Heute war es soweit. Pünktlich 2 Werktage nach der Bestellung wurden die nuWave 3 und der nuWave CS-4 geliefert, das ist ein prompter Service!
Der erste Eindruck der nuWave 3 war, dass die Verarbeitung sehr wertig ist. Da ist kein Makel erkennbar. Saubere Kanten, hervorragende Verarbeitung der gebogenen Schallwand, absolut kluge Befestigung des Abdeckgitters, vernünftige Anschlussklemmen. Ein guter Anfang.
Ich hab die Lautsprecher mal aufgestellt und eine Stunde vor sich hindödeln lassen. Damit sie sich eingewöhnen können
Danach ists ernst geworden. Erster Hörtest. Das erste auffällige Merkmal waren die sehr direkten und offenen Mitten. Stimmen erschienen sehr plastisch und exakt positioniert. Dann hab ich kurz mit dem lustigen Schalter in der Rückwand gespielt der wohl einen Saugkreis aktiviert wenn er runtergeklappt wird. Das Thema war aber mit einem kurzen Test erledigt, weil mit Schalter "unten" fangen die Dinger zu näseln an.
Eigentlich gab es keinen einzigen Anlaß zu Kritik. Frisch und präsent spielten die nuWave vor sich hin. Lieber als komplexe Musik haben sie Vokalstücke und isolierte Instrumente, das war mein erstes Resumee.
Dann ging es ans Eingemachte. A-B Vergleich mit den 30 mal so teuren Wilson Audio WATT/Puppy. Das erste Stück war Ulla Meinecke mit dem Album "Die Tänzerin".
Zuerst die Nuberts: Aussergewöhnlich präsent und direkt intonierten sie die Stimmen, präzise Positionierung der Sängerin und tonal sehr ausgewogen.
Dann die Wilsons: Deutlich bessere Abbildung des gesamten Raumes und mehr Gefühl für Dynamiksprünge, da waren die Nuberts zu "wild". Insgesamt zurückhaltender, positiv gesprochen "nicht so aufdringlich".
Resumee: Reife Leistung der günstigen nuWave 3, das hätte ich ihnen nicht zugetraut.
Zweites Album: Rebecca Pidgeon mit "The Raven". Ich hab mir The Raven selbst angehört weil das die Fähigkeit der Anlage fordert, Stimmen zu "durchleuchten".
Zuerst wieder die Nuberts: Inzwischen schon erwartungsgemäß präsent und präzise. Tonal sehr sauber und linear.
Dann die Wilsons: Diesmal war der Unterschied größer. Körperhaftere Abbildung und bessere Loslösung des Raums von den Lautsprechern, mit den Wilson hatte das Stück plötzlich Leben, war nicht mehr so technisch.
Das nächste Stück war Midnight Oil mit "The Dead Heart". Da gehts mehr zur Sache und die grob- und feindynamischen Qualitäten sind mehr gefragt als Tonalität.
Zuerst wieder Nubert: Die nuWaves versuchten "krampfhaft" ihre Stärken Präsenz und Luftigkeit ins Spiel zu bringen, dabei ging der "Rhythmus" etwas unter. Wirkliche Spielfreude kam nicht auf
Die Wilsons: Spielfreudiger und in keiner Weise aufdringlich, auch nicht bei gehobener Lautstärke.
Ich hab dann noch ein paar Stücke gehört und immer wieder mit dem gleichen Ergebnis. Die Nuberts sind extrem präsent, direkt und offen, wirken aber manchmal unkoordiniert, wild und aufdringlich, wobei das Aufdringliche sehr vom Musikmaterial abhängt.
Den Charakterunterschied kann man vielleicht so beschreiben: Während die Wilsons alle Farben reproduzieren konnten und keine Vorlieben hatten fühlten sich die Nuberts nur mit Blau wohl, da aber sehr wohl.
Das klingt jetzt sehr negativ, aber ich bin ganz und gar nicht enttäuscht von den Nubert nuWave 3. Im Gegenteil ich bin sehr positiv überrascht und zurückgeben werde ich die Dinger ganz sicher nicht. Ich hab mir dann noch (natürlich mit nuWave CS-4) ein paar Passagen aus Armageddon angeschaut und das war eine ganz andere Dimension als vorher mit den Energy Take 1 und Take 2 und das ist ja eigentlich der Einsatzzweck der Nuberts. Als Hifi Laustprecher haben sie gegen die WATT/Puppys keine Chance, sind aber für ihren Preis absolut bemerkenswert.