Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Guten Tag liebe Nuberts,

Nubert konnte mich mit den Nuline 334ern bekehren - habe sie gehört und hatte danach richtig bock, weswegen sie auch kurz darauf von mir geordert wurden. Nach dem Testen bekam ich allerdings noch mehr bock und relativ schnell stand dann auch der passende Center (CS-174) daneben.

Jetzt sitze ich hier, hab geile Boxen, aber noch 2 Probleme: Mein Wohnzimmer & meine Frau ( ).
Ersteres, weil - wohl wie so oft - das Wohnzimmer nicht ganz so vielseitig für eine optimale Aufstellung der Boxen ist und damit eben der Bass sehr gepusht wird & Letzere, weil sie nicht damit einverstanden ist - im Sinne einer freieren Aufstellung der LS nach den Möglichkeiten, die ich habe - ein paar ihrer Möbel zu verschieben. Harte Verhandlungen laufen aber noch!

Das führt mich jetzt zu folgender Problematik: Ich muss mit der aktuellen Konstellation des Wohnzimmers das bestmögliche Ergebnis rausholen. Daran scheiterts aber, weil mein KnowHow dafür noch nicht ausreicht. Und genau hier kommt ihr ins Spiel, in der Hoffnung, dass der ein oder andere Tipp kommt, wie ich meinen Raum akustisch verbessern kann.

Folgend aber zuerst die Einmessergebnisse aller LS an meiner Hörposition und eine Skizze meines Raums. Eingemessen wurde in einem Radius von ca 20-30 cm um die initale Position:











Am Ergebnis sieht man, dass ich ein gewaltiges Bassproblem habe. Ohne die Audyssey Einmessung dröhnt es mir auch nur so die Ohren weg. Das wird wohl auch das wichtigste Problem sein, das es erstmal zu lösen gilt.

Was sagt ihr zu den Einmessergebnissen? Seht ihr weitere Baustellen?

Ansonsten zu Lösungsmöglichkeiten, die ich mir so gedacht habe:
Da ich ja etwas limitiert bin, was die Aufstellung der LS angeht, dachte ich, dass es sinnvoll sein könnte erstmal nur in Bass Traps zu investieren und damit die Frequenzen <= 100HZ zu absorbieren.
Die würde ich dann, ausgehend von der Raumskizze, oben und unten links in die Ecken stapeln. Die komplette rechte "Wand" besteht zu ca. 80% aus Glas.
Jetzt habe ich gelesen, dass Glas niedrige Frequenzen nicht sehr stark reflektiert also eigentlich nicht soo das Problem sein sollte, trotzdem wäre hier die Idee 2 Vorhänge zu montieren, mit denen ich die komplette Wand verdecken könnte.

Macht das so Sinn?
Oder würdet ihr trotzdem auch Breitbandabsorber und Diffusoren montieren?
Oder vielleicht erstmal was ganz anderes probieren?
Sofern Bass Traps der Weg sind: Welche könnt ihr (empirisch) empfehlen?

Ich bin sehr gespannt auf eure Vorschläge und danke im Voraus für jegliche Hilfe.

Viele Grüße
VD90

Moin,

ich seh keine Bilder....

Welches Audyssey nutzt du denn?

Bezüglich Bass Traps und der Absorption unter 100Hz, das würde mehrere m³ geeignetes Absorptionsmaterial bedeuten, bist du dir dessen bewusst?

Von GIK Acoustics gibt es die Soffit Bassfalle welche ziemlich tief wirkt, auf deren Website ist auch ein Diagramm dazu.
Du kannst mit denen auch Kontakt aufnehmen, und dann berät dich jemand konkret was in deinem Raum sinnvoll wäre und was nicht. Kostet nichts.

VG

Mh, keine Ahnung, was da los ist. Auf dem Smartphone kann ich sie leider auch nicht anklicken und ich finde eigenartigerweise auch die Editieren-Funtion nicht? Gibts die echt nicht?

Dann folgend nochmal als URL:

Skizze Wohnzimmer
Subwoofer
Front L
Front R
Center

Anbei dann auch noch weitere Infos:
- Abstand zu den Front-LS ist ca 3,2 m, zum Center ca. 2,8 m
- Abstand der Front-LS beläuft sich auf ca 3,4m
- Ich nutze Audyssey MultEQ XT32 (Denon X3400H)

Ganz ehrlich, ich finde, das sind super Ergebnisse für das erste Mal Aufbauen ohne viel vorab zu optimieren.
Du sitzt ja quasi direkt im Bassboost. Rausdrehen ist selten ein Problem, eher das beheben von Basslöchern.

