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NuLine 100, aber welcher Verstärker??

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
pinglord
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Beitrag von pinglord »

BlueDanube hat geschrieben:
pinglord hat geschrieben:Es spricht jedoch nix dagegen, Endstufen im Gegentakt-B Betrieb laufen zu lassen, da hier auch ein Arbeitspunkt im "linear arbeitenden" Bereich der Leistungstransistoren eingestellt wird.
....was dann aber AB-Betrieb genannt wird!

Im reinen B-Betrieb gibt es erhebliche Ververrungen durch die verbogenen Transistorkennlinien.
ja natürlich, danke dass du mich verbessert hast!

Man kann ja den Transistor nicht ohne eingestellten Arbeitspunkt betreiben, weil seine Kennlinien ja gerade am Anfang sehr unlinear sind... Wenn man aber einen Arbeitspunkt im linearen Bereich bei den Dingern einstellt, hat man wieder ein A, also Gegentakt-AB Betrieb, jup ;)


@G.Warnecke: Hier mal die Eingangskennlinie eines Transistors:

Bild

Der Ausgangsstrom bei einem Transistor folgt den Änderungen des Eingangsstromes, ist aber um "B" größer! Der Eingangsstrom korreliert aber mit der Eingangsspannung, und wie, das siehst du in der Kennlinie da. Wenn der Eingangswiderstand nicht linear (linear = eine Gerade mit Steigung x) ist, verzerrt der Transistor das Signal logischerweise. Darum prägt man einen gewissen Basisstrom von vorneherein ein, um aus dem unlinearen Bereich überm Nullpunkt rauszukommen mit seinem Kleinsignal.

Aber weil du das Eingangssignal (= Eingangsspannung) ja schon ganz ordentlich verstärkt hast in der Vorstufe, ist das Kleinsignal gar nicht so klein! Du musst also ziemlich hoch gehen mit deinem Arbeitspunkt, damit die -V - Anteile des Eingangssignals nicht in den unlinearen Bereich des Transistors reingehen!

Deshalb nimmt man 2 gegensätzliche (pnp und npn) Transistoren, den einen für die positiven Eingangsspannungs-Teile, den anderen für die negativen, sie arbeiten also im Gegentakt-Betrieb! Jetzt würden jedoch die Transistoren wieder um den Nullpunkt rum arbeiten (also verzerren!). Also prägt man beiden wieder einen Arbeitspunkt ein. Diesen kann man aber jetzt deutlich ökonomischer wählen!

Hoffe ich hab das letztens in der E-Technik Übung richtig verstanden ;)
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pinglord
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Beitrag von pinglord »

Thias hat geschrieben:@Phish
...hatten wir schon mal, weiss nicht, ob das deutscher ist:
Class-A-Betrieb ist ein Hinweis auf den Arbeitspunkt einer Transistorendstufe.

Jede Verstärkerschaltung ist auf eine Reihenschaltung aus Ohmschen Widerstand und Transistor aufzufassen. Deshalb ist der Widerstand im Kennlinienfeld darzustellen.
Dazu stellt man sich den Transistor einmal als geöffneten und einmal als geschlossenen Schalter vor.
Es ergeben sich zwei Punkte:
Arbeitspunkt 1: Schalter geöffnet; IC=0 und UCE=UB
UB: Betriebsspannung
Arbeitspunkt 2. Schalter geschlossen: UCE=0 und IC wird durch RA bestimmt.
Die Verbindungslinie der beiden Punkte wird als Widerstandsgerade bezeichnet.
Der Arbeitspunkt bei Class A wird so festgelegt, daß er die Widerstandsgerade halbiert.

Vorteil:
Dort arbeitet der Transistor sehr linear und bewirkt somit wenig Verzerrung

Nachteil:
1. Es wird eine riesige Verlustleistung in der Größenordnung der Nennleistung verbraten, auch ohne Ausgangssignal. (Ruhestrom)
2. Da bei dem Arbeitspunkt der Ausgang mit einer Gleichspannung (halbe Betriebsspannung) überlagert wäre, ist die Entkopplung mit einem großen Kondensator oder anderen Rafinessen erforderlich. Dies bedeutet wiederum eingescheänkter Frequenzgang (Kondensator in Reihe - Hochpass)

Der ansonsten übliche A/B Betrieb bedeutet komplementäre Gegentaktendstufen mit + und -Betriebsspannung. Der Arbeitspunkt liegt nicht mehr so ideal im linearen Bereich.
Vorteil: Deutlich geringere Ruheströme, direkter Ausgang ohne Entkopplung.

Das Ganze ist irgendwo auch wieder ein Glaubenskrieg. Es ist fraglich, ob man die Nichtlinearität im AB-Betrieb überhaupt wahrnehmen kann, zumal das natürlich von den Bauelementen abhängt (z.B. bipolare oder unipolare Transistoren etc.)
Für mich hat der AB-Betrieb mehr Vorteile, jedenfalls bei einem guten Verstärker.

