Unterhalb der ersten Raummode setzt der Druckkammereffekt ein und verstärkt erst recht den Schalldruck.
Gerade, wo du von diesem Druckkammereffekt schreibst kann ich das bestätigen. Es ist unangenehm wummerig und dröhnig, wenn bei mir etwas mehr Tiefbass anliegt, was in einem größeren Raum so nicht der Fall ist.
20 HZ höre ich auch noch mit meinem Beyerdynamic Kopfhörer. Das klingt unspektakulär.
Letztlich sehe ich in einem größeren Sub keine Vorteile. Will ich einen sauberen Bass für Musik, ziehe ich beim Subwoofer unter 40 HZ eher den Pegel per EQ runter, da es sonst matschig klingt. Man kann in meinem Raum nicht mit Subwoofer sauber Musik hören, ohne in dessen Frequenzgang einzugreifen.
Ich hatte jahrelang den Canton AS50 und der war für meinen 18 qm Heimkinoraum völlig überdimensioniert. Selbst der XW-700, den ich jetzt habe klingt gewaltig.
Ein Hauptgrund dafür sind Raummoden, die ich nur an zwei Stellen im Raum für den Subwoofer halbwegs im Griff habe. Sonst dominiert Dröhnen bei 30, 60 und 90 HZ.
Nur, wenn ich den Sub an der zweiten Längsmode auf 1/4 Raumlänge vorne oder hinten und in der Raumbreite mittig positioniere, habe ich keine störenden Modenanregungen unter 100 HZ mehr, sofern ich mich beim Musikhören mittig (Länge und Breite) am Modenminimum der ersten und dritten im Raum befinde und kriege so mit etwas EQ-Anpassung endlich einen guten Bass.
Das Problem ist, dass der Raum mehr als alles andere den finalen Sound macht, insbesondere, da er klein ist. Egal was ich mir in Sachen Equipment zulegen würde- Der Sound bleibt ohne die Berücksichtigung dieser Umstände beschissen.
Wenn ich die räumlichen Einflüsse reduzieren will, muss ich schon gehörig etwas an der Sub-Aufstellung und am eigenen Sitzplatz optimieren, damit das Ergebnis hinterher gut klingt. Die Standboxen, die ich hatte sind weg und stattdessen arbeitet nur noch ein Sub mit 2 Nubert WS-14, dem CS-64 und WS-103 Satelliten.
Ohne diese Optimierung und die Möglichkeit, meinen Kram auch noch passend aufzustellen ist ein guter Bass zumindest in meinem Raum (5,57m x 2,92m x 2,4 m hoch) ausgeschlossen oder nur noch per fetten Absorbern, teuren Arrays etc. was wegen Platzmangel unmöglich wäre umsetzbar.
Ich wünsche mir heute keinen dröhnigen, sondern einen möglichst klar konturierten, punchigen Bass, der auch beim Filmegucken ggf. mit etwas mehr Subbasspegel Spaß macht, wo aber nicht gleich die ganze Bude dröhnt.
Vor 20 Jahren hingegen war mir das Wurscht und da Stand der Sub in der Ecke, damit alles zugedröhnt wird, wenn es im Film knallt. Für den maximalen Tiefbasseffekt dank voller Raummodenanregung eine super Sache. Für den guten Klang aber ist diese Methode richtig beschissen.
Die Ansprüche sind bei mir vermutlich derart gestiegen, weil ich mal selber Musik produziert habe (Und sicher auch mal wieder machen werde). Man hat dann eine genaue Vorstellung von dem, wie es zu klingen hat und nicht anders!
Leider bin ich, was mein Heimkino betrifft nicht so versiert wie in der Musikproduktion, wo ich ja "nur" am PC den Sound optimiere. Das ist halt schon nochmal etwas völlig anderes. Aber ich lerne gern dazu.