Da muss ich leider widersprechen (sorry, Rüdiger!). Das für die Versuche verbaute Koax-Chassis stammt vom norwegischen Hersteller Seas und wurde für den Versuch ausnahmsweise zugekauft. Es handelt sich um einen der - meiner Meinung nach - derzeit besten auf dem DIY-Markt erhältlichen Koaxial-Treiber.R. Steidle hat geschrieben: ↑Mo 6. Jun 2022, 13:56 Das ist also keineswegs ein Treiber "von der Stange".
Das ist mir bekannt. Aber auch das ist nicht unproblematisch. Denn am Rand dieses Waveguide-Aufsatzes beugt sich der Schall herum, was starke Welligkeiten im Frequenzverlauf erzeugt. Und auch hier wird der Schall unweigerlich an der (Tief-)Mitteltonmembrane reflektiert. Leider hat die Zeit für den Videobeitrag nicht ausgereicht, um alle diese Aspekte zu beleuchten (wir wollten den Beitrag auf nicht viel mehr als 10 Minuten halten).
Ja, der Aufwand wäre in der Tat extrem hoch. Wir würden uns den Aufwand aber durchaus leisten, wenn man nicht so viele Kompromisse eingehen müsste, von denen Sie ja bereits ein paar davon erwähnt haben: Das "Loch" in der Mitte der Mitteltonmembrane verhindert ein kolbenförmiges Schwingen der Membrane bei höheren Frequenzen und führt bereits oberhalb 1kHz zu Partialschwingungen, welche bei einer Flachmembrane zudem ganz besonders heftig ausfallen. Um diese zu verhindern, muss die Membrane extrem verstärkt werden, was deren schwingende Masse deutlich erhöht. Hinzu kommt, dass der der Mitteltonmagnet an der Stelle ausgespart sein muss, wo die Hochtonkalotte montiert ist, was wiederum die Wirkung des Magnetantriebs verringert. Eine hohe schwingende Masse und ein schwacher Magnetantrieb führen zu einem stark reduzierten Gesamt-Wirkungsgrad. Dann sollte der Treiber noch in seinem maximalen Hub begrenzt sein, was einen Einsatz frühestens ab 300 Hz aufwärts sinnvoll erscheinen lässt.DukeNukem hat geschrieben: ↑Sa 4. Jun 2022, 12:00 Der Aufwand einer Entwicklung scheint aber immens... zumal man ja zig Bauteile in so einem Koaxial Chassis verbauen muss. (mehrere Magnete (Ringe) für Hoch und Mittelton usw. usw.)
Da ist die Entwicklung einzelner HT Kalotten bzw. MT Chassis vermutlich deutlich einfacher.
Könnte man den Nubert Flachmembran MT nicht auch zu einem Koax Chassi weiterentwickeln?
So ein Kombination wäre ja zum Beispiel für tief liegende Centerlautsprecher denkbar.
Wobei so ein Flachmembran Koax Chassi ja ein Loch hätte... welches im inneren Ring irgendwie verstärkt werden müsste... bzw. dann auch noch eine Art Spalt Bedämpfung benötigt und / oder eine innere Sicke?
Gleichzeitig soll es dann auch nicht weit ein- und ausschwingen... somit extrem verstärkt sein....
So sehe ich das auch.
Wie ich bereits in meinem Videobeitrag sagte: Viele Wege führen nach Rom, und es ist nicht unmöglich, mit einem Koax-Treiber einen gut klingenden Lautsprecher zu bauen. Aber uns geht es ja nicht nur darum, Lautsprecher zu bauen, die einfach nur "gut" klingen (denn das können Viele), sondern ein in möglichst allen Belangen einwandfreies Klangerlebnis liefern zu können.