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Der Modellbahn-Thread
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Der Modellbahn-Thread
Hallo alle miteinander,
nachdem das Thema „Modellbahn“ hier wider Erwarten einen gewissen Anklang gefunden hat, mache ich einfach mal einen entsprechenden Thread im nuForum auf.
Wie bereits erwähnt, baue ich an meiner HO-Anlage bereits seit etwa 35 Jahren, das Interesse daran reicht aber bis in meine Jugend zurück.
Anfangs der 90er Jahre habe ich einige Lokomotiven selbst gebaut und mich damals relativ intensiv mit der ältesten Eisenbahnepoche befasst. Aus diesem Grunde habe ich als Motiv für meine Anlage auch ein Museums-Bahnbetriebswerk gewählt, weil ich dann Fahrzeuge aller Epochen fahren kann ohne allzu sehr historisch ungenau zu sein.
Internet gab es damals noch nicht und Informationen hierzu besorgte ich mir aus Büchereien. Zeichnungen oder Fotos dieser uralten Fahrzeuge sind nur wenige vorhanden.
Ein außergewöhnliches Fahrzeug aus den Jahren 1848 und 1849 war der Dampfwagen „Fairfield“ von Adams. Er kann als Urahn aller später gebauten Triebwagen angesehen werden. Er wird im Practical Mechanic’s Journal, Volume I Ausgabe 1848/49 beschrieben und auf Seite 275 auch abgebildet. Hier eine Zeichnung aus dem genannten Journal (gemeinfrei):
Der Dampftriebwagen war zweiteilig ausgeführt und bestand aus einer einachsigen Lokomotive mit einem lösbar verbundenen Wagen. Der Wagen enthielt ein Personen- und ein Güterabteil, die Lokomotive war aufgrund ihrer Einachskonstruktion nicht allein lauffähig.
Das in mehreren Ausführungen gebaute Fahrzeug fuhr unter anderem auf der Bristol- und Exeterlinie der West London-Bahn und hatte ein Platzangebot für 62 Personen.
Für den Nachbau lag mir nur die Seitenansicht des Dampfwagens vor. Aufgrund der technischen Gegebenheiten konnte ich aber eine Gesamtansicht rekonstruieren und das Modell nachbauen.
Ein Problem der damaligen Fahrzeuge ist die Farbgebung. Darüber ist sehr wenig bekannt. Oft waren es durchaus unterschiedliche Wagenfarben, insbesondere auch deshalb, weil auch die des Lesens unkundigen Personen ihre Wagenklasse schnell finden mussten. Dazu eigneten sich besonders farblich unterschiedliche Waggons und Abteile.
Ich habe die Farbe „gelb“ gewählt und den Nachbau aus Messing- und Stahlblech durchgeführt. Hier ein Bild aus der damaligen Bauphase:
Angetrieben wird das Modell von einem Glockenankermotor mit Schwungmasse. Der Antrieb erfolgt über einen doppelten Schneckenantrieb auf die letzte Achse. Beide Räder dieser Achse sind mit Haftreifen belegt. Das Modell kann sehr langsam fahren.
Abschließend noch einige Bilder des fertigen Models:
Beste Grüße
OL-DIE
nachdem das Thema „Modellbahn“ hier wider Erwarten einen gewissen Anklang gefunden hat, mache ich einfach mal einen entsprechenden Thread im nuForum auf.
Wie bereits erwähnt, baue ich an meiner HO-Anlage bereits seit etwa 35 Jahren, das Interesse daran reicht aber bis in meine Jugend zurück.
Anfangs der 90er Jahre habe ich einige Lokomotiven selbst gebaut und mich damals relativ intensiv mit der ältesten Eisenbahnepoche befasst. Aus diesem Grunde habe ich als Motiv für meine Anlage auch ein Museums-Bahnbetriebswerk gewählt, weil ich dann Fahrzeuge aller Epochen fahren kann ohne allzu sehr historisch ungenau zu sein.
Internet gab es damals noch nicht und Informationen hierzu besorgte ich mir aus Büchereien. Zeichnungen oder Fotos dieser uralten Fahrzeuge sind nur wenige vorhanden.
Ein außergewöhnliches Fahrzeug aus den Jahren 1848 und 1849 war der Dampfwagen „Fairfield“ von Adams. Er kann als Urahn aller später gebauten Triebwagen angesehen werden. Er wird im Practical Mechanic’s Journal, Volume I Ausgabe 1848/49 beschrieben und auf Seite 275 auch abgebildet. Hier eine Zeichnung aus dem genannten Journal (gemeinfrei):
Der Dampftriebwagen war zweiteilig ausgeführt und bestand aus einer einachsigen Lokomotive mit einem lösbar verbundenen Wagen. Der Wagen enthielt ein Personen- und ein Güterabteil, die Lokomotive war aufgrund ihrer Einachskonstruktion nicht allein lauffähig.
Das in mehreren Ausführungen gebaute Fahrzeug fuhr unter anderem auf der Bristol- und Exeterlinie der West London-Bahn und hatte ein Platzangebot für 62 Personen.
