Hallo 50mm,
zu deinen Fragen gibt es durchaus verschiedene Ansichten.
Herr Nubert präferiert die Lösung, den LFE per BM auf die Frontboxen zu legen und dann dieses Signal über seine Subwoofer zu jagen, weil er die Filter in seinen Subwoofern für besser hält (geringeres Delay). Burki bspw. wendet dazu ein, dass dann aber eben fraglich sei, was das BM des Receivers beim Umleiten des LFE auf die Front tatsächlich anstellt.
Nun könnte ich sagen: probiers doch aus! Aber das hieße ja für dich, den Receiver auf Verdacht hin umbauen zu lassen.
Zu deinen Einzelfragen:
50mm hat geschrieben:Statt den Subwoofer an den Sub-Out des AV-Receivers anzuschließen, gibt es die Möglichkeit (abhängig vom Verstärker) den Sub in den Frequenzgang der Fronts einzuschleifen.
Also vom Pre-Out des AV-Receivers in den Line-In des Subwoofers, dann wieder vom Line-Out des Subwoofers zum Main-In des AV-Receivers (praktisch wie das Einschleifen eines ABL's).
Richtig.
Jetzt hat man die Möglichkeit über den Frequenzregler des Subwoofers die optimale Übergangsfrequenz einzustellen, so dass die Fronts voll zur Geltung kommen!
Nicht richtig. Die Filter im Sub funktionieren anders. An den Reglern der Front wird nur der Subwoofer selbst eingestellt. Die per LineIn/LineOut durchgeleiteten Signale werden schaltbar bei 40/80 Hz gefiltert.
Für die nuWave35 kommt m.E. nur die 80Hz-Stellung in Frage.
Alternativ könnte man die nuWave35 unbegrenzt lassen und den Subwoofer so einstellen, dass er den "natürlich begrenzten" Frequenzverlauf der nuWave35 untenrum ergänzt. Dann bliebe dir auch die Auftrennung des Receivers erspart. Allerdings "flattern" dann die 35er bei Tiefbasseffekten mit, was bei großen Lautstärken eine Verschlechterung des Klangs bedeuten kann (Unsauberkeiten durch Chassis an Hubgrenze und Unsauberkeiten durch Clipping des Verstärkers).
Wenn du in eher nachbarschaftsverträglichen Lautstärken Filme anschaust, dann wäre es m.E. aber schon einen Versuch wert, die Subs einfach nur parallel zu den nuWave35 zu betreiben. (Mit der Einschränkung: was macht das BM des Receivers?)
Es gibt dann auch noch "Mischformen", wie z.B.
diese hier.
Vorteile
- Die Fronts können sich voll entfalten und werden nicht vom BM beschnitten.
Stimmt auch nicht, s.o. Entweder beschneidet der Filter des Subwoofers die Fronts oder er läuft nur parallel mit den genannten Einschränkungen in Sachen Pegelfestigkeit.
- Jeder Kanal könnte mit einem Subwoofer ergänzt werden.
Das soll wenig Sinn machen. Tiefbässe seien nicht ortbar, deswegen sei es sinnvoller, beiden Subwoofern beide (Stereo)kanäle zukommen zu lassen, damit diese sich die Arbeit teilen und den Raum auch bei im Programm einseitig auftretenden Bässen gleichmäßiger anregen.
Nachteile
- Keine automatische Einmessfunktion möglich?
Das kann ich praktisch nicht nachprüfen, aber theoretisch beleuchten:
Es muss ja möglich sein, in einem System ohne Subwoofer (Sub im Setup deaktiviert) trotzdem das Einmesssystem zu benutzen. Das Einmesssystem "hört" dann eben sehr tiefgängige Frontboxen

Vielleicht kommt das Einmesssystem beim Bestimmen der Entfernungen durcheinander, wenn die Subwoofer in deutlich anderer Entfernung stehen?
- Lange Chinch-Kabelwege?
Das sollte unkritisch sein, solange die Vorstufenausgänge niederohmig genug und keine heftigen Störquellen vorhanden sind.
- Wenn die Subwoofer eingeschleift sind und die Rears auf SMALL eingestellt sind, dann werden die Tiefbässe der Rears doch auf den (dann nicht vorhandenen) Sub umgeleitet, oder? Dann würde ja etwas fehlen...
Nein, ohne vorhandenen Subwoofer (und der muss im Setup natürlich auch "abgemeldet" sein) leitet der Receiver die Tiefbässe der smallen Lautsprecher auf die largen Frontlautsprecher L+R um.
Hoffe das wurde nicht schon tausend Mal durchgekaut. Die Suche hat nur wenig ausgespuckt...
In verschiedenen Variationen schon. Aber diese kniffligen Themen lassen sich a) schwer aufspüren und werden b) auch ziemlich konträr behandelt.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt