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Gebrauchtkauf, Ratschlag zur Beurteilung gesucht
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Gebrauchtkauf, Ratschlag zur Beurteilung gesucht
Ich bin gerade am Überlegen und stark versucht einen alten Kenwood Quartz Tuner von 1990 über Ebay zu kaufen. Zwei äusserlich recht gut
erhaltene und den Fotos nach auch gepflegte, zumindest gut gereinigte, funktionierende Geräte stehen preisähnlich zur Auswahl. Das eine mal wird geschrieben, dass das Gerät die letzten 15 Jahre im Karton und Keller war, das andere Mal bis vor kurzen am Kabel in aktiven Gebrauch.
Ich frage mich jetzt, welches wohl vor dem Hintergrund eines möglichen zukünftigen Defekts das theoretisch haltbarere Exemplar ist.
Der Eingemottete oder das im Betrieb befindliche Exemplar ? Der eine hatte es wohl hübsch temperiert gut im Wohnzimmer, ist aber gelaufen. Beim anderen weis man nicht wie kühl, feucht oder heiß es im Aufbewahrungsort war, aber der war auch keiner Hitze durch den Betrieb ausgesetzt, hat also so könnte man annehmen den geringeren Verschleiß.
Hat jemand eine Idee oder kennt Kriterien wie man hier zu einer Entscheidung kommen kann oder ist es letztlich u.U. bei einem ca. 30 Jahre alten Gerät egal, weil man sich ohnehin weit jenseits der typischen Nutzungsdauer befindet für das der Hersteller das Gerät konzipiert hatte ?
erhaltene und den Fotos nach auch gepflegte, zumindest gut gereinigte, funktionierende Geräte stehen preisähnlich zur Auswahl. Das eine mal wird geschrieben, dass das Gerät die letzten 15 Jahre im Karton und Keller war, das andere Mal bis vor kurzen am Kabel in aktiven Gebrauch.
Ich frage mich jetzt, welches wohl vor dem Hintergrund eines möglichen zukünftigen Defekts das theoretisch haltbarere Exemplar ist.
Der Eingemottete oder das im Betrieb befindliche Exemplar ? Der eine hatte es wohl hübsch temperiert gut im Wohnzimmer, ist aber gelaufen. Beim anderen weis man nicht wie kühl, feucht oder heiß es im Aufbewahrungsort war, aber der war auch keiner Hitze durch den Betrieb ausgesetzt, hat also so könnte man annehmen den geringeren Verschleiß.
Hat jemand eine Idee oder kennt Kriterien wie man hier zu einer Entscheidung kommen kann oder ist es letztlich u.U. bei einem ca. 30 Jahre alten Gerät egal, weil man sich ohnehin weit jenseits der typischen Nutzungsdauer befindet für das der Hersteller das Gerät konzipiert hatte ?
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Re: Gebrauchtkauf, Ratschlag zur Beurteilung gesucht
Hallo Ilmenau,
bei älteren Geräten nehmen insbesondere Elkos gerade durch Nichtbenutzung Schaden. Ich würde den gut benutzen nehmen.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
bei älteren Geräten nehmen insbesondere Elkos gerade durch Nichtbenutzung Schaden. Ich würde den gut benutzen nehmen.
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Re: Gebrauchtkauf, Ratschlag zur Beurteilung gesucht
und Elkos sind ja quasi auf jeder Platine drauf. Und es ist dabei egal ob es sich um Große wie bei Verstärkern oderg.vogt hat geschrieben:Hallo Ilmenau,
bei älteren Geräten nehmen insbesondere Elkos gerade durch Nichtbenutzung Schaden. Ich würde den gut benutzen nehmen.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
die eher kleinen auf denen von Quellgeräten handelt ?
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Re: Gebrauchtkauf, Ratschlag zur Beurteilung gesucht
Hallo,
Elkos leiden vor allem durch hohe Umgebungstemperaturen. Bei den in HiFi-Geräten verbauten Niedervolttypen (<= 63V) spielt es kaum eine Rolle, ob sie länger mit Spannung versorgt worden sind oder nicht. Nach längerer Nichtbenutzung des Gerätes (mehr als ca. 1 Jahr) benötigen die Elkos lediglich eine längere Formierzeit um insbesondere die Schnittkanten der AL-Anodenfolie wieder mit einer hinreichend "dicken" Oxidschicht (Dielektrikum) zu versehen. Sie "heilen" sich sozusagen selbst. Dieses Nachformieren dauert etwa 10 Minuten und wird mit Hilfe des im Elkowickel vorhandenen Elektrolyts bewirkt.
