Ich gebe es gern zu: Ich hatte gehofft, das Thema erledigt sich mal "von selbst"…JensII hat geschrieben:Kann noch mal jemand einen aktuellen Stand zu dem Thema angeben? Gerne natürlich auch aus Sicht der NSF
Ja, es hat sich etwas getan: Ich war vor zwei Wochen bei unserem Gitter-Hersteller. Es ging zwar vorwiegend um ein anderes Projekt, wir hatten aber auch Gelegenheit, die Gitter-Problematik ganz allgemein zu erörtern. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich erst bei diesem Besuch die Gelegenheit hatte, eine Produktion von Metall-Lochblech-Gittern zu sehen. Seitdem habe ich einen hohen Respekt vor diesen Verformungs-Künstlern! Jeder, der leichtfertig über Metallgitter spricht, sollte zur Besichtigung einer solchen Firma "gezwungen" werden!
Wie bei vielen Produkten, macht man sich ja im Alltag gar keine Gedanken, wie so ein Produkt entsteht und welche Mühen damit verbunden sind. Ich will gar nicht ins Detail gehen, aber es hat mich tief beeindruckt zu sehen, wie aufwändig das ist. Man stelle sich vor: Ein Metallblechband läuft von einer großen Rolle in eine Maschine, wo hunderte (tausende?) Stempel mit z.B. 0,6 mm Durchmesser Löcher in das bis zu 1mm dicke Blech stanzen. Na und, sagen Sie? Stellen Sie sich das ganze einmal im Mikroskop-Blick vor: Armdicke Stempel durchdringen ein armdickes Blech: Die erste Hälfte des "Loches" wird reingedrückt, die zweite Hälfte wird raus-"gebrochen". Hunderte winzige Stempel haut die Presse im Millimeter-Bruchteil-Abstand in das Blech und es geht nur ruckweise Zentimeter für Zentimeter weiter. Um das "Ausfransen" des Bleches zu verhindern, sind die Bleche lackiert und geölt. Dieses Zeug muss nach dem Stanzen wieder restlos entfernt werden. Die Problematik dabei: das Lösungsmittel muss in jedes Loch "kriechen" und alle Fettreste entfernen. Danach muss das Lösungsmittel aber wieder restlos raus! Falls nicht, gibt es beim Lackieren bzw. Pulverbeschichten riesige Probleme. Danach werden die Gitter-Rohlinge aus dem Blech gestanzt. Von dieser "Misshandlung" ist das Gitter so "verspannt" und krumm und schief, dass es – Stück für Stück – in einer Roll-Richtmaschine "entspannt" und begradigt werden muss. Dann werden die Gitter je nach Anwendung noch gebogen, gekantet und ggf. noch am Rand beschnitten. Schließlich müssen die Gitter lackiert bzw. mit Pulver beschichtet werden.
Warum erzähle ich Ihnen das? Ich hatte mich bisher auch immer gewundert, warum wir bei jedem Gitter immer so hohe Werkzeugkosten hatten und erst eine hohe Stückzahl bestellt werden musste. Jetzt weiß ich, warum. Es gibt sicher die Möglichkeit, irgendwo auf der anderen Seite der Welt, bei Menschen, die für ein paar Euro am Tag schaffen, Gitter billiger herstellen zu lassen, aber auch da muss man tausende Gitter ordern und Werkzeugkosten bezahlen. Wie schon mal erwähnt, können und wollen wir keine Kleinserien-Gitter-Lösung mit in Heimarbeit gebogenen Baumarkt-Lochblech anbieten. Ich konnte jedenfalls bei meinem Besuch keine Lösung finden, für die nuBox-Serie mit erträglichem Aufwand für 8 Modelle individuelle Gitter als "Zubehör" anfertigen zu lassen. Eine generelle Umstellung der nuBox-Serie auf Gitter-Abdeckungen kommt auf absehbare Zeit nicht in Frage. Abgesehen von den Kosten sind wir überzeugt, dass ein Gitter über der Alu-Ripp-Front bei der Mehrzahl unserer Kunden auf Ablehnung und Kritik stoßen würde. (Wir haben immer wieder Kunden-Befragungen in unseren Läden durchgeführt und das Ergebnis ist, dass die Stoffabdeckung der Mehrheit eigentlich gut gefällt.)
Es tut mir leid, dass ich jetzt einige von Ihnen mit dieser Aussage herb enttäuschen muss. Bitte haben Sie Verständnis für unsere Entscheidung. Es gibt ja Alternativen: nuWave und nuLine…