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Von 5.0 auf 5.0.2.,AVR Beratung und Sinnhaftigkeit überhaupt

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Nickelig
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Von 5.0 auf 5.0.2.,AVR Beratung und Sinnhaftigkeit überhaupt

Beitrag von Nickelig »

Hallo

Meine aktuelle Konstellation ist ein 5.0 Lautsprechersetup (also ohne Sub = Mietwohnung Dachgeschoss) mit einem Yamaha RX-v679. Die Boxen sind allesamt Nuline, Front 2x nuline 34, Center nuline CS174 und Surround 2x nuline WS 14.

So sieht das in meinem Wohn/Schlaf-Zimmer aus:

21611

An den Positionen lässt sich nichts ändern, die Trennwand, die rechts teilweise zu sehen ist, verhindert das. Der Raum ist relativ niedrig, nur 220cm hoch. Liegehöhe (Hörposition) auf dem Bett ist ca. 70 cm, auf der Höhe sind auch alle Lautsprecher. Zu sagen ist auch noch, das der letzte Meter von unten aus gesehen eine Dachschräge ist (also über der Hörposition)

Ich würde gerne mein System auf Dolby Atmos 5.0.2 erweitert, also 2x RS-54 kaufen und auf die Nuline 34 draufsetzen. Da mein aktueller AVR kein Dolby Atmos kann bräuchte ich einen neuen, im Auge habe ich den Denon x3400h.

Jetzt meine Fragen / Bedenken:

- Macht Dolby Atmos bei meinem Raumsetup Sinn. Wird der Effekt der RS-54 überhaupt zur Geltung kommen? Ich habe gerade wegen der geringe Raumhöhe und die Dachschräge über der Hörposition Bedenken.

- Wird das XT32 des Denon überhaupt fubktionieren bei dem Setup? Positionen und vor allem ohne Sub. Und auch weil der Surround Rechts halt wesentlich weiter weg von der Hörposition ist als der Surround Links. Das könnte aber ggf. ändern. Ich hab halt nur von einigen Leute gehört, dass XT32 schon beim Einmessen bockt bei etwas kuriosen Setups.

- Alternativen zum Denon x3400h? Yamaha RX-v683 oder sogar A860/A870? Budget für AVR 500-800€

Würde halt gerne mal wieder was neues ausprobieren und ich hab jetzt immer mehr Filme mit Dolby Armos Tonspur bei mir rumliegen.

Danke,

Nick
schlosserrichi
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Re: Von 5.0 auf 5.0.2.,AVR Beratung und Sinnhaftigkeit überh

Beitrag von schlosserrichi »

Servus Nick, willkommen im Forum

Die Raumhöhe hat in Bezug auf die Reflektoren den Einfluß, wo der reflektierte Schall zu hören sein wird; hier gilt das selbe Prinzip wie bei Billardkugeln, die auf die Bande treffen: Eintrittswinkel gleich Austrittswinkel, d.h. man kann das relativ leicht berechnen.
Wobei ich beim Thema "Dachschräge" denke, dass dieses Prinzip nicht funktionieren wird, da Dachschrägen im Normalfall nicht wirklich schallhart sind; es wird hier ja meist in Trockenbauweise gearbeitet oder einfach mit Holzbrettern (häufig Nut-und Federbretter) verschalt, beides "schluckt" Teile des Schalls.
Ich hatte bei mir zu Hause (zwar gerade, aber abgehängte Decke aus Nut-und Federbrettern) das selbe Problem, es hatte sich kein von-oben-Effekt eingestellt.

Du solltest daher über eine Alternative, in Deinem Falle der nuLine-Serie nämlich die WS-14 (hierbei werden für Deinen Fall noch die Bügel Nubert WH-10 für die Wandmontage benötigt), nachdenken. Oder, falls diese für Dich persönlich nicht in Betracht kommen, die von Dir favorisierten RS-54 direkt an die Wand/Dachschräge montieren, hierbei dann Schalterstellung auf Direkbetrieb. In beiden Fällen würde also mit Direktschall gearbeitet, das Reflektorproblem könnte so gar nicht auftreten. Außerdem wärest Du in Sachen Positionieren wesentlich flexibler als mit auf Frontboxen platzierten Reflektorlautsprechern.

Der AVR macht für Dein Vorhaben einen vernünftigen Eindruck, auch preislich. Günstigere AVRs (wie Marantz SR5011) haben zwar prinzipiell die selben Anschlussmöglichkeiten, aber dafür ein schlechteres Einmesssystem. Mein Marantz SR6011 zum Beispiel hat dann zwar wieder XT32 und wesentlich mehr Anschlüsse (die Du ja nicht benötigst), kostet aber auch eine Stange mehr Geld. Über die neueren Yamahas weiß ich nicht Bescheid, hierbei können sicher die Mitforisten Auskunft geben.

Das Audissey XT32 hat eher Probleme mit Subwoofern, welche Du ja eh nicht haben wirst.
Trotzdem kurz eine Erklärung:
Audissey verlangt nämlich vor dem Einmessen, die Lautstärke des Subwoofers auf 50% (also zB. beim Poti des AW441 auf 12 Uhr) einzustellen. Wenn dann aber das Testsignal kommt, scheppert die ganze Bude und das Einmesssystem wird dann darauf erst einmal den Subwoofer eingepegelt haben wollen, dem System ist es also zu laut. Dies kann dann beim Fortsetzen der Messung gut funktionieren, oder auch nicht (bei mir persönlich eben nicht :sweat:), da dann das Testsignal zu leise daherkommen kann. Daher bricht man dann nach diesem manuellen Einpegeln einfach den Einmessvorgang ab, lässt aber den Sub auf einem Pegel, der zwischen den 50% und der Audissyseylautstärke, also lauter als diese, liegt. Beim erneuten Messen sollten sich dann aber keinerlei Schwierigkeiten mehr einstellen.

Ich empfehle unabhängig davon, auch wirklich die 8 Messdurchgänge wie vorgegeben vorzunehmen. Rein zum kurz mal Probehören reicht auch ein einfacher Durchgang, aber je mehr Messungen das XT32 durchführt, um so mehr Informationen über den Raum gewinnt es. Das heißt auch, dass es negative Raumeinflüsse besser ausgleichen kann und dies wird sich klanglich positiv bemerkbar machen. Bei Deinem Setup sollten diese 8 Durchgänge nach ca. 20 Minuten erledigt sein, nimm Dir diese Zeit.

Sodala, hoffe, dass alle Klarheiten beseitigt sind :P
nuBox-5.2: Front 2x 483, Center 1x CS-413, Rear 2x 311, Subwoofer 2x XW-700; AVR: Marantz SR-6011
Nickelig
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Re: Von 5.0 auf 5.0.2.,AVR Beratung und Sinnhaftigkeit überh

Beitrag von Nickelig »

Wow, erstmal ein riesen Dankeschön für die lange und sehr verständliche Antwort.

Habe mir alles gut durchgelesen und komme zu dem Entschluß, dass ich das Vorhaben dann wohl erstmal nicht umsetzen werde. Der Hauptgrund ist die Dachschräge, die wie von Dir vermutet alles andere als Schallabweisend sein wird, da sie tatsächlich nur aus Brettern besteht... die ich sogar zu einem gewissen Grad „biegen“ kann wenn ich da etwas Gewalt anwenden wollte. Die Schräge wird wohl extrem viel Schall schlucken statt abweisen. Die Alternative mit der Montage der Atmos Lautsprecher oben auf der TV Seite überzeugt mich leider auch nicht, zum einen weil mich das optisch extrem stören würde - das dezente Auflegekonzept der RS-54 machten Dolby Atmos für mich überhaupt erst interessant - und zum anderen denke ich mal, dass zu einem gewissen Grad auch bei der Konstellation die Schräge ein Problem wird, denn die Schallwellen würden auf dem letzten Meter ja auch auf die Schräge treffen.

Einzige Abhilfe wäre wohl das Ändern der Hörposition, also zB ein Sessel in der Raummitte, wo die Schräge kein Faktor wäre. Das mache ich gelegentlich mit dem (nicht in der Skizze eingezeichneten) Sessel des Schreibtisches, aber wie gesagt eher selten. Aber für eine Dauernutzung ist das ist aus vielen Gründen keine Option. Die aktuelle Konstellation hat sich gut bewährt und ich schau gerne vom Bett aus, vor allem weil es meinen Rücken gut entlastet.

Und wenn das Thema Dolby Atmos nicht oder nur mäßig umgesetzt werden kann, erübrigt sich auch ein neuer AVR. Mein aktueller Yamaha RX v679 beherrscht abgesehen von Dolby Atmos und DTS:X alles was ich in den nächsten Jahren benötige, sprich HDR10, 4K und HDCP 2.2... und ist ansonsten ein wertiger und zuverlässiger AVR.

Danke nochmal für die ausführliche Beratung und vor allem gut nachvollziehbarer Erklärung, die mir bei der Entscheidungssfindung sehr geholfen hat!!

Gruß,

Nick
schlosserrichi
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Re: Von 5.0 auf 5.0.2.,AVR Beratung und Sinnhaftigkeit überh

Beitrag von schlosserrichi »

Nichts zu danken. Wenn ich durch den Eröffnungspost das Gefühl bekomme, dass der Fragende mit so einem Roman quasi "erschlagen" :mrgreen: gehört, mache ich das gerne, stellt somit keinen Aufwand dar.

Die Dachschräge an der Hörposition hatte ich gar nicht in Betracht gezogen... :oops:

Ja, die Räume bzw. deren Bewohnbarkeit setzen da oft leider Grenzen, wo man doch noch so einiges an feinem technischen Gerät unterbringen könnte.
nuBox-5.2: Front 2x 483, Center 1x CS-413, Rear 2x 311, Subwoofer 2x XW-700; AVR: Marantz SR-6011
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