Wichtig wäre in diesem Zusammenhang zu wissen, bei welcher Temperatur das Gerät über längere Zeit gelagert oder betrieben worden ist.
Ich würde auf jeden Fall das Gerät nehmen, was möglichst kühl aufbewahrt wurde. Geräte, welche auf dem Dachboden gelagert wurden, haben womöglich im Sommer recht hohe Temperaturen "gesehen".
Hohe Temperaturen bewirken ein allmähliches Austrocknen der Elkos, vor allem kleine Exemplare sind hier gefährdet. Es ist gleichgültig, ob die Erwärmung durch hohe Umgebungstemperaturen oder durch innere Aufheizung mittels hoher Ströme erfolgt.
Kleine Anekdote am Rande: In meinem Setup arbeiten 8 aktive Subwoofer und ein Leistungsverstärker. Schalte ich das Setup mittels Funksteckdosen ein (geht nur mit zwei unterschiedlichen Stromkreisen, sonst fliegt die Sicherung), so höre ich einige Sekunden die Trafos der Netzteile brummen. Sie müssen hierbei die großen Siebelkos der Endstufen aufladen und nachformieren. Nach wenigen Sekunden wird das Brummen immer leiser und der Prozess ist abgeschlossen. Dann herrscht Ruhe.
Da ich weiß, was hier vorgeht, hat mich diese Tatsache aber niemals beunruhigt. Das ist schlicht ein normaler Vorgang.
Beste Grüße
OL-DIE
Elkos leiden vor allem durch hohe Umgebungstemperaturen. Bei den in HiFi-Geräten verbauten Niedervolttypen (<= 63V) spielt es kaum eine Rolle, ob sie länger mit Spannung versorgt worden sind oder nicht. Nach längerer Nichtbenutzung des Gerätes (mehr als ca. 1 Jahr) benötigen die Elkos lediglich eine längere Formierzeit um insbesondere die Schnittkanten der AL-Anodenfolie wieder mit einer hinreichend "dicken" Oxidschicht (Dielektrikum) zu versehen. Sie "heilen" sich sozusagen selbst. Dieses Nachformieren dauert etwa 10 Minuten und wird mit Hilfe des im Elkowickel vorhandenen Elektrolyts bewirkt.
Wichtig wäre in diesem Zusammenhang zu wissen, bei welcher Temperatur das Gerät über längere Zeit gelagert oder betrieben worden ist.
Ich würde auf jeden Fall das Gerät nehmen, was möglichst kühl aufbewahrt wurde. Geräte, welche auf dem Dachboden gelagert wurden, haben womöglich im Sommer recht hohe Temperaturen "gesehen".
Hohe Temperaturen bewirken ein allmähliches Austrocknen der Elkos, vor allem kleine Exemplare sind hier gefährdet. Es ist gleichgültig, ob die Erwärmung durch hohe Umgebungstemperaturen oder durch innere Aufheizung mittels hoher Ströme erfolgt.
Kleine Anekdote am Rande: In meinem Setup arbeiten 8 aktive Subwoofer und ein Leistungsverstärker. Schalte ich das Setup mittels Funksteckdosen ein (geht nur mit zwei unterschiedlichen Stromkreisen, sonst fliegt die Sicherung), so höre ich einige Sekunden die Trafos der Netzteile brummen. Sie müssen hierbei die großen Siebelkos der Endstufen aufladen und nachformieren. Nach wenigen Sekunden wird das Brummen immer leiser und der Prozess ist abgeschlossen. Dann herrscht Ruhe.
Da ich weiß, was hier vorgeht, hat mich diese Tatsache aber niemals beunruhigt. Das ist schlicht ein normaler Vorgang.
Beste Grüße
OL-DIE
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Re: Gebrauchtkauf, Ratschlag zur Beurteilung gesucht
An sich eine interessante Frage. In meinen Augen aber sehr praxisfern.
Keiner der beiden Verkäufer kann dir nachweisen, dass es tatsächlich so war wie beschrieben. Über die Zustände in der Wohnung/Keller kann man auch nur spekulieren.
Elektronikbauteile ohne Mechanik (wie z.B. Relais, Potis, Stecker) altern insbesondere bei Temperatur und im Betrieb. Die Alterung im Betrieb ist in der Regel (sofern sauber ausgelegt) weniger verschleißend als bei Temperatur. Das gilt für Quarze, Halbleiter, Widerstände, Spulen, Leiterplatten. Spezielle (chemische) Alterungsmechanismen wie bei den Elkos natürlich anders zu bewerten sind.
Bei den mechanischen Bauteile kann es sich anders verhalten. Hier kann der kontinuierliche Betrieb die Funktionalität aufrecht erhalten. Siehe zum Beispiel ein Relais, dass auch mal "einrosten" kann.
Welcher Alterungsmechanismus für den Tuner nun primär in Frage kommt ist schwer zu sagen. Allerdings ist die Fehleranalyse und Ersatzteilversorung bei den mechanischen Bauteilen einfacher. Daher würde ich die Kellerversion bevorzugen, sofern dort die klimatischen Zustände dort in Ordnung waren. Feuchte ist nämlich nochmal ein ganz anderes Thema!
Keiner der beiden Verkäufer kann dir nachweisen, dass es tatsächlich so war wie beschrieben. Über die Zustände in der Wohnung/Keller kann man auch nur spekulieren.
Elektronikbauteile ohne Mechanik (wie z.B. Relais, Potis, Stecker) altern insbesondere bei Temperatur und im Betrieb. Die Alterung im Betrieb ist in der Regel (sofern sauber ausgelegt) weniger verschleißend als bei Temperatur. Das gilt für Quarze, Halbleiter, Widerstände, Spulen, Leiterplatten. Spezielle (chemische) Alterungsmechanismen wie bei den Elkos natürlich anders zu bewerten sind.
Bei den mechanischen Bauteile kann es sich anders verhalten. Hier kann der kontinuierliche Betrieb die Funktionalität aufrecht erhalten. Siehe zum Beispiel ein Relais, dass auch mal "einrosten" kann.
Welcher Alterungsmechanismus für den Tuner nun primär in Frage kommt ist schwer zu sagen. Allerdings ist die Fehleranalyse und Ersatzteilversorung bei den mechanischen Bauteilen einfacher. Daher würde ich die Kellerversion bevorzugen, sofern dort die klimatischen Zustände dort in Ordnung waren. Feuchte ist nämlich nochmal ein ganz anderes Thema!
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Re: Gebrauchtkauf, Ratschlag zur Beurteilung gesucht
Vielen Dank für die Antworten. Ich glaube ich gehe auf die Kellerversion, wennn es denn eine Kellerversion ist.
Insgesamt steckt wohl der Teufel im Detail sprich im Gesamtpaket. Das sich die Elkos sozusagen reformatieren war mir neu und dass die Kleinen ebenso anfällig sind wie die Großen auch. Ich denke jetzt auch das der Gesamteindruck im Chat auf Ebay genauso wichtig ist wie die Angaben, denn auch schon früher hies es schon "Papier ist geduldig"
und man kann die Angaben leider nicht überprüfen. Am Ende zählt das berühmte Bauchgefühl oder Vertrauen.
Leider hatte ich auf Ebay auch schon einmal Pech. Ein voll funktionsfähiger KT 1100 ist gekommen und in Klang und Empfang OK, allein der Deckel resoniert tief mit einem
Netztrafo Brummen. Ist der Deckel ab hört man es gar nicht wirklich. Aber das Gräüsch ist da und willl auch nach langen Betriebstunden nicht verschwinden. Hat da evt. noch jemand eie Idee oder wäre das ein Symthom für gar einen baldigen Ausfall weil sich hier einige Bauteile nicht mehr durch den Betrieb erholen ?
