Hallo alle miteinander,
ich quote jetzt ganz bewusst Nubis Polt-Zitat:
Gerhard Polt:
"Die Anni hat gsagt:
DASS DIE FRAU MÜLLER SO NACHTRAGEND IST..., DES VERGESS ICH IHR NIE...!"
Ich bewundere Kabarettisten (nicht "Comedians" ala Sat1 und Co.), die mit scharfem Verstand und scharfer Zunge uns unsere Begrenztheiten vor Augen führen.
Auch mich juckt es, gewisse Äußerungen zu quoten, aber sachlicher wird dieser Thread davon sicher nicht.
burki hat geschrieben:Intuition von Gerald's thread ist IMHO doch eher, wie kann man sich dem Thema "objektiver Auswahl" einer fuer den "eigenen Geschmack" passenden Lautsprecher naehern. Wie soll man das Ganze am Geschicktesten angehen ?
M.E. steht man da ohne Bezug zur Technik und auch der Rationalitaet mehr oder minder auf einem verlorenem Posten, bzw. wird "ewig" nach dem persoenlichen Optimum stochern.
burki hat geschrieben:...och Leute, es geht doch hier IMHO ueberhaupt nicht um eine ach so beliebte "Grundsatzdiskussion" (auch wenn Gerald mir das nicht bestaetigt hat
).
Wir haben doch alle irgendwo das Problem, die optimalen Lautsprecher zu finden.
Auf der einen Seite kommen da die "Theoretiker" mit idealisierten Messwerten und auf der anderen Seite die "reinen Hoerer".
Beides sind Ansaetze, die sich doch ergaenzen sollten (auch bei den grossen Radioanstalten wird keineswegs ausschliesslich aufgrund von Datenblaettern gekauft) und nicht pauschal gegeneinander stehen.
Hier kommt die Bestätigung, Burkhardt
Im Ernst, du hast mein Ansinnen prima auf den Punkt gebracht. Mir war natürlich klar, dass das Thema die Gefahr in sich birgt, bei der "ach so beliebten Grundsatzdiskussion" anzulanden. Aber ich wollte es trotzdem versuchen und will es noch.
Tut doch bitte die persönlichen Angriffe dieses Threads in die gedankliche Tonne, schmeißt meinetwegen ein Buch gegen die Wand oder was immer ihr tut, um Ärger allein abzureagieren, und lasst uns das Thema sachlich angehen
Gewisse Grundanforderungen an eine Hifi-Anlage sind mir bekannt. Mir ist aber bspw. nicht bewusst, dass es für die Reproduktion der Lautsprecher (bspw. zum Abstrahlverhalten)
eine einzige klar definierte Norm gäbe.
Wer verfügt über eine Stereoanlage (oder hat Zugriff auf eine), die aus technischen Gesichtspunkten das hier als technisches Optimum dargestellte im Sinne der neutralen Reproduktion repräsentiert? Ich würde mir in der Tat so eine Anlage gerne mal anhören, um mir ein Bild von dieser Reproduktionsweise zu verschaffen, die von einigen als einzig richtige hingestellt wird.
Zum Thema "Neutralität": Wenn ich mir nur einmal die Hörkurven ansehe, dann bricht für mich das Modell der weitestgehenden Neutralität schon an dem Punkt zusammen, dass Hifi-Anlagen einen Lautstärkeregler haben. In dem Augenblick, wo "das Original" nicht mehr in Originallautstärke wiedergegeben wird, verändert sich IMHO bereits der Höreindruck.
Maugi hat geschrieben:Grundsätzlich kann das Original vom LS nur annähernd identisch wiedergegeben werden. Jedes Instrument klingt anders, jedes Streichinstrument ist anders gestimmt, also wer sagt mir dann, ob der LS (im optimierten Hörraum
) das Original so wiedergegeben hat, wie es im Original gespielt bzw. gehört wurde. Ich müsste bei der Aufnahme dabei gewesen sein um beurteilen zu können, ob der LS des Herstellers XY in meiner Bude näher am Original war, als der, des Mitbewerbers...
Hier liegt ein kleiner Irrtum vor, denn auf der Konserve findest du nur die bereits vom Tontechniker auf Stereo übersetzte "Kopie" vor. Selbst wenn man bei der Aufnahme dabeigewesen wäre; die Aufnahme unterscheidet sich bereits von diesem Originaleindruck.