Gruß Thias
... wahrscheinlich nicht.
die angesprochene Arbeitsgerade sieht auf dem Papier so aus:

Bild

Vorstufen arbeiten als Emitterschaltungen grundsätzlich im Class-A Betrieb (weil hier, wie gesagt, die Signaländerungen verhältnismäßig mini sind)


[edit] Ic = Kollektorstrom, also "das was rauskommt", Uce = Kollektor-Emitter Spannung ~ Betriebsspannung, Ib = Basisstrom, also "das was reinkommt". Aber das Kennlinienfeld braucht dich nicht wirklich interessieren ;). Es zeigt, dass der Ausgangsstrom (~ Signal) nicht von der Betriebsspannung, sondern nur von dem Eingangsstrom (~ Signal) abhängt.
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Beitrag von Thias »

@pinglord
Hoffe ich hab das letztens in der E-Technik Übung richtig verstanden
jaaa, sehr gut.
Das ist bei mir zwar schon bald 20 Jahre her :oops: , aber damit habe ich auch mal Studenten gequält :wink: :wink: :wink:
Sag mal, wie bekommst du denn die Bilder rein? Einfach jpg einfügen?


P.S. deine Arbeitspunkte sind aber nicht gerade endstufentauglich :roll: (oder für Kopfhörerverstärker)
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Beitrag von pinglord »

Die Arbeitspunkte sind ja auch aus nem Vorstufen/Emitterschaltungs-Text ;)

einfach [img]URL%20des%20Bildes[/img]

und ich bin ein fauler Student... :( bzw. E-Technik war vor nem Jahr noch totales Neuland für mich, und dementsprechend schwer tu ich mich bei vielen Sachen mit dem Gesamt-Verständnis. Aber wird schon...)
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Beitrag von Thias »

das mit der URL ist aber sehr umständlich...
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Beitrag von PhyshBourne »

Moin, moin !

THX 4 Ur answers - aber mit "deutsch" meinte ich eigentlich eher: "laienverständlich"!
Aber ich gebe zu, daß das für Fachleute immer eine schwere Herausforderung ist - ich mühe mich in meinem Job ja auch ständig darum, "dem Volk auf's Maul zu schauen" - und glaubt mir, je länger man Allrounddiletant ist, desto schwieriger ist das.
Wie gesagt - ich empfinde - und habe lange gesucht nach einem Ausdruck - den Klang im Class-A-Betrieb als "straffer".
Doch ich will auch gerne einräumen, daß da Einbildung mitspielt ...

GrEeTinX'n'BLeZZinX

G. Warnecke
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Beitrag von ghnomb »

Hi Phish,

nochmals der Versuch mit der allseits (un)beliebten Wasserschlauch - Analogie (bitte keine Gemecker von den Profis, ich weiß, daß es SEHR stark vereinfacht ist, aber so kapierts auch der Laie....)

Also:
Der Verstärker muß einen Wechselstrom erzeugen, d.h. das Wasser im Schlauch fließt hin und her (Menge und Geschwindigkeit des Wassers bestimmen die Leistung, aber das lassen wir mal...).
Die Verstärkung im Verstärker erfolgt durch Transistoren. Dummerweise können Transistoren den Strom (bzw. Wasser) nur in EINE Richtung verstärken. Deswegen nimmt man üblicherweise zwei Transistoren (Gegentaktschaltung), ein Transistor verstärkt in die eine Richtung, der andere in die andere Richtung.
Problematisch ist jetzt, wie oben detaillierter beschrieben, daß diese Transistoren kurz vor dem Umschalten auf den jeweils anderen anfangen, unlineaer zu werden - das resultiert dann in Verzerrungen.

Was ist jetzt Class A?
Statt des üblichen "Hin- und Her" kann man auch ständig einen starken "Hin"Strom fließen lassen (noch ohne Signal, ist der Ruhestrom, mit der besagten hohen Verlustleistung). Wenn jetzt ein "Hin"-Signal kommt, wird der Strom noch stärker, bei einem "Her"-Signal wird der Strom schwächer, ABER: die Richtung bleibt immer gleich!
Hiermit kann man sich das umschalten zwischen zwei Transistoren also sparen, und damit auch die Übernahmeverzerrungen. Üblicerweise wählt man den Ruhestrom so, daß die Transistoren immer im (oben beschriebenen) linearen Bereich arbeiten.

So, war das jetzt "Deutsch" genug?

Beim nächsten Mal Musik-hören kannst Du ja darüber meditieren, wie der Strom und die Transistoren so vor sich hin fließen... :wink:

grüssle
Jürgen
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Beitrag von Thias »

Beim nächsten Mal Musik-hören kannst Du ja darüber meditieren, wie der Strom und die Transistoren so vor sich hin fließen...
...hin, her, hin, her, hin, her, hin, her, hin, hin him, hin, hin...aus
wenn die Transistoren hin fließen, dann ist das Spiegelei sicherlich fertig gerbraten...
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Beitrag von PhyshBourne »

Moin, moin !

Danke für die Erklärung.
Ich denke, ich ahne, was ihr meint.
Jetzt frage ich mich natürlich, ob und welchen Vorteil ClassA dann überhaupt hat ...

GrEeTinX'n'BleZZinX

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Beitrag von Markus »

Phish hat geschrieben:Jetzt frage ich mich natürlich, ob und welchen Vorteil ClassA dann überhaupt hat ...
Ist doch klar, Du sparst Heizkosten. 8O

Gruß,

Markus.
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