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Erhöhter Eingangspegel = Schneller im Clipping ?

Diskussionen über AV-Verstärker/Receiver, DVD-Player, TV-Geräte, Projektoren
otakusan
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Erhöhter Eingangspegel = Schneller im Clipping ?

Beitrag von otakusan »

Hallo,

Ich habe folgendes Problem:
Wenn ich beispielsweise mal "Der fliegende Holländer" von Wagner richtig durch mein Zimmer peitschen lassen möchte erhöhe ich natürlich ordentlich die Lautstärke (am AVR).
Meine Endstufe, die knapp über 3/4 der maximalen Lautstärke aufgedreht ist gibt mir dann oft bescheid, dass ich noch 10 db davon entfernt bin, dass der Ausgangspegel dem Clippen nahe kommt.

Mein PC geht über ein optisches Kabel in einen Denon AVRX3300. Von da geht der Ton über nucable Audio 9 in einen miniDSP. Von da gehts weiter wieder mittels nucable Audio 9 in eine Crown XLS 1002 Endstufe.

Beim stöbern durch die Einstellungen im AVR bin ich auf den Eingangspegel gestoßen. Wenn ich den um 12 dB erhöhe wird alles natürlich lauter was von der entsprechenden Quelle kommt. Weil ich es wegen der späten Stunde nicht testen kann:
Wie verhält sich der um 12 dB erhöhte Eingangspegel zur generell eingestellten Lautstärke am AVR? Komme ich jetzt um 12 dB schneller ins Clipping oder habe ich einfach gratis 12 dB mehr Lautstärke ohne Nachteile geschenkt bekommen? Also ist 0 dB der generellen Einstellung am AVR jetzt immer noch der Punkt, über den hinaus ich Gefahr liefe ins Clipping zu kommen, oder muss man sich die 0dB Einstelllung jetzt als "0 dB + 12 dB" vorstellen, da man den Einganspegel ja entsprechend erhöht hat?
Ich weiss es ist kompliziert ausgedrückt. Ich habe aber auf diese spezifische Frage mit google keine Antwort bekommen und hoffe jetzt auf eure Fachkenntnis ;)
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Re: Erhöhter Eingangspegel = Schneller im Clipping ?

Beitrag von Toni78 »

Der Verstärker clippt dann wenn er seine Leistunggrenze überschreitet. Das ist unabhängig vom Lautstärkeregler. Bei "leisen" Quellen kann es bei "Vollgas" noch nicht erreicht sein, bei lauten schon bei halb aufgegrehtem Regler.

Die eingangspegeleinstellung dient nur der Angleichung von unterschiedlichen Quellen. Mehr endlautstärke bekommst also nur wenn du mit Vollgas die Leistungsgrenze nicht überschreitest.
Bei zu hoher Einstellung läufst du aber schnell Gefahr , das der Vorberstärker übersteuert. Also mit bedacht nutzen!
Grüße
Ronald
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Weyoun
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Re: Erhöhter Eingangspegel = Schneller im Clipping ?

Beitrag von Weyoun »

Hallöchen!
otakusan hat geschrieben:Meine Endstufe, die knapp über 3/4 der maximalen Lautstärke aufgedreht ist gibt mir dann oft bescheid, dass ich noch 10 db davon entfernt bin, dass der Ausgangspegel dem Clippen nahe kommt.
Hast du eine (bzgl. Maximalpegel) regelbare Endstufe oder meinst du den Volumenregler an der Vorstufe (AVR)?
Wenn du noch 10 dB vom Maximum entfernt bist, hast du aber nicht 75 % sondern nur 10 % der möglichen Leistung anliegen. Es sei denn, für dich sind 60 dB von möglichen 80 dB 75 % => in Wirklichkeit ist das nämlich nur 1 % der Leistung. :wink:
otakusan hat geschrieben:Beim stöbern durch die Einstellungen im AVR bin ich auf den Eingangspegel gestoßen. Wenn ich den um 12 dB erhöhe wird alles natürlich lauter was von der entsprechenden Quelle kommt. Weil ich es wegen der späten Stunde nicht testen kann:
Wie verhält sich der um 12 dB erhöhte Eingangspegel zur generell eingestellten Lautstärke am AVR? ...
dB ist dB. 12 dB mehr am Eingang bedeutet, es kommt auch 12 dB mehr am Ausgang an, vorausgesetzt
1) die Vorstufe kommt nicht bereits in die Übersteuerung oder
2) die Endstufe kommt nicht in die Sättigung
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Re: Erhöhter Eingangspegel = Schneller im Clipping ?

Beitrag von otakusan »

@ Toni78:
Ich denke, ich habe wohl das Problem, dass mein AVR so wenig Leistung liefert, dass die Endstufe mächtig viel verstärken muss um hohe Lautstärken zu erreichen. Steht die Lautstärke beim AVR beispielsweise bei -2dB blinkt die -10dB Warnleuchte an der Endstufe.
Zu dieser blinkenden LED steht in der Anleitung der Endstufe: "Green LED flashes when output signal level exceeds -10dB below clip".

Bedeutet das, dass mein AVR, oder die Endstufe zu schwach ist? Die Endstufe liefert bei 4 Ohm 2x 350 Watt.

