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simples "Möbelrücken" mit überraschender Wirkung

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
Ronin
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simples "Möbelrücken" mit überraschender Wirkung

Beitrag von Ronin »

Nabend zusammen,

mir war heut Abend langweilig und da bin ich irgendwie auf die Idee gekommen, ich könnte ja mal ein bisschen mit meiner Boxenaufstellung spielen. Im Nachhinein bin ich froh, daß mir dieser Geistesblitz gekommen ist.

Bisher standen meine beiden NL 80 etwa 30 cm von der Rückwand weg. Die Aufstellung kann man in meinem Album begutachten (wobei der Sub jetzt links in der Ecke steht und nicht mehr rechts).
Da ja praktisch überall dazu geraten wird, Standboxen mit größerem Abstand zur Rückwand aufzustellen, hab ich mich heute Abend mit einem Zollstock bewaffnet und hab die beiden 80er mal 10 cm weiter von der Wand in den Raum hinein gerückt. Als erste CD hab ich den Soundtrack von Herr der Ringe (sehr komplexe Stücke mit vielen unterschiedlichen Instrumenten) eingelegt und einen kurzen Track laufen lassen. Mein erster Eindruck war ein voluminöserer Klang, irgendwie "größer, aber so 100% war ich mir nicht sicher. Also das ganze wieder zurück geschoben und das gleiche Stück wieder gehört. Einen deutlich anderen Klang konnte ich nicht sicher feststellen, war mehr so ein Gefühl. Nachdem ich die beiden Boxen dann mehrmals verrückt habe, wurd mir das mit dem abmessen zu doof. Ich hab dann einfach mit Post-itŽs die Standpunkte markiert und ab da gings relativ fix.
Je öfter ich verglichen habe, umso sicherer wurde ich mir, daß mein erster Eindruck doch richtig war. Um aber noch andere Vergleiche zu haben, habe ich noch mit weiteren CDs verglichen. Bei Christina Aguilera (Album Stripped, Titel IŽm ok) war der Unterschied deutlich zu hören. Beim größeren Wandabstand war die Stimme deutlich voller und der Raum wirkte hörbar größer. Freilich hab ich auch hier mehrfach Möbelrücker gespielt um die letzten Zweifel zu beseitigen.
Aber den endgültigen Ausschlag hat dann Rammstein (Album Reise Reise, Titel Keine Lust) gegeben. Bis zu diesem Lied wußte ich nicht so recht,wie ich den Unterschied beschreiben sollte, aber da ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Plötzlich hat mich mein Wohnzimmer viel mehr an eine Konzerthalle erinnert. Der Raum wurde hinter den Lautsprechern viel tiefer als vorher in wandnaher Aufstellung.
Zusätzlich ist der Tieftonbereich jetzt viel präsenter und wuchtiger, hat aber nichts an seiner Straffheit verloren.

Insgesamt gilts also festzuhalten, daß man sich auf jeden Fall die Zeit nehmen sollte und mit der Aufstellung seiner Lautsprecher experimentieren sollte. Für mich haben sich die 1,5 Stunden auf jeden Fall gelohnt. Hätte nicht gedacht, daß die paar Zentimeter so hörbar sind.
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BlueDanube
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Beitrag von BlueDanube »

Jaja, so ist das..... :D

Wie weit stehen die Boxen jetzt von Rückwand entfernt (aber bitte von der Boxenfront messen)?
Wie lang ist der Raum?
Gruß
BlueDanube

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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Die Front hat jetzt ca. 65 cm Abstand zur Rückwand.
Der Raum hat 4 x 5 Meter. Allerdings nutze ich ihn in der Breite, sprich die Boxen stehen an der langen Seite, weil mir sonst zuviel Platz verloren gehen würde.
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Beitrag von BlueDanube »

80cm Abstand bringt keine weitere Verbesserung im Bassbereich?
Gruß
BlueDanube

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Beitrag von Ronin »

Keine Ahnung, hab ich nicht ausprobiert. Dann würden die Boxen nämlich mitten im Raum rumstehen und das wär mir
dann auch nix. :D So wie sie jetzt stehen isses noch ok, aber weiter von der Wand will ich sie eigentlich nicht wegrücken.
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Raico

Beitrag von Raico »

Hi Ronin und die anderen!

Auch nach meinen Erfahrungen ist ein ausreichender Abstand der Boxen zur Rückwand von entscheidender Bedeutung: Ich habe mich über zwei Jahre schrittweise der jetzigen Position genähert, bei der die LS-Membranen meiner sehr bassstarken Isophon Vertigo von der Rückwand des Hörraums 1,60 Meter entfernt sind. Geht bei mir auch leichter, da der Raum 7 Meter lang ist. Klingt nun alles wunderbar rund, präzise und räumlich.

Gruß!
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Beitrag von raw »

Deswegen sage ich auch immer: Boxen weg von Strinwand! :!: :wink: Zum Teil empfehle ich auch Wandabstände von weit über einem Meter. Bis jetzt gab es fast nur positive Rückmeldungen.

Super, dass du zufrieden bist! :P 8)
teite
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Beitrag von teite »

Hallo,

Wuerd mich mal interessieren, ob dieser grosse Wandabstand nur wegen der aufs Freifeld "optimierten" Baffle-Step Entzerrung notwendig ist...

Gut Reflexionen sind bei einem geringen Wandabstand natuerlich auch kritischer, aber das kann man ja mit Absorbern handlen. Reflexionen sind aber nur bei geringem seitlichen Wandabstand problematisch.
Dabei fliesst allerdings auch das Buendelungsmass eines Lautsprechers mit ein.

cu,
Stefan
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Beitrag von raw »

Wuerd mich mal interessieren, ob dieser grosse Wandabstand nur wegen der aufs Freifeld "optimierten" Baffle-Step Entzerrung notwendig ist...
Ja und nein. Bei wandnahen Aufstellung hat man durch das Kugelstrahlverhalten ein klares Plus an Reflexionen, die diesen Bereich ordentlich pushen. Bei wandfernen Aufstellungen macht das weniger aus. (Außerdem gibt es ja noch den Fußboden... irgendwie werden die "vertikalen Raumprobleme" fast nie beachtet, sind aber sehr klangschädlich.) Und allgemein ist eine unbedämpfte Stirnwand sehr schädlich, da sehr viele Reflexionen (+Hall) von vorne kommt und einem die Klangbühne versaut. Da helfen große Wandabstände diese Reflexionen abzuschwächen (Dämpfung durch Luft).

Gruß
Denis
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Beitrag von teite »

Hallo,
raw hat geschrieben:Und allgemein ist eine unbedämpfte Stirnwand sehr schädlich, da sehr viele Reflexionen (+Hall) von vorne kommt und einem die Klangbühne versaut.
Das betrifft aber nur Frequenzen um den Baffle-Step herum und unterhalb. Gibts eigentlich schon verbreiterte Schallwaende als Klangtuning fuer Lautsprecher? ;)

cu,
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