Und hier kommt schon die erste Unwägbarkeit ins Spiel. Ohne der Zunft der Tontechniker auf die Füße zu treten; soll man, muss man sich die Aufnahme genauso anhören, wie es der Tontechniker vorgesehen hat? Oder darf man (Stichwort Genuss) die Aufnahme bei der Wiedergabe so verändern, wie es einem vielleicht besser gefällt? Lauter, leiser, räumlicher, dynamischer, weniger dynamisch, mit vollerem Grundton, präsenter...? Ich denke, ja. Aber an dieser Stelle wäre es vermutlich besser, wenn man diese "Geschmacksanpassung" regelbar gestalten könnte.
Stichwort EQ: Meinen ollen oktavischen EQ habe ich das letzte Mal aus dem Schrank geholt, als ich herausfinden wollte, ob ich ein ABL brauche. Die Wirkung des EQ war allerdings mit der des ABL nicht zu vergleichen. Vermutlich taugt er nichts und bringt eher schon "linear eingestellt" eine erhebliche Verschlechterung des Originalsignals mit sich. Womit ich wieder bei der Frage wäre, wie ich mir mit "Hausmitteln" gewisse klangliche Beeinflussungen verdeutlichen könnte?
Ich habe Maugis Einlassung deswegen zitiert, weil sich für mich hier Fragen auftun. Vermutlich gibt es dafür längst Antworten, aber ich kenne diese nicht und wäre für Antworten oder Links für Antworten dankbar:
Die Stereoaufnahme ist nicht der Originalklang, aber der Originalklang ist das, was einem als Vision im Kopf "herumspukt".
Besteht die einzig "wahre" Wiedergabeform darin, die Stereoaufnahme weitestgehend ohne Abweichung vom Eingangssignal wiederzugeben? Oder gibt es selbst aus technischer Betrachtungsweise heraus Begründungen dafür, durch absichtliche Abweichungen vom Ausgangssignal (Stereo), bspw. durch bestimmte Richtcharakteristiken (gebündelt, rundstrahlend, Mischformen) bestimmte Klangeindrücke zu befördern?
Praktisch passiert das ja ohnehin (ein Bsp. dafür gibt uns regelmäßig OL-DIE), aber gibt es hierfür auch technische Definitionen, die hier durchaus mehr als "eine Wahrheit" zulassen?
teite hat geschrieben: Wenn es um die physikalisch, technischen Grundlagen der Wiedergabe von Schall/Klang/Ton etc. geht gibt es keine Toleranz, nur richtig und falsch.
Ist das wirklich richtig? Wenn eine Stereoaufnahme nur ein (schwaches?) Abbild des Originals ist, wenn Lautsprecher aus technischen Beschränkungen heraus ein konstruktiver Kompromiss sind, kann man dann wirklich von richtig oder falsch sprechen? Müsste man dann nicht doch eher mit relativierenden Begriffen hantieren?
Abgesehen von einer gewissen technischen Affinität besteht ein Ansporn, der uns in solche Foren treibt, ja vermutlich eher darin, dass wir eben nicht 100%ig mit der Anlage zufrieden sind (sorry, OL-DIE
). Und mit diesem Thread wollte ich versuchen, Anregungen zu finden, ob und wie man, insbesondere eben auch als Nichttechniker, -mathematiker, -physiker, sich die Qual der Wahl durch zweckmäßiges Herangehen erleichtern könnte. Hier sind natürlich die Tipps von klugen und/oder erfahrenen Köpfen gefragt, Links, Lesetipps etc. sind willkommen.
Eins scheint mir klar: Hörvergleiche allein sind IMHO nicht ausreichend (obwohl man damit vermutlich bereits mehr tut als der überwiegende Teil der Hifi-Kunden).
Man kann in begrenzter Zeit aus einem begrenzten Spektrum von "Referenztiteln" nur eine begrenzte Anzahl von Lautsprechern (ich bleibe mal bei Lautsprechern, weil hier die klanglichen Unterschiede eben am signifikantesten sind) im Vergleich hören. Dabei findet man dann bestenfalls den Lautsprecher, der in diesem Raum, bei dieser Tagesform, mit diesen Titeln am besten gefällt. An dieser Stelle verstehe ich dann eben durchaus auch die Kritik an Tests, die weitgehend Hörberichte sind (in Foren, in Zeitschriften etc.), wo dann ja als zusätzliche Einschränkung zu den zuvor genannten Problemen dazukommt, dass der Lautsprecher einem anderen Menschen am besten gefällt.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt