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Kino- und Musikzimmer

Verfasst: Mo 23. Sep 2019, 22:22
von Josch
Hallo erst mal :D

Ich habe mir im Keller ein eigenes Spielezimmer ergattert und möchte darin einen lange gehegten Traum umsetzen: Ein Heimkino/Musikzimmer ohne Kompromisse. Ok, fast ohne Kompromisse.

Ausgangslage: Ich habe mir - bevor ich überhaupt über den Boxenkauf nachgedacht habe - sehr viele Gedanken über die Raumaufteilung und die Raumakustik gemacht. Es handelt sich um einen unverputzten Kellerraum. Wie man auf meiner Skizze des Raumes rot eingezeichnet sehen kann, ist dieser mit einem großen, schweren Vorhang getrennt. An der gegenüberliegenden habe ich identische Vorhänge angebracht. Der kleine hintere Teil des Raums dient zu Lagerzwecken (und zur Verbesserung der Akustik :twisted: ). Außerdem habe ich zwei große Rahmen für Akustikbilder gebastelt, die ich demnächst fertigstellen werde. Diese sollen den "First Reflection Points" an den Seitenwänden entgegenwirken. Der Bau von Schallabsorbern an der Decke ist geplant.

Anwendungszweck: Ich möchte in dem Raum etwa 70% Filme in Surround schauen bzw. Surroundaufnahmen hören und 30% Musik hören (Progressive Rock).

Das schwebt mir vor: Ein Subwoover (NuLine DSP 1200) ist vorhanden und freut sich auf seinen Einsatz. Ich habe für die Boxenausstattung incl. Verstärker ein Budget von maximal 2700€ angedacht. Ich möchte gerne ein 5.1-System oder 5.2-System umsetzen, bin jedoch für Alternativvorschläge offen.

Da die Optik nicht durch den Ehefrauenakzeptanzfaktor beeinflusst wird dürfen gerne große Boxen angedacht werden. Auch in der Aufstellung der Boxen bin ich relativ flexibel. Ich freue mich auf eure Vorschläge!

Re: Kino- und Musikzimmer

Verfasst: Mo 23. Sep 2019, 23:01
von Indianer
Servus,

von mir wär's im Kostenrahmen ein Yamaha 1080, drei Jubilee 325 und zwei 425 ... 8)

Re: Kino- und Musikzimmer

Verfasst: Di 24. Sep 2019, 20:24
von Josch
Leider finde ich die Jubilee optisch nicht besonders ansprechend. Außerdem habe ich auf Dipolstrahler im Rearbereich geschielt. Was spricht für/gegen Dipolstrahler im Surroundbetrieb? Außerdem reizen mich die großen Standboxen der NuBox-Serie irgendwie.

Ins Hörstudio werde ich sowieso noch fahren...

Spräche etwas gegen folgende Konfiguration?

Front: 2x nuBox 683
Center: 1x nuBox CS-413
Rear: 2x nuBox 303
Subwoover: Nuline DSP 1200
Verstärker: Yamaha RX-A1080

Kann ich die nuBox 683 vernünftig mit dem Verstärker betreiben?
Da der Subwoover schon vorhanden ist komme ich auf exakt 3000€. Das geht gerade noch so vom Budget.

Re: Kino- und Musikzimmer

Verfasst: Di 24. Sep 2019, 21:02
von AndyRTR
Das geht schon. Aber dicke Standboxen sind einfach nicht nötig bei vorhandemem Subwoofer, wenn die Front dann immer bei 60-80Hz getrennt werden soll. Das macht ja auch Sinn und entlastet den AVR ordentlich. Außer Du willst den Sub nur bei Kino zuschalten und sonst die Front full Range laufen lassen. Sonst geht als Front auch locker die NB383 oder NL34 oder NV60 oder schlanke preiswertere Standsäulen.

Wenn du ein Hörstudio in Reichweite hast, verschaffe dir vor Ort mal einen Überblick über den unterschiedlichen Klang der Serien und die Optik, wenn dir das auch wichtig ist. Und wenn die Serie klanglich gewählt ist, wähle je nach Konzept ausreichend starke Frontboxen. Dipole hinten sind ok.

Re: Kino- und Musikzimmer

Verfasst: Di 24. Sep 2019, 21:30
von Josch
Mein Subwoover ist übrigens der Nuline 1300 DSP, das war mein Fehler... :oops:

Sub darf beim Musikhören schon anbleiben. Dann könnte ich also auch folgendes machen:

Front: 2x nuBox 383 ...
Center: 1x nuBox CS-413 ...
Rear: 2x nuBox 303 ...
Woofer 1: Nuline 1300 DSP
Woover 2: 1x nuBox AW-443 ..
Verstärker: Yamaha RX-A 1080

Die beiden Subs könnte ich dann im SBA laufen lassen um schon einmal einen Teil der Raummoden zu killen. Ich habe auf http://www.hunecke.de/de/rechner/raumeigenmoden.html die Längen meines Raums eingegeben. Unter den ersten 20 Moden sind 12, die durch die Raumbreite beeinflusst sind. Bringt wahrscheinlich mehr im Bassbereich, als große Standboxen, die dann eh nicht tief runterspielen dürfen. Kann ich den Nuline 1300 mit dem AW 443 vernünftig gemeinsam betreiben?

Preislich wäre ich auch wieder näher am ursprünglichen Budget: 1444€ für die Boxen + 1285€ für den Verstärker --> 2729€ - Punktlandung... :mrgreen:

Re: Kino- und Musikzimmer

Verfasst: Di 24. Sep 2019, 21:59
von AndyRTR
Die Subs sollten möglichst identisch sein beim SBA. Versuch es erst mal mit einem Sub und manuellem PEQ vom AVR oder DSP, sonst lieber einen gebrauchten identischen Sub dazu holen. Sonst passt das Set. Ob diesen Yamaha oder ein Denon 3500/3600 (meist günstiger) bleibt Geschmackssache.

Re: Kino- und Musikzimmer

Verfasst: Mi 25. Sep 2019, 15:09
von Josch
Danke für die Tipps. Na, vielleicht hat ja ein Nuberianer einen 1300 DSP übrig und an mich abzugeben. Leider wird der ja nicht mehr hergestellt.

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Das SBA reizt mich schon, seitdem ich mal bei verschiednen Sinustönen im Bassbereich durch mein altes Zimmer gegangen bin. Die Auslöschungen bzw. Verstärkungen waren wirklich heftig... :|

Re: Kino- und Musikzimmer

Verfasst: Do 10. Okt 2019, 23:41
von LeFlo777
Hallo,

dein Raum sieht doch gar nicht so verkehrt aus. Gibt es auch echte Bilder?
Ich würde mal noch folgendes versuchen: schieb das Sofa noch etwas nach vorne Richtung TV. Dann haben die Surround-LS links und rechts an der Wand Platz, bei einem Winkel von 90-110 Grad, die du dann im Dipol-Betrieb fährst. Müsste sich wesentlich besser anhören.
Hintergrund: Die Surround-Abmischungen sollen einhüllen wirken, oftmals eher diffus. Da hilft es, wenn die Surrounds breit aufgestellt sind.

Re: Kino- und Musikzimmer

Verfasst: Do 3. Sep 2020, 10:35
von Josch
Ich möchte mit diesem Beitrag zeigen, wie sich mein Projekt so entwickelt hat. Der Raum war soweit vorbereitet, Vorhänge zur Raumteilung angebracht und ein großer Teppich lag am Boden.

Vor einem knappen Jahr habe ich hin und her überlegt, welche Boxen es denn nun werden sollen. Eigentlich hatte ich mich schon auf die NuBox eingeschossen, habe dann aber im NuMarkt ein Angebot zu einem NuLine Surroundset gesehen. Es bestand aus 2x NuLine 284, 2x NuLine 24 und 1x NuLine CS 174. Einen Subwoover (DSP 1300)hatte ich ja schon. Nach einigem Verhandeln mit dem Verkäufer und meiner Frau habe ich mich kurzerhand ins Auto gesetzt, bin im beschaulichen Bayern losgefahren, habe einen guten Freund in Bonn besucht und tags darauf die Boxen in der Nähe von Köln abgeholt. Hin und zurück waren das dann doch fast 1000km...
Den Yamaha RX-A 1080 hatte ich auch schon bestellt und konnte es natürlich kaum erwarten, das ganze System in Betrieb zu nehmen.
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Erste Tests haben mich durchaus überzeugt, allerdings fiel mir auf, dass bei Sinustönen die rechte 284er ziemlich verzerrt klang - und zwar nur bei niedrigen Sinustönen. Der Fehler war schnell ausgemacht. Einer der Tieftontreiber war offenbar defekt. Dank Restgarantie wurde mir von Nubert innerhalb von kürzester Zeit ein Ersatztreiber zugesendet.
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Es folgte viel Recherche und das Anschauen einiger aufschlussreicher Videos, z.B. von diesem netten Herrn hier: https://www.youtube.com/watch?v=1d9WmjTJniI
Danach kam das Hören, Messen, Verschieben, Optimieren und schließlich war ich schließlich mit der Aufstellung und dem Klang recht zufrieden. Doch das war erst der Anfang... :roll:

Als nächstes wurden Beamer und Leinwand aufgehängt und es stellte sich schon so etwas wie Kinofeeling ein.
Schnell wurde das unbequeme Sofa durch drei Ikea Poäng Stühle ersetzt. Da es nur einen idealen Sitzplatz gibt und meienr Frau das ziemlich egal ist, sitze ich seitdem immer im Sweetspot. Nice!

Nun standen weitere Verbesserungen beim Sound auf der Liste. Um den Bassbereich zu bändigen bastelte ich große Gestelle aus Holz und befüllte sie mit Steinwolle (Rockwool Sonorock aus dem Baumarkt).
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Das Ganze wurde mit großen Müllsäcken verkleidet. Je zwei Absorber kamen dann übereinander in die vorderen Raumecken. Versteckt wurden die Bassfallen hinter dem Vorhang.
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Das Ergebnis war ein DEUTLICH geringerer Nachhall und weniger ausgeprägte Wellen im Frequenzverlauf. Die automatische Einmessung des Yamaha 1080 musste nun erheblich weniger korrigieren.

Von diesen Ergebnissen bestätigt und motiviert, waren nun die Wandabsorber an der Reihe. Einen nach dem Anderen baute ich vier quadratische Rahmen (zwei mal 1,40m x 1m x 0,14m und zwei mal 1,20m x 1m x 0,14m), befüllte diese mit Steinwolle (Thermarock 40) und verkleidete sie mit Stoff (Batist, schwarz).

Re: Kino- und Musikzimmer

Verfasst: Do 3. Sep 2020, 10:38
von Josch
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Bei der Auswahl des Füllmaterials der Absorber habe ich mich an diesem Artikel orientiert: https://www.heimkino-praxis.de/absorber-material/

Die Absorber wurden mit knapp 10cm Wandabstand aufgehängt. Ergebnis der Maßnahmen war ein wiederum deutlich verbesserter Nachhall und ein Glätten des Frequenzverlaufs. Die Einmessung des Verstärkers griff inzwischen nur noch marginal ein.

Da der Sound jetzt stimmte, legte ich den Fokus auf´s Bild. Der alte BenQ Beamer (9 Jahre) mit seinen 720p, sporadischen Abschaltungen wegen Überhitzung (Softwarefehler) und im Inneren verstaubter Optik hatte seinen Dienst getan, etwas Neues sollte her.
Ich habe mich für den BenQ W2700 entschieden. 4k HDR war das Marketing-Zauberwort, dass mich zum Kauf bewog. Allerdings ist der W2700 nicht der Leiseste. Und das war natürlich ein schöner Anlass für das nächste Projekt: eine Hushbox.
Bei der Planung habe ich mich wiederum hier Hilfe geholt: https://www.heimkino-praxis.de/hushbox/
Die Kiste wurde aus Holz gezimmert und mit Basotect ausgepolstert. Um eine adequate Belüftung zu realisieren, baute ich zwei 140er Gehäuselüfter in die Beamerkiste. Diese werden von einem Relais gesteuert. Sobald der Beamer eingeschaltet wird, aktiviert dieser über seinen Triggerausgang die Lüfter. Wenn der Beamer ausgeschaltet wird, lüften die Ventilatoren noch 6 Minuten nach.

Die letzte Veränderung im Raum wurde vor wenigen Tagen durchgeführt. Neben den bereits dunkelblau gestrichenen Seitenwänden kam nun auch noch die Decke dran. Dies hat den Zweck einer Streulichtverringerung. Damit wird der Schwarzwert und Kontrast verbessert.