Hallo,
Wenn ich mit der Annahme richtig liege, dass bei Schalterstellung 20 Hz eine elektronische Basskorrektur stattfindet, und bei Stellung: 30Hz, wird mir eins nicht klar:
1. Bei Wiedergabe von Cds mit wirklichem Tiefbass unter 30 Hz (Mittels Spec.-analyzer kontrolliert), z.B. Lied 10 auf "Shakira - Laundry Service"
nimmt der Hub der Membran ganz deutlich zu, wenn man von 30 auf 20 Hz umschaltet. Bei "sehr" hohen Pegeln nimmt der Klirrfaktor dann auch merklich zu. Auf Stellung 30 Hz ist es dann schon wieder viel besser.
2. Bei Wiedergabe von Musik, wo der Bass zwar sehr ausgeprägt, aber nicht unter ca. 30-40 Hz kommt, wie es i.d.R. bei Techno/Dancefloor vorkommt (Beispiel Galleon: so I Begin), ist die Wiedergabe auf Stellung 20 Hz- imho präziser. Wenn man dabei auf 30 Hz umschaltet, wirkt der Bass ein wenig "aufgeblasen". Dabei macht die Membran auch sichtlich mehr Hub als auf Stellung 20 Hz, was man nicht nur sieht, sondern auch an der Reflexöffnung fühlen kann.
Es wäre nett, wenn Sie mir diesen Effekt und ein bisschen über die elektronischen Entzerrungen der beiden Schalterstellungen erklären könnten.
MfG Heiko
Fachkundige und individuelle Beratung ist für uns selbstverständlich - rufen Sie uns an!
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt
AW-900 Low-cut-Schalter 20-30Hz
Hallo, Herr Spiegler ?!?!?!
Ich würde mich immer noch über eine Antwort auf meine Frage freuen.
MfG Heiko
MfG Heiko

- R.Spiegler
- nuSenior
- Beiträge: 3417
- Registriert: Mo 25. Feb 2002, 14:05
- Has thanked: 13 times
- Been thanked: 403 times
Hallo Heiko,
zunächst möchte ich mich wegen der sehr späten Antwort entschuldigen.
Na ja - soo schrecklich lang (wie von Ihnen vermutet) war mein Urlaub ja nicht gerade (18. 5. bis 31. 5.) - aber er hatte Folgen: beim Bergwandern hatte ich einen "Geistesblitz", dessen Folgen mich seither fast vollständig in Beschlag nehmen.
In den letzten 6 Wochen habe ich mich kaum noch um die sonst üblichen "Tagesgeschäfte" kümmern können, weil ich fast ausschließlich an einer sehr komplexen, aber auch sehr interessanten Grundlagen-Entwicklung zur Filter-Theorie arbeite.
Einigen Leuten (auch einigen Mitarbeitern, die mir den Rücken frei halten) habe ich durch diese Kompromisslosigkeit bei der Zeit-Einteilung schon Ärger bereitet; - aber ich hoffe, dass es trotzdem die richtige Entscheidung war.
Zu Ihrer Frage "Low Cut-Wirkung des AW-900":
Der AW-900 ist einerseits in der Lage, Frequenzen bis unter 20 Hz wiederzugeben (22 Hz ohne jeden Abfall).
Andererseits kann er extreme Pegel verarbeiten. -
Das sind 2 Eigenschaften, die sich bei gegebener Membranfläche (und Hub) eigentlich widersprechen.
Deshalb wird in Stellung "Low Cut 30 Hz" der Pegel (ab 35 Hz) gegenüber "Low Cut 20 Hz" um knapp 5 dB angehoben.
Bei exakt 30 Hz "überkreuzen" sich die Frequenzgänge beider Schalterstellungen.
Um bei 20 Hz den gleichen Schalldruck wiedergeben zu können wie bei 30 Hz, braucht man etwa den doppelten Membranhub, der beim Maximal-Pegel nicht zur Verfügung steht.
Die Filter-Auslegung des AW-900 erfolgte nach zahlreichen Hörtests mit unterschiedlichstem Programm-Material (von Klassik bis "Boom-Car" und sämtlichen zur Verfügung stehenden "Surround-Explosionen").
Dabei stellte sich heraus, dass man für die Anwendungen, bei denen die 20 Hz gehörmäßig (oder eher "bauchgefühlmäßig") Vorteile bringen, gut mit dem etwas zurückgenommenen Tiefstbass-Pegel leben kann.
