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Übertragungsbereich nach DIN

Diskussionen über Funktionsprinzipien und Grundlagen
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BlueDanube
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Übertragungsbereich nach DIN

Beitrag von BlueDanube »

Beim Aufräumen bin ich über eine Kopie der DIN 45500 gestolpert.
Da heißt es unter DIN 45573 Teil 1 "Lautsprecher-Prüfverfahren":
6.2 Übertragungsbereich
In der Übertragungskurve wird ein Rechteck so eingezeichnet, daß
a) die Übertragungskurve an den durch das Rechteck definierten Frequenzgrenzen um 10 dB niedriger liegt als die Höhe des Rechtecks und
b) die Rechteckfläche gleich der Fläche ist, die im Übertragungsbereich unter der Übertragungskurve liegt.
Im allgemeinen sind die beiden Bedingungen nicht im ersten Schritt erfüllt, die Lösung muss dann schrittweise verbessert werden, bis eine ausreichende Genauigkeit erzielt ist.
Na, alles klar? 8O :?

Es ist schon interessant, welchen Aufwand Lautsprecherhersteller treiben (müssen), damit der angegebene Frequenzbereich (nach DIN) beeindruckend aussieht.... :roll:
Gruß
BlueDanube

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JensII
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Beitrag von JensII »

Ein Pegelabfall von 10 Hz bringt also meine NuBox 360 auf 26 Hz runter..... also so zu sagen kann man den DIN-Frequenzgang auch vergessen.
6 dB empfindet man als das Doppelte bei der Lautstärke, 10 dB also (da Quadratisch) so ca. das 3 bis 3,5-fache der Lautstärke..... Wenn meine NuBoxen dann diese 26 Hz und einen Sänger mit einer Stimm-Frequenz von 1000-5000 Hz wiedergeben ist der Sänger 3-3,5 mal so laut wie der Bass.

Ich würde mal so sagen, dass dann dieser Lautsprecher ungeeignet ist, um als "Vollbereichs-LS" genutzt zu werden. Insofern in der Musik z.B. überhaupt so TIEFE Frequenzen enthalten sind.

Liege ich mit meiner Deutung so in etwa richtig??
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

Hallo Jens,

ich glaube, Herr Nubert hat sich zu diesem Thema schon mal geäußert und sinngemäß gemeint, dass die NSF die DIN-Angaben nur zusätzlich verwendet, weil andere Hersteller diese Angaben auch verwenden (und teilweise ja nur diese).

Zu den Frequenzen: Wenn du ein bisschen singen kannst, dann probier' doch mal, den typischen Netzbrumm (50 Hz) nachzusingen. Es entspricht einem tiefen G. Zwei Töne tiefer (eine Terz) wäre ein E, das krieg ich an guten Tagen, selten auch noch das D (das wäre die Quarte zum G). Richtig tiefe Männerstimmen kommen auch noch ein Stück weiter runter. Die Hälfte von 50 Hz wären 25 Hz, das entspräche einer Oktave - das singt niemand auch nur annähernd und es gibt auch nur wenige Instrumente (mir fällt dazu ein: Orgel, Elektronik), die da noch irgendwas von sich geben.

Normale Musik klingt also schon über eine nuBox360 weitestgehend vollwertig.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Edit: Tippfehlerteufelchen
Zuletzt geändert von g.vogt am Di 29. Mai 2007, 10:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Koala
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Beitrag von Koala »

JensII hat geschrieben:Ein Pegelabfall von 10 Hz bringt also meine NuBox 360 auf 26 Hz runter...
Naja, so einfach ist das nun auch wieder nicht... nach DIN 45500 hat die nuBox 360 einen Übertragungsbereich von 24 Hz bis 30 kHz, wobei bei 30 Hz schon > -20 dB "erreicht" werden.
6 dB empfindet man als das doppelte bei der Lautstärke, 10 dB also (da Quadratisch) so ca. das 3 bis 3,5-fache der Lautstärke...
Eine subjektive Verdoppelung erfährt man bei +10 dB, +3 dB erreicht man durch die doppelte Menge an zugeführter Leistung.
Wenn meine NuBoxen dann diese 26 Hz und einen Sänger mit einer Stimm-Frequenz von 1000-5000 Hz wiedergeben ist der Sänger 3-3,5 mal so laut wie der Bass.
Das 26 Hz Signal würdest Du gar nicht wahrnehmen, da der Pegel viel zu niedrig ist, er geht quasi "unter" :wink:

greetings, Keita
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BlueDanube
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Beitrag von BlueDanube »

Also, ich habe mir gerade die Grenzfälle bei dieser Berechnung überlegt:
1) Im besten Fall (mit ganz flachem Pegelabfall) sieht die Übertragungskurve wie ein Satteldach aus - dann ist die Grenzfrequenz bei 20 dB Abfall definiert.
2) Bei senkrechtem Pegelabfall an der Übertragungsgrenze ist die Grenzfrequenz bei unendlichem Pegelabfall definiert (logisch)
3) Zwischen diesen Extremfällen ist der erlaubte Pegelabfall an der Übertragungsgrenze zwischen 20 dB und unendlich!