Insgesamt steckt wohl der Teufel im Detail sprich im Gesamtpaket. Das sich die Elkos sozusagen reformatieren war mir neu und dass die Kleinen ebenso anfällig sind wie die Großen auch. Ich denke jetzt auch das der Gesamteindruck im Chat auf Ebay genauso wichtig ist wie die Angaben, denn auch schon früher hies es schon "Papier ist geduldig"
und man kann die Angaben leider nicht überprüfen. Am Ende zählt das berühmte Bauchgefühl oder Vertrauen.
Leider hatte ich auf Ebay auch schon einmal Pech. Ein voll funktionsfähiger KT 1100 ist gekommen und in Klang und Empfang OK, allein der Deckel resoniert tief mit einem
Netztrafo Brummen. Ist der Deckel ab hört man es gar nicht wirklich. Aber das Gräüsch ist da und willl auch nach langen Betriebstunden nicht verschwinden. Hat da evt. noch jemand eie Idee oder wäre das ein Symthom für gar einen baldigen Ausfall weil sich hier einige Bauteile nicht mehr durch den Betrieb erholen ?
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Re: Gebrauchtkauf, Ratschlag zur Beurteilung gesucht
Hallo,Ilmennau hat geschrieben:... Ein voll funktionsfähiger KT 1100 ist gekommen und in Klang und Empfang OK, allein der Deckel resoniert tief mit einem
Netztrafo Brummen. Ist der Deckel ab hört man es gar nicht wirklich. Aber das Gräüsch ist da und willl auch nach langen Betriebstunden nicht verschwinden. Hat da evt. noch jemand eie Idee oder wäre das ein Symthom für gar einen baldigen Ausfall weil sich hier einige Bauteile nicht mehr durch den Betrieb erholen ?
ich denke nicht, dass hier wegen der Gehäuseresonanz ein baldiger Ausfall droht. Dieses Brummen hat nichts mit nachformatierenden Elkos zu tun. Der Hinweis, dass ohne Gehäusedeckel das Geräusch nicht wahrnehmbar ist, stimmt hoffnungsfroh. Das Problem würde ich wie folgt angehen:
Wenn der Deckel keine Lüftungsschlitze hat (wovon ich nach den Bildern im I-Net ausgehe), würde ich ihn flächig mit einer passend zugeschnittenen Kunststoffplatte innen bekleben. Die Platte sollte mindestens ca. 5mm dick sein. Ganz wichtig ist, dass sie vollkommen flächig verklebt wird. Damit wird die Resonanzfrequenz verschoben und wenn man Glück hat, ist das Brummen weg. Es muss natürlich Platz für die Kunststoffplatte vorhanden sein (keine extrem hoch aufragenden Bauteile im Gehäuse).
Testen kann man die Wirkung vorab, indem man im Betrieb zunächst ein wenig auf den Deckel drückt und hört, ob sich eine Veränderung des Brummtones zeigt.
Wenn das der Fall ist, würde ich so vorgehen.
Beste Grüße
OL-DIE
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Re: Gebrauchtkauf, Ratschlag zur Beurteilung gesucht
Schau erstmal, ob alle Schrauben insbesondere die vom Trafo fest sind.
Gruß Dirk
Gruß Dirk
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Re: Gebrauchtkauf, Ratschlag zur Beurteilung gesucht
Schrauben festziehen hilft definitiv. Beim Einsetzen scheint der Deckel etwas Spiel zu haben und eine der hinteren Schrauben fehlte. Ich habe den Deckel dann beim Festziehenstan libuda hat geschrieben:Schau erstmal, ob alle Schrauben insbesondere die vom Trafo fest sind.
Gruß Dirk
kräftig zur Front und nach unten gedrückt und hinten eine Schraube eingesetzt und das Resonieren ist deutlich weniger geworden. Der KT-1100 surrt jetzt immer noch, aber das hört man nur noch aus der Nähe. Danke für den Tip.
Bei all den Aktivitäten bin ich noch auf einen recht interessanten Link zu Hifi Engine gestossen. Nach Anmeldung kann man sich dort alte Kataloge, Bedienungsanleitungen und Schaltpläne/Service Manuals sichten. Die Seite ist eine wahre Vintage Fundgrube.
https://www.hifiengine.com/
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