Ich würde hier Audyssey sein Ding machen lassen, Ich habe z.B. bei mir alles nur bis 300 Hz korrigieren lassen, alles darüber ist meist unnötig und verfälscht eh nur. Dann würde ich auch noch empfehlen, Dynamic EQ auf 0 oder 5 dB anzulassen, ansonsten korrigiert Audyssey den Bass doch schon gern zu linear runter, was schlicht volumenlos klingt. (Subjektiv)

Sofern dich der Nachhall nicht stört, hast du an und für sich eigentlich die Akustik-Lotterie gewonnen.
Falls doch Nachhall da ist (bei über 0.6 Sekunden RT60 sollte man was machen), kann man sich Akustikbilder und co. kaufen oder basteln. Umso "dramatischer" wird es natürlich, je weiter man von den Boxen weg ist, da der Diffusanteil somit auch noch mal ansteigt.

In diesem Sinne, ich hab heute auch meine neuen fertiggestellt . Einfach gefällige Wallpaper im Netz suchen mit möglichst hoher Auflösung, noch etwas für den Posterdruck tunen und einen Holzrahmen mit Baumarkt-Material zusammenzimmern. Spotbillig und man hat exakt das, was man will. Akustikstoff gibt es meist auch direkt im Baumarkt, der günstig und total ausreichend ist. Witzigerweise gibt es ja heutzutage erschreckend gute KI-Bild-Hochskalierer. Man braucht also nicht mal unbedingt gezielt nach 4k+ Auflösungen suchen.

Du sitzt zu dicht an der Rückwand, da sind die Raummoden am stärksten. Abstand 1m ist empfehlenswert. Audyssey XT32 taugt nicht zur Basskorrektur, zuwenig Filter. Da musst du schon mit einem Mini-DSPeaker ran. Womöglich sparst du dir dadurch auch die Basstraps ein.

Moin,

ganz so super wie mein Vorschreiber finde ich die Ergebnisse jetzt nicht,
ich vermute mal der Bass wird sich trotz Einmessung teilweise immer noch etwas unsauber anhören.

Wenn man derarte Überhöhungen einfach kappt hört man ja nur noch den Nachhall, auch wen es dann auf dem Papier eine Linie sein könnte.

Wo hast du denn die Trennfrequenzen bei den Fronts gesetzt?
Würde ich mal bei 60/80/100Hz durchtesten, auf groß würde ich die nicht betreiben wollen.

Eigentlich hätte ich aufgrund des ecknahen Lautsprechers gleich gesagt das man hier bei 100Hz trennen sollte,
dazu ist aber der Sub im Moment nicht ausgewogen genug, da wird dann was fehlen, hier würde ich noch andere mögliche Standorte austesten.

Die BR Öffnungen der 334 zu verschließen könnte zudem eventuell hilfreich sein, gerade bei einer eventuellen 60Hz Trennung.

Falls du die Sache noch etwas genauer betrachten wolltest, mit REW (kostenlos) genauer messen.
Hier kann man dann auch anhand des Spectrogram und Wasserfalldiagramm sehen wie die Nachhallzeiten sind.
RT 60 ist in solch kleinen Räumen nicht zuverlässig genau.
Um den Bassbereich dann umfänglich betrachten zu können muss man L+R+Sub zusammen messen, nicht einzeln.

Schelle21 hat geschrieben: ↑Mo 28. Mär 2022, 19:24Womöglich sparst du dir dadurch auch die Basstraps ein.

Bitte nicht versuchen aktive akustische Maßnahmen mit einem DSP Eingriff gleichsetzen zu wollen,
das sind zwei Paar Schuhe.

Da muss man mal offen sagen, dass auch hier falsch gemacht wird, was in vielen Wohnzimmern falsch gemacht wird (in Bezug auf guten Klang). Angefangen bei der Schrank-/Wohnwand, die einem kaum bis keine Möglichkeiten lässt, (große) Lautsprecher nah der Raumecke, Couch nah vor der Wand. Asymmetrie in Bezug auf die Aufstellung im Raum ist sowieso gegeben.

Was ich bei den limitierten Möglichkeiten machen würde?
Die 334 gegen weniger potente Lautsprecher tauschen (spart Geld und macht weniger Problem im Bass) und zusehen, dass ich einen guten Sub einigermaßen vernünftig aufgestellt kriege. Dazu noch ein großes Deckensegel zur Behandlung der Erstreflexionen und des allgemeinen Nachhalls. Den Rest Audyssey regeln lassen.

Schelle21 hat geschrieben: ↑Mo 28. Mär 2022, 19:24Audyssey XT32 taugt nicht zur Basskorrektur

Diese Aussage halte ich schlicht für falsch.

anphex hat geschrieben: ↑Mo 28. Mär 2022, 19:13hast du an und für sich eigentlich die Akustik-Lotterie gewonnen.

Wie meinst du das?

Hänri hat geschrieben: ↑Mo 28. Mär 2022, 20:16

anphex hat geschrieben: ↑Mo 28. Mär 2022, 19:13hast du an und für sich eigentlich die Akustik-Lotterie gewonnen.

Wie meinst du das?

