@ ta:
die Aussage bleibt allgemeingültig, denn wie sonst kann ein Individuum festellen, wieviel Baß in der Aufnahme drin ist?
Vielleicht durch den Vergleich mit anderen Aufnahmen an der gleichen Kette?
Nein, das funktioniert nicht. An einem einfachen Beispiel erklärt: Einige Titel des Albums "ray of light" von "Madonna" enthalten sehr hohe Anteile wirklich tiefer Frequenzen um und unter 30Hz.
Durchschnittliche Pop-Musik enthält dagegen oft sehr viel Baß-Anteile um 80Hz, aber kaum Frequenzen unter 50Hz.
Nehmen wir verfälschende Hörbedingungen (nicht untypisch für Heimwiedergabebedingungen), wobei die Betriebs-Schallpegelkurve (Amplitudenfrequenzgang am Hörplatz) bei 80Hz um vielleicht 10dB überhöht ist und unterhalb 50Hz mit 24dB/8ve abfällt.
Das Individuum evaluiert nun die beiden Aufnahmen subjektiv unter dem Kriterium "viel Baß ist gut" unter Verwendung der skizzierten, fehlerhaften Hörbedingungen. Der sehr starke Tiefbaß der Madonna-Aufnahme wird kaum wiedergegeben. Der 80Hz-Baß der anderen Aufnahme wird um 10dB verstärkt wiedergegeben. Das führt zum Urteil: Die zweite Aufnahme enthält so richtig viel Baß, boah, das gefällt mir! Die erste Aufnahme enthält kaum Baß, wie langweilig, das gefällt mir nicht!
Hätte der Hörer neutrale Hörbedingungen gehabt, wäre sein Urteil genau umgekehrt ausgefallen. Auch dieses Beispiel habe ich ausgewählt, weil es einen gut ausgeprägten Praxisbezug hat.
Gruß
Andreas