Noch ist mein zukünftiges Musikzimmer nicht fertig, und doch bereitet es mir schon Kopfzerbrechen: die Raumakustik ist unterirdisch.
Ausgangslage
Der Raum misst 9,13 x 5.02 m. Die Deckenhöhe beträgt in der vorderen Hälfte (der 9,13 m) 2,50 m, in der hinteren Hälfte ist der Raum 2,84 m hoch. Die beiden kurzen sowie eine lange Wand bestehen aus Beton, ebenso Decke und Fußboden. Die andere lange Wand besteht aus Ziegel. Da der Raum im Souterrain liegt, gibt es nur relativ kleine Fensterflächen.
Noch ist unser neues Haus nicht fertig, aber der Estrich ist mittlerweile verlegt und der Raum ist verputzt. Was noch fehlt, ist der Fußboden, es wird ein Linoleum-Boden mit einem 1 cm starken Unterbau aus Kork.
Momentan gibt es in dem Raum extrem lange Nachhallzeiten. Wenn ich in die Hände klatsche, dauert es etwa 4 bis 5 Sekunden, bis das letzte Echo verklungen ist. Bellt unser Hund, sind es sogar ca. 8 Sekunden (nicht gemessen, nur langsam gezählt).
Zielwerte?
Damit der Raum akustisch erträglich wird, müssen wohl die Nachhallzeiten verringert werden. Doch auf welchen Wert? Ich habe mal gelesen, dass es so 0,6s sein sollten, ist das korrekt?
Was soll ich der Architektin sagen, damit sich der Raum gut zum Musikhören nutzen lässt und sich auch einmal eine Personengruppe unterhalten kann (gute Sprachverständlichkeit)?
Wie gesagt: Hier geht es erst einmal um Zielwerte.
Bauliche Maßnahmen?
Noch ist das Haus ja nicht fertig, es lässt sich noch einiges machen. Mir sind bislang diese Ideen gekommen:
- Decke als „Akustikdecke“ abhängen (nur die Hälfte mit der niedrigen Decke)
- Die lange Betonwand verkoffern (Gipskarton mit Mineralwolle dahinter)
- Trennwand mit 2m breiter Lücke zwischen der hohen und niedrigen Raumhälfte
Habt ihr noch weitere Ideen?
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Raumakustik durch bauliche Maßnahmen verbessern
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Raumakustik durch bauliche Maßnahmen verbessern
LG
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Re: Raumakustik durch bauliche Maßnahmen verbessern
99,9% aller ArchitektInnen haben keinerlei akustische Kenntnisse.
Fachspezialisten, also Akustiker beauftragen. Der soll Vorgaben für die Bauplanung erstellen.
Das Budget dafür ist sehr gut investiert in eine langfristige Steigerung der Lebensqualität.
Gutes Gelingen
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Gruß
Kardamon
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Re: Raumakustik durch bauliche Maßnahmen verbessern
Ich habe mich heute etwas in die Grundlagen der Raumakustik eingelesen und bin nun schon einen Schritt weiter. Auch die Raumakustikrechner von Knauf und Rigips haben mir weitergeholfen. Da habe ich nächste Woche auf alle Fälle Anregungen für die Architektin.
LG
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Re: Raumakustik durch bauliche Maßnahmen verbessern
Ich würde es dann mal direkt auf den Punkt bringen und die Architektin fragen, welche Erfahrungen Sie in diesem Bereich hat? Referenzen? Zusätzliche Qualifikationen?
Warum?
Sie bekommt eine schöne Stange Geld für Ihre Dienste. Da sollte bei einer guten Architektin Transparenz bestehen
Allerdings würde ich auch eher auf 0,01% Erfolgswahrscheinlichkeit tippen. Im Gegenteil - ich denke, wenn Du Dich noch ein wenig länger damit auseinandersetzt, wirst Du dann in dem Bereich mehr Wissen haben als die Dame selbst.
Warum?
Sie bekommt eine schöne Stange Geld für Ihre Dienste. Da sollte bei einer guten Architektin Transparenz bestehen
Allerdings würde ich auch eher auf 0,01% Erfolgswahrscheinlichkeit tippen. Im Gegenteil - ich denke, wenn Du Dich noch ein wenig länger damit auseinandersetzt, wirst Du dann in dem Bereich mehr Wissen haben als die Dame selbst.
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Update: Raumakustik durch bauliche Maßnahmen verbessern
Inzwischen bin ich eingezogen (nur das Büro fehlt noch, weil es immer noch kein Internet/Telefon gibt).
Es ist, wie ihr gesagt habt: Die Architektin hat keine Ahnung von Raumakustik und hat das Thema einfach ignoriert. Ich habe es dann Mitte Januar selbst in die Hand genommen, aufgrund des weiten Baufortschritts waren da leider die Optionen begrenzt. Was ich gemacht habe:
Raumakustik-Maßnahmen, Einrichtung, Hörplatz
Montage der Akustikdecke
Nicht in den Griff bekommen habe ich mit den Maßnahmen erwartungsgemäß Bassmoden. Ich habe mich mal schlau gemacht: Entsprechende Bassfallen würden mich bei dieser Raumgröße 3.000 Euro und mehr kosten – das ist mir zu viel. Zumal ich nicht alle Ecken zustellen kann und will.
Jetzt rücke ich den Raummoden (am Hörplatz) mit einem AntiMode 2.0 Dual Core zu Leibe. Ich habe mich für dieses Gerät entschieden, weil es eine Einmessautomatik bietet, sich die automatisch generierten EQs aber auch manuell anpassen lassen. Besonders heftig ist ein +10 dB-Buckel zwischen 30 und 50 Hertz, den das AM gut wegbügelt.
Trotzdem blubbert mir der Bass noch zu sehr, im Oberbass dröhnt es ebenfalls noch etwas. Ich wünsche mir den Bass tief und gerne auch schlank, Hauptsache knackig. Vielleicht können das meine Lautsprecher einfach nicht, die sind schließlich schon 25 Jahre alt. Im nächsten Schritt sollen die ersetzt werden – ich schwanke noch zwischen NuVero 110 (die könnte ich auf Rollen wegschieben, wenn sie mich bei der Arbeit im Studio behindern) oder NuVero 70 (die ich dann an der Wand befestigen würde) – but that’s another story.
Hörplatz (siehe Skizze): Ich bevorzuge seit je her ein recht kleines Stereodreieck, es misst etwa 2,5 m an der Basis. Als Sitzplatz dient mir ein leichter Sessel, der sich bei Bedarf zur Seite stellen lässt. Die Boxen stehen mit der Front ca. 1 m von der Rückwand entfernt, die Abstände zu den Seitenwänden sind mehr als unkritisch. Hinter der rechten Box steht ein potenter Subwoofer.
Dass diese Anordnung nicht der reinen (Nubert-) Lehre entspricht, ist mir klar. Ich könnte das Stereodreieck eventuell noch um 90° im Uhrzeigersinn drehen (sodass die Boxen vor dem Vorhang stehen) – weitere Alternativen sehe ich derzeit nicht.
Es ist, wie ihr gesagt habt: Die Architektin hat keine Ahnung von Raumakustik und hat das Thema einfach ignoriert. Ich habe es dann Mitte Januar selbst in die Hand genommen, aufgrund des weiten Baufortschritts waren da leider die Optionen begrenzt. Was ich gemacht habe:
- - Die Decke des Raumes wurde vom Trockenbauer mit einer „Akustikdecke“ versehen. Sie besteht aus 3 cm starkem Dämmmaterial vor das Lochplatten angebracht wurden (in der Skizze schraffiert). Bedingt durch die Höhe der Fenster war keine stärkere Dämmung möglich – siehe das Bild von der Montage (Pfeil zeigt auf die Lochplatte).
- Zwischen Büro und Fotostudio (auf Höhe des Deckensprungs) habe ich einen zweigeteilten Vorhang aus Bühnenmolton (500 g/qm) aufgehängt (Wellenlinie in der Skizze). Er dient auch dazu, das Studio optisch vom Büro zu trennen und kann bei Bedarf weit geöffnet werden. Zumindest die linke (vordere) Hälfte ist beim Musikhören maximal offen, ansonsten klingt’s überdämpft und muffig.
- Vor das große Fenster lässt sich ebenfalls ein Vorhang aus Bühnenmolton ziehen. Den mache ich nur noch zum Fotografieren zu, die Fenster kann ich mit Jalousien blickdicht machen.
- Zwischen den Lautsprechern und dem Hörplatz lag ein Hochflorteppich (in der Skizze ockerfarben). Den habe ich inzwischen wieder weggenommen – war zu viel des Guten.
Raumakustik-Maßnahmen, Einrichtung, Hörplatz
Montage der Akustikdecke
Nicht in den Griff bekommen habe ich mit den Maßnahmen erwartungsgemäß Bassmoden. Ich habe mich mal schlau gemacht: Entsprechende Bassfallen würden mich bei dieser Raumgröße 3.000 Euro und mehr kosten – das ist mir zu viel. Zumal ich nicht alle Ecken zustellen kann und will.
Jetzt rücke ich den Raummoden (am Hörplatz) mit einem AntiMode 2.0 Dual Core zu Leibe. Ich habe mich für dieses Gerät entschieden, weil es eine Einmessautomatik bietet, sich die automatisch generierten EQs aber auch manuell anpassen lassen. Besonders heftig ist ein +10 dB-Buckel zwischen 30 und 50 Hertz, den das AM gut wegbügelt.
Trotzdem blubbert mir der Bass noch zu sehr, im Oberbass dröhnt es ebenfalls noch etwas. Ich wünsche mir den Bass tief und gerne auch schlank, Hauptsache knackig. Vielleicht können das meine Lautsprecher einfach nicht, die sind schließlich schon 25 Jahre alt. Im nächsten Schritt sollen die ersetzt werden – ich schwanke noch zwischen NuVero 110 (die könnte ich auf Rollen wegschieben, wenn sie mich bei der Arbeit im Studio behindern) oder NuVero 70 (die ich dann an der Wand befestigen würde) – but that’s another story.
Hörplatz (siehe Skizze): Ich bevorzuge seit je her ein recht kleines Stereodreieck, es misst etwa 2,5 m an der Basis. Als Sitzplatz dient mir ein leichter Sessel, der sich bei Bedarf zur Seite stellen lässt. Die Boxen stehen mit der Front ca. 1 m von der Rückwand entfernt, die Abstände zu den Seitenwänden sind mehr als unkritisch. Hinter der rechten Box steht ein potenter Subwoofer.
Dass diese Anordnung nicht der reinen (Nubert-) Lehre entspricht, ist mir klar. Ich könnte das Stereodreieck eventuell noch um 90° im Uhrzeigersinn drehen (sodass die Boxen vor dem Vorhang stehen) – weitere Alternativen sehe ich derzeit nicht.
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