Platte ist ein schwarzes Kunststoffelement
montiert, das Kontakte zur darunterliegender Platine hat.(Doch ein Transitor?)

Technische Daten die ich am Gerät gefunden habe.

Leistungsaufname: 390 W
Kondensatoren sind 2 Stück mit je 10000mF 65 Volt

Nun meine Fragen:

1: Kennt einer das Gerät.
2: Was heißt New Class A.
3: Ist das Gerät heute noch zu gebrauchen.(evt. als Endstufe)


Beste Grüße
L.C.Wendt

Verfasst: Do 15. Jan 2004, 14:05
von g.vogt
Hallo L.C.Wendt,

natürlich dürfte der Verstärker doch Endstufentransistoren haben, rein schaltungstechnisch gesehen. Wieviele Beine hat der Kunststoffblock denn und wie groß ist er ungefähr? Einige Verstärker haben sogenannte Hybridschaltkreise, d.h. der Endverstärker besteht nicht aus einzelnen Transistoren und sonstigen Bauteilen, sondern ist nahezu komplett minitaturisiert ausgeführt und in einen Block vergossen. Die Dinger sind meist ein paar Zentimeter lang und hoch (mehr lang als hoch), einen knappen Zentimeter hoch und haben ein ganzes Rudel Beinchen.

Was "New Class A" bedeutet, weiß ich auch nicht genau, es riecht nach Marketing-Begriff für eine ganz normale technische Konstruktion.

Rein theoretisch kannst du jeden Stereoverstärker als Endstufe verwenden, Sinn macht es natürlich nur, wenn er besser ist als die Endstufen des Surroundreceivers und dessen Vorstufen wiederum nicht grottenschlecht.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Do 15. Jan 2004, 14:18
von L.C.Wendt
Hi,

das Ding hat 16 Beinchen, soweit ich das erkennen kann. Es ist ca. 8 cm breit und 4 cm hoch.
Ich würde den Amp nur als Endstufe laufen lassen, da er auftrennbar ist.(hatte früher auch mal EQ dazwischen)
Wenn ich mir die Konstruktion der Endstufe so ansehe wurde dort viel wert auf Kühlung gelegt.(das lange Kupferrohr)
Das Netzteil sieht fett aus(gutes gewicht) und ist ca. 6x6x6 cm ohne anschlussfeld.

Gruß
Lars

Re: New Class A Technics SU-V4x

Verfasst: Do 15. Jan 2004, 14:54
von Koala
L.C.Wendt hat geschrieben:Ich hab das Ding mal aufgeschraubt und festgestellt das der keine Endstufentransitoren hat sondern eine Art Kupferrohr (ca. 20 cm lang) das zur hälfte mit Kühlrippen umschlossen ist.
Die andere Hälfte sitzt an einer Alu-Platte.An der anderen Seite der Alu-Platte ist ein schwarzes Kunststoffelement
montiert, das Kontakte zur darunterliegender Platine hat.(Doch ein Transitor?)
Es handelt sich um einen für die 80er typischen Hybridverstärker, das Kupferrohr ist eine Heatpipe, die Alu-Platte ein Heatspreader und das schwarze Kunststoffelement ist der Hybridverstärker-"Chip".
Hybridverstärker sind im Prinzip fast komplette Endstufen, die aus integrierten Schaltungen und disktreten Schaltungen zusammengesetzt wurden (daher Hybrid) und dann in ein Kunstgehäuse vergossen wurden.
1: Kennt einer das Gerät.
Klar, war damals ein guter Verstärker für nicht zuviel Geld.
2: Was heißt New Class A.
Das ist ein Marketing-Blah von Technics, die mit dieser Bezeichnung einen Class-A-ähnlichen Klang ihrer Verstärker suggerieren wollten.
3: Ist das Gerät heute noch zu gebrauchen.(evt. als Endstufe)
Für nachbarschaftsfreundliche Pegel tut er sicher seine Dienste zufriedenstellend, allerdings würde ich ihm keine stromhungrigen Lautsprecherboliden anvertrauen, da der Verstärker wie seine Artgenossen nicht für extreme Pegel konstruiert worden war.

greetings, Keita (der in den 80ern Technics klasse fand, sich aber für Exotik entschieden hat)

Verfasst: Do 15. Jan 2004, 15:09
von arndt
Hallo,
Für nachbarschaftsfreundliche Pegel tut er sicher seine Dienste zufriedenstellend, allerdings würde ich ihm keine stromhungrigen Lautsprecherboliden anvertrauen, da der Verstärker wie seine Artgenossen nicht für extreme Pegel konstruiert worden war.
dem kann ich nur zustimmen. Ich hatte bis vor Kurzem den SU-V60 (an JBL TLX8). Als ich dann meine NuWave85 anschloss und die Lautstärke aufdrehte, ging er nach kurzer Zeit in die Knie.

Gruß
arndt

Verfasst: Di 20. Jan 2004, 18:06
von ++Stefan++
Werden diese Headpipes eigentlich noch heute benutzt?
Ich habe 2x Verstärker aus den 80ern (Revox B251+Akai AMU04) und beide haben eine Headpipekonstruktion.
Wo liegen die Vor- und Nachteile?

Verfasst: Di 20. Jan 2004, 20:41
von Koala
++Stefan++ hat geschrieben:Werden diese Headpipes eigentlich noch heute benutzt?
Ich habe 2x Verstärker aus den 80ern (Revox B251+Akai AMU04) und beide haben eine Headpipekonstruktion.
Wo liegen die Vor- und Nachteile?
Heatpipes mit "t", Hitzerohre gewissermaßen :) Heatpipes bieten den Vorteil des Wärmetransports über längere Distanzen, womit sich die eigentliche Kühleinheit (klassische Alu-Rippenkühler oder aktive Kühlung wie Lüfter) an einen thermisch günstigeren Ort verlagern läßt. Ob heute noch solche Konstruktionen in Verstärkern angewandt werder weiß ich nicht, aber ein klassischer Anwendungsfall ist bspw. die CPU-Kühlung in den Mini-PCs, bei denen über der CPU kein Platz für eine angemessene Kühlung ist.
Der Nachteil ist sicherlich die aufwändigere Konstruktion, die von den Transistoren erzeugte Wärme muß verlustfrei an die Heatpipe übergeben werden, um sie effektiv am Ort der (erhofften) Vernichtung an die Umluft abgeben zu können. Die klassische Variante mit Alu-Rippenkühlkörpern bietet neben der einfacheren Montage noch die Möglichkeit Einfluß auf das Erscheinungsbild des Geräts zu nehmen, in dem man einfach die Kühlkörper als Gehäusewände einsetzt.

greetings, Keita

Verfasst: Di 20. Jan 2004, 20:48
von ++Stefan++
Ein Vorteil wäre sicher doch auch, dass die Transistoren dicht anneinadergereit sein können ohne das Platienenlayout zu stören, normalerweise wäre es doch nicht möglich (wie bei meinem Amp) 12Transistoren sich fast berührend auf der Endstufenplatiene zu platzieren.