Ich sehe kein dramatisches Auf und Ab im Bereich von 20-200 Hz. Klar ist es nicht perfekt - wird ein Lautsprecher in einem durchschnittlichen Raum nie sein - aber im großen und ganzen ist das eine schöne Erhöhung, die man einfach gleichmäßig mittels EQ/Audyssey/Whatever rausdrehen kann. Bei mir ist es auch ein gewaltiger +15dB Boost bei 40 Hz, dafür dann aber ein -9dB (ca.) Tal bei 63 Hz. Dieses auf und ab geht dann ca. bis 200 Hz weiter. Audyssey hat es wunderbar hinbekommen. Allerdings verlangen die breiten Täler natürlich durch die Korrektur mehr Leistung von den Endstufen ab. Und Abseits vom Einmesspunkt werden diese Frequenzen natürlich auch irgendwo anders dröhnen.

Allgemein ist gerade für Bass Audyssey XT32 mit seiner hohen FIR-Filterauflösung top. Ich weiß bis heute auch nicht ganz, was manche dagegen haben. Mit der MultEQ App ist das ein echter Segen, um unkompliziert ein System einzumessen.
Edit: Ich kann aber echt nachvollziehen, warum viele diesem kleinen Billo-Mikrofon nicht ganz trauen.

Vielen Dank zunächst für eure Antworten.

müller hat geschrieben: ↑Mo 28. Mär 2022, 19:46 ich vermute mal der Bass wird sich trotz Einmessung teilweise immer noch etwas unsauber anhören.

Er ist nicht so schlecht, dass Songs praktisch unhörbar werden, aber etwas mehr "punchyness" wär durchaus wünschenswert.

müller hat geschrieben: ↑Mo 28. Mär 2022, 19:46 Wo hast du denn die Trennfrequenzen bei den Fronts gesetzt?
Würde ich mal bei 60/80/100Hz durchtesten, auf groß würde ich die nicht betreiben wollen.

Aktuell bei 60Hz - bei 80Hz fand ich den Bass schlechter, weils dann eigenartigerweise mehr dröhnt.

REW habe ich mir eben mal kurz angeschaut. Da ist wohl leider kein Thema, was man sich mal eben so an einem Feierabend aneignet,. Werd ich mir, sofern meine Tochter das zulässt, am WE mal mehr damit befassen.
Leider fehlt mir hierfür aber auch das Equipment. Das Maximum, was ich als Mic anbieten könnte wäre ein Blue Yeti Nano. Bei diesem bezweifel ich aber stark, dass es sich für solche Messungen geeignet ist - oder wäre auch das Mic vom AVR gut verwendbar?

Hänri hat geschrieben: ↑Mo 28. Mär 2022, 20:16 Da muss man mal offen sagen, dass auch hier falsch gemacht wird, was in vielen Wohnzimmern falsch gemacht wird (in Bezug auf guten Klang).

Hast du natürlich absolut recht mit - am Ende des Tages ist es aber immernoch ein Wohnzimmer und kein Heimkinosaal.
Ich denke, wenn man kein dediziertes Zimmer für's Heimkino hat, kann man fast nur mit Kompromissen leben. Am Ende geht es mir auch genau darum. Mir ist bewusst, dass ich bei weitem keinen perfekten Sound erreichen werde, dafür ist das Wohnzimmer historisch zu besch* gewachsen - mein Ziel ist im Rahmen meiner leider doch eher beschränkten Möglichkeiten das Optimum rauszuholen.

Hänri hat geschrieben: ↑Mo 28. Mär 2022, 20:16 Was ich bei den limitierten Möglichkeiten machen würde?
Die 334 gegen weniger potente Lautsprecher tauschen...

Hab ich mir beim Kauf der 334er auch überlegt, trotz des "haben will"-Effekts - ich kaufe aber lieber langfristig. So lange bleibe ich nicht mehr in meiner aktuellen Wohnung, da möchte ich nicht 2x kaufen.

Insgesamt nehme ich aber mit, dass die Aufstellung & die Messergebnisse, wie bereits erwartet, eher schlecht sind.

Werde ansonsten noch im Laufe der Woche weitere Messungen mit Audyssey durchführen:
- Testweise eine Messung mit einer etwas vorgezogenen Couch - die Aktuelle lässt sich ja austauschen, sollte das Wunder bringen. Kann sie leider nicht vorgeschoben lassen, da sie sonst den Eingang blockiert.
- Messungen mit Bassschalter auf Low
- Messungen mit Bassschalter auf Low und verschlossenen BR Öffnungen

Sorry für den Doppelpost - vermisse immer noch die Editieren-Funktion ;-D
Wollte noch ergänzen, dass ich ebenfalls Audyssey bis 350 Hz begrenzt habe - möchte natürlich den möglichst unverfälschten Klang der LS hören - Audyssey über die komplette Range hörte sich nicht so toll und etwas künstlich an.
Dynamic EQ ist auch aktiviert, momentan noch mit 15er Offset.