Silber ist noch ein besser Leiter als Kuper, allerdings kommt es auf den wie gesagt ohmschen Widerstand nicht so an.
Ein Kabel kann man sich wie einen Hochpassfilter vorstellen: Kapazitäten, die durch das enge Zusammenliegen von zwei Leitern entstehen, wirken wie ein Widerstand, der parallel zur Signalsquelle geschaltet ist. Das ist vor allem dann ein Problem, wenn die Signalquelle einen hohen Innenwiderstand hat. Die Kapazität eines Kabels wird in pF oder nF pro 1, 100 oder 1000 m angegeben sie wird bei geringerem Leiterabstand größer kann durch ein gutes Dielektrikum(Isolationsmaterial) vermindert werden. Die Kapazität ist proportional zur Kabellänge. Neben dem Problem der Dämpfung der hohen Frequenzen bewirkt die Kapazität auch noch eine mit steigender Frequenz grösser werdende Phasenverschiebung zum Eingangssignal, das Klangbild wird unsauber, da zeitliche Verschiebungen zwischen Bässen, Höhen und Mitten auftreten. Die Induktivität wird in µH oder mH pro 1, 100 oder 1000 m angegeben und ist wie ein Widerstand in Reihe im Kabel. Sie wird mit größerem Leiterabstand größer, ist ebenfalls proprotional zur Länge. Die Induktiviät ist im Gegensatz zur Kapazität im Audiobereich eher zu vernachlässigen.
Was natürlich auch wichtig ist Störanfälligkeit, hier gibt es einen großen Unterschied zwischen den symmetrischen und dem koaxialen Aufbau.
Der koaxiale Aufbau ist der gebräuchlichste für Chinchkabel:
-------------------------------- Schirm -
----------------------------------- Leiter +
-------------------------------- Schirm -
dabei werden Schirm und Leiter zur Signalübertragung genutzt. Durch ein Elekromagnetisches Störfeld wird im Schirm eine Spannung induziert, eine Störung tritt auf. Deshalb werden diese Kabel teilweise dreifach oder noch mehr nach aussen geschirmt, wobei die anderen Schirme mit dem inneren natürlich NICHT verbunden sind (sonst würd es ja nix bringen).
Der sysmetrische Aufbau ist der Störresitentere
----------------------------------- Schirm
--------------------------------------- Leiter +
--------------------------------------- Leiter -
----------------------------------- Schirm
Das symmetrische Kabel nutzt zwei Leiter zur Übertragung und der Schirm wird am der Signalquelle an Masse angeschlossen, um Induktionsströme abzuleiten. Trifft ein Störfeld das Kabel, so wird auf beiden Leitern eine Spannung induziert, die Differnz der Spannungen zwischen den Leitern ist gleich null, deshalb löschen sich die Störungen gegenseitig aus. Werden die Leiter verdrillt, sinkt die Störanfälligkeit nochmals, das Störungen sehr gleichmässig auf beide Leiter einwirken. Im PA-Bereich kommen nur symetrische Leitungen zum Einsatz.
Leitermaterial: Oft wird angegeben "OFC" (Oxygen free Copper = Sauerstoffreies Kupfer) oder "OFHC" (noch höherwertiger) ich hab mal gelesen, dass dadurch die Oxydation im Kuper entsteht. Wenn ein Strom zwischen den "Kupferkristallen" im Leiter fliesst, sollen angeblich auch noch "Verzerrungen" auftreten, deshalb bieten einige Hersteller auch noch Kabel mit Leitern an, die aus einem ganzen, meterlangen Kupferkristall gezogen wurden, allerdings halte ich derart hochwertige Kabel für Unsinn, da sollte man mal überlegen, ob sich das nicht durch die "innere Verdrahtung" des Verstärkers relativiert. OFC oder OFHC sollte auf jeden Fall genügen, vor allem, weil dies deutlich billiger ist und ausserdem müsste man die LS-Kabel dann ja auch aus einem Kristall ziehen (teuer

). Natürlich sollten die Litzen möglichst dünn sein, da dann die Oberfläche steigt (Stichwort Skin-Effekt), auch kann es nicht schaden, wenn sie versilbert sind, was nicht viel teurer ist und ebenfalls hilft, den Skin-Effekt zu mindern.
Also nochmal die Kriterien für ein gutes Kabel in Kurzzusammenfassung:
Bauweise: symmetrisch, verdrillt mit mehrfachem, dichtem Schirm
Induktivität/Kapazität: so niedrig wie möglich (besonders wichtig bei hochohmiger Signalquelle)
Leiter: OFC, besser OFHC Kupfer, feine Litzen, wenn möglich versilbert
Schirm: möglichst dicht und mehrfach
Gutes Kabel muss nicht teuer sein! Weniger als 20, wenn man entsprechendes Kabel kauft und Anschlüsse dranlötet. Bei Fertig-Kabeln wird häufig abgezockt! Wenn keine technischen Daten dranstehen, kann der Händler noch soviel von "musikalischem Klang" und "höchster Verarbeitungsqualität" labern - Finger weg! Oder dem Dingem mit nem Messgerät auf die Pelle rücken

oder fragen, ob der Händler mal nen "Querschnitt"

davon zeigen kann.
Hifi ist eine Droge, man braucht immer mehr und besseren Stoff, um glücklich zu sein.
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Nubox 360 @ Marantz PM-7200, 2 X AW-880, Soundkarte: mal sehen ;-)