Daraus folgt:
Je steiler der Pegel an den Grenzen abfällt, desto tiefer darf der Pegel an der Übertragungsgrenze sein - in jedem Fall ist er größer als 20 dB 8O
Man kann sich vorstellen, welche Magenkrämpfe Hr.Nubert bei der Angabe solcher Eckdaten bekommt.... :wink: :D
Gruß
BlueDanube

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lilux
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Beitrag von lilux »

Hmm...wie alt ist denn die DIN 45500???
Dürften wohl mindestens 30 Jahre sein.

Als Qualitätsmaßstab jedenfalls nicht mehr zu gebrauchen...imho!
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

lilux hat geschrieben:Hmm...wie alt ist denn die DIN 45500???
Dürften wohl mindestens 30 Jahre sein.

Als Qualitätsmaßstab jedenfalls nicht mehr zu gebrauchen...imho!
Die DIN 45500...450xx ist (besser war) eher eine Messvorschrift, auch wenn das die wenigsten wissen.

Tausende Seiten, wie bestimmte Größen nach DIN zu messen sind, wie Geräte zu verbinden sind, wie Geräte zu betreiben sind. Spannung bei Phantomspeisung von Mikrofonen, Breiten und Dicken von Magnetbändern, Spurlagen,
Transportgeschwindigkeiten, Bezugsflüsse, ...
Wenige Seiten enthalten Grenzwerte für das Attribut "Hifi nach DIN 45500".

Sie ist vor vielen Jahren (Mitte der 90er) durch die IEC 268 ersetzt worden.
Die DIN EN 60268 ist identisch zur IEC 268.

Warum sind solche Messnormen wichtig? Wenn in einem Kassettendeck-Manual

Wow & Flutter:
0.05% nach JIS
0.07% nach EIA
0.12% nach DIN

auftaucht, sollte man sich diese Frage nicht mehr stellen.
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lilux
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Beitrag von lilux »

Frank Klemm hat geschrieben:Warum sind solche Messnormen wichtig? Wenn in einem Kassettendeck-Manual

Wow & Flutter:
0.05% nach JIS
0.07% nach EIA
0.12% nach DIN

auftaucht, sollte man sich diese Frage nicht mehr stellen.
Aha...ich vesteh kein Wort. Bitte, warum sollte man die Frage nicht mehr stellen. :?:
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G. Nubert
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Beitrag von G. Nubert »

Hallo,

vielleicht könnten wir inzwischen die ziemlich realitätsferne "DIN-Angabe" der Frequenzgänge tatsächlich langsam abschaffen, weil wir nicht mehr so viel vom (weiter unten "blau") beschriebenen "Effekt" mitbekommen.

Wir haben in absolut allen Prospekten, in denen die DIN-Angabe zu finden ist, schon seit über 25 Jahren auch immer die genauen "+- dB-Werte" angegeben.

Vor etwa 20 Jahren war halt das Szenario so:

Wir hatten die "anerkannt basstaugliche Nubert 471BS" mit + 3 dB von 45 bis 18000 Hz angegeben.

Am nächsten Tag kam der Kunde wieder in den Laden und sagte "meine Eltern haben aber eine kleine Regalbox (einer auch schon damals berühmten deutschen Firma), die geht von 22 bis 25000 Hz!

Wenn man den zugehörigen Zusammenhang so ungefähr hundert mal den Kunden erklärt hat, "gibt man langsam auf"!
Dann haben wir halt "aus der Not" angefangen, ebenfalls den DIN-Übertragungsbereich anzugeben!


Wir halten uns aber zugute, dass wir die alte "realistische" Angabe
+ 3 dB von 45 bis 18000 Hz nicht durch die dann neue Angabe "18-25000 Hz nach DIN 45500", ersetzt haben, sondern dann beide Angaben abgedruckt haben.

(Diese alten Datenblätter sind in J. Seegers (Master J) "nuseum" anzuschauen.) http://www.nuseum.de/

Gruß, G. Nubert
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Koala
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Beitrag von Koala »

lilux hat geschrieben:
Frank Klemm hat geschrieben:Warum sind solche Meßnormen wichtig? Wenn in einem Kassettendeck-Manual

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0.12% nach DIN

auftaucht, sollte man sich diese Frage nicht mehr stellen.
Aha...ich vesteh kein Wort. Bitte warum sollte man die Frage nicht mehr stellen. :?:
EIA ist die Electronic Industries Alliance, JIS ist der Japanese Industrial Standard und DIN bekanntlich das Deutsche Institut für Normung e.V..
Wie man an Franks Beispiel sehen kann, kann eine Kenngröße (in diesem Fall Gleichlaufschwankung) je nach angewandter (Meß)Norm erheblich abweichen. Würde also ein Hersteller ausschließlich eine DIN-Norm zugrunde legen, hätte er arge Argumentationsschwierigkeiten gegenüber dem Kunden als der Hersteller, der bspw. nach JIS gemessen hat.
Normen dienen also dazu eine gemeinsame Basis festzulegen, um nicht Äpfel mit Birnen vergleichen zu müssen.

greetings, Keita
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