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Superhochtöner, weißes Rauschen und Leistung
Verfasst: Di 1. Feb 2005, 19:59
von raw
Hallo,
im weißen Rauschen hat jede Frequenz diesselbe Energie. Wenn ich nun an einen LS mit Superhochtöner, der bis 40kHz geht, weißes Rauschen (auch bis 40kHz) leite, müsste doch dieser diese unheimliche Leistung aushalten, da ja folglich zwischen 20kHz und 40kHz diesselbe Leistung steckt, wie zwischen 1Hz und 20kHz. Wenn dieses weiße Rauschen vom Verstärker mit 200Watt ausgesandt wird, müssten folglich über 100Watt nur an den Superhochtöner gehen. Halten die Superhochtöner das aus? Ich denke nicht... oder?
Stimmt meine These, oder war ich mal wieder vergesslich oder unachtsam beim Lesen?
Gruß
Denis
Verfasst: Di 1. Feb 2005, 20:02
von Koala
Ist es nicht so, daß mit steigender Frequenz die aufzubringende Energie sinkt?
greetings, Keita
Verfasst: Di 1. Feb 2005, 20:03
von raw
Koala hat geschrieben:Ist es nicht so, daß mit steigender Frequenz die aufzubringende Energie sinkt?

Ich dachte, dass dies nur bei rosa oder braunem Rauschen so ist?
Bitte kläre mich auf!
Gruß
Denis
Verfasst: Di 1. Feb 2005, 20:47
von Koala
Als Laie würde ich sagen, daß mit sinkender Frequenz die anzuregende Luftmenge steigt, ergo muß mehr Energie aufgebracht werden.
greetings, Keita
Verfasst: Di 1. Feb 2005, 20:52
von onkel-tom
raw hat geschrieben:Koala hat geschrieben:Ist es nicht so, daß mit steigender Frequenz die aufzubringende Energie sinkt?

Ich dachte, dass dies nur bei rosa oder braunem Rauschen so ist?
Versteh ich jetzt was falsch ?
Es hat doch eigentlich nichts mit dem Rauschen zu tun, wieviel die Treiber wiedergeben.
Jeder Treiber gibt doch nur das wieder, was ihm zugedacht ist (Weiche).
Bei weißem Rauschen handelt es sich doch um alle Frequenzen mit konstantem Pegel und das Rosa-Rauschen ist mittenbetont .
Bei der Umsetzung der Frequenzen in Schall, geht doch die meiste Leistung dafür drauf, tiefe Töne zu reproduzieren,
da in dem Fall der Basstreiber arbeiten muß.
Im Falle eines Super-Hochtöners, deckt er zwar einen größeren Frequenzbereich ab, allerdings doch nur "Töne", bei denen der Treiber kaum Leistung benötigt, um diese zu erzeugen .
???
Gruß
Thomas
Re: Superhochtöner, weißes Rauschen und Leistung
Verfasst: Di 1. Feb 2005, 21:56
von BlueDanube
raw hat geschrieben:Wenn dieses weiße Rauschen vom Verstärker mit 200Watt ausgesandt wird, müssten folglich über 100Watt nur an den Superhochtöner gehen. Halten die Superhochtöner das aus? Ich denke nicht... oder?
Du hast recht - mit 200W weißem Rauschen ist der Hochtöner hinüber...
Selbst mit rosa Rauschen sollte man den Lautsprecher nicht voll belasten, weill selbst dann der Hochtonanteil viel höher als bei normaler Musik ist!
Koala hat geschrieben:Ist es nicht so, daß mit steigender Frequenz die aufzubringende Energie sinkt?
Um einen bestimmten
Schallpegel zu erreichen sinkt mit steigender Frequenz die benötigte elektrische Leistung, weil weniger Luftvolumen verschoben werden muss.
Rein elektrisch bleibt weißes Rauschen auch an den Lautsprechern weißes Rauschen - unabhängig, was dann an Schallpegel vorne rauskommt.
Re: Superhochtöner, weißes Rauschen und Leistung
Verfasst: Mi 2. Feb 2005, 00:46
von Frank Klemm
BlueDanube hat geschrieben:raw hat geschrieben:Wenn dieses weiße Rauschen vom Verstärker mit 200Watt ausgesandt wird, müssten folglich über 100Watt nur an den Superhochtöner gehen. Halten die Superhochtöner das aus? Ich denke nicht... oder?
Du hast recht - mit 200W weißem Rauschen ist der Hochtöner hinüber...
* Verstärker sind Spannungsquellen (niedriger R_in). Sie geben keine konstanten Leistungen, sondern konstante Spannungen ab.
* Ein Verstärker gibt z.B. 28,284 V_eff ab (das sind an nominal 4 Ohm dann 200 Watt).
* Ein Hochtöner läßt sich oberhalb der Resonanzfrequenz in erster Näherung durch die Reihenschaltung eines Ohmischen Widerstands R und einer Induktivität L approximieren (gilt sehr gut, solange der SST nicht leitet). Nehmen wir weiterhin an, daß die Weiche hohe Frequenzen einfach durchschaltet und nicht dämpft.
* Bei der Frequenz f ist die Impedanz Z = R + 2 pi f L .
* Wenn die Spannung U anliegt, entsteht eine Verlustleistung von U²*R/(R² + 2² pi² f² L²) .
* Für U=28,284 V, R = 3,5 Ohm, L=0,33 mH erhalte ich für
* f=5 kHz: 25 Watt
* f=10 kHz: 6,4 Watt
* f=20 kHz: 1,6 Watt
* f=40 kHz: 0,4 Watt
Wer findet den Fehler?
Selbst mit rosa Rauschen sollte man den Lautsprecher nicht voll belasten, weil selbst dann der Hochtonanteil viel höher als bei normaler Musik ist!
Voll belasten sollte man Lautsprecher nie, halb belasten ist gesünder ;-)
Re: Superhochtöner, weißes Rauschen und Leistung
Verfasst: Do 10. Feb 2005, 23:07
von Skuz
Frank Klemm hat geschrieben:Wer findet den Fehler?
EDIT: Die Formeln stimmen. Die Ergebnisse nicht. Hab ausversehen die Schein- und nicht die Wirkleistung ausgerechnet
Ich bekomme bei den gegebenen Werten folgende Wirkleistungen heraus:
f=5kHz - 73W
f=10kHz - 38W
f=20kHz - 19,2W
f=40kHz - 9,6W
Bin mir grad aber auch nicht sicher ob ich da nicht irgend nen Schrott ausgerechnet hab.
(ich bin nämlich...also....ähm...müde...und...ja...krank...und...so...

