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Die Vermischung von Technik und Emotion

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BlueDanube
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Beitrag von BlueDanube »

maks hat geschrieben:Aber um eines klar zu stellen - ich meinte damit nicht Spaß im Sinne von lustig.
Du meintest sicher, Musik muss Emotionen im Hörer wecken.
ta hat geschrieben:Ist halt nur die Frage ob du die Aufnahme beurteilen willst, oder ob du einfach Freude am Musikhören haben willst.
Es ist nur so, dass Musik unterhalb einer gewissen Klangqualität bei mir keine Emotionen weckt (außer den Zorn auf die Anlage), sondern im Hintergrund dahindudelt oder störender Lärm ist...
Zuletzt geändert von BlueDanube am Di 23. Aug 2005, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
BlueDanube

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tiyuri
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Beitrag von tiyuri »

Emotionen welche auf Grund einer schlechten Anlage entstehen sind allerdings unnötig. :roll:
Zuletzt geändert von tiyuri am Sa 21. Okt 2006, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.
ta
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Beitrag von ta »

Wir kommen langsam ins Fahrwasser meines alten Threads...
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... hp?t=11172
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Beitrag von AH »

@ ta:
die Aussage bleibt allgemeingültig, denn wie sonst kann ein Individuum festellen, wieviel Baß in der Aufnahme drin ist?

Vielleicht durch den Vergleich mit anderen Aufnahmen an der gleichen Kette?
Nein, das funktioniert nicht. An einem einfachen Beispiel erklärt: Einige Titel des Albums "ray of light" von "Madonna" enthalten sehr hohe Anteile wirklich tiefer Frequenzen um und unter 30Hz.
Durchschnittliche Pop-Musik enthält dagegen oft sehr viel Baß-Anteile um 80Hz, aber kaum Frequenzen unter 50Hz.

Nehmen wir verfälschende Hörbedingungen (nicht untypisch für Heimwiedergabebedingungen), wobei die Betriebs-Schallpegelkurve (Amplitudenfrequenzgang am Hörplatz) bei 80Hz um vielleicht 10dB überhöht ist und unterhalb 50Hz mit 24dB/8ve abfällt.

Das Individuum evaluiert nun die beiden Aufnahmen subjektiv unter dem Kriterium "viel Baß ist gut" unter Verwendung der skizzierten, fehlerhaften Hörbedingungen. Der sehr starke Tiefbaß der Madonna-Aufnahme wird kaum wiedergegeben. Der 80Hz-Baß der anderen Aufnahme wird um 10dB verstärkt wiedergegeben. Das führt zum Urteil: Die zweite Aufnahme enthält so richtig viel Baß, boah, das gefällt mir! Die erste Aufnahme enthält kaum Baß, wie langweilig, das gefällt mir nicht!

Hätte der Hörer neutrale Hörbedingungen gehabt, wäre sein Urteil genau umgekehrt ausgefallen. Auch dieses Beispiel habe ich ausgewählt, weil es einen gut ausgeprägten Praxisbezug hat.

Gruß

Andreas
Zuletzt geändert von AH am Di 23. Aug 2005, 16:33, insgesamt 1-mal geändert.
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

BlueDanube hat geschrieben:Es ist nur so, dass Musik unterhalb einer gewissen Klangqualität keine Emotionen weckt (außer den Zorn auf die Anlage), sondern im Hintergrund dahindudelt oder störender Lärm ist...
Dieser These "muss" ich widersprechen :wink:
Ich kenne mindestens eine weibliche Person, deren Emotionen durch den musikalischen Inhalt erreicht werden, und zwar wirklich völlig unabhängig von der Klangqualität. Du hättest obigen Satz also vor "keine Emotionen weckt" besser durch "bei mir" ergänzt. Ich kann dir aber versichern, dass meine Freundin dir wegen dieser Unterlassung nicht böse ist :wink:
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Beitrag von ta »

AH hat geschrieben:
Einige Titel des Albums "ray of light" von "Madonna" enthalten sehr hohe Anteile wirklich tiefer Frequenzen um und unter 30Hz.
Durchschnittliche Pop-Musik enthält dagegen oft sehr viel Baß-Anteile um 80Hz, aber kaum Frequenzen unter 50Hz.
Nehmen wir verfälschende Hörbedingungen (nicht untypisch für Heimwiedergabebedingungen), wobei die Betriebs-Schallpegelkurve (Amplitudenfrequenzgang am Hörplatz) bei 80Hz um vielleicht 10dB überhöht ist und unterhalb 50Hz mit 24dB/8ve abfällt.
[...]
Auch dieses Beispiel habe ich ausgewählt, weil es einen gut ausgeprägten Praxisbezug hat.

:?:

Jetzt widersprichst du dir irgendwie selbst. Nach deiner Aussage würde ein Vergleich auf der gleichen Anlage mit "durchschnittlicher Popmusik" "oft" funktionieren! Allein schon weil die Toningeniuere auch für schlechte Wiedergabegeräte abmischen, weil es sich auch auf dem Küchenradio gut anhören soll, welches wahrscheinlich schon unter 150 Hz brutal abfällt.

