Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Seid gegrüßt,

Ich möchte mir für o.g. Setup einen gebrauchten Plattenspieler mit MM Tonabnehmer System zulegen. Budget bis 200€.

Da ich recht wenig Erfahrung habe, würde ich mich über Tipps freuen und worauf ich achten sollte.

Es soll schon was halbwegs ordentliches und nicht uraltes sein aber muss im Rahmen bleiben für den Einsatz im Keller Herrenzimmer

Gibt es evtl Marken/Modelle die mit dem Yamaha gut harmonieren?

Danke euch und Gruß
Buss

Guten Tag.

Schade dass Dein Budget so niedrig ist, sonst hätte ich den Yammie-Plattenspieler empfohlen...aber so?

Nix für untut.
Hinnicher

Hallo Buss,

der Plattenspieler muss nicht mit dem Yamaha harmonieren, sondern das Tonabnehmersystem. Laut Schaltplan hat der RS700 einen 200pF Kondensator am Eingang des Phono-Vorverstärkers. Zusammen mit der Kapazität des Kabels vom Tonabnehmer bis zum Verstärker hast du dann eine Kapazität von grob geschätzt 300-400pF, die am Tonabnehmersystem hängt. Das ist relativ hoch und du solltest darauf achten, dass du ein System bekommst, das eine ähnliche Kapazität braucht. Leider geben das nicht alle Hersteller an.

Noch was zu den Tonabnehmersystemen:
Bei vielen Herstellern kannst du für ein System verschiedene Nadeln bekommen. So kannst du mit einer günstigen Rundnadel anfangen und später auf bessere (und teurere) Nadeln mit elliptischen Schliff oder sogar Fine-Line/Shibata-Schliff wechseln.

Zum Plattenspieler:
Der muss nur möglichst ruhig drehen, darf nicht rumpeln und soll das Tonabnehmersystem sauber über die Platte führen. Das können die meisten aktuellen Dreher, wenn sie nicht zu billig gebaut sind. Für 200 Euro inklusive Tonabnehmersystem sollte das gehen, aber viel Ausstattung kannst du nicht erwarten. Am besten du studierst ein paar Tests und suchst dir dann etwas aus, was deinen Wünschen am nächsten kommt (und wo das Tonabnehmersystem passt).

Mir persönlich gefallen die alten Dual-Plattenspielern aus den späten 70er oder 80er Jahren sehr gut. Sogar die mit Reibrad angetriebenen Plattenwechsler waren deutlich solider gebaut als moderne Systeme. Wenn du die nicht selber überholen kannst, musst du für 200 Euro aber auch ziemlich suchen.

Viele Grüße,
Horst

Danke für das bisherige Feedback.
Natürlich erwarte ich für bzw bis 200€ keine Wunder aber in der Richtung will ich erstmal grob starten. Wenn es dann auch 50-60€ mehr werden, geht die Welt auch nicht von unter…

Bei Kleinanzeigen ist das Angebot schon immens. Da ich auch keine Vorkenntnisse habe, würde ich natürlich etwas mit halbwegs ordentlichem und ggf neuwertigem Tonabnehmer bevorzugen. Große Extras werden nicht benötigt.

Habe gelesen, dass die Dual 601 nicht schlecht wären.

Kennt sich jemand mit den Pro Ject aus Österreich ein wenig aus? Die sind etwas moderner und das schlichte Design gefällt mir gut

Ich kann vom Phono Eingang des R-S700 nur ganz dringend abraten.

Es gibt ein bisher nicht geklärtes Phänomen, welches durch eine Google Suche auch bei anderen Anwendern zum Vorschein getreten ist: Der Eingangspegel am Phono Eingang des R-S700 ist so LEISE und es ist NICHT möglich diesen zu verstärken.

Die Folge ist: ein Großteil sämtlicher Plattenspieler ist, wenn der Phono Ausgang genutzt wird dann so LEISE am Yamaha, dass man bei ca. -10dB landet um überhaupt relativ normal bis lauter zu hören. (0 dB ist Maximum Pegel)

Bei mir ist das aufgetreten und die Google Suche hat es dann bestätigt.

Folglich habe ich DANN den Line OUT des Plattenspieler genutzt, also den Plattenspieler das Phonosignal wandeln lassen.
Direkt mal 10 bis 12 dB mehr Spiel am Yamaha und erst DANN war überhaupt ein vernünftiges Hören möglich.

Mittlerweile ist der Yamaha weg und ich bin auf einen Cambridge Azur 740A umgestiegen, ebenfalls wieder den Plattenspieler wandeln lassen.
Direkt nochmals 10 dB mehr Spiel... tja was soll ich sagen...

Ich kann übrigens den COMO Audio Plattenspieler empfehlen, welcher in meinem Besitz ist.
Dieser wurde zusammen mit Project entwickelt.
Ein tolles Einsteigergerät und der interne Phono Wandler ist brauchbar, wirklich klasse.
Verbaut ist auch schon ein etwas besserer Tonabnehmer, der Ortofon OM10.

Pro-Ject Debut II, Debut III, Essential III, Debut Carbon, wären Kandidaten die gebraucht mit etwas suchen und warten in diese Preisbereich fallen. Die noch billigeren Serien sind meiner Ansicht nach zu sehr abgespeckt.
Idealerweise mit einem Ortofon 2M red Tonabnehmer. Den gab es serienmäßig in einem gewissen Zeitraum an den Debut Geräten, bevor die Serie auf den billigeren OM10 umgestellt wurde. Nun ist der 2Mred an neuen, teureren Geräten (Debut EVO) dran.
Ein REGA würde auch gut geeignet sein.

DukeNukem hat geschrieben: ↑Do 16. Dez 2021, 19:32 Ich kann vom Phono Eingang des R-S700 nur ganz dringend abraten.

Es gibt ein bisher nicht geklärtes Phänomen, welches durch eine Google Suche auch bei anderen Anwendern zum Vorschein getreten ist: Der Eingangspegel am Phono Eingang des R-S700 ist so LEISE und es ist NICHT möglich diesen zu verstärken.

Die Folge ist: ein Großteil sämtlicher Plattenspieler ist, wenn der Phono Ausgang genutzt wird dann so LEISE am Yamaha, dass man bei ca. -10dB landet um überhaupt relativ normal bis lauter zu hören. (0 dB ist Maximum Pegel)

Bei mir ist das aufgetreten und die Google Suche hat es dann bestätigt.

Folglich habe ich DANN den Line OUT des Plattenspieler genutzt, also den Plattenspieler das Phonosignal wandeln lassen.
Direkt mal 10 bis 12 dB mehr Spiel am Yamaha und erst DANN war überhaupt ein vernünftiges Hören möglich.

Mittlerweile ist der Yamaha weg und ich bin auf einen Cambridge Azur 740A umgestiegen, ebenfalls wieder den Plattenspieler wandeln lassen.
Direkt nochmals 10 dB mehr Spiel... tja was soll ich sagen...

Hmm, kann man dann nicht einfach einen anderen analogen Eingang nehmen?

Kardamon hat geschrieben: ↑Do 16. Dez 2021, 19:58 Idealerweise mit einem Ortofon 2M red Tonabnehmer. Den gab es serienmäßig in einem gewissen Zeitraum an den Debut Geräten, bevor die Serie auf den billigeren OM10 umgestellt wurde.

Woran erkennt man das bzw den Unterschied, sofern es die Beschreibung nicht hergibt?

DukeNukem hat geschrieben: ↑Do 16. Dez 2021, 19:32 Ich kann vom Phono Eingang des R-S700 nur ganz dringend abraten.

Es gibt ein bisher nicht geklärtes Phänomen, welches durch eine Google Suche auch bei anderen Anwendern zum Vorschein getreten ist: Der Eingangspegel am Phono Eingang des R-S700 ist so LEISE und es ist NICHT möglich diesen zu verstärken.

Die Folge ist: ein Großteil sämtlicher Plattenspieler ist, wenn der Phono Ausgang genutzt wird dann so LEISE am Yamaha, dass man bei ca. -10dB landet um überhaupt relativ normal bis lauter zu hören. (0 dB ist Maximum Pegel)

Ich kann das nicht bestätigen. Ich habe hier einen RS700 und am Phono-Eingang einen Dual 731Q mit dem ULM60 Tonabnehmer. Ich habe es gerade noch einmal ausprobiert, beim Umschalten zwischen Tuner und Phono-Eingang ist der Plattenspieler ein wenig lauter als der Tuner. Zusätzlich ist daran noch ein kombinierter CD- und Netzwerk-Spieler angeschlossen, bei dem ist der Ausgangspegel einstellbar. Der ist so eingestellt, dass beim Wechsel ebenfalls nur ein geringer Unterschied auftritt.

Ebenfalls gerade nachgesehen: Beim RS700 ist 0 dB nicht der maximale Pegel, es geht bis +16.
Ich selber höre meistens bei Einstellungen zwischen-30db (ziemlich niedrige Zimmerlautstärke) bis vielleicht -15db (reichlich laut, aber noch kein Partypegel).

Viele Grüße,
Horst

Bussardinho hat geschrieben: ↑Do 16. Dez 2021, 20:10 Woran erkennt man das bzw den Unterschied, sofern es die Beschreibung nicht hergibt?

Die beiden sehen deutlich unterschiedlich aus:
https://www.ortofon-elite.de/om10.php?cat=om&lang=de
https://www.ortofon-elite.de/2mred.php? ... 2m&lang=de

Viele Grüße,
Horst