Für den Nachbau lag mir nur die Seitenansicht des Dampfwagens vor. Aufgrund der technischen Gegebenheiten konnte ich aber eine Gesamtansicht rekonstruieren und das Modell nachbauen.
Ein Problem der damaligen Fahrzeuge ist die Farbgebung. Darüber ist sehr wenig bekannt. Oft waren es durchaus unterschiedliche Wagenfarben, insbesondere auch deshalb, weil auch die des Lesens unkundigen Personen ihre Wagenklasse schnell finden mussten. Dazu eigneten sich besonders farblich unterschiedliche Waggons und Abteile.
Ich habe die Farbe „gelb“ gewählt und den Nachbau aus Messing- und Stahlblech durchgeführt. Hier ein Bild aus der damaligen Bauphase:
Angetrieben wird das Modell von einem Glockenankermotor mit Schwungmasse. Der Antrieb erfolgt über einen doppelten Schneckenantrieb auf die letzte Achse. Beide Räder dieser Achse sind mit Haftreifen belegt. Das Modell kann sehr langsam fahren.
Abschließend noch einige Bilder des fertigen Models:
Beste Grüße
OL-DIE
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Re: Der Modellbahn-Thread
Wie cool sieht das denn bitte aus
Danke für den ausführlichen Bericht und die tollen Bilder!
Gerne mehr
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Volksmusik und Schlager klingen immer dann am besten, wenn man stattdessen Heavy Metal hört!
Gruß Micha :)
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Re: Der Modellbahn-Thread
Meine Fresse! Das ist ja der Hammer! Ich beneide Leute, die so etwas können, zutiefst!
Receiver: Yamaha RX-A2080; Universalplayer: Sony UBP-X1000ES ; CD/SACD-Player Stereo: Marantz SA7003 , Plattenspieler: Pro-Ject Debut III, Tapedeck: Yamaha KX-300
Front: NuVero 60; Center: NuVero 70; Surround: NuVero 30; Subwoofer: 2x NuLine AW600
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Re: Der Modellbahn-Thread
Hallo,
nachdem einige nuForisten dem Thread gerne folgen, lege ich nochmal nach.
Ich mache einen Sprung ins Reich der Fiktionen. Der österreichische Künstler Siegfried Strasser skizzierte während seines Künstlerlebens einige phantastisch anmutende Dampflokomotiven. Diese haben es zwar nie zur Serienreife gebracht, seine Skizzen gefielen mir aber sehr. Übrigens war er vor seiner Künstlerlaufbahn Fahrdienstleiter bei den Österreichischen Bundesbahnen.
Hier seine Biografie auf Wikipedia: ->Klick<-
Und hier ein Link zu seinen künstlerischen Lokomotivskizzen: ->Klick<-
Aus technischer Sicht sind die Entwürfe natürlich nicht zu betrachten, es sind phantasievolle Konstrukte.
Anstoß für meinen nun folgenden Selbstbau war das Buch „Zug der Zeit – Zeit der Züge“, welches in Band 2 auf Seite 641 Strassers „Schnellzuglok für den schnelleren Schnellzugverkehr“ als künstlerische Skizze enthielt. Diese Lokomotive hat mir sehr gefallen und sie erschien mir für einen Selbstbau im Modell geeignet.
Man kann seine Zeichnungen auch als Poster erwerben, hier ein Link auf das Vorschaubild meiner Lok: ->Klick<-
In Gemischtbauweise habe ich im Maßstab 1:87 (HO) die Skizze in mein Modell umgesetzt. Ziel war es, die Lokomotive fahrfähig zu erstellen. Ich habe zum Bau 0,2-mm-Messingblech, Stahlblech, Kupferdraht, Holz und einige Kunststoffteile verwendet.
Der Tender stammt von der Fa. Fleischmann und wurde von mir mit einem Schleifer für das Märklin-Schienensystem ausgerüstet. Er enthält den Motor und das Getriebe, die Lok selber wird also vom Tender geschoben. Die Räder mit 49,5 mm Durchmesser habe ich von Märklin bestellt, sie gehörten allerdings zu einer Spur-1-Lok. Ich habe sie auf der Drehmaschine von der Rückseite her abgespant und mit der Kontur eines HO-Spurkranzes versehen. Abschließend habe ich die Räder in einer kochenden Lösung aus Kakteendünger (flüssig) und Entfärber brüniert. Diese haushaltsüblichen Mittel enthalten Schwefelverbindungen, Phosphate und Metallionen und ergaben die schöne braune Patina auf den Messingrädern.
Ein Problem bei langen Selbstbauloks ist die Kurvengängigkeit. Hierzu habe ich diverse Versuche mit Vor- und Nachlaufdrehgestellen durchgeführt um das Fahrverhalten zu optimieren.
Der Kessel musste, um zwischen die großen Räder zu passen, stark tailliert werden.
Viel Geduld erforderte der Bau des Gestänges aus Stahlblech und dessen Justage. Das Modell sollte ja sauber rund laufen.
Das Führerhaus besteht aus Messingblech und ist gelötet.
Hier zwei Fotos aus der Zeit der Bauphase, einmal bei einer Testfahrt und nochmals auf der Drehscheibe:
Nach erfolgreichem Probelauf habe ich das Modell in den klassischen Dampflokfarben schwarz und rot lackiert. Die Lok trägt eine fiktive Versuchsnummer und entstand angenommenermaßen zu Zeiten der Reichsbahn. Hier seht ihr die fertige Lokomotive:
Und hier ganz nah:
Übrigens habe ich ein kleines Wackelvideo auf Youtube hochgeladen, dort könnt ihr die Lok in Aktion sehen:
->Klick<-
Viel Vergnügen!
Beste Grüße
OL-DIE
nachdem einige nuForisten dem Thread gerne folgen, lege ich nochmal nach.
Ich mache einen Sprung ins Reich der Fiktionen. Der österreichische Künstler Siegfried Strasser skizzierte während seines Künstlerlebens einige phantastisch anmutende Dampflokomotiven. Diese haben es zwar nie zur Serienreife gebracht, seine Skizzen gefielen mir aber sehr. Übrigens war er vor seiner Künstlerlaufbahn Fahrdienstleiter bei den Österreichischen Bundesbahnen.
Hier seine Biografie auf Wikipedia: ->Klick<-
Und hier ein Link zu seinen künstlerischen Lokomotivskizzen: ->Klick<-
Aus technischer Sicht sind die Entwürfe natürlich nicht zu betrachten, es sind phantasievolle Konstrukte.
Anstoß für meinen nun folgenden Selbstbau war das Buch „Zug der Zeit – Zeit der Züge“, welches in Band 2 auf Seite 641 Strassers „Schnellzuglok für den schnelleren Schnellzugverkehr“ als künstlerische Skizze enthielt. Diese Lokomotive hat mir sehr gefallen und sie erschien mir für einen Selbstbau im Modell geeignet.
Man kann seine Zeichnungen auch als Poster erwerben, hier ein Link auf das Vorschaubild meiner Lok: ->Klick<-
In Gemischtbauweise habe ich im Maßstab 1:87 (HO) die Skizze in mein Modell umgesetzt. Ziel war es, die Lokomotive fahrfähig zu erstellen. Ich habe zum Bau 0,2-mm-Messingblech, Stahlblech, Kupferdraht, Holz und einige Kunststoffteile verwendet.
Der Tender stammt von der Fa. Fleischmann und wurde von mir mit einem Schleifer für das Märklin-Schienensystem ausgerüstet. Er enthält den Motor und das Getriebe, die Lok selber wird also vom Tender geschoben. Die Räder mit 49,5 mm Durchmesser habe ich von Märklin bestellt, sie gehörten allerdings zu einer Spur-1-Lok. Ich habe sie auf der Drehmaschine von der Rückseite her abgespant und mit der Kontur eines HO-Spurkranzes versehen. Abschließend habe ich die Räder in einer kochenden Lösung aus Kakteendünger (flüssig) und Entfärber brüniert. Diese haushaltsüblichen Mittel enthalten Schwefelverbindungen, Phosphate und Metallionen und ergaben die schöne braune Patina auf den Messingrädern.
Ein Problem bei langen Selbstbauloks ist die Kurvengängigkeit. Hierzu habe ich diverse Versuche mit Vor- und Nachlaufdrehgestellen durchgeführt um das Fahrverhalten zu optimieren.
Der Kessel musste, um zwischen die großen Räder zu passen, stark tailliert werden.
Viel Geduld erforderte der Bau des Gestänges aus Stahlblech und dessen Justage. Das Modell sollte ja sauber rund laufen.
Das Führerhaus besteht aus Messingblech und ist gelötet.
Hier zwei Fotos aus der Zeit der Bauphase, einmal bei einer Testfahrt und nochmals auf der Drehscheibe:
Nach erfolgreichem Probelauf habe ich das Modell in den klassischen Dampflokfarben schwarz und rot lackiert. Die Lok trägt eine fiktive Versuchsnummer und entstand angenommenermaßen zu Zeiten der Reichsbahn. Hier seht ihr die fertige Lokomotive:
Und hier ganz nah:
Übrigens habe ich ein kleines Wackelvideo auf Youtube hochgeladen, dort könnt ihr die Lok in Aktion sehen:
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OL-DIE
- feli05
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- Registriert: Di 2. Jul 2013, 13:37
- Hat sich bedankt: 7 Mal
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Re: Der Modellbahn-Thread
Der Thread ist gut.
Dein Enthusiasmus und Projekte sind wirklich beeindruckend.
Nicht nur die Lok, ich denk auch an die anderen Eisenbahnmodelle.
Poste z.B. doch noch einmal den Nubert-Wagon
Respekt und Danke
Dein Enthusiasmus und Projekte sind wirklich beeindruckend.
Nicht nur die Lok, ich denk auch an die anderen Eisenbahnmodelle.
Poste z.B. doch noch einmal den Nubert-Wagon
Respekt und Danke
The New Statement
CS-72; AW 1100
Rotel RB 981/RC972, Marantz CD 67 MKII OSE; Cambridge CXU
Pioneer SC-2023; nuVero 4 + ATM
neu :-) nuJubilee 45 im Jugendzimmer
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