Hallo zusammen,
da ich gerade in einem anderen Thread zum Thema Bass, Raummoden usw. mitdiskutiere, habe ich mir noch mal ein paar frühere REW Messungen angeschaut, die ich während der letzten Monate beim Bau meines Heimkinos gemacht habe.
Konkret geht es um die Nachhallzeit im Bassbereich. Allgemein heißt es ja immer, man könne mit eletronischen Helferlein (Antimode, miniDSP, Audyssey) zwar Raummoden eindämmen, aber um einen richtig schön knackigen Bass zu bekommen, müsse man an der Raumakustik arbeiten (Bassfallen, dicke Schicht Steinwolle u.ä.). Nun habe ich in meinem Heimkino zwar auch mit Basotek-Eckabsorber gearbeitet, aber ehrlich gesagt nicht so richtig zielgerichtet, weil aus Platzgründen die Möglichkeiten eh begrenzt waren. Konkret habe ich - um das Gewissen zu beruhigen - in den vorderen Ecken dreieckige Basotect-Absorber gestellt, die vom Boden bis zu Decke reichen.
Ansonsten habe ich mich viel mehr um eine gleichmäßige Bassanregung im Raum gekümmert. Gestartet bin ich mit 2 Subwoofern in den vorderen Raumecken. Später kam ein Antimode dazu. Hier mal ein Wasserfalldiagramm von damals:
Da ich immer noch mit massiven Dips im mittleren Bass zu kämpfen hatte, bin ich später bei 4 und mittlerweile bei 5 Subwoofern gelandet (3 an der Front, 2 in den hinteren Raumecken), die ich via miniDSP ansteuere (hintere Subs phaseninvertiert und 5.5ms zeitverzögert, danach EQ drüber). Hier das Ergebnis:
Was mich erstaunt: der Nachhall ist anscheinend deutlich geringer als vorher. Kann mir das jemand erklären?
Danke und viele Grüße
Christian
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Nachhallzeit Subwoofer mittels miniDSP optimieren?
- S. Hennig
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Re: Nachhallzeit Subwoofer mittels miniDSP optimieren?
Die Nachhallzeit ist vereinfacht ausgedrückt ein Maß dafür, wie schnell sich die Schallenergie an einem Punkt (dem Messpunkt) im Raum reduziert.
Verbessert man die Aufstellung im Bassbereich und vermeidet Moden, steht die Welle entweder nicht mehr, oder deutlich kürzer, im Raum und weniger Schallenergie ist am Hörplatz -> Nachhallzeit sinkt.
Anders verhält sich das natürlich mit MT/HT, wo das "zu viel" an Energie von Reflexionen kommt.
Verbessert man die Aufstellung im Bassbereich und vermeidet Moden, steht die Welle entweder nicht mehr, oder deutlich kürzer, im Raum und weniger Schallenergie ist am Hörplatz -> Nachhallzeit sinkt.
Anders verhält sich das natürlich mit MT/HT, wo das "zu viel" an Energie von Reflexionen kommt.
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Re: Nachhallzeit Subwoofer mittels miniDSP optimieren?
Ein Double Bass Array ist zwar elektronisch gesteuert aber die Subwoofer arbeiten ja so gesehen Physikalisch . Die hinteren Subwoofer saugen die Energie annähernd so ab als hätte der Raum keine Rückwand, genau wie Sebastian dass hier fachlich beschreibt .
Gruß Chris
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Re: Nachhallzeit Subwoofer mittels miniDSP optimieren?
Ich habe die Tage auch wieder sehr viel experimentiert, mit REW gemessen und mein minidsp (dirac) neu eingemessen. Auch wenn es in REW nun frequenzgangtechnisch eigentlich recht gut ausschaut, bin ich klangtechnisch unzufrieden. Daher frage ich mich auch gerade woran das liegt und ob ein Absauger hilfreich wäre.Klappi hat geschrieben: Fr 19. Nov 2021, 09:59 Da ich immer noch mit massiven Dips im mittleren Bass zu kämpfen hatte, bin ich später bei 4 und mittlerweile bei 5 Subwoofern gelandet (3 an der Front, 2 in den hinteren Raumecken), die ich via miniDSP ansteuere (hintere Subs phaseninvertiert und 5.5ms zeitverzögert, danach EQ drüber). Hier das Ergebnis:
Danke und viele Grüße
Christian
Kannst du kurz erläutern, wie du die hinteren Subs als Absauger konfiguriert hast?
- wie hast du die Phase ermittelt
- wie hast du das Delay ermittelt
Danke dir
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KEF LSX (Rear), 4 x NuSub XW800 in DBA-Konfiguration, Raumakustik von Hofa, RTFS, Addictive Sound sowie Schaumstofflager, 4 TRX-Module
Zu verkaufen: 2 XW700
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Re: Nachhallzeit Subwoofer mittels miniDSP optimieren?
Wie ich Phase und Delay ermittelt habe? Durch ausprobieren. Mir ist ehrlich gesagt erst hinterher aufgefallen, dass ich im Grunde ein rudimentäres DBA aufgebaut habe.
Vorgehen:
- Vordere Subs auf z.B. 10ms Delay gestellt (bei größeren Räumen bzw. großer Differenz des Abstands der Subs vom Hörplatz vielleicht auch einen höheren Wert nehmen...1ms entspricht ca. 30cm)
- Hintere Subs auf 0ms Delay
- dann REW Frequenzgangmessung
- dann Delay der hinteren Subs sukzessive erhöhen um 1ms und wieder messen. Noch mal 1ms drauf und wieder messen...bis rauf auf 20ms.
- das ganze Prozedere wiederholen mit invertierter Phase bei den hinteren Subs
Damit hast Du dann 2x 20 Messungen mit jeweils negativem Delay und positivem Delay der hinteren Subs im Vergleich zu den Vorderen. Die Messungen kannst Du dann im REW übereinanderlegen und vergleichen. Die beste Messung habe ich behalten und im Anschluss noch mal das Delay im Nachkommabereich "feingeschliffen".
So habe ich das beste Ergebnis erreicht, auch wenn es kein vollwertiges DBA ist. Dafür bräuchte man wohl mehr Subs (z.B. 4 vorne, 4 hinten in unterschiedlicher Höhe). Aber meine massiven Einbrüche im Bassverlauf habe ich so wegbekommen, vor allem habe ich keine "Null-Dips" mehr, die nicht auf EQ-ing anspringen. Ich habe noch immer ein ca. 10db tiefes "Loch" um 69Hz, das habe ich aber durch entsprechend hohe Boosts aufgefüllt.
Vorgehen:
- Vordere Subs auf z.B. 10ms Delay gestellt (bei größeren Räumen bzw. großer Differenz des Abstands der Subs vom Hörplatz vielleicht auch einen höheren Wert nehmen...1ms entspricht ca. 30cm)
- Hintere Subs auf 0ms Delay
- dann REW Frequenzgangmessung
- dann Delay der hinteren Subs sukzessive erhöhen um 1ms und wieder messen. Noch mal 1ms drauf und wieder messen...bis rauf auf 20ms.
- das ganze Prozedere wiederholen mit invertierter Phase bei den hinteren Subs
Damit hast Du dann 2x 20 Messungen mit jeweils negativem Delay und positivem Delay der hinteren Subs im Vergleich zu den Vorderen. Die Messungen kannst Du dann im REW übereinanderlegen und vergleichen. Die beste Messung habe ich behalten und im Anschluss noch mal das Delay im Nachkommabereich "feingeschliffen".
So habe ich das beste Ergebnis erreicht, auch wenn es kein vollwertiges DBA ist. Dafür bräuchte man wohl mehr Subs (z.B. 4 vorne, 4 hinten in unterschiedlicher Höhe). Aber meine massiven Einbrüche im Bassverlauf habe ich so wegbekommen, vor allem habe ich keine "Null-Dips" mehr, die nicht auf EQ-ing anspringen. Ich habe noch immer ein ca. 10db tiefes "Loch" um 69Hz, das habe ich aber durch entsprechend hohe Boosts aufgefüllt.
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Re: Nachhallzeit Subwoofer mittels miniDSP optimieren?
Warum hast du die hinteren SUBs mit kürzerem Delay begonnen? Was soll das bringen?
Wenn du das DBA dazu nutzen willst, wirklich Gegenschall zu erzeugen, wie es oben anklang, dann gibt es gar keine andere Lösung als intervertierten Schall mit dem zu berechnenden Wert abzustrahlen. Variablen gibt es dabei nur im Bezug auf die Wandeffekte bei langen Räumen, wenn die Antiwellen selber erst noch mehrfach durch Boden und Wände reflektiert werden, bevor sie am Hörplatz sind. Das umgeht man durch Nähe - oder man muss mehrere Reflektionen (der Reflektionen) mitkompensieren können.
Wenn du das DBA dazu nutzen willst, wirklich Gegenschall zu erzeugen, wie es oben anklang, dann gibt es gar keine andere Lösung als intervertierten Schall mit dem zu berechnenden Wert abzustrahlen. Variablen gibt es dabei nur im Bezug auf die Wandeffekte bei langen Räumen, wenn die Antiwellen selber erst noch mehrfach durch Boden und Wände reflektiert werden, bevor sie am Hörplatz sind. Das umgeht man durch Nähe - oder man muss mehrere Reflektionen (der Reflektionen) mitkompensieren können.
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Re: Nachhallzeit Subwoofer mittels miniDSP optimieren?
Hi und ein frohes Neues!engineer hat geschrieben: Fr 17. Dez 2021, 21:01 Warum hast du die hinteren SUBs mit kürzerem Delay begonnen? Was soll das bringen?
Wenn du das DBA dazu nutzen willst, wirklich Gegenschall zu erzeugen, wie es oben anklang, dann gibt es gar keine andere Lösung als intervertierten Schall mit dem zu berechnenden Wert abzustrahlen.
Wie ich schon oben schrieb hatte ich gar nicht die Absicht, ein DBA zu bauen oder nachzuahmen. Ich habe einfach alle möglichen Kombinationen aus Phase und Delay ausprobiert und die REW-Messchrieben miteinander verglichen. Einige Kombinationen auch mit kürzerem Delay hinten brachten auch gute Ergebnisse, die besten Ergebnisse habe ich aber dann mit den o.g. Einstellungen erzielt. Es ist also eher ein Multi-Sub-Konzept. Ich glaube auch, dass mein Raum sehr speziell ist bzw. sich außergewöhnlich im Bassbereich verhält, weil er an zwei Stellen durch Trockenbauwänden akustisch "offen" ist.
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