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nuLab, Folge 2: Warum geschlossene Subwoofer nicht "präziser" spielen

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Dennis83
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Re: nuLab, Folge 2: Warum geschlossene Subwoofer nicht "präziser" spielen

Beitrag von Dennis83 »

Wieder ein toller Beitrag. Danke dafür!!

aaof hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 18:08 Aber ein XW 900 auf 20qm auf die Reihe zu bekommen, ist nicht gerade trivial. Was bedeutet „Equalister“ Subwoofer? Was ist damit gemeint?
….
Meiner Meinung nach, muss Nubert nicht zwingend vom BR weg, aber kleinere Subwoofer konstruieren. Die hatten sie ja auch schon, leider wohl Ladenhüter.
Aber dann würde mich mal interessieren, warum du den XW-900 und nicht den XW-700 nutzt? Das ist doch ein deutlich kleinerer Sub. Verstehe ich nicht.
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HighwayStar
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Re: nuLab, Folge 2: Warum geschlossene Subwoofer nicht "präziser" spielen

Beitrag von HighwayStar »

Super Erklärung, sympathisch vorgetragen – danke!

Allerdings wird ja nicht eine Bassreflexbox durch Verstopfen des Reflextunnels zu einer „richtigen“ geschlossenen Box. Sollten nicht die Chassis für Bassreflex-Konstruktionen und geschlossene Systeme eine unterschiedliche Güte (Q-Faktor oder so) aufweisen?

Den Bassreflextunnel verstopfen, um die Vorteile der Bassreflexkonstruktion zu beweisen – das kommt mir ein wenig vor, wie Diesel in Tank eines Benziners zu kippen, um die Vorteile eines Benzinmotors zu belegen.
LG
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Re: nuLab, Folge 2: Warum geschlossene Subwoofer nicht "präziser" spielen

Beitrag von Paffi »

HighwayStar hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 22:46 Allerdings wird ja nicht eine Bassreflexbox durch Verstopfen des Reflextunnels zu einer „richtigen“ geschlossenen Box. Sollten nicht die Chassis für Bassreflex-Konstruktionen und geschlossene Systeme eine unterschiedliche Güte (Q-Faktor oder so) aufweisen?

Den Bassreflextunnel verstopfen, um die Vorteile der Bassreflexkonstruktion zu beweisen – das kommt mir ein wenig vor, wie Diesel in Tank eines Benziners zu kippen, um die Vorteile eines Benzinmotors zu belegen.
Servus,

das Thema gabs in Folge 1 schon, siehe Antwort von T.Bien auf Frage 3 (mir kam das damals, wie dir, erstmal wie ein hinkender Vergleich vor):
viewtopic.php?p=1110836#p1110836
KEF LS50 meta, Antimode X2, minidsp DDRC24, Apollon 1ET400A mini, NuXinema PreAV, WIIM Pro,
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Re: nuLab, Folge 2: Warum geschlossene Subwoofer nicht "präziser" spielen

Beitrag von aaof »

@Dennis83

Der 700er war damals auf unbestimmte Zeit nicht lieferbar gewesen, deswegen habe ich mich damals für die 900er entschieden. Ich bin ja auch sehr zufrieden mit den Subs. Und das verschließen ist sicherlich nicht die eleganteste Lösung, aber sie funktioniert bei mir jedenfalls einfach gut. Bei großen Standlautsprechern oder generell bei Lautsprechern die in Wandnähe betrieben werden müssen, wird das ja auch durchaus empfohlen.

Muss man selber ausprobieren. Oben an der Kinoanlage lasse ich den Port aber offen, der 900er ist für seine Größe wie ich finde schon beeindruckend.
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Re: nuLab, Folge 2: Warum geschlossene Subwoofer nicht "präziser" spielen

Beitrag von HighwayStar »

Paffi hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 23:29 das Thema gabs in Folge 1 schon, siehe Antwort von T.Bien auf Frage 3 (mir kam das damals, wie dir, erstmal wie ein hinkender Vergleich vor):
viewtopic.php?p=1110836#p1110836
Danke für den Hinweis. Die Erklärung habe ich seinerzeit übersehen.
LG
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Re: nuLab, Folge 2: Warum geschlossene Subwoofer nicht "präziser" spielen

Beitrag von ctrl »

In der zweiten Folge unserer nuLab-Videoreihe vergleicht unser Ingenieur Denis Djekic Bassreflex- und geschlossene Subwoofer unter Raumbedingungen und weist nach: Dass geschlossene Woofer präziser spielen oder weniger dröhnen als Bassreflex-Modelle, ist ein Mythos.
Die Aussage ist so formuliert etwas irreführend.

In den technischen Ausführungen in Teil eins und zwei wird richtig erklärt, dass ein Hochpass zweiter Ordnung (z.B. ein geschlossener Lautsprecher, kurz CB) immer ein besseres Ausschwingverhalten zeigt, wie ein Hochpass dritter, vierter oder fünfter Ordnung (bassreflex, Passivmembran abhängig von der Abstimmung).
Dann wird gezeigt, dass gemäß der "Filtertheorie" ein geschlossener Lautsprecher der wie ein BR-Lautsprecher entzerrt wird, identisch verzögertes Ausschwingverhalten zeigt.

Nur hat dies nicht viel mit der Realität zu tun, so wird (oder sollte) kein informierter Nutzer oder Hersteller von CB-Subs oder CB-Lautsprecher vorgehen.

Vorgabe: Der CB-Subwoofer soll ein identisches f3 wie der BR-Sub aufweisen

Die gestrichelten Linien zeigen den BR-Sub (Treiber, BR-Port, Phase, FR), die durchgezogenen Linien den CB-Sub der mittels Linkwitz-Transform (LT) auf ein identisches f3 gebracht wurde.
In der zweiten Darstellung sind nur die resultierenden Frequenzgänge (FR) dargestellt (falls die obige Darstellung zu verwirrend ist).
test-BR_versus_LT-100L_FR.jpg
test-BR_versus_LT-100L_FRonly.jpg
Bei identischem f3 hat der CB-Sub besseres Tieftonverhalten, wegen des flacher abfallenden FR.

Um die frequenzabhängigen Unterschiede zwischen BR- und CB-Sub besser darstellen zu können, wird statt der Impuls- oder Sprungantwort, die Gruppenlaufzeit (GD) der Subs verglichen (diese kann auch aus der Impulsantwort abgeleitet werden, negative Ableitung des Phasenfrequenzgang). Die GD zeigt die zeitliche Verzögerung der Hüllkurve des Trägersignal bei verschiedenen Frequenzen.
test-BR_versus_LT-100L_GD.jpg
Man kann schön sehen, dass das GD um die Resonanzfrequenz des BR-Sub (gestrichelte Linie) fast dreimal so lang ist, wie das des CB-Sub mit LT.

Der CB-Sub hat also ein deutlich überlegenes zeitliches Verhalten gegenüber dem BR-Sub - ist also "präziser", da er dem Originalsignal insbesondere in der Nähe der BR Abstimmfrequenz deutlich besser folgt.

Der Preis für das überlegene Verhalten des CB-Sub ist:
1. Höhere Verstärkerleistung des CB-Sub für das LT
2. Größere Membranauslenkung des CB-Sub bei identischem Schalldruckpegel gegenüber des BR-Sub
test-BR_versus_LT-100L_ConeEx.jpg

Aber der CB-Sub benötigt in der Regel deutlich weniger Volumen als der BR-Sub (im Beispiel weniger als die Hälfte). Damit wäre der CB-Sub mit zwei Tieftöner nicht größer als der BR-Sub, hätte aber die doppelte Membranfläche, womit die Belastbarkeit im Ganzen sogar besser als beim BR-Sub wäre.

Aber, höhere Produktionskosten für mehr Verstärkerleistung und zweiten Tieftöner.

Ob dieses bessere Ausschwingverhalten (geringere Gruppenlaufzeit) des CB-Sub im Hörraum wahrgenommen wird, muss natürlich jeder selbst entscheiden. Meine Versuche mit einem großen Transmission Linie Lautsprecher und einem CB speaker mit identischem f3 waren für mich ziemlich eindeutig.
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Re: nuLab, Folge 2: Warum geschlossene Subwoofer nicht "präziser" spielen

Beitrag von engineer »

aaof hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 18:08 Ich sehe das aber leider etwas anders. Das geschlossene Subwoofer auch dröhnen können, geschenkt - natürlich tun sie das auch.
Ja tun sie, weil das ja der Trick beim Bassreflex ist. Messen kann man das ja auch. Die Amplitude des BR ist bei einem passiven LS erst einmal hinterher. Ich glaube aber, dass die Aussage des Videos ist, dass 90% dessen, was man als "Dröhnen" wahrnimmt, eben die sich auf schaukelnden Reflexionen / Moden im Raum sind und das ist ja durchaus so. Leider. :oops: Allerdings kann man dem "Nachziehen" der Bässe ja entgegenwirken, indem man zumindest mal die Phasen bearbeitet.

Was die gehörten Effekte angeht, kommt natürlich noch oben drauf, dass der BR den Frequenzgang nach unten erweitert und diese zusätzlichen tieferen Frequenzen erst Recht zum Dröhnen beitragen und dies aufgrund ihrer niedrigen Frequenz sogar noch relativ stärker. Auch das lässt sich theoretisch wegregeln, wenn man ein schlaues DSP-System hat.
aaof hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 18:08 Also ich fahre mit der Stopfenlösung am besten. Der Pegel wird reduziert, er fällt wohl früher ab, was bei kleineren Räumen aber eh egal ist.
Dito. Man merkt es besonders in einem Raum, der gut Bass kann, weil bedämmt und behandelt. Da macht es einen wahrnehmbaren Unterschied. Um denselben Tiefgang zu bekommen, muss man eben den EQ bemühen, dort überhöhend anpassen und kann so noch ein paar Töne nach unten hin rausquetschen. Der Woofer hat ja meist genug Leistung, er darf dann eben auch nur mit den tiefen Bässen belastet werden und muss die Frequenz als solche halt auch grundsätzlich bringen.

Zu dem Regelverhalten der DSP-Systeme: Es ist klar, dass es um so schwieriger ist, eine Kompensation für allerlei Effekte aufzuziehen, je mehr Dynamik im LS und dem Raum drinstecken. Wenn man den BR rausnimmt und ein gutes LS-Gehäuse wenig addiert, ist es für jedes System einfacher, das zu verbessern, besonders, wenn sie kein gutes Zeitverhalten haben, oder gar nur statisch "EQ-en".
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