Ich verstehe deine Antwort glaube ich nicht richtig. Wie kann die Lautstärke unabhängig von der Leistung sein? Mehr Lautstärke braucht doch auch mehr Leistung, oder? Wenn die Lautstärke unabhängig von der Leistung ist bedeutet das ja, dass ich die +12dB Eingangspegel eingestellt lassen kann und gratis eben 12dB mehr Lautstärke bekomme?
Und ob der Vorverstärker übersteuert höre ich beispielsweise an kratzenden Höhen, oder? Wenn ich unter den 0dB am AVR bleibe, sollte ein Übersteuern aber ausgeschlossen sein, oder?
Woher weiss ich bei der blinkenden Warnleuchte an der Endstufe, ob der AVR, oder die Endstufe der limitierende Faktor ist?


@ Weyoun:
Ich denke, dass meine Endstufe regelbar ist, wenn es Regler für jeden Kanal gibt, die ich verstellen kann und sich dann die Lautstärke ändert. Meine Regler stehen wie gesagt bei guten 3/4 von der maximalen "Regelung". Also nahe an der maximalen Lautstärke.

Ich bin etwas überfordert :? :
Wenn die Endstufe die LED aufblinken lässt (entsprechende Bedeutung weiter oben) interpretiere ich das so, dass, sollte ich noch 10 dB weiter mit der Lautstärke raufgehen Clipping hörbar wird. Beziehungsweise, dass die LS zu Schaden kommen können.

Hier noch die Anleitung zur Endstufe bei Interesse: https://3e7777c294b9bcaa5486-bc95634e60 ... iginal.pdf.

Sollte bei +12 dB Eingangspegel die Vorstufe (also der AVR) nicht ins Clippen kommen, bedeutet das ja gratis mehr Lautstärke ;). Aber woher weiss ich, dass sie nicht ins Clippen kommt? :lol:
Zuletzt geändert von otakusan am Do 3. Aug 2017, 10:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erhöhter Eingangspegel = Schneller im Clipping ?

Beitrag von Toni78 »

Ich glaube nicht das eine Endstufe "10dB vor Clipping" anzeigen kann. Das kommt doch immer auf das Signal an.

Zur Verdeutlichung: +10dB entsprechen etwa einer Verdoppelung der Lautheit.
+3dB (gerade mal hörbar) entsprechen etwa einer Verdoppelung der benötigten Leistung.

Die nötigen Schlüsse musst du selber ziehen.

Dazu kommt noch das Thema, das der Bassbereich ein Vielfaches der Leistung vom Hochtonbereich benötigt.

... und die Vorstufe verarbeitet auch nur bis zu bestimmten Eingangssignalen sauber.

Das Thema ist also nicht ganz einfach pauschal zu beantworten.

Im Grunde ist es aber einfach:
Wenn es unsauber klingt, verzerrt oder schlagende Geräusche gibt befindet sich ein Teil der wiedergabekette im Grenzbereich, dann heißt es zurückdrehen.
Treten Verzerrungen unabhängig von der eingestellte lautstärke auf, ist meist die Vorstufe die übersteuert.
Grüße
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Re: Erhöhter Eingangspegel = Schneller im Clipping ?

Beitrag von otakusan »

Ich habe ja geschrieben was die LED gemäß der Anleitung bedeutet. Meinst du das ist eine Falsch-Angabe des Herstellers?

Ich regel die Lautstärke übrigens nur am AVR (da fernbedienbar).

Vielleicht um es nochmal klar zu machen: Ich möchte mehr Lautstärke aus meiner Kette bekommen, ohne Gefahr zu laufen ins Clipping/Übersteuern zu kommen. Wie stelle ich das am besten an?
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Re: Erhöhter Eingangspegel = Schneller im Clipping ?

Beitrag von Toni78 »

Du kannst den eingangspegel schon erhöhen, zumindest mal bis zu dem Punkt wo der Vorverstärker ins übersteuern kommt erreichst du bei gleicher Stellung am Lautstärkeregler mehr Pegel. Nur wird das die max Leistung der Endstufe nicht erhöhen. Bei leisen Quellen kann es aber tatsächlich mehr endlaustärke bringen. Zumindest mal wenn du bisher bei Vollgas nicht ins clipping gekommen bist.
Zuletzt geändert von Toni78 am Do 3. Aug 2017, 10:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erhöhter Eingangspegel = Schneller im Clipping ?

Beitrag von otakusan »

Die Endstufe ist doch eigentlich recht potent, oder?
Meinst du nicht, dass der AVR der limitierende Faktor ist?

Ich verstehe nur eben die Warnleuchte an der Endstufe nicht. Bedeutet sie, dass die Endstufe oder der AVR zu laut aufgedreht ist?
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Re: Erhöhter Eingangspegel = Schneller im Clipping ?

Beitrag von Weyoun »

Bzgl. LED: Das wird eine recht simple Messchaltung sein. Eine indirekte Strommessung über einen Mess-Shunt => ab einer bestimmten Schwellspannung (in deinem Fall ab 10 % der Maximalleistung, was dann "-10 dB" entspricht) leuchtet die LED (bzw. blinkt oder flackert, wenn sich die Leistung um exakt die Schwelle hin und herbewegt).

Bzgl. Clipping kannst du da in der Tat wenig herauslesen, da dies u.a. von der Signalform abhängig ist (ein rechteckiger Puls clippt früher als eine Sinusschwingung bei gleicher Leistung).
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Re: Erhöhter Eingangspegel = Schneller im Clipping ?

Beitrag von otakusan »

Im Prinzip bedeutet das: Ich kann mich auf die anzeige der LED so gut wie gar nicht verlassen und muss lediglich von meinem Gehör abhängig machen, ob die Lautstärke zu hoch aufgedreht ist, bzw. die LS anfangen übersteuert zu klingen.

Vielen Dank!
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