Deswegen stimmt dein Satz wohl schon, aber mit gewissen Einschränkungen! Wenn jemand richtig Sch... abmischt, kann man das auch auf dem Küchenradio hören. :wink:
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BlueDanube
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Beitrag von BlueDanube »

g.vogt hat geschrieben:Du hättest obigen Satz also vor "keine Emotionen weckt" besser durch "bei mir" ergänzt.
Ist schon korrigiert! :wink:

Aber ich weiß schon, es gibt auch Damen, die unter Musik hauptsächlich einen gut verständlichen Text, der sich auf die eigenen Lebensumstände bezieht, dargeboten von einem hübschen Jüngling, verstehen.... :wink:
Diese fragen dann auch bei Instrumentalmusik: "Wer hat das gesungen?" :lol:
Damit will ich aber nicht gesagt haben, dass Deine Freundin zu diesen Damen gehört!
Gruß
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Beitrag von maks »

AH hat geschrieben:@ ta:
die Aussage bleibt allgemeingültig, denn wie sonst kann ein Individuum festellen, wieviel Baß in der Aufnahme drin ist?

Vielleicht durch den Vergleich mit anderen Aufnahmen an der gleichen Kette?
Nein, das funktioniert nicht. An einem einfachen Beispiel erklärt: Einige Titel des Albums "ray of light" von "Madonna" enthalten sehr hohe Anteile wirklich tiefer Frequenzen um und unter 30Hz.

Hätte der Hörer neutrale Hörbedingungen gehabt, wäre sein Urteil genau umgekehrt ausgefallen. Auch dieses Beispiel habe ich ausgewählt, weil es einen gut ausgeprägten Praxisbezug hat.

Gruß

Andreas
Ich glaub da liegt ein kleiner feiner Verständnisfehler vor. Der mehr Bass ist besser[/] Typ will doch gar nicht wirklich die Tonaufnahme beurteilen. Er will einfach nur mehr Bass auf seiner Anlage bekommen. Das wie ist ihm egal, Hauptsache es bumpert dahin.

Da werden einfach ganz andere Ansprüche gestellt. Mit der neutralen Anlage wird er wohl in beiden Fällen nicht glücklich - ausser er dreht den Bassregler am Amp rauf (oder vieleicht mit einem ABL/ATM ;) )
Mit der aufgefetten Kette bekommt er zumindest in den meisten Fällen das von ihm erwünschte.

Also grundsätzlich dumm Gedacht bei diesen Ansprüchen, aber is gibt halt genügend Leute die sich nicht weiter mit diesem Thema beschäftigen.
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

Hallo alle miteinander,

ich finde AHs "Madonna-Beispiel" recht eingängig, denn es schafft eine einfacher zu überblickende Analogie zu komplexeren Themen, an denen ich zugegebenermaßen eher scheitere.

Wenn nun jener Bassfan das Madonna-Album mit seinen Tief(st)bässen bei einem Freund hört, dessen Anlage diese tiefen Töne unverfälscht wiedergeben kann und sich diese Scheibe daheim hört, dann stellt er fest, dass der gewünschte Eindruck sich nicht einstellen will, auch nicht bei voll aufgerissenem Lautstärkeregler.
Anstatt nun planlos die nächste Anlage zu kaufen, am besten auch noch online und auf mündliche Empfehlung irgendwelcher Leute, könnte jener Bassfan der Sache auf den Grund gehen, feststellen, welche Frequenzanteile der Aufnahme diesen "Boah"-Eindruck hervorbringen, dass seine Anlage diese Anteile nicht adäquat wiedergibt und gezielt nach einem Ersatz suchen, der dieses kann.

In ähnlicher Weise könnte man sich auch mit anderen Parametern der Wiedergabeanlage beschäftigen, nur wird es dann etwas komplexer (was aber auch eine Auswahl einzig und allein durch Hörvergleiche nicht leichter macht).

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
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apercu
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Beitrag von apercu »

BlueDanube hat geschrieben:Es ist nur so, dass Musik unterhalb einer gewissen Klangqualität bei mir keine Emotionen weckt (außer den Zorn auf die Anlage), sondern im Hintergrund dahindudelt oder störender Lärm ist...
Das kann ich - obwohl keine Dame ;-) - auch nicht bestätigen. Ich hab mich auch schon gefragt ob diese Aussage schon im Eingangspost "drin" war, aber dafür hab ichs nicht genau genug gelesen. Kann sein dass ich das dort falsch verstanden hatte.

Wie dem auch sei, mich kann (muss aber nicht) Musik auch unter ungünstigen Hörbedingungen extrem berühren - die Hintergrundmusik auf Parties, im Auto, oder als Kind auf meinem Mono-Kassettenspieler. Gerade damals bin ich regelrecht darin aufgegangen - ich frage mich gerade ob das vergleichbar ist mit der Theorie, dass man in Büchern mehr versinken kann als in Filmen, weil die Fantasie noch stärker angeregt wird... und mit diesem Kassettenspieler brauchte ich jede Menge Fantasie (z.B. für die Basedrum :-) ).

Ich finde mich auch in letzter Zeit öfters durch den Gedanken an die Wiedergabekette davon abgelenkt, bewusst Musik zu hören und mich darin zu vertiefen. Das geht soweit dass ich auch daran gedacht habe hier nicht mehr mitzulesen - eben um dieses ständige Hinterfragen zu vergessen. Aber dazu isses hier zu interessant :-)

Nunja, für ein "Musik-Erlebnis" scheint mir am wichtigsten zu sein dass die Musik die richtige Stimmung trifft - ob durch geniale Auswahl am CD Regal oder zufällig...

Viele Grüße
Ralf
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