Ebenfalls aus den Hörtests kommt die Eigenschaft, dass sich im höheren Bassbereich (über 50 Hz) der Pegel in Stellung 20 Hz dem 30 Hz-Pegel annähert, wenn der "Frequency"-Einsteller weiter rechts als in Mittelstellung steht.
Diese Verläufe kann man (außer in unseren eigenen Messprotokollen) auch hervorragend im AW-900-Test der Zeitschrift "audiovision 3/2000" anschauen.
Bei der Entwicklung des AW-1000 wurde ein noch etwas besseres Ergebnis bezüglich der Filter-Auslegung erreicht, weil es uns damit erstmals gelungen ist, bei extremen Pegeln automatisch "intern" von "Low-Cut 20" auf "30Hz" umzuschalten, ohne in der Praxis hörbare nachteilige Schmutzeffekte in Kauf nehmen zu müssen. - Für sehr hohe Dauer-Lautstärken empfehlen wir aber auch bei diesem Modell, den Schalter auf "30Hz" einzustellen.
Gruß, G. Nubert
zunächst möchte ich mich wegen der sehr späten Antwort entschuldigen.
Na ja - soo schrecklich lang (wie von Ihnen vermutet) war mein Urlaub ja nicht gerade (18. 5. bis 31. 5.) - aber er hatte Folgen: beim Bergwandern hatte ich einen "Geistesblitz", dessen Folgen mich seither fast vollständig in Beschlag nehmen.
In den letzten 6 Wochen habe ich mich kaum noch um die sonst üblichen "Tagesgeschäfte" kümmern können, weil ich fast ausschließlich an einer sehr komplexen, aber auch sehr interessanten Grundlagen-Entwicklung zur Filter-Theorie arbeite.
Einigen Leuten (auch einigen Mitarbeitern, die mir den Rücken frei halten) habe ich durch diese Kompromisslosigkeit bei der Zeit-Einteilung schon Ärger bereitet; - aber ich hoffe, dass es trotzdem die richtige Entscheidung war.
Zu Ihrer Frage "Low Cut-Wirkung des AW-900":
Der AW-900 ist einerseits in der Lage, Frequenzen bis unter 20 Hz wiederzugeben (22 Hz ohne jeden Abfall).
Andererseits kann er extreme Pegel verarbeiten. -
Das sind 2 Eigenschaften, die sich bei gegebener Membranfläche (und Hub) eigentlich widersprechen.
Deshalb wird in Stellung "Low Cut 30 Hz" der Pegel (ab 35 Hz) gegenüber "Low Cut 20 Hz" um knapp 5 dB angehoben.
Bei exakt 30 Hz "überkreuzen" sich die Frequenzgänge beider Schalterstellungen.
Um bei 20 Hz den gleichen Schalldruck wiedergeben zu können wie bei 30 Hz, braucht man etwa den doppelten Membranhub, der beim Maximal-Pegel nicht zur Verfügung steht.
Die Filter-Auslegung des AW-900 erfolgte nach zahlreichen Hörtests mit unterschiedlichstem Programm-Material (von Klassik bis "Boom-Car" und sämtlichen zur Verfügung stehenden "Surround-Explosionen").
Dabei stellte sich heraus, dass man für die Anwendungen, bei denen die 20 Hz gehörmäßig (oder eher "bauchgefühlmäßig") Vorteile bringen, gut mit dem etwas zurückgenommenen Tiefstbass-Pegel leben kann.
Ebenfalls aus den Hörtests kommt die Eigenschaft, dass sich im höheren Bassbereich (über 50 Hz) der Pegel in Stellung 20 Hz dem 30 Hz-Pegel annähert, wenn der "Frequency"-Einsteller weiter rechts als in Mittelstellung steht.
Diese Verläufe kann man (außer in unseren eigenen Messprotokollen) auch hervorragend im AW-900-Test der Zeitschrift "audiovision 3/2000" anschauen.
Bei der Entwicklung des AW-1000 wurde ein noch etwas besseres Ergebnis bezüglich der Filter-Auslegung erreicht, weil es uns damit erstmals gelungen ist, bei extremen Pegeln automatisch "intern" von "Low-Cut 20" auf "30Hz" umzuschalten, ohne in der Praxis hörbare nachteilige Schmutzeffekte in Kauf nehmen zu müssen. - Für sehr hohe Dauer-Lautstärken empfehlen wir aber auch bei diesem Modell, den Schalter auf "30Hz" einzustellen.
Gruß, G. Nubert