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Bi-Amping mit Pioneer 1014 sinnvoll?

Diskussionen über AV-Verstärker/Receiver, DVD-Player, TV-Geräte, Projektoren
nickpicker
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Beitrag von nickpicker »

Ok, war etwas missverständlich formuliert. Selbstverständlich heisst "pro Kanal" = "pro betriebenem Kanal", d.h. bei Stereo = L/R.

Sind hier so viele Rookies unterwegs, dass das hätte so gemeint sein können wie es missverstanden wurde? :wink:
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

Hallo nickpicker,

die erreichbare Ausgangsleistung ist bestimmt durch das Produkt aus Ausgangsspannung und Ausgangsstrom (letzterer bestimmt durch Ausgangsspannung / Lastimpedanz). Letztlich wird die Aussteuergrenze der Endstufen wesentlich durch die Versorgungsspannung bestimmt. Alle Endstufen werden vermutlich durch das gleiche Netzteil versorgt. Dieses ist in der Regel nicht stabilisiert, sondern gibt unter Belastung nach. Die beiden in Biamping betriebenen Endstufen bringen gemeinsam die gleiche maximale Ausgangsspannung auf wie eine Endstufe alleine, arbeiten zusammen auf die selbe Box, nur aufgetrennt auf einzelne Frequenzbereiche.

Die erreichbare Maximalleistung/Maximallautstärke dürfte sich nicht oder fast nicht ändern. Nur bei Biamping mit getrennt aufgebauten Endstufen ergibt sich eine höhere Gesamtleistung, weil deren eigenständige Versorgungsspannung durch die geringere Belastung der Endstufen (Ausgangsstrom nur in einem Teilfrequenzbereich) nicht so stark nachgibt.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
nickpicker
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Beitrag von nickpicker »

So, mein Pioneer 1014 ist da, gestern angeschlossen, ein paar Stunden probegehört. Positiver Eindruck.

Wenn Interesse besteht, kann ich bei Gelegenheit einen kleinen Erfahrungsbericht schreiben.

Ich habe noch eine Frage zu den LS-Anschlüssen: Offenbar finden die EU-Hüter Banana-Stecker "böse", so hiess es jedenfalls in einem anderen Forum, deshalb kann man Banana-Stecker nicht direkt in die Terminals stecken, sondern müsste erst eine Hülse entfernen. Wenn ich mir die Anschlüsse aber so anschaue (sorry, kann leider kein Foto machen), dann kommen mir die schwarzen Plastikhülsen im Drehring zu gross vor. Entfernen könnte ich sie nur durch Reindrehen von Schrauben und Rausziehen der Hülsen, ich möchte aber ungern danach feststellen, dass die Beschreibung aus dem anderen Forum nicht stimmte.

Hat jemand von euch am Pioneer 1014 Banana-Stecker erfolgreich befestigt? (Festklemmen der rohen Kabel ist mir zu unästhetisch. :wink: )
Dueren
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Beitrag von Dueren »

nickpicker hat geschrieben: Wenn Interesse besteht, kann ich bei Gelegenheit einen kleinen Erfahrungsbericht schreiben.

:wink: )

Ja, ich bitte darum. Erfahrungsberichte sind immer interessant

Ahoi
Stefan
Sie beobachten Dich.....
.....und Du bemerkst es nicht......
......es ist alles noch viel schlimmer als gedacht......
..............ein Alptraum.............
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

g.vogt hat geschrieben:Hallo nickpicker,
die erreichbare Ausgangsleistung ist bestimmt durch das Produkt aus Ausgangsspannung und Ausgangsstrom (letzterer bestimmt durch Ausgangsspannung / Lastimpedanz). Letztlich wird die Aussteuergrenze der Endstufen wesentlich durch die Versorgungsspannung bestimmt. Alle Endstufen werden vermutlich durch das gleiche Netzteil versorgt. Dieses ist in der Regel nicht stabilisiert, sondern gibt unter Belastung nach. Die beiden in Biamping betriebenen Endstufen bringen gemeinsam die gleiche maximale Ausgangsspannung auf wie eine Endstufe alleine, arbeiten zusammen auf die selbe Box, nur aufgetrennt auf einzelne Frequenzbereiche.

Die erreichbare Maximalleistung/Maximallautstärke dürfte sich nicht oder fast nicht ändern. Nur bei Biamping mit getrennt aufgebauten Endstufen ergibt sich eine höhere Gesamtleistung, weil deren eigenständige Versorgungsspannung durch die geringere Belastung der Endstufen (Ausgangsstrom nur in einem Teilfrequenzbereich) nicht so stark nachgibt.
Der Hintergrund ist der (stark vereinfacht!)
Wir haben einen 4-Ohm-Lautsprecher.
Der besteht aus einem Hochtonzweig und einem Tieftonzweig.
Vor dem Hochtonzweig ist ein Hochpaß, vor dem Tieftonzweig ein Tiefpaß. Der Tiefpaß sperrt zum einen hohe Frequenzen, wird aber
dabei auch gleichzeitig hochohmiger. Äquivalent für
den Tiefpaß.

100 Hz:
* Hochpaßzweig: ca. 80 Ohm
* Tiefpaßzweig: ca. 4 Ohm
* zusammen: ca. 4 Ohm

500 Hz:
* Hochpaßzweig: ca. 20 Ohm
* Tiefpaßzweig: ca. 5 Ohm
* zusammen: ca. 4 Ohm

2 kHz:
* Hochpaßzweig: ca. 8 Ohm
* Tiefpaßzweig: ca. 8 Ohm
* zusammen: ca. 4 Ohm

10 kHz:
* Hochpaßzweig: ca. 4,5 Ohm
* Tiefpaßzweig: ca. 40 Ohm
* zusammen: ca. 4 Ohm

Der Verstärker liefert eine maximale Ausgangsspannung.
Diese ergibt am Nennwiderstand die Nennausgangsleistung.
Sieht man sich die Impedanzen oben an, dann liefert
der Verstärker an so einen "halben" Lautsprecher nicht
mehr die Nennleistung, sondern deutlich weniger, weil
der Lautsprecher im Durchschnitt hochohmiger geworden
ist.

Wenn man berücksichtigt, daß Lautsprecher komplexe
Impedanzen haben, dann kommt man bei Biamping
im Übergangsbereich zwischen Tief- und Mitteltöner
(so zwischen 1 und 5 kHz) sogar schlechter weg, weil
dort die Gesamtimpedanz größer ist als die Teilimpedanzen.

Erst bei BiAmping mit getrennten Geräten können Fälle
auftreten, bei denen Biamping minimale Vorteile bringen
kann, aber nicht muß. Da sich der Aufwand verdoppelt,
stellt sich aber die Frage, ob man nicht gleich größere
Verstärker hätte nehmen sollen. Wer häufiger mit
solchen Pegeln arbeitet, sollte außerdem Lautsprecher
mit schlechtem Wirkungsgrad kaufen oder sich schon mal
Geld für das Hörgerät ab 40 zur Seite legen.
nickpicker
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Wohnort: Mannheim

Beitrag von nickpicker »

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung.

Ich habe den Verstärker gestern spasseshalber bis -10 hochgefahren, das war schon sehr laut. Wie ich verstanden habe verhält sich die Leistungsaufnahme zur Lautstärke logarithmisch, also sehe ich nicht, welchen Gewinn mir mehr Verstärker-Leistung bringen würde.

Was mich wieder zurück zu meinem ersten Posting bringt, und der Behauptung des audiophilen Verkäufers, alles unter 200W per Bi-Amping würde mit meinen Lautsprechern nicht funktionieren :roll:
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