)
Also nochmal die Formeln:
Der Blindwiderstand der Spule XL=2*Pi*f*L
Der Scheinwiderstand/Impedanz Z²=R²+XL²
Die Verlustleistung P=U²/R
Vielleicht geht jemandem dann ein

auf.
Gruß von
-Marco-
der über die Wiederholung des Schulstoffes aus dem zweiten Lehrjahr gar nicht so böse ist!
Ich sag nur Schwingkreise bis das Hirn mitschwingt...
Re: Superhochtöner, weißes Rauschen und Leistung
Verfasst: Fr 11. Feb 2005, 01:24
von Frank Klemm
Skuz hat geschrieben:Frank Klemm hat geschrieben:Wer findet den Fehler?
Ich bekomme bei den gegebenen Werten folgende Verlustleistungen heraus:
f=5kHz - 73W
f=10kHz - 38W
f=20kHz - 19,2W
f=40kHz - 9,6W
Bin mir grad aber auch nicht sicher ob ich da nicht irgend nen Schrott ausgerechnet hab. :roll:
(ich bin nämlich...also....ähm...müde...und...ja...krank...und...so... :wink: )
Also nochmal die Formeln:
Der Blindwiderstand der Spule XL=2*Pi*f*L
Der Scheinwiderstand/Impedanz Z²=R²+XL²
Die Verlustleistung P=U²
/R
Vielleicht geht jemandem dann ein :idea: auf.
Gruß von
-Marco-
der über die Wiederholung des Schulstoffes aus dem zweiten Lehrjahr gar nicht so böse ist!
Ich sag nur Schwingkreise bis das Hirn mitschwingt...
Ich hatte das f² vergessen gehabt. Das war der Fehler.
I = U / Z Scheinstrom = Spannung / Impedanz
P = I² R Wirkleistung = ScheinstromStrom² * OhmischerWiderstand
P = (U/Z)² R = U² R / |Z|² = U² R / ( R² + omega² L²)
Edit: Wie ist hier nur die Wurzel reingerutscht. Die ist natürlich falsch.
Verfasst: Fr 11. Feb 2005, 02:18
von Amperlite
@ Marco: Sowas macht ihr in der Schule? Welche Schulart?
@ Frank: Zieh bitte die letzte Zeile auseinander, das kann ja kein Mensch mehr lesen.
Das wichtigste ist hier wohl dieser Term: P = (U/Z)²*R
Und wieso die Impedanz in Betragsstrichen?
