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Gesoundet besser als linear? Ketzerei od. Paradigmenwechsel?

Fragen und Antworten zu Nubert Boxensets im Surround-Betrieb
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bony
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Beitrag von bony »

Hallo durandal68,

möglicherweise reden wir ja nur ein wenig aneinander vorbei und meinen ungefähr das gleiche. :wink:
Wenn ich in die Anlage per CD eine Geige reinschiebe, soll am anderen Ende auch wieder eine Geige rauskommen. Wenn man davon ausgeht, dass der Toningenieur gute Arbeit geleistet hat und die Geige auch als Geige auf die CD gebannt hat, muss der Lautsprecher also "neutral" sein, damit hinten wieder die gleiche Geige (und keine E-Gitarre :wink:) rauskommt.
Oder angenommen, man gibt Musik (z.B. von CD) auf einen Lautsprecher in einem "idealen" reflexionsfreien Raum, nimmt das mit einem (neutralen) Mikrofon auf und hört über Kopfhörer die Aufnahme ab, sollte man (im Idealfall!) keinen Unterschied zwischen dieser Aufnahme und der "direkt" abgehörten CD hören.

Eine "individuelle Kalibrierung" des Ohrs hat mit dieser Kette nichts zu tun, denn das Ohr bleibt in beiden Abhörfällen das selbe. Wenn jemand gerne sehr bassbetont hört, weil es ihm Spaß macht, ist das ja recht. Wenn er dann aber mal in ein Konzert geht, wundert er sich vielleicht, weshalb der Kontrabass wie eine Geige klingt und die Geige nur ein fades dünnes Tönchen von sich gibt. Um das gewohnte Klangbild zu erreichen, bräuchte der also ein Hörgerät mit Equalizer :wink:.

Gruß
Christoph
durandal68
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Beitrag von durandal68 »

hi bony

ich arbeite als digital-compositor und habe viel mit digitaler farbbearbeitung beim film zu tun. da gibt es bei manchen projekten hinter dem arbeitsplatz spezielle tageslichtlampen, nur aus dem grund, das sich dein auge nach einiger zeit wieder farblich neutralisiert (kein scheiss :D ), auch die monitore werden wöchentlich neu kalibriert.
jetzt dachte ich mit meinem gefährlichen halbwissen und ein wenig fantasie, das das doch mit dem ohr genauso sein könnte. wenn ich da nur an meine tauben ohren denke, wenn ich früher mal in der disse war...oder einmal das mötörhead konzert, das ich geschenkt bekommen hatte (mein gott war das laut!!!) ich denke nur, das man (ohr) sich auch auf bestimmte hörsituationen einstellt und man nicht immer gleich hört. könnte doch sein, oder?

gruss :)
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bony
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Beitrag von bony »

Dass sich das Ohr auch an "verfälschte" Wiedergabe gewöhnen kann, wird immer mal wieder beschrieben. Ähnlich kann sich das Auge wahrscheinlich auch an einen Monitor mit verfälschter Farbwiedergabe gewöhnen. Manch fahles Bild sieht vielleicht sogar besser aus, wenn manche Farben und die Kontraste etwas übertrieben sind. Die meisten ordenlich gemachten Bilder würden auf so einem Monitor aber eigentlich unnatürlich aussehen.

Bei der Grafikbearbeitung "neutralisiert" man dann ja das Auge und verändert nicht den Monitor. Vielleicht sollte man auch öfters mal ins Konzert gehen, um seine Ohren zu "neutralisieren" :). Soweit ich weiß, "neutralisieren" auch Toningenieure bei manchen Arbeiten gelegentlich ihre Ohren. Grafiker verwenden kalibrierte Monitore; Toningenieure linear abgestimmte Lautsprecher. Das Ideal wäre, wenn auch der private Anwender daheim kalibrierte Monitore